| Titel: | Compensations-Dichtung für Thonrohrleitungen. | 
| Fundstelle: | Band 248, Jahrgang 1883, S. 403 | 
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                        Compensations-Dichtung für
                           								Thonrohrleitungen.
                        Mit Abbildung.
                        [Compensations-Dichtung für Thonrohrleitungen.]
                        
                     
                        
                           Beobachtungen und Versuche haben ergeben, daſs die Ursache für das Brechen thönerner
                              									Wasserleitungsröhren, wenn dies nicht durch nachweisbar äuſsere Veranlassung
                              									herbeigeführt wurde, in der durch das Eindringen des Wassers in die Poren der Röhren
                              									bewirkten Ausdehnung der letzteren zu suchen ist. Die Zeit, innerhalb welcher die
                              									vollständige Ausdehnung erreicht ist, sowie die Gröſsen der Ausdehnung sind direkt
                              									bezieh. umgekehrt proportional der durch das Brennen erzielten Härte des
                              									betreffenden Rohres, so daſs ein schwach gebranntes Rohr in kürzerer Zeit seine
                              									vollständige Ausdehnung erreicht hat als ein stärker gebranntes, letzteres sich
                              									dagegen weniger ausdehnt als ersteres.
                           Um nun diese Verlängerung nach dem Verlegen der Rohre unschädlich zu machen, ordnen
                              										Neukomm, Sillé und Comp. in Mont Plaisir bei Nancy (* D. R. P. Kl. 85 Nr. 21211 vom 5. Juli
                                 										1882) alle 15 bis 20 Fugen eine Compensationsdichtung an, welche aus
                              									einem Korkholzringe B von der Weite des inneren
                              									Rohrdurchmessers besteht. Derselbe wird in den Muff eingelegt, das Thonrohr dagegen
                              									gesetzt und nun letzteres gegen den Muff in bekannter Weise durch Hanfpackung und
                              									Bleiring gedichtet. Eine gleiche Anordnung ist für die Verbindung glatter Rohre
                              									vorgesehen, über welche an den Stoſsfugen ein Muff geschoben wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 248, S. 403