| Titel: | Manometer von Rud. Jäger in Dortmund. | 
| Fundstelle: | Band 248, Jahrgang 1883, S. 495 | 
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                        Manometer von Rud. Jäger in
                           								Dortmund.
                        Mit Abbildung.
                        Rud. Jäger's Manometer.
                        
                     
                        
                           Ein Manometer, das im Prinzipe mit dem von Galy-Cazalat
                              									(vgl. 1847 103 * 321. 1851 120
                              									* 260) übereinstimmt, sonst in seinen Einzelheiten manche Abänderungen zeigt, hat
                              										Rud.
                                    											Jäger in Dortmund (* D. R. P. Kl. 42 Nr. 21505 vom 1. August 1882) angegeben.
                              									Bei dem ursprünglichen Manometer sind zwei starr mit einander verbundene Kolben von
                              									ungleichem Durchmesser in Röhren leicht verschiebbar. Auf den kleineren Kolben wirkt
                              									der Dampfdruck und wird derselbe gemessen durch eine auf dem anderen Kolben lastende
                              									Quecksilbersäule, welche im Verhältnisse der Flächen des kleinen und groſsen Kolbens
                              									kürzer ist als die eines unter gleichem Drucke stehenden, offenen
                              									Quecksilbermanometers.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 248, S. 495
                              
                           Um die Kolbenreibung herabzuziehen, ersetzt Jäger den
                              									groſsen Kolben durch einen in die Flüssigkeit (Quecksilber) eines offenen Gefäſses
                              									tauchenden Schwimmer, so daſs dem Dampfdrucke der Auftrieb dieses Schwimmers
                              									entgegenwirkt. Ist der Schwimmer prismatisch, so ist seine Tauchung proportional dem
                              									herrschenden Dampfdrucke, der daher von einem mit dem Schwimmer verbundenen Zeiger
                              									unmittelbar auf einer Skala angezeigt wird. Der kleine Kolben ist durch einen
                              									kleinen Plunger ersetzt, welcher durch eine hängende Stopfbüchse in einen mit dem
                              									Dampfraume in Verbindung stehenden kleinen Cylinder geführt ist.
                           Immerhin wird die Reibung in dieser Stopfbüchse die Verläſslichkeit des Apparates
                              									zweifelhaft machen und hat R. Jäger diesen Uebelstand
                              									dadurch zu beseitigen gesucht, daſs er die Plungerstange in beständiger Rotation
                              									erhält und zwar durch die nebenstehend skizzirte Einrichtung, auf welche ein
                              									Zusatzpatent (* D. R. P. Kl. 42 Nr. 21856 vom 29. September 1882) ertheilt worden ist: Der
                              									Taucherkolben ist hier hohl und unterhalb der Stopfbüchse mit einem Querrohre
                              									versehen, aus dessen entgegengesetzt umgebogenen Enden Dampf durch feine Löcher
                              									ausströmt und so den Kolben und Schwimmer nach dem Reactionsprinzipe in drehender
                              									Bewegung erhält. Die Ablesung könnte dann in verschiedener Weise geschehen, z.B.
                              									durch Beobachtung der Höhe des Quecksilberspiegels im Gefäſse.