| Titel: | Ueber Neuerungen im Eisenhüttenwesen. | 
| Autor: | St. | 
| Fundstelle: | Band 248, Jahrgang 1883, S. 498 | 
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                        Ueber Neuerungen im Eisenhüttenwesen.
                        (Patentklasse 18. Fortsetzung des Berichtes Bd.
                           								247 S. 327.)
                        Mit Abbildungen im Texte und auf Tafel 35.
                        Ueber Neuerungen im Eisenhüttenwesen.
                        
                     
                        
                           Ch. Cochrane aus Stourbridge machte in einem auf der am
                              									15. August 1882 in Leeds stattgehabten Versammlung der Mechanical Engineers gehaltenen Vortrage auf die groſse Wichtigkeit
                              									aufmerksam, welche die
                              										Stellung der Formen auf das Ausbringen eines
                                 										Hochofens hat. Dieselbe kann oft die Ersparniſs, welche sich eigentlich aus
                              									dem groſsen Rauminhalte eines Ofens oder aus einer besonders hohen Windtemperatur
                              									ergeben müſste, aufheben. So ist es vorgekommen, daſs ein Ofen von 580cbm Inhalt durch eine falsche Stellung der Formen
                              									und eine dadurch herbeigeführte Versetzung der Schachtwände auf 340cbm Fassungsraum zusammengeschrumpft war, während
                              									der Verbrauch an Kokes sich von 1,05 auf 1t,25 für
                              										1t Eisen erhöhte. Der diametrale Abstand
                              									zweier Formen betrug anfänglich 1m,83. Nach einer
                              									Auseinanderziehung auf 2m,13 stieg das Ausbringen
                              									von 483t Eisen auf 599t, während der Verbrauch an Kokes in Folge des stärkeren Betriebes auf
                              										603t verblieb. Dieselben Erscheinungen
                              									wiederholten sich an 3 anderen Cleveländer Hochöfen.
                              									Für Oefen von 27m,43 Höhe und 8m,7 Kohlensackdurchmesser und einer Windpressung
                              									von etwa 0at,25 hat sich eine Entfernung der
                              									Formen von 2m,13 am besten bewährt. Die Erhöhung
                              									der Windpressung um 0at,07 verlegt die höchste
                              									Hitze nur um etwa 5cm weiter gegen die Ofenmitte
                              									hin. Dasselbe findet statt bei der Erniedrigung der Windtemperatur. So herrschte
                              									z.B. bei Wind von 650 bis 700° die gröſste Hitze in einem Ringe, welcher sich in
                              									einem Abstande von 35cm vor den Formen befindet.
                              									Bei einer Temperaturverminderung von 175° rückte dagegen der Abstand des Ringes von
                              									den Formen auf etwa 45cm vor. Legte man dagegen
                              									die formen weiter ins Ofeninnere hinein, so war dies gleichbedeutend mit einer
                              									Verminderung des Gestelldurchmessers. Nähere Ausführungen des höchst interessanten
                              									Vortrages finden sich in Engineering, 1882 Bd. 34 * S.
                              									162.
                           Nach dem Engineering and Mining Journal, 1883 Bd. 35 S.
                              									43 sind auf den Edgar Thomson Steel Works 2 Cowper'sche Winderhitzungsapparate von 6m,4 Durchmesser und 22m Höhe in Betrieb. Bei denselben liegt die Verbrennungskammer an einer
                              									Seite (vgl. Fig. 1 und
                              										2 Taf. 35), so daſs die Gase dieselbe von unten nach oben, die
                              									Regeneratorkammer dagegen von oben nach unten durchstreichen müssen. Statt wie
                              									gebräuchlich letztere mit über einander gesetzten einfachen Steinen zu füllen, werden in derselben von unten nach oben
                              									durchgehende kreisrunde Kanäle von 0m,15
                              									Durchmesser angeordnet. Dieselben werden dadurch gebildet, daſs Steine von der Form
                              									regulärer 6seitiger Prismen und mit einem Mittelkanale versehen neben und über
                              									einander gestellt werden. Die Horizontalfugen der einzelnen Steine sind gegen
                              									einander versetzt. Ein Ansetzen von Flugstaub, welches gewöhnlich in den Ecken der
                              									Durchgangsöffnungen stattfindet, wird durch Anwendung von Kanälen mit rundem
                              									Querschnitte vermieden. Die Apparate haben eine Heizfläche von ungefähr 8500qm und können durch dieselben in der Minute
                              									ungefähr 510cbm Luft durchgeblasen werden, um
                              									deren Temperatur auf 570° zu erhöhen. Dieselbe Temperatur wurde erzielt beim
                              									Durchblasen von 849cbm Luft; dabei betrug die
                              									Essentemperatur 177°. War in Folge des letzteren Umstandes der Zug in den Apparaten nicht
                              									groſs genug, so wurden die Kesselgase direkt in die Esse geleitet und dadurch die
                              									Temperatur der letzteren auf 271° erhöht. Um Zugstörungen zu vermeiden, sind im
                              									unteren Theile der 72m hohen Esse 10m hohe Scheidemauern aufgeführt, welche für jeden
                              									Apparat einen besonderen Kanal bilden. Der lichte Durchmesser der Esse beträgt unten
                              										4m,87, in der Höhe von 12m,5 aber nur 4m,52.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 248, S. 500
                              
                           Statt der Steine mit 6eckigem Querschnitte und runden Oeffnungen schlägt J. H. Const. Steffen in Ars a. d. Mosel in Stahl und Eisen, 1883 S. 329 Steine des beistehend skizzirten Querschnittes vor. Dieselben besitzen
                              									einen oblongen Querschnitt von 120mm Wandstärke mit abgeschnittenen Kanten, so daſs
                              									4 Steine an einander gelegt zwischen sich eine Durchgangsöffnung freilassen, die
                              									derjenigen gleich ist, welche in den Steinen selbst liegt, nämlich 167mm × 397mm. Steffen behauptet, daſs diese Steine sich leichter
                              									herstellen lassen und einen besseren Steinverband geben als die regulären Prismen
                              									mit 6 Seiten.
                           Es herrscht vielfach die Ansicht, daſs bei Verhüttung von stark Zink haltigen
                              									Eisenerzen die Erhitzung des Windes in Whitwell-Apparaten unzweckmäſsig sei und daher die Röhrenapparate jenen vorzuziehen seien. Es ist jedoch nach Stahl und Eisen, 1883 S. 165 der Zinkstaub als nicht
                              									ganz unbesiegbarer Feind hinzustellen. Der gröſste Theil Zinkstaub, an 40 Proc.,
                              									setzt sich bereits in dem dem Gasfange zunächst liegenden Rohre ab, in so fern
                              									dieses mit einigen winkeligen Biegungen und den nöthigen Staubsäcken versehen ist.
                              									In den Waschkästen bleiben weitere 35 Proc., von da bis zu den Einströmungen 13
                              									Proc. zurück und verbleiben für die Röhrenapparate 12 Proc., wovon noch ungefähr der
                              									vierte Theil, also 3 Proc., die Apparate durchstreicht und sich in dem zum Kamine
                              									führenden Kanäle sammelt. Es verbleiben mithin als Ablagerung im Apparate 9 Procent
                              									des mit den Gasen dem Hochofen entführten Zinkstaubes. Bei zweckmäſsiger Gasleitung
                              									wird der Unterschied zwischen der Ablagerung von Zinkstaub in Whitwell- und
                              									Röhrenapparaten kein so erheblicher sein, als angenommen wird. Ein in ersterem
                              									angebrachter tiefer offener Kanal würde als Sammelpunkt des Zinkstaubes gute Dienste
                              									leisten. Daſs bei plötzlichem Niedergange von Zinkschwamm im Hochofen die
                              									Beschaffenheit der Hochofengase beeinträchtigt werde, läſst sich vermeiden durch
                              									frühzeitige Beseitigung des angehäuften Zinkschwammes und durch Anordnung von
                              									Hilfsgasgeneratoren, mittels deren die durch die Hochofengase geheizten Apparate
                              									gespeist werden können, wenn die Hochofengase allein nicht genügen. Auch liegt die
                              									Erfahrung vor, daſs in einem mit starker Pressung und heiſsem Winde betriebenen Ofen
                              									nur unter abnormen Witterungsverhältnissen sich bedeutende Ansätze bilden.
                           
                           Die Reinigung der Cowper'schen Winderhitzungsapparate bietet nach einem Berichte von H. Fehland (Daselbst 1883 S. 332) doch keine so groſsen
                              									Schwierigkeiten, wie man sonst allgemein annimmt. Innerhalb des Versatzmauerwerkes
                              									findet allerdings eine schwache Sinterung der Steine mit dem Gichtstaube statt. Mit
                              									einer Stahlbürste läſst sich dagegen dieser Ansatz binnen 2 Tagen vollständig
                              									entfernen, nachdem der Apparat vorher 2 Tage mit geöffneten Klappen gestanden und
                              									sich abgekühlt hat. Man hofft, die zur Abkühlung nothwendige Zeit durch Einblasen
                              									von kalter Gebläseluft noch abkürzen zu können. In den Kanälen des Apparates findet
                              									sich nur loser Staub.
                           Das * D. R. P. Nr. 21269 vom 20. Januar 1882 von A. L.
                                 										Holley in Brooklyn betrifft eine Einrichtung, welche Verwendung findet,
                              									wenn die Bessemerbirne so niedrig über der Hüttensohle
                                 										liegt, daſs eine Entfernung derselben aus dem Trageringe nach unten behufs
                              									Auswechselung unmöglich ist, es sei denn, daſs man unter der Birne einen Graben zur
                              									Aufnahme des Geleises anordnet (vgl. 1881 239 * 465). Um
                              									nun letzteres zu vermeiden, hebt man den Tragering von der um 180° gekippten Birne
                              									nach oben ab. Zu diesem Zwecke fahrt man zuerst den hydraulischen Wagen unter die
                              									gekippte Birne und fängt diese ab; sodann nimmt man die oberen Lagerdeckel der
                              									Tragezapfen ab, löst die Verbindung zwischen Windrohr und Windkasten und kann nun
                              									den Tragering mittels irgend einer Hebevorrichtung nach oben abheben. Der abgenutzte
                              									Mantel kann nun fortgefahren und durch einen neuen Mantel ersetzt werden. Die
                              									Verbindung des letzteren mit dem Trageringe geschieht auf die bekannte Weise. Diese
                              									Einrichtung wird natürlich nur bei der Einführung des Holley'schen auswechselbaren Birnenbodens in alte Bessemerhütten
                              									getroffen, bei denen ein Umbau unmöglich ist, oder zu groſse Kosten verursachen
                              									würde. Die Fortschaffung der abgenutzten Birnen nach unten ist jedenfalls einfacher
                              									und besser, weil man dabei keines Deckenkrahnes bedarf.
                           Ueber die basischen Futter der Bessemerbirnen berichtet
                              									das Génie civile 1882 S. 351 folgendes: Die nach dem
                              									Patente D. R. P. Nr. 5869 (vgl. 1879 234 308)
                              									hergestellten Dolomitziegel werden gar nicht mehr benutzt. Die jetzt gebräuchlichen
                              									Ziegel bestehen aus einer Mischung von gebranntem gemahlenem Dolomit mit Theer. Der Dolomit wird zerkleinert in einem Kupolofen mit
                              									abwechselnden Lagen von Kokes im Verhältnisse von etwa ¼ seines Gewichtes gebrannt.
                              									Dabei wird die Hitze durch Anwendung eines kräftigen Gebläses so hoch getrieben,
                              									daſs ein theilweises Fritten stattfindet und der Dolomit ein glasiges Aussehen
                              									erhält. Nachdem die gebrannte Masse von Kokes- und Schlackerückständen befreit, wird
                              									sie gemahlen und mit etwa 7 Proc. Theer zu einer plastischen Masse verarbeitet.
                              									Diese wird zur Herstellung der Ziegel oder zum Ausstampfen der Birnen und Böden
                              									benutzt. Durch das Fritten wird ein allzu schnelles Eindringen der Feuchtigkeit in
                              									die gebrannten Stücke
                              									verhindert und dadurch eine etwas längere Aufbewahrung ermöglicht, ohne daſs die
                              									Stücke zerfallen. Das Mahlen und Mischen des Dolomits mit Theer geschieht in zwei
                              									verschiedenen Kollergängen mit einem Walzengewichte von etwa 5t. Zum Betriebe dieser und des Kupolofen-Gebläses
                              									dient eine Dampfmaschine von etwa 20e. Da der im
                              									Handel vorkommende Theer selten frei von Wasser ist, vielmehr oft bis zu 18 Proc.
                              									desselben enthält, so muſs dieses vor der Verwendung durch Abdampfen entfernt
                              									werden. Dies geschieht in guſseisernen, durch eine Rostfeuerung geheizten Kesseln,
                              									aus welchen der entwässerte Theer mittels eines Dampfstrahlgebläses in eine
                              									Meſskammer gesaugt und von hier in den Mischkollergang gelassen wird. Durch eine
                              									Dampfschlange kann der Theer in der Kammer auf der erforderlichen Temperatur
                              									gehalten werden.
                           Gestampfte Futter sollen sich, weil sie keine Fugen besitzen, besser bewähren als aus
                              									einzelnen Ziegeln hergestellte und man sucht deshalb die mechanischen Vorrichtungen
                              									zum Ausstampfen der Birnen möglichst zu vervollkommnen.
                           Im Stahlwerke Rothe Erde bei Aachen wird nur der untere
                              									Theil der Birne mit basischem Futter versehen, der obere Theil dagegen mit sauren
                              									Steinen ausgemauert und die Mündung wieder aus basischen Ziegeln gebildet. Der
                              									hierzu verwendete Dolomit enthält 3 Proc. Silicium, während der Gehalt an Eisenoxyd
                              									und Thonerde ungefähr 4 Proc. beträgt. Die Herstellung der losen Böden geschieht in
                              									Formen, die mit Nadeln zur Bildung der Windkanäle versehen sind (vgl. Rühle 1879 232 * 140). Die
                              									Austrocknung der Böden in einem langen Heizraume, welcher gleichzeitig viele Böden
                              									aufnimmt, dauert 18 bis 20 Tage. Die Brenndauer der Formsteine beträgt 3 bis 4 Tage.
                              									Die losen Böden werden in bekannter Weise von unten in die Birne eingesetzt und wird
                              									die Fuge zwischen Boden und Futter durch Einwerfen von plastischen Ballen aus
                              									Dolomit und Theer durch den Birnenhals gedichtet. Die so hergestellten Böden halten
                              									18 bis 20, das übrige Futter hält etwa 60 Hitzen aus.
                           Delafond berichtet in den Annales des mines, 1882 S. 366 über vergleichende Untersuchungen des zu
                              									Creuzot ausgeführten sauren und basischen Verfahrens. Das Ergebniſs derselben ist in 4 graphischen Tafeln
                              									zusammengestellt. Die chemischen Analysen ergaben ferner, daſs der saure Stahl noch
                              									ansehnliche Mengen Silicium enthält, der basische Stahl dagegen nur Spuren. Phosphor
                              									und Schwefel enthält der saure Stahl immer mehr als der basische. Der Marigangehalt
                              									schwankt bei beiden Sorten sehr erheblich. Die Durchschnittszusammensetzung des
                              									sauren bezieh. basischen Stahles betrug:
                           
                              
                                 Kohlenstoff
                                 0,40
                                 bezieh.
                                 0,43 Proc.
                                 
                              
                                 Silicium
                                 0,30
                                 „
                                 Spar
                                 
                              
                                 Mangan
                                 0,66
                                 „
                                 0,76
                                 
                              
                                 Phosphor
                                 0,075
                                 „
                                 0,060
                                 
                              
                                 Schwefel
                                 0,040
                                 
                                 0,029
                                 
                              
                           
                           Eine charakteristische Eigenschaft des basischen Stahles ist
                              									demnach das fast gänzliche Fehlen des Siliciums.
                           Die Zerreiſsproben des sauren bezieh. basischen Stahles ergaben folgenden
                              									Durchschnitt:
                           
                              
                                 Bruchbelastung auf 1qmm
                                 73,20
                                 bezieh.
                                 72k
                                 
                              
                                 Dehnung
                                 17,20
                                 „
                                 16,10 Proc.
                                 
                              
                           Hiernach sind die Festigkeitsverhältnisse bei den Stahlsorten
                              									ungefähr gleich. Die kleinen Hohlräume, welche sich früher im basischen Stahle immer
                              									vorfanden, hat man durch Erhöhung der Temperatur der Hitzen zu vermeiden gewuſst. Zu
                              									diesem Zwecke wurde eine Temperaturerhöhung des Hochofenganges, sowie das Vorwärmen
                              									des Kalkzuschlages für die Birne und schlieſslich ein höherer Gehalt an Phosphor im
                              									Roheisen erforderlich.
                           Delafond bestätigt ferner, daſs die Entphosphorung des Roheisens in mit basischem Futter
                                 										ausgekleideten Herden praktisch und ökonomisch ausführbar sei. Der Herd
                              									wird aus derselben Dolomit-Theermasse, welche zum Ausstampfen der Birnen benutzt
                              									wird, gebildet. Das Gewölbe und die Wände des Ofens bestehen aus Quarzziegeln,
                              									welche durch eine Schicht von Bauxitziegeln von dem basischen Herde getrennt sind.
                              									Der Einsatz besteht aus Roheisen von beliebigem Phosphorgehalte, dem allmählich
                              									gefrischtes Eisen zugesetzt wird. Während der Frischperiode setzt man 3 bis 4mal
                              									gebrannten Kalk zu, nachdem man vorher die dünnflüssige Schlacke von dem Bade
                              									abgezogen hat.
                           Durch die hochbasische Schlacke und den Sauerstoff der Luft wird zuerst das Silicium
                              									fast vollständig entfernt; es folgen dann der Phosphor und die übrigen Metalloide.
                              									Die Beendigung des Frischprozesses wird durch Schöpfproben bestimmt und die
                              									Rückkohlung des überfrischten Productes durch Zusatz von Spiegeleisen oder
                              									Ferromangan bewirkt. Das Ausbringen einer Hitze beträgt 15t, die Dauer derselben 12 Stunden. Die
                              									Durchschnittszusammensetzung eines im Herdofen aus Phosphor haltigem Roheisen und
                              									Puddeleisen dargestellten Fluſseisens ist folgende:
                           
                              
                                 Kohlenstoff
                                 0,16 Proc.
                                 
                              
                                 Silicium
                                 Spur
                                 
                              
                                 Schwefel
                                 0,03
                                 
                              
                                 Phosphor
                                 0,03
                                 
                              
                                 Mangan
                                 0,25
                                 
                              
                           Als Vorzüge des Herdschmelzens vor dem Blasen in der Birne werden folgende angegeben:
                              									1) Die Herstellung und Unterhaltung des basischen Futters bietet bedeutend weniger
                              									Schwierigkeiten. 2) Die Temperatur des Bades wird durch die Ofenfeuerung unabhängig
                              									von der Zusammensetzung des als Einsatz verwendeten Roheisens geregelt. 3) Das
                              									Zusetzen des Kalkes und das Abziehen der Schlacke geschieht mit Leichtigkeit in
                              									jedem dazu geeigneten Augenblicke, während in der Birne hierfür das Ende der Hitze
                              									abgewartet werden muſs und nur dann in genügendem Maſse erfolgen kann, wenn die
                              									Schlacke hinreichend flüssig ist; da dies nicht immer der Fall, so ist in der Birne
                              									beim Rückkohlen die Gefahr einer Phosphorreduction gröſser als im Flammofen. 4) Die
                              									längere Dauer der Frischperiode macht die Entnahme und Prüfung der Schöpfproben
                              									unabhängig von der Zeitdauer, so daſs die Leitung der Hitzen erleichtert wird.
                           Nach einer Abhandlung von F. Gautier im Génie civil, 1882 S. 385 wird das Pressen des Stahles im flüssigen Zustande in dem
                              									Stahlwerke von Withworth in Manchester in der Weise
                              									ausgeführt, daſs der Stahl in Formen gegossen wird, welche aus einzelnen auf
                              									einander stehenden Stahlringen gebildet und im Inneren mit feuerfester Masse
                              									ausgekleidet sind. Die Formen stehen auf Wagen, die nach dem Gieſsen unter die
                              									hydraulische Presse gefahren werden. Der Kolben der letzteren wird durch einen
                              									feuerfesten Stein vor dem Zusammenschweiſsen mit dem Stahle geschützt und übt einen
                              									Druck von 600at aus, welcher je nach der Gröſse
                              									des Guſsblockes 20 bis 45 Minuten dauert. Der gröſste Theil der im Stahle
                              									enthaltenen Gase wird absorbirt und nur ein kleiner Antheil entweicht durch die
                              									Formfugen. Beim Erkalten des Blockes werden jedoch die Gase theilweise wieder frei,
                              									wodurch am oberen Ende des Blockes ein Hohlraum entsteht, dessen Gröſse mit der des
                              									Blockes zunimmt, so daſs ein Block von 400mm
                              									Durchmesser oft bis zur Hälfte hohl ist. Durchschnittlich muſs ungefähr ⅓ seiner
                              									Länge abgeschnitten werden, um ein gesundes Schmiedestück zu erhalten. Durch das
                              									Pressen des Stahles soll seine Bruchfestigkeit sowie seine Dehnung vermindert
                              									werden, letztere um etwa 4 Proc. (Vgl. 1881 239 137. 1877
                              										225 * 423.)
                           Je länger der Kopf eines Guſsblockes flüssig bleibt, um so gleichmäſsiger kann sich
                              									derselbe beim Erkalten zusammenziehen und um so weniger Hohlräume werden dabei
                              									entstehen. F. A. Krupp in Essen (* D. R. P. Kl. 31 Nr. 21324 vom 25. Juni 1882) umgibt deshalb
                              									den Kopf des Guſsblockes an den Seiten und oben mit flüssiger Schlacke oder Sand.
                              									Beim Gieſsen ohne Druck besitzt die Form einen doppelwandigen Aufsatz, in welchen
                              									die Schlacke gefüllt und welcher oben durch einen Deckel geschlossen wird. Letzterer
                              									kann auch fortfallen und die Schlacke direkt auf den Block gegossen werden. Fig.
                                 										5 Taf. 35 stellt eine Form dar, wie sie beim Gieſsen unter Druck (vgl. 1882 245 * 20) benutzt wird. Wie ersichtlich, ist hierbei in
                              									die Form ein doppelwandiger Einsatz eingehängt, welcher nach vollendetem Gusse bis
                              									über seinen! Rand mit Schlacke gefüllt wird. Zu demselben Zwecke kann man auch eine
                              									gewöhnliche Form mit Aufsatz anwenden und über diese eine luftdicht verschlossene
                              									Glocke setzen. Um die Erstarrung des Guſsblockes noch regelmäſsiger von unten nach
                              									oben verlaufen zu lassen, schlägt Krupp vor, die Form
                              									mit ihrem unteren Ende in Wasser oder eine andere Flüssigkeit, deren Temperatur
                              									durch Zu- und Abfluſs beliebig regulirt werden kann, zu setzen, oder die Form durch
                              									einen Luftstrom zu kühlen.
                           
                           F. Asthöwer
                                    											und Comp. in Annen (* D. R. P. Nr. 21473 vom 28. März 1882) lagern die Walzen
                              									eines Triowalzwerkes so, daſs die Ständer direkt die
                              									Stöſse der einzelnen Walzen aufnehmen. Zu diesem Zwecke wird die Oberwalze F (Fig. 10
                              									Taf. 35) in bekannter Weise mittels der Drucksehraube G
                              									und der Ankerschrauben i eingestellt. Die Lager B der Mittelwalze E
                              									besitzen an ihren oberen bezieh. unteren Seiten schräge Flächen, auf bezieh. unter
                              									welche sich in Aussparungen der Ständer angeordnete Keile d und e legen. Durch Verstellen der letzteren
                              									mittels der in den Ständern selbst geführten Schrauben h kann die Mittelwalze genau eingestellt werden. Die gleiche
                              									Nachstellvorrichtung ist zur Hälfte für die Unterwalze D vorgesehen.
                           In der Revue industrielle, 1882 * S. 413 ist eine Walzvorrichtung beschrieben, welche denselben Zweck
                              									verfolgt wie die Maschine von Reese (vgl. 1882 243 * 458). Die Maschine ist von Chuwab construirt und dient zum Abrunden, Glätten und Beschneiden von Kolbenstangen, Uebertragungswellen, cylindrischen Achsen,
                                 										gröſseren Schraubenbolzen u. dgl. Die zu bearbeitenden Gegenstände werden
                              									jedoch der Maschine nicht kalt, wie bei Reese, sondern
                              									sehr warm zugeführt, nachdem sie vorher mit einem Holzschlägel gerade gerichtet
                              									worden sind. Die Maschine besteht aus 2 Ständern, in welchen die Unterwalze fest
                              									gelagert ist, während die Oberwalze in bekannter Weise verstellt werden kann.
                              									Zwischen den Walzen, welche aus Hartguſs bestehen, sind die Ständer eingeschnitten,
                              									um Arbeitstücke von beliebiger Länge glätten zu können. Die Walzen drehen sich,
                              									entgegengesetzt den gewöhnlichen Walz Vorrichtungen, in gleicher Richtung, so daſs
                              									sie das Walzstück, welches etwas jenseits der Verbindungslinie der Mittelpunkte der
                              									Walzen liegt und sich gegen eine einstellbare Stütze lehnt, um seine eigne Achse
                              									drehen. Der Antrieb der Walzen geschieht von einer fest gelagerten Riemenscheibe
                              									aus, auf deren Welle ein Trieb gekeilt ist, welcher in ein Zahnrad greift, dessen
                              									Welle mit den eingreifenden Stirnrädern der Walzen durch 2 Arme verbunden ist. Da
                              									nun die Welle des Zwischenzahnrades in einem Curvenschlitze der Walzenständer
                              									geführt wird, so findet in jeder Höhenlage der Oberwalze ein richtiger Zahneingriff
                              									des Triebes mit dem Zwischenzahnrade und des letzteren mit den beiden
                              									Walzenstirnrädern statt. Die zum Beschneiden der Enden des Walzstückes dienenden Kreissägen sind an den beiden Walzenständern angeordnet
                              									und können durch Hebel gegen das Walzstück gedrückt werden. Der Antrieb der Sägen
                              									wird durch Reibungsräder bewirkt.
                           Alb. L.
                                    											Murphy in Philadelphia (* D. R. P. Nr. 18246 vom 31. Juli 1881) walzt Röhren aus röhrenförmigen Packeten. Zu diesem Behufe
                              									werden um eine fertige Röhre von entsprechend groſsem Durchmesser Flacheisenstäbe
                              									oder Walzeisen von anderem Querschnitte gelegt, das Ganze mit Draht zusammengebunden
                              									und dann in den Schweiſsofen gebracht.
                           
                           Statt Stab-Profileisen beim Erkalten sich selbst zu überlassen, wodurch häufig,
                              									besonders bei unregelmäſsigen Querschnitten, ein Krummziehen hervorgerufen wird,
                              									spannen Max
                                    											Wille in Magdeburg und H. Kraemer jun. auf Elsterstein bei St. Ingbert (*
                              										D. R. P. Nr. 21434 vom 23. Juli 1882) die Stäbe
                              									zwischen 2 Greifzangen A und B (Fig. 11
                              									Tafel 35) ein, wovon die eine am Kühlbette befestigt, die andere dagegen durch ein
                              									Handrad C mit Doppelschraube angezogen werden kann.
                              									Zwischen dem Befestigungshaken und der Zange ist eine Pufferfeder eingeschaltet, um
                              									ein Reiſsen des Stabes beim durch das Erkalten hervorgerufenen Zusammenziehen zu
                              									vermeiden. Auſserdem muſs letzterem noch durch Nachlassen der einen Zange Rechnung
                              									getragen werden.
                           Um eine schnellere Schmelzung der Kupolofenposten herbeizuführen, brechen die Amerikaner die
                                 										Masseln in einer Maschine in Stücke von 15 bis 17cm Länge. Die betreffende Maschine ist von Blake construirt und besitzt nach dem Engineering, 1883 Bd. 35 S. 198 drei stumpfe Schneiden,
                              									von denen die untere a (Fig. 4 Taf.
                              									35) in einem Ambosse befestigt ist, während die beiden oberen b und c auf einem am
                              									Maschinengestelle geführten Schlitten l angeordnet
                              									sind; letzterer wird von den Gummipuffern d in solcher
                              									Höhe gehalten, daſs eine Massel von der Rollbahn e aus
                              									bequem zwischen die Schneiden eingeführt werden kann. Mittels der Riemenscheiben f, dem Rädervorgelege h,
                              									der Kurbel i und des Kniehebels k wird dem Schlitten l eine auf- und
                              									abgehende Bewegung ertheilt und dadurch die unter die Schneiden b und c geschobene Massel
                              									über der Schneide a gebrochen. Die Zugstange m zwischen der Kurbel und dem Kniehebel ist in der
                              									Länge verstellbar, so daſs der Hub des Schlittens l
                              									vergröſsert oder verkleinert werden kann.
                           Otto Gmelin in Budapest verbessert die gewöhnliche Kupolofeneinrichtung wesentlich dadurch, daſs er den
                              									Schachtmantel statt aus einem einfachen Eisencylinder aus einem doppelwandigen
                              									Cylinder, welcher durch Wasser gekühlt wird, herstellt. Diese Ausführung bietet den
                              									früher gemachten Vorschlägen, das Ofenmauerwerk, welches beim Gmelin'schen Ofen ganz fortfallen kann, durch
                              									Kühlkästen oder Ringe zu unterbrechen, bedeutende Vortheile, weil dieselbe die bei
                              									Anwendung von eingemauerten Kühlkästen in Folge der ungleichen Ausdehnungen von
                              									Mauerwerk und Eisen auftretenden Risse gänzlich vermeidet. Der Gmelin'sche Kupolofen hat nach der Oesterreichischen Zeitschrift für Berg- und
                                 										Hüttenwesen, 1882 S. 526 folgende Einrichtung: Der Schacht des Kupolofens
                              									wird aus einem eisernen Doppelcylinder a a1 (Fig. 8 und
                              										9 Taf. 35) gebildet, dessen ringförmiger Hohlraum oben offen, unten
                              									dagegen wasserdicht abgeschlossen ist. Der Doppelcylinder steht auf einem 300 bis
                              										350mm hohen Ringe von feuerfestem Mauerwerk
                              										c, welches oben durch eine Guſsplatte abgedeckt und
                              									auſsen von einem einfachen Eibenmantel umschlossen wird. An der den Ofenschacht
                              									bildenden inneren Fläche, welche gerauht ist, sind die Nietköpfe linsenförmig
                              									abgeplattet, um mit
                              									einem feuerfesten Futter von 30 bis 50mm Stärke
                              									bekleidet werden zu können. Dem unteren Theile des Doppelcylinders wird an zwei
                              									gegenüber liegenden Stellen d kaltes Wasser unter Druck
                              									zugeführt, welches, nachdem es den Mantel gekühlt hat, oben bei e offen ausflieſst, so daſs die den Ofen bedienenden
                              									Arbeiter sich durch den Augenschein leicht von der regelmäſsigen Kühlung des
                              									Schachtes überzeugen können. Die obere Ringöffnung des Doppelcylinders wird durch
                              									eine Guſseisenplatte k einfach abgedeckt. Die
                              									Formöffnungen f und der Schlackenabstich g werden durch beide Wände des Doppelcylinders
                              									verbindende Stutzen aus Kesselblech gebildet. Der Eisenabstich liegt in dem
                              									feuerfesten Mauerwerke c.
                           Die Reinigung des Doppelcylinders von in seinem Hohlräume sich absetzendem Schlamme
                              									geschieht durch den Hahn l und die Reinigungsöffnungen
                              										m.
                           Der Ofen soll den bekannten Kupolöfen gegenüber folgende Vortheile besitzen: Die
                              									schädliche Einwirkung des Windes, dessen Pressung eine beliebige sein kann, fallt
                              									fort, da das in Höhe der Düsen liegende Futter durch die Wasserkühlung genügende
                              									Festigkeit besitzt, um dem Winde widerstehen zu können; der vollständig aus
                              									Mauerwerk hergestellte Herd c ist der Einwirkung des
                              									Windes entzogen, da er mit Eisen gefüllt ist. Die Erhaltung des Ofens in
                              									betriebsfähigem Zustande fordert geringere Kosten; dieselben werden durch
                              									Beschaffung des Kühlwassers etwas erhöht, fallen aber immer geringer aus als die bei
                              									anderen Kupolöfen. Eine Verletzung der feuerfesten Auskleidung während des Betriebes
                              									ist ohne Belang; findet sie innerhalb der Schmelzzone statt, so setzt sich sofort
                              									eine Schlackenkruste auf das gekühlte Eisen ab, welche eine weitere schädliche
                              									Einwirkung der Hitze, Schlacke und der niedergehenden Materialien auf dasselbe
                              									verhindert. Der Kalkzuschlag kann beliebig gesteigert werden, weil sich der Kalk nur
                              									schwer mit den festen sauren Ofenwandungen verbinden wird. Einer basischen
                              									Auskleidung des Ofens steht natürlich nichts im Wege. Eine Verlegung der Schmelz-
                              									und Reductionszone nach oben findet selbst bei längerem Betriebe nicht statt, da die
                              									Kühlung den Schacht in seinen einzelnen Höhen immer auf gleicher Temperatur erhält.
                              									Es wird an Brennmaterial gespart, weil das Austrocknen und Vorwärmen des Ofens
                              									wegfällt, durch die Schmelzung an Mauerwerk keine Wärme absorbirt wird, die Wände im
                              									Laufe des Betriebes keine unregelmäſsigen Formen annehmen, eine stärkere Erhitzung
                              									der oberen Materialschichten, wie schon oben angedeutet, nicht stattfindet und die
                              									Pressung des Windes nicht mit Rücksicht auf das Mauerwerk niedrig gehalten zu werden
                              									braucht.
                           Die Wärmeabgabe durch die Schachtwand an das Kühlwasser beträgt beim Gmelin'schen Ofen ungefähr 15 Procent der gesammten in
                              									demselben entwickelten Wärmemenge, mithin etwa das 3 fache der Wärmeausstrahlung
                              									beim ausgemauerten Ofen. Die letztere Eigenschaft, welche das Arbeiten an ausgemauerten
                              									Oefen so beschwerlich macht, fällt beim Gmelin'schen
                              									Ofen fast ganz weg. Abgesehen hiervon wird die Arbeit noch dadurch erleichtert, daſs
                              									geringere Schlackenmengen fallen und das Putzen der Formen nur seltener nothwendig
                              									wird. Ein Gmelin'scher Kupolofen von 4m Höhe und 850mm
                              									lichtem Durchmesser (zwischen der feuerfesten Auskleidung gemessen) hat während
                              									einer einjährigen Betriebszeit bei einem Winddrucke von 400 bis 450mm Wassersäule und einem Kokesverbrauche von
                              									ungefähr 8 Proc. (ungerechnet Füllkokes) stündlich 4500 bis 5000k Eisen niedergeschmolzen (vgl. F. Fischer 1879 231 39). Der
                              									Verbrauch an Kühlwasser betrug durchschnittlich 1351 in der Minute; dasselbe verläſst den Ofen mit einer durchschnittlich um
                              									40° erhöhten Temperatur. Eine Reinigung des Doppelcylinders vom Schlamme und
                              									geringfügige Ausbesserungen des Thonbeschlages fanden nur alle 3 Monate statt. Der
                              									Doppelcylinder ist an keiner Stelle schadhaft geworden. (Vgl. auch * D. R. P. Nr.
                              									22859 vom 9. September 1882.)
                           Bekanntlich kann man im Kupolofen nur reine Kokes benutzen, wenn es darauf ankommt,
                              									dem umzuschmelzenden Eisen keine Verunreinigungen zuzuführen. Mangel an reinen Kokes
                              									führte zur Verwendung gasförmiger Brennmaterialien. E.
                                 										Dufréné in Paris (* D. R. P. Nr. 18483 vom 28. Mai 1881) ordnet den Generator in direkter Verbindung mit dem Kupolofen an.
                              									In letzterem sind über dem Sammelraume S (Fig.
                                 										6 und 7 Taf. 35)
                              									mehrere Bögen p geschlagen, die durch eine mittlere,
                              									oben und unten bei e und f
                              									durchbrochene Querwand M unterstützt werden und durch
                              									freie, nicht zu breite Spalten von einander getrennt sind. Auf diesen Bögen ruht die
                              									Beschickung, bestehend aus dem Umschmelzeisen und den Zuschlagsmaterialien.
                              									Dieselben müssen so locker auf einander liegen, daſs noch ein genügend freier
                              									Querschnitt zum Durchlasse der Verbrennungsgase verbleibt. Da ein Herunterwerfen der
                              									Masseln von der Gichtöffnung die Bögen zerstören würde, so werden die Masseln in
                              									einen Kübel geladen und mittels zweier Ketten bis auf die Bögen heruntergelassen.
                              									Durch Anziehen einer Kette wird der Kübel umgestürzt. Der Generator G, welcher mit dem Kupolofen durch die Oeffnung D in Verbindung ist, besteht aus einem eisernen
                              									doppelwandigen Cylinder mit Decke. In letzterer ist einer der bekannten
                              									Begichtungstrichter angeordnet. Unten wird der Cylinder durch den Rost begrenzt,
                              									welcher allseitig geschlossen ist und dem durch das Rohr r Gebläsewind zugeführt wird. Ein Theil der letzteren durchströmt in
                              									Schraubenwindungen die 3 Abtheilungen der doppelten Wand und trifft durch die Decke
                              									am oberen Theile des Verbindungskanales D mit den hier
                              									ausströmenden Gasen zusammen. Dieselben verbrennen und schmelzen, nachdem sie durch
                              									die Schlitze q zwischen den Bogen getreten sind, die
                              									Beschickung herunter. Das Eisen tropft in den Sammelraum und wird bei F abgestochen.
                           L. M. F.
                                    											Besson in Lyon legt bei seinem Kupolofen mit Gasfeuerung (* D. R.
                                 										P. Nr. 19051 vom 13. December 1881) mehr Gewicht auf eine schnellere Schmelzung des
                              									Schmelzgutes und erreicht diese dadurch, daſs er den Kupolofenschacht A (Fig. 3 Taf.
                              									35) mit einer Art Flammofen B verbindet, in dessen Herd
                              									der Sammelraum C angeordnet ist. Die Generatorgase
                              									werden dem Flammofen durch das Rohr D zugeführt und von
                              									dem durch die Düse E in den Ofen tretenden Gebläsewinde
                              									verbrannt. Die so gebildete Stichflamme trifft nun direkt das aus dem Schachte
                              									nachrutschende Schmelzgut und führt eine schnelle Schmelzung herbei. Oberhalb des
                              									Sammelraumes ist in der Decke des Flammofens eine Winddüse F angebracht, welche die Möglichkeit einer Erhitzung oder Feinung des
                              									Eisens im Sammelraume bezweckt. Hauptsache bei den Kupolöfen mit Gasfeuerung bleibt
                              									natürlich die reducirende Flamme, da sonst ein zu groſser Abbrand entstehen
                              									würde.
                           Um Abfälle von Schmiedeisen und Stahl, z.B. Drehspäne,
                              									dünne Blechschnitzel u.s.w., verwerthen zu können, ohne sie im Kupolofen umzuschmelzen, macht Herm. Reusch in
                              										Dillingen a. d. Saar (* D. R. P. Nr.
                                 										18726 vom 30. September 1881) dieselben in einem kleinen Schachte, durch
                              									welchen er eine Flamme streichen läſst, stark rothglühend, bringt sie in starke
                              									rectanguläre eiserne Formen und schlägt sie in diesen unter einem Hammer zusammen.
                              									Der Schachtofen besitzt eine geneigte Sohle, deren Ausziehöffnung direkt über den
                              									eben erwähnten Formen liegt. Auf der entgegengesetzten Seite des Ofens mündet der
                              									Fuchs einer Rostfeuerung in den Ofenschacht ein, welche den Eisenabfällen die
                              									nöthige Wärme zuführt.
                           
                              
                                 St.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
