| Titel: | Epicycloidal-Flaschenzug von Zobel, Neubert und Comp. in Schmalkalden. | 
| Fundstelle: | Band 249, Jahrgang 1883, S. 11 | 
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                        Epicycloidal-Flaschenzug von Zobel, Neubert und Comp. in
                           									Schmalkalden.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 1.
                        Zobel's Epicycloidal-Flaschenzug.
                        
                     
                        
                           Ein Flaschenzug, welcher im Prinzipe ganz dem alten Eade'schen (vgl. 1867 184 * 476) gleich ist,
                              									sich vor diesem aber durch einige vortheilhafte Abänderungen auszeichnet, wird von
                              										Zobel, Neubert und Comp. in Schmalkalden
                              									ausgeführt.
                           Diese Abänderungen bestehen insbesondere in der Anwendung einer Gall'schen Gliederkette als Lastkette A (Fig. 14 und
                              										15 Taf. 1) und in einer verbesserten Führung des Planetenrades durch
                              									Benutzung der von Rud. Kühn in Rorschach (* D. R. P.
                                 									Kl. 47 Nr. 10359 vom 7. Februar 1880) angegebenen Anordnung. Die Gall'sche Kette bietet den groſsen Vortheil, daſs sie
                              									auf einem viel kleineren Kettenrade gesicherten Eingriff findet, als eine
                              									Schakenkette, wodurch bei ihrer Anwendung unter sonst gleichen Umständen eine
                              									gröſsere Gesammtübersetzung erreicht werden kann; auſserdem ist das erforderliche
                              									Kettenrad einfacher und daher leichter mit der nöthigen Genauigkeit auszuführen. Zum
                              									Antriebe des Flaschenzuges dient dagegen eine gewöhnliche, endlose Schakenkette,
                              									welche über das um die Achse C lose drehbare Rad J geschlungen ist. Auf die verlängerte und äuſserlich
                              									excentrisch abgedrehte Nabe des letzteren ist das innen verzahnte Planetenrad E aufgesetzt, welches in das auf der Achse des
                              									Lastkettenrades festgekeilte Zahnrad D eingreift. Bei
                              									der Drehung des Rades J wird also E in einem
                              									Kreise, entsprechend der Excentricität der Nabe von J,
                              									um D herumgeführt, welche Bewegung das Rad E ausführen muſs, ohne dabei drehbar zu sein. Hierzu
                              									dient die oben erwähnte Kühn'sche Führung. Bei dem Eade'schen Flaschenzuge gleitet bekanntlich das dem
                              									Rade E entsprechende Rad mit geeigneten Führungen auf
                              									den wagerechten Armen eines Kreuzes, welches selbst wieder vertikal beweglich am
                              									Gestelle des Flaschenzuges geführt ist. Hier dagegen ist das Rad E mittels der beiden Lenker F zunächst in den Rahmen G eingehängt und
                              									kann daher gegen diesen eine entsprechende Bewegung ausführen. Eine zu dieser
                              									normale Bewegung ist dem Rade mit dem Rahmen zusammen ermöglicht, da letzterer
                              									wiederum mittels der beiden Lenker H an das Gestell K des Flaschenzuges angeschlossen ist. Diese Führung
                              									ist zwar nicht absolut genau, aber für die geringen Bewegungen, welche hier in Frage
                              									kommen, völlig ausreichend und sie bietet zudem der Eade'schen gegenüber den Vortheil einer augenscheinlich verringerten
                              									Reibung.
                           Das Rad E besitzt in der vorliegenden Skizze 21 Zähne,
                              										D dagegen 20. Dem entsprechend würde schon die
                              									Uebersetzung von J auf die Achse C des Lastkettenrades B
                              									eine 20fache sein, wozu noch als Faktor hinzuträte das Verhältniſs der Radien von
                              										J und B. Dagegen sind
                              									die Reibungsverluste allem Anscheine nach verhältniſsmäſsig unbeträchtlich und
                              									insbesondere durch die Kühn'sche Führung sehr
                              									herabgezogen. Auſserdem ist bei der Ausführung auf einen möglichst stoſsfreien Gang
                              									Bedacht genommen; so ist z.B. auch das mit seiner Achse C aus einem Stücke Guſsstahl bestehende Kettenrad B zur Erzielung einer möglichst genauen Theilung auf einer Theilmaschine
                              									gefräst. Daher wird auch der Nutzeffekt ein recht guter und der Flaschenzug selbst
                              									einer nur geringen Abnutzung unterworfen sein. Hierfür spricht die Thatsache, daſs
                              									ein derartiger Flaschenzug, welcher seit längerer Zeit eine ununterbrochen
                              									betriebene Räderdrehbank bedient und hierbei Lasten bis zur Grenze seiner
                              									Tragfähigkeit (etwa 1000k) zu heben hat, nach
                              									einer Gesammtleistung von 5000000mk kaum Spuren
                              									von Abnutzung zeigen soll. (Ein im Prinzipe ganz gleicher Planetenradmechanismus
                              									findet sich bei der Rigault'schen Spindelpresse, vgl. *
                              									S. 14 d. Bd.)
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
