| Titel: | N. Riggenbach's Sicherheitsbremse für Seilrampen. | 
| Fundstelle: | Band 249, Jahrgang 1883, S. 59 | 
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                        N. Riggenbach's Sicherheitsbremse für Seilrampen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 4.
                        N. Riggenbach's Sicherheitsbremse für Seilrampen.
                        
                     
                        
                           Bekanntlich wird bei neueren Seilrampen-Constructionen als wirksamstes
                              									Sicherheitsmittel eine Zahnstangenschiene angewendet, in welche ein am Wagen frei
                              									drehbares Zahnrad dauernd eingreift, um im Falle eines Seilbruches durch Bremsen
                              									desselben den Wagen zuverlässig anhalten zu können. Als zunächst liegende Anordnung
                              									empfiehlt es sich dabei, das Zugseil direkt an einen Winkelhebel angreifen zu
                              									lassen, dessen anderer mit einem Gewichte belasteter Arm, hierdurch gehoben, die
                              									Zahnradbremse auslöst und, beim Seilbruch herabsinkend, die Arretirung bewirkt. Bei
                              									dieser Einrichtung schwankt jedoch das Gewicht je nach der Belastung des Wagens und
                              									entsprechend veränderlichen Seilspannung auf und nieder und verursacht unter
                              									Umständen unbeabsichtigtes Bremsen.
                           
                           Zur Vermeidung dieses Uebelstandes hat sich N.
                                    										Riggenbach in Olten (* D. R. P. Kl. 20 Nr. 21650 vom 4. Juni 1882) die in
                              									den Fig. 9 und 10 Taf. 4
                              									gezeichnete Anordnung patentiren lassen. Hier wird der Seilzug auf den am Wagen
                              									befestigten Mitnehmer durch 2 Volutfedern übertragen, deren Stärke so bemessen tot,
                              									daſs sie schon beim Befördern des leeren Wagens weit genug zusammengedrückt werden,
                              									um das Aufstellen eines als Spreitze dienenden Winkelhebels, der mit der Zugplatte
                              									durch eine Stange verbunden ist, zu gestatten. Diese Spreitze, welche den belasteten
                              									Bremshebel unterstützt, bleibt, sobald einmal der Wagen angezogen ist, unverändert
                              									in der gezeichneten Lage stehen, indem die Verbindungsstange zur Zugplatte mit einem
                              									Schlitze versehen ist und auſserdem ein weiteres Anspannen der Volutfedern durch
                              									einen passend angebrachten Anschlag verhindert wird. Sobald aber das Seil reiſst,
                              									strecken sich die Volutfedern, ziehen die Verbindungsstange nach rechts und der
                              									Bremshebel fällt unter dem Einflüsse des Belastungsgewichtes nach abwärts.
                           Auſser dieser den eigentlichen Gegenstand des Patentes bildenden Einrichtung bietet
                              									die constructive Durchführung der Einwirkung des Bremshebels auf die Bremsklötze ein
                              									besonderes Interesse. Es befinden sich nämlich hinter den zwei in Fig. 9
                              									ersichtlichen Bremsklötzen und von diesen verdeckt zwei ebensolche hinter dem Zahnrade, auf dessen beiden Seiten die erforderlichen Bremsscheiben aufgekeilt sind. Der durch
                              									das Gewicht nach rechts gedrückte kurze Arm bethätigt jedoch zunächst nur den linken
                              									vorderen Bremsklotz, von welchem aus, mittels der unterhalb der Zahnradachse
                              									durchgehenden Zugstange, der vordere rechte Bremsschuh angezogen wird. Von hier aus
                              									wird die Bremskraft auf den vorderen Hebel einer oberhalb des Zahnrades gelagerten
                              									Welle übertragen, welche hinter dem Zahnrade einen zweiten Hebel aufgekeilt hat und
                              									durch eine an derselben angelenkte Zugstange den linken hinteren Bremsschuh anzieht.
                              									Der letztere endlich spannt durch eine zweite, unterhalb der Zahnradachse nach
                              									rechts gehende Zugstange den rechten hinteren Bremsklotz. Hiermit sind alle 4
                              									Bremsklötze bethätigt und zwar derart, daſs alle, unbeschadet verschiedenartiger
                              									Abnutzung, doch gleichmäſsig angezogen werden; auſserdem sind die Aufhängezapfen der
                              									Bremsklötze, welche gleichzeitig als Querzüge verwendet sind, fast vollständig
                              									entlastet. Der Aufhängezapfen der zwei linken Bremsschuhe dient gleichzeitig zur
                              									Führung des in Fig. 10
                              									dargestellten Zwischenstückes. Der Bremshebel wirkt nämlich nicht direkt, sondern
                              									durch Vermittelung dieses Constructionsgliedes auf den linken vorderen Bremsschuh;
                              									die hier angebrachten Kautschukplatten dienen zur Milderung des beim plötzlichen
                              									Einlösen entstehenden Stoſses.
                           
                        
                     
                  
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