| Titel: | Neuerungen an geschlossenen Heissluftmaschinen. | 
| Autor: | Mg. | 
| Fundstelle: | Band 249, Jahrgang 1883, S. 145 | 
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                        Neuerungen an geschlossenen
                           								Heiſsluftmaschinen.
                        Patentklasse 46. Mit Abbildungen auf Tafel 10.
                        (Schluſs des Berichtes von S. 1 dieses
                           								Bandes.)
                        Neuerungen an geschlossenen Heiſsluftmaschinen.
                        
                     
                        
                           In ähnlicher Weise wie Buschbaum (vgl. * S. 8 d. Bd.)
                              									bewirkt M. Schorch in Mannheim (* D. R. P. Nr. 17081
                                 									vom 26. März 1881) die Regulirung seiner Maschine, welche letztere einige
                              									Aehnlichkeit mit dem *S. 6 d. Bd. beschriebenen Hopmann'schen Motor hat. Sie besitzt, wie diese zwei senkrechte
                              									Verdrängercylinder (Fig. 1 Taf.
                              									10) und sind die Verdränger, wie dort, mittels eines Balancier gekuppelt, so daſs
                              									sie sich stets in entgengesetzter Bewegung befinden. Der beiden Verdrängern
                              									gemeinschaftliche Arbeitscylinder, welcher ebenso wie die oberen Theile der
                              									Verdrängercylinder Wasserkühlung besitzt, ist seitlich au einem Guſsständer
                              									befestigt. Die eine Seite des Cylinders steht mit dem einen Verdrängercylinder, die
                              									andere mit dem zweiten in Verbindung. Die nach unten austretende Kolbenstange bildet
                              									gleichzeitig den Kolben einer Luftpumpe (vgl. Fig. 2 Taf.
                              									10), wodurch sie zugleich eine sichere Führung erhält. Die angesaugte Luft wird in
                              									einen Windkessel gepreſst, welcher mit beiden Seiten des Arbeitscylinders durch
                              									Rohre r in Verbindung steht. Diese Rohre besitzen an
                              									ihren Einmündungsstellen Ventile, welche sich nach dem Cylinder öffnen, sobald die
                              									Spannung in diesem kleiner ist als die Pressung im Windkessel. Letztere wird nahezu
                              									unveränderlich gehalten, da sich die Luftpumpe selbstthätig in und auſser Thätigkeit
                              									setzt. Ein kleiner Kolben k, welcher je nach dem
                              									Unterschiede des äuſseren und inneren Druckes sich verschiebt, wirkt nämlich mittels
                              									Winkelhebels auf das Saugventil.Diese Einrichtung ist unnöthig, wenn die Maschine immer mit gleich stark
                                    											gespannter Luft arbeiten soll, da der Grad der Verdichtung derselben stets
                                    											durch das Verhältniſs des ganzen Pumpenraumes bei aufgezogenem Kolben zum
                                    											schädlichen Räume der Pumpe gegeben ist. Soll aber auch eine
                                    											Veränderlichkeit der Compression möglich sein, so wäre dieses Ziel sicherer
                                    											als durch Verändern der Belastung des Kolbens k
                                    											durch die Hubveränderung des Pumpenkolbens oder nur durch ein Höher- oder
                                    											Tieferstellen desselben zu erreichen. Soll die Maschine nicht mit
                              									gepreſster Luft arbeiten, so ist das Saugventil durch Feststellung des Kolbens k in gehobener Stellung festzuhalten.
                           Um die Maschine zeitweise als einfach wirkende benutzen zu können, läſst sich mittels
                              									eines Schiebers eine Feuerung abschlieſsen, die Verbindung des betreffenden
                              									Verdrängers mit dem Balancier lösen, ein Gegengewicht auf diesen aufsetzen und die
                              									entsprechende Seite des Arbeitscylinders mit der Atmosphäre verbinden.
                           M. Schorch hat noch eine andere Construction (* D. R. P.
                              									Nr. 12237 vom 27. Juni 1880) angegeben, welche jedoch nicht zu den hier in Betracht
                              									gezogenen Verdrängermaschinen gezählt werden kann. Der Arbeitsvorgang bei dieser in
                              										Fig. 3 Taf. 10 dargestellten Maschine ist derart, daſs beim Abwärtsgange des
                              									Kolbens B die unter ihm bei A1 befindliche Luft verdichtet und durch
                              									das Ventil c in den mit gespannter Luft gefüllten
                              									Behälter G gedrückt wird, während ein anderer Theil der
                              									Luft aus G durch das Rohr H und das von der unrunden Scheibe d gehobene
                              									Doppelsitzventil b zuerst auf die Auſsenseite des
                              									Blechcylinders C, welcher mit dem Arbeitskolben hin und
                              									her geht, und dann an den heiſsen Wänden der Feuerbüchse FK vorbei in den Raum A innerhalb des
                              									Cylinders C gedrückt wird und so durch ihre hier
                              									erfolgende starke Ausdehnung den Arbeitskolben B nach
                              									unten ausschiebt. Beim Aufwärtsgange des Kolbens B
                              									bleibt das Rohr C zunächst ein wenig zurück, weil sein,
                              									Ring E an der Innenfläche des Cylinders genügende
                              									Reibung hat; dann wird C durch die Stifte a im Kolben mitgenommen und die Luft um den Ring E herum aus dem erhitzten Räume A in den gekühlten Raum A1 geschafft. Die zur Steuerung des
                              									Doppelsitzventiles b dienende unrunde Scheibe d ist zur Erreichung eines früheren oder späteren
                              									Abschlusses des Ventiles, also kleinerer oder gröſserer Füllung, auf der
                              									Schwungradwelle mittels eines Handhebels oder durch den Regulator e verschiebbar. Um die Spannung während des Ganges der
                              									Maschine in dem Behälter G vermindern zu können,
                              									verstellt man den Dreiweghahn f in die Lage 3, wodurch G mit der
                              									Atmosphäre verbunden wird. Bringt man den Hahn in die Stellung 2, so wird das Ventilgehäuse gegen den Raum G abgesperrt, aber nach auſsen hin geöffnet, was beim
                              									Anlassen der Maschine zu geschehen hat, während beim regelmäſsigen Gange der Hahn in
                              									Stellung 1 gebracht wird und das Ventilgehäuse J mit dem Behälter G in
                              									Verbindung setzt.
                           Gebrüder Eimecke in Braunschweig (* D. R. P. Nr. 18973
                                 									vom 4. März 1881) bringen bei ihrem Motor eine Regulirvorrichtung an, welche in
                              									ähnlicher Weise wie Körting und Lieckfeld bei ihrer Gasmaschine (1883 247 *
                              									148) einen überschnellen Gang durch Vergröſserung des schädlichen Raumes ausgleicht.
                              									Der Regulator öffnet bei zu raschem Gange der Maschine einen Hahn, welcher den
                              									Arbeitscylinder mit einem geschlossenen Gefäſse p (Fig.
                                 										6 Taf. 10) in Verbindung setzt, so daſs die in demselben eingeschlossene
                              									Luft an der Verdichtung und Verdünnung theilnimmt.
                           Der Verdränger ist aus mehreren einzelnen luftdichten Blechcylindern zusammengesetzt,
                              									welche leicht gegen neue Theile ausgewechselt werden können; die beiden oberen
                              									Theile sind mittels eines schmiedeisernen Rohres über die Verdrängerstange geschoben
                              									und werden durch Splinte gehalten. Der Arbeitskolben G
                              										(Fig. 5 Taf. 10) ist im Cylinder durch zwei entgegengesetzt gerichtete
                              									Stulpen b, b1
                              									abgedichtet. Auf demselben befindet sich ein Schieber x, welcher durch die Zugstange h von der
                              									Pleuelstange Q bewegt wird. Beim Aufwärtsgange des
                              									Kolbens G steht der Kanal d mit der Atmosphäre in Verbindung, so daſs Luft in eine im Kolben
                              									ausgesparte Ringnuth gelangen kann, von welcher ringsum radiale Bohrungen nach dem
                              									Kolbenrande führen und zwischen den beiden Stulpen endigen. Sinkt bei schwacher
                              									Heizung die Spannung der erhitzten Arbeitsluft unter 1at, so tritt die
                              									äuſsere Luft, indem sie den unteren Stulpen b lüftet,
                              									unter den Kolben und verhindert so eine schädliche Luftverdünnung. Beim Abwärtsgange
                              									steht der Kanal d durch die Schiebermulde und den Kanal
                              										e hindurch mit dem Räume unter dem Kolben in
                              									Verbindung. Steigt die Spannung der abgekühlten Arbeitsluft über 1at, so entweicht der Ueberdruck auf dem Wege e und d, indem er den
                              									oberen Stulpen b1
                              									lüftet, nach auſsen. Auf diese Weise wird erreicht, daſs eine etwaige Luft
                              									Verdünnung im Cylinder, welche ja beim Abwärtsgange des Arbeitskolbens vortheilhaft
                              									wirkt, nur beim Aufwärtsgange, wo sie schädlich wäre, aufgehoben wird, ebenso auch
                              									eine eingetretene Luftverdichtung nur beim Abwärtsgange des Kolbens, wo sie Kraft
                              									verzehren würde, sich ausgleichen kann. P ist eine
                              									Pumpe, welche das Kühlwasser in den Raum O fördert.
                           O. Köhler in Aachen (* D. R. P. Nr. 1929 vom 24. Januar
                                 									1878) schlägt vor, der Maschine gepreſste Luft mittels eines Accumulators derart
                              									zuzuführen, daſs die geringste Spannung stets erhalten bleibt, somit das oben bei
                              										Schorch Gesagte auch hier Geltung hat. Eine
                              									Regulirung soll durch Veränderung der Durchgangsöffnung vom Windraume des
                              									Accumulators zur Maschine mittels eines vom Regulator beeinfluſsten Ventiles bewirkt
                              									werden.
                           Eine ganz eigentümliche Anordnung zeigt die Maschine von Bruno Kunze in Berlin (Erl. * D. R. P. Nr. 11168 vom 11. November 1879).
                              									Hier ist ein doppelt wirkender Arbeitscylinder vorhanden und der Verdrängercylinder
                              									durch zwei gröſsere, hinter einander liegende doppelt wirkende Cylinder, von denen
                              									der eine geheizt, der andere abgekühlt wird; die Kolben der letzteren ersetzt,
                              									besitzen eine gemeinschaftliche Kolbenstange und führen Röhren je von der vorderen
                              									Seite des einen nach der hinteren Seite des anderen Cylinders. Die vor dem Kolben
                              									des kalten und hinter dem Kolben des heiſsen Cylinders befindliche Luft bildet also
                              									eine für sich abgeschlossene Menge und wird beim Gange der Maschine abwechselnd in
                              									den kalten und heiſsen Cylinder befördert, um in letzterem erwärmt zu werden und
                              									vermöge der erlangten Spannungszunahme auf die vordere Seite des Arbeitskolbens
                              									treibend zu wirken. Ganz ebenso wirkt die auf der hinteren Seite des Arbeitsund
                              									Kaltcylinderkolbens und im vorderen Theile des geheizten Cylinders befindliche Luft.
                              									Die Kurbel der beiden Verdrängerkolben ist um 90° hinter die des Arbeitskolbens
                              									gestellt. Da sich hier im geheizten Cylinder ein dicht schlieſsender Kolben bewegen
                              									soll, so darf die Erhitzung der Luft nicht zu hoch getrieben werden, höchstens 200
                              									bis 250°. Nach der in der Einleitung S. 1 d. Bd. gegebenen Definition ist diese
                              									Maschine also als Verdrängermaschine zu bezeichnen, obgleich die Verdränger als
                              									Kolben ausgebildet sind.
                           Zum Schlüsse möge noch einer Verdrängermaschine gedacht werden, welche, durch Spiritus heizbar, zum Betriebe eines Zimmer-Springbrunnens
                              									bestimmt und von P. Lochmann in Zeitz (* D. R. P. Nr. 13830 vom 24. März
                                 									1880) vorgeschlagen ist. Der Motor selbst unterscheidet sich in der Wirkungsweise
                              									und im allgemeinen Aufbaue nicht von den vertikalen geschlossenen Maschinen mit
                              									concentrischer Anordnung der Arbeitskolben und Verdrängerstange; Einzelheiten sind
                              									jedoch beachtenswerth. So ölt sich der Kolben k (Fig.
                                 										4 Taf. 10) selbst; er ist an seinem Umfange mit einer Nuth a versehen, in welche ein Baumwollzopf eingelegt ist,
                              									während aus dem Inneren des Kolbens kleine Löcher i
                              									nach dieser Nuth führen und so das in den Kolben eingegossene Oel zur Packung
                              									gelangen lassen.
                           Eigenthümlich ist die Durchführung der Verdrängerstange durch den Arbeitskolben k. Durch diesen ist nämlich ein Cylinder c geführt, in welchem der Kolben b läuft. Die Verdrängerstange d ist in den Kolben b eingeschraubt und
                              									dichtet durch einen Lederstulpen r das Innere des
                              									Cylinders ab. Diese Anordnung gibt dem Verdränger eine gute senkrechte Führung und
                              									ist ein einfacher Ersatz der sich bald abnutzenden Stopfbüchsen.
                           Im Verhältnisse zu der groſsen Zahl von Verdrängermaschinen sind die von Rider (vgl. 1876 222 * 409.
                              									1878 230 379) eingeführten Kolbenmaschinen noch in
                              									verhältniſsmäſsig wenig Ausführungen vorhanden. Zunächst mögen einige Constructionen
                              									einer näheren Betrachtung unterzogen werden, welche diese Maschinentype weiter
                              									ausbilden.
                           A. Monski in Eilenburg (* D. R. P. Nr. 4321 vom 26.
                                 									Februar 1878) will einem Uebelstande des Rider'schen
                              									Regenerators begegnen, welcher darin besteht, daſs namentlich am Eingange des
                              									Kühlcylinders die Durchgänge zwischen den dünnen guſseisernen Plättchen im
                              									Regenerator durch eingespritztes und mitgerissenes Schmiermaterial verstopft werden
                              									und so der Durchgang der Luft erschwert und ein stärkeres Feuern bedingt wird.
                              									Deshalb soll der Regenerator kranzförmig um den heiſsen Cylinder (Arbeitscylinder)
                              									angeordnet werden, so daſs er in Folge seiner Entfernung vom kalten Cylinder
                              									hinreichend geschützt ist. Die Verbindung beider Cylinder erfolgt durch ein flach
                              									elliptisches doppelwandiges Rohr, welches auch mit zur Abkühlung der erhitzten Luft
                              									dient.
                           Monski bringt mit Rücksicht auf andere
                              									Unvollkommenheiten der Rider'schen Maschine, welche
                              									sich besonders in der mangelhaften Ausnutzung der Wärme und dem Bedürfnisse eines
                              									sehr schweren Schwungrades zeigen, 2 Feuertöpfe und 2 Heiſscylinder an (vgl. * D. R.
                              									P. Nr. 20053 vorn 19. März 1882), um so einen gleichmäſsigeren und ruhigeren Gang zu
                              									erzielen. Die beiden neben einander liegenden Feuertöpfe (Fig. 9 Taf.
                              									10) werden durch eine gemeinschaftliche Feuerung erhitzt, so daſs bei
                              									verhältniſsmäſsig kleiner Rostfläche ein geringerer Brennmaterialverbrauch und
                              									besserer Nutzeffekt erreichbar scheint. Zur Erzielung eines gleichmäſsigeren Ganges
                              									sind die Kurbeln der Kolben B und B1 um 180° gegen einander versetzt und in der Mitte derselben steht die
                              									Kurbel K für den doppelt wirkenden Kaltcylinder C. An den Führungs- Schlitten der
                              									Kaltcylinderkolbenstange ist der Plunger einer Pumpe angekuppelt, welche das
                              									Kühlwasser zwischen die doppelte Wandung des Kaltcylinders drückt.
                           Die Regeneratoren R und R1 sind so angeordnet, daſs R für den Arbeitskolben B
                              									durch den Kanal b mit dem Räume über dem Kolben A in Verbindung steht, während R1 durch den Kanal d mit dem Räume unter dem Kolben A
                              									zusammenhängt. Die zwischen beiden Feuertöpfen eingefügte Zunge H zwingt die Feuergase, die Töpfe gleichmäſsig zu
                              									umspülen und zu erhitzen.
                           Einige in Einzelheiten abweichende Constructionen sind in den Patenten von E. Nacke in Dresden (* D. R. P. Nr. 2029 vom 9. Oktober
                                 									1877. * Nr. 6326 vom 30. Januar 1879. * Nr. 6883 vom 9. März 1879 und Zusatz * Nr.
                                 									7185 vom 18. Februar 1879. *Nr. 9678 vom 11. Oktober 1879) angegeben. So wird hier
                              									z.B. vorgeschlagen, die beiden Cylinder nicht wie bei Rider und Monski parallel neben einander,
                              									sondern derart schräg zu stellen, daſs die Achsen der Cylinder und Kolben ganz oder
                              									nahezu einen rechten Winkel mit einander einschlieſsen und in einer zur
                              									Schwungradwelle senkrechten Ebene liegen, während die zugehörigen Pleuelstangen an
                              									einer gemeinschaftlichen Kurbel angreifen. Durch diese Anordnung glaubt Nacke eine vortheilhafte Anbringung der Cylinder, sowie
                              									der zugehörigen Pumpen und Betriebs- bezieh. Regulirungstheile auf dem Gestelle zu
                              									erzielen, dessen Form die eines gleichschenkligen Dreieckes wird. – Entsprechend der
                              									unter 45° geneigten Lage des Feuertopfes ist ein Treppenrost angeordnet, dessen
                              									Ebene ganz oder nahezu rechtwinklig zur Achse des Feuertopfes steht.
                           Einen zweekmäſsigeren Kreislauf der Arbeitsluft glaubt Nacke durch Einschaltung zweier selbstschlieſsender Ventile v und w (Fig. 8 Taf.
                              									10) zu bewirken. Bei der gezeichneten Stellung beginnt der Arbeitskolben in aus seiner höchsten Lage herabzugehen; der Kolben
                              										n im Verdichtungscylinder treibt die über ihm
                              									zusammengepreſste Luft durch Ventil w und Rohr t in den Heiztopf h, da
                              									der Weg durch die Röhre t1, den Kühlcylinder K und Röhre t3 durch das Ventil v geschlossen gehalten wird. Die erhitzte Luft wird
                              									durch t2 in den
                              									Arbeitscylinder e getrieben, wo sie Arbeit abgebend auf
                              									den Kolben m wirkt. Beginnt der Kolben m wieder zu steigen, so tritt die gebrauchte Luft, da
                              									jetzt der Weg t2, h, t durch das Ventil w
                              									abgesperrt ist, aus dem Cylinder e durch das Ventil v auf dem Wege t3, K, t1 in den Cylinder c,
                              									dessen Kolben im Niedergange begriffen ist. Die Luft kühlt sich im Cylinder K ab. – Die ausgedehnte und dadurch bereits gekühlte
                              									Luft geht demnach nur durch gekühlte Flächen nach dem Verdichtungscylinder und die
                              									hier verdichtete Luft zieht direkt durch den Heiztopf in den Arbeitscylinder. Diese
                              									Anordnung scheint aber sehr viel todte Räume zu ergeben.
                           Dadurch, daſs bei dieser Anordnung, wie aus der Zeichnung zu ersehen, die Kolben nach
                              									unten wirken, soll nach Ansicht des Erfinders auch bei ausgelaufenen Lagern ein vollkommen ruhiger Gang
                              									erreicht werden, da so der Zapfendruck der Schwungradwelle stets einseitig in die
                              									Unterschalen gerichtet sein wird. Die Regulirung soll durch Verstellung einer Klappe
                              									seitens des Regulators erfolgen, welche in einem den Arbeitscylinder und den
                              									Verdichtungscylinder verbindenden Rohre eingeschaltet ist. Diese Regulirung, welche
                              									nur als Drosselung wirken kann, ist in Bezug auf Oekonomie nicht viel besser als
                              									Bremsung.
                           Bei der neuesten Anordnung Nackens wird der
                              									Arbeitscylinder liegend angeordnet, während der Verdichtungscylinder seine
                              									senkrechte Lage beibehält. Die Kolbenstangen beider Cylinder sind durch Zugstangen
                              									mit den Kurbeln der Schwungradwelle verbunden und werden durch Lenker und
                              									Gegenlenker geradegeführt. Der Regenerator zwischen beiden Cylindern ist bei dieser
                              									Ausführung fortgelassen. Da dem Arbeitscylinder hier nicht die Aufgabe zufällt, die
                              									Arbeitsluft zu kühlen, so bedarf, falls man dennoch seinen vorderen Theil behufs
                              									Herabziehung der Temperatur der Cylinderwandungen mit einem Kühlmantel umgibt, das
                              									Kühlwasser nur einer gelegentlichen Erneuerung. Deshalb ist der Kühlmantel des
                              									Arbeitscylinders von dem des Kühlcylinders abgesondert und jeder erhält seine
                              									besondere Wasserzuführung.
                           Eine ganz eigenthümliche Maschine, die weder den zuletzt behandelten, noch den
                              									Verdrängermaschinen beizuzählen ist, hat W. Schmidt in
                              									Wolfenbüttel (* D. R. P. Nr. 20915 vom 17. December 1881) in Vorschlag gebracht.
                              									Hier soll die Betriebsluft durch ein Metallbad geleitet, hierdurch erhitzt werden
                              									und Spannung erhalten und dann ganz wie der Dampf in einer Dampfmaschine in einem
                              									Cylinder mit Schiebersteuerung auf einen Kolben wirken. Nachdem sie den Cylinder
                              									verlassen hat, wird sie durch einen Regenerator geführt, in welchem sie eine groſse
                              									Zahl Röhren äuſserlich umspült und an diese ihre Wärme gröſstentheils abgeben soll.
                              									Alsdann wird die Luft von einer Pumpe angesaugt und wieder durch die erwähnten
                              									Regeneratorrohre und das Metallbad hindurch gepreſst, um von Neuem zur Wirkung zu
                              									gelangen. Eine besondere Abkühlung auſserhalb des Regenerators ist nicht erwähnt,
                              									ausgenommen, daſs im Cylinder der Pumpe durch eingespritztes und wieder
                              									herausgesaugtes Wasser einer weiteren Erhitzung durch Compression vorgebeugt werden
                              									soll.
                           Der direkten Einwirkung der Arbeitsluft auf den Arbeitskolben zieht G. Frick in Bayenthal bei Köln (* D. R. P. Nr. 14069
                                 									vom 7. September 1880) deren indirekte Einwirkung unter Einschaltung einer
                              									Flüssigkeit vor. Der ausgebohrte Cylinder A (Fig.
                                 										7 Taf. 10) enthält an jedem Ende eine aufrecht stehende Kammer B1 bezieh. B2, welche im oberen
                              									Theile mit Luft, im übrigen mit Wasser oder einer
                              									anderen Flüssigkeit angefüllt sind. – Durch gleichzeitiges Einspritzen von heiſsem
                              									Wasser durch die Brause G1 in die Kammer B1 und von kaltem Wasser durch G2 nach B2 soll die Spannung der Luft in B1 erhöht, in B2 erniedrigt und dadurch das Wasser
                              									in beiden Kammern und mit ihm der Kolben des Cylinders A nach rechts getrieben werden, worauf dann durch G2 heiſses, durch G1 kaltes Wasser eingespritzt wird.
                           Weshalb hier der Umweg gewählt wurde, zunächst Wasser zu erhitzen und durch dieses
                              									erst der Luft Wärme zuzuführen, ist nicht recht ersichtlich, es müſste denn sein,
                              									daſs hierdurch eine bessere Dichtung des Kolbens und der Stopfbüchse erreicht werden
                              									sollte. Doch ist dieser Vortheil wohl ganz verschwindend gegenüber dem Nachtheile,
                              									daſs man auf diesem Wege die Luft nur mäſsig erhitzen kann und daſs dem entsprechend
                              									auch ihre Spannungsdifferenz stets gering sein wird, ganz abgesehen von den
                              									praktischen Schwierigkeiten, welche sich der Ausführung dieses Vorschlages
                              									entgegenstellen.
                           
                              
                                 Mg.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
