| Titel: | Neuerungen an elektrischen Bogenlampen. | 
| Autor: | E–e. | 
| Fundstelle: | Band 249, Jahrgang 1883, S. 291 | 
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                        Neuerungen an elektrischen Bogenlampen.Vgl. Fr. Schmidt bez. Mondos 1882 246 * 322 bez. * 461. Brockie, Versuche, Ch.
                                    											Lever, A. Brewtnall bez. Lichtthurm 248 88.
                                 										205. * 282. * 363. 470.
                        (Patentklasse 21. Fortsetzung des Berichtes Bd.
                           								246 S. 270.)
                        Mit Abbildungen auf Tafel 20.
                        Neuerungen an elektrischen Bogenlampen.
                        
                     
                        
                           1) In Abdank's Bogenlampe (Fig. 8 und
                              										9 Taf. 20) ist nach dem Engineer, 1882 Bd.
                              									54 S. 312 die untere Kohle K1 unbeweglich; die obere K ist an einer
                              									Messingstange T angeschraubt, welche sich frei
                              									innerhalb des röhrenförmigen Kernes eines Elektromagnetes M bewegt. Die Stange T wird von dem
                              									Eisenanker AB festgeklemmt, wenn ein Strom durch den
                              									biegsamen Draht D dem Elektromagnete M zugeführt wird; da das Ende B massiger und dem Kernende näher liegt, so kommt AB in eine geneigte Lage, welche durch den Stift t erhalten und wobei zugleich ein Kleben des Ankers am Kerne verhütet
                              									wird. Der Elektromagnet ist an einer langen und schweren Zahnstange befestigt,
                              									welche durch ihr eigenes Gewicht und das des Elektromagnetes und der Kohle
                              									niedergeht und dabei von einer Reibungsbremse Q
                              									regulirt wird, welche auf das letzte Rad r eines von
                              										M und K mitbewegten
                              									Räderwerkes wirkt; geht ein Strom durch den Elektromagnet E (Widerstand 1200 Ohm), so lüftet derselbe bei Anziehung des Ankers F die Bremse Q, deren
                              									Spiel durch die Schraube v regulirt wird. Der
                              									(positive) Strom tritt bei H ein, geht bei Stellung der
                              									Umschalterkurbel C auf C1 unverzweigt durch das Solenoid S (Widerstand nahezu 0) und verzweigt sich bei P; der eine Zweig geht durch das Solenoid S1 aus dünnem Drahte
                              									mit 600 Ohm Widerstand und findet bei n wieder zwei
                              									Wege nach J1, den einen
                              									durch den Bremselektromagnet E, den anderen (fast ohne
                              									Widerstand) durch den auf n aufliegenden federnden
                              									Hebel NN1; der andere
                              									Zweig geht über H1 und durch die Lampe KK1. Von J1 geht der Strom ungetheilt über C1C nach J und von da zur
                              									Maschine zurück oder zur nächsten Lampe. Wird dagegen die Kurbel C auf C2 gestellt, so muſs der Strom von H seinen Weg durch S über
                              										P und H1 durch den Widerstand R nach C2C und J nehmen; R gleicht dem Widerstände der jetzt ausgeschalteten
                              									Lampe KK1. Wichtiger
                              									ist bei Hintereinanderschaltung mehrerer Lampen der selbstthätige Umschalter,
                              									welcher aus dem Solenoid V mit doppelter Bewickelung
                              									und einem an dessen Eisenkerne befestigten, von einer mittels der Schraube X regulirbaren Feder U
                              									nach oben gezogenen Eisenstücke e besteht, das in zwei
                              									Quecksilbernäpfchen G eintauchen kann und dann einen
                              									Stromweg von H1 durch
                              										R über f, den dicken
                              									Draht von V, G, e, G nach J herstellt; C steht dabei auf C1; der dünne Draht
                              									(2000 Ohm Widerstand) von V ist zwischen H und J1 eingeschaltet.
                           Der Strom in S zieht die S
                              									und S1
                              									gemeinschaftliche, kleine und leichte Eisenröhre k (von
                              										60mm Länge und 2mm Dicke) nach unten; der Strom geht vorwiegend durch die Lampe und ein
                              									kleiner Theil über P, n, N1, N, J1. Die
                              									Kohlen berühren sich, der durch M gehende Strom läſst
                              									aber M seinen Anker AB
                              									anziehen; letzterer faſst T und hebt die obere Kohle
                              										K um ein Stück, dessen Gröſse mittels der Schrauben
                              										Y regulirt wird. Jetzt bildet sich der Lichtbogen
                              									und bleibt constant, solange der Strom es ist; nimmt die Stromstärke zufolge des
                              									Abbrennens der Kohlen ab, so geht ein gröſserer Stromtheil durch S1, so daſs S1 in der Wirkung auf
                              										k überwiegt und nun durch k mit grellem Stoſse NN1 von n abhebt, dadurch den Zweigstrom von n aus durch den Bremselektromagnet E nach J1 zu gehen nöthigt, also die Bremse Q lüftet und der oberen Kohle K niederzugehen erlaubt. Mit der Unterbrechung des Stromes zwischen n und NN1 ist aber der Widerstand im Zweigstromkreise um den
                              									von E vergröſsert worden; daher erlangt sehr rasch S wieder die Oberhand und stellt den Contact bei n wieder her. Während dessen haben sich die Kohlen nur
                              									um 0,01 bis 0mm,02 einander genähert; reicht dies
                              									nicht zur Wiederherstellung des Gleichgewichtes aus, so wiederholt sich dasselbe
                              									Spiel. Dieses Spiel von NN1 verursacht einen eigentümlichen Ton. Die Funken sind sehr schwach und
                              									die Contacte oxydiren nicht. Diese Regulirung in raschen, kleinen Schritten macht
                              									sich dem Auge nicht fühlbar, beeinträchtigt den Hauptstrom nur unmerklich und bei
                              									einer plötzlichen Stärkenänderung im Hauptstrome können sich die Kohlenspitzen nicht
                              									allzu sehr nähern.
                           Wenn endlich in der Lampe ein Unfall auftritt, z.B. eine Kohle bricht, so geht der
                              									Strom sofort von H durch die feine Bewickelung von V, zieht den Kern nach unten und taucht e in G ein; von jetzt an
                              										geht der Strom durch
                              										R (in Parallelschaltung zu S, S1 und E)
                              									anstatt durch die Lampe; kommen die Kohlen wieder zur Berührung, so wird der
                              									Stromzweig in S stärker, der in V schwächer und U löst den Contact zwischen
                              										e und G.
                           2) In der Bogenlampe von G. Hawkes in London werden nach
                              										Engineering, 1882 Bd. 34 * S. 112 beide Kohlen beim
                              									Verbrennen gegen einander bewegt. Die obere klemmt der Anker eines in zwei Windungen
                              									vom Hauptstrome und einem Zweigstrome durchlaufenen Elektromagnetes fest, so lange
                              									der Strom stark genug ist; bei Abnahme der Stromstärke stöſst eine Feder den Anker
                              									ab und die Kohle kann frei fallen bis zur Berührung mit der unteren; wird der Strom
                              									durch einen Zufall ganz unterbrochen, so drückt die Feder den Anker bis auf zwei
                              									Metallstreifen herab und stellt so eine kurze Schlieſsung her. Die untere Kohle wird
                              									durch zwei Gewichte, welche an in geeigneter Weise über Rollen gelegten Schnuren
                              									hängen, beständig nach oben geschoben; kommen dadurch die Kohlen zu nahe an
                              									einander, so wird der abgezweigte Strom in einem zweiten Elektromagnete zu schwach,
                              									der Anker desselben wird durch eine Feder abgedrückt, klemmt die Kohle fest und
                              									verhindert so deren weiteres Aufsteigen, bis der Bogen seine richtige Länge wieder
                              									erlangt hat. Die obere Kohle ist verkupfert und 20mm dick, die untere (negative) nur 13mm;
                              									letztere verbrennt 25mm in der Stunde. Die Lampe
                              									soll von einer 2,5 pferdigen A-Gramme-Maschine 6000
                              									Kerzen geben.
                           3) Auch in der neuesten Form von Crompton's Lampe (vgl.
                              									1881 239 * 121) werden nach Engineering, 1883 Bd. 35 * S. 246 die Kohlen beide durch eine über 6
                              									Rollen laufende Schnur gegen einander gedrückt und bewegt. Bei Beginn des Stromes
                              									zieht die dickere Bewickelung eines Differential-Solenoids dessen Kern nach unten in
                              									das Solenoid hinein und entfernt – den Lichtbogen bildend – die Kohlen von einander,
                              									da der Kern an der einen losen Rolle hängt. Wird der Widerstand des Bogens zu groſs,
                              									so geht der Kern empor, bis ein Anschlag den Bremshebel eines Räderwerkes auslöst,
                              									das Räderwerk also von der nun niedergehenden, schwereren oberen Kohle in Umdrehung
                              									versetzt werden kann; die obere Kohle hebt beim Senken zugleich die untere durch die
                              									Schnur empor. – Bei einer Abänderung dieser Lampe sind zwei Solenoide mit von
                              									einander unabhängigen Kernen, bei einer anderen zwei Elektromagnete angewendet.
                           4) In C. D. Haskins'
                              									„Diamant“-Lampe ist bloſs die obere Kohle beweglich, welche nach dem Engineer, 1882 Bd. 54 S. 44 an der Zahnstange C (Fig. 12
                              									Taf. 20) sitzt; letztere greift in das Getriebe P ein,
                              									welches in der Mitte der Bremsscheibe D befestigt ist,
                              									Der Anker A des mit Differentialbewickelung versehenen
                              									Elektromagnetes E ist in der Mitte der Scheibe D gelagert und bewegt sich frei unter der Einwirkung
                              									der Pole von E; auf A ist
                              									bei s der Bremshebel S
                              									gelagert. Zufolge der eigentümlichen Lage des Ankers A
                              									zwischen den Elektromagnetpolen genügt eine sehr geringe Kraft, um ihn zu bewegen; mit der
                              									Annäherung an die Pole vermindert sich aber der Hebelarm, an welchem die Anziehung
                              									wirkt; daher ändert sich die magnetische Wirkung gleichmäſsig während der ganzen
                              									Bewegung des Ankers, nicht plötzlich, wie es geschieht, wenn sich der Anker in der
                              									Anziehungsrichtung den Polen nähert. Berühren sich die Kohlen, so geht der gröſste
                              									Theil des Stromes durch die dicke Bewickelung von E, A
                              									wird angezogen, nimmt die Bremse mit, welche zunächst die Scheibe D faſst; jede weitere Bewegung von A dreht die Scheibe D ein
                              									wenig, hebt so die obere Kohle und erzeugt den Lichtbogen. Wird der Bogen zu lang
                              									und daher der Strom schwächer, so wird die Wirkung des Magnetes E auf A schwächer und die
                              									Kohle geht durch ihr Gewicht nieder. In der Lage, wo S
                              									mit seinem oberen Ende gegen den Stift s1 trifft, hört die Bremswirkung auf und die Kohle
                              									gleitet frei nieder. Die Nebenschlieſsung, welche die dünne Bewickelung von E zu dem Lichtbogen herstellt, soll bewirken, daſs die
                              									Lampe den Schwankungen der Stromstärke entzogen bleibt. Tritt ein ungewöhnlicher
                              									Widerstand im Hauptstrome auf, so geht der ganze Strom durch die dünne
                              									Nebenschlieſsung, der Anker A bleibt unangezogen und
                              									die Kohle fällt rasch auf die untere herab.Eine selbstthätige – mechanische oder elektrische – Vereinigung der beiden
                                    											Kohlen, wenn dieselben so weit abgebrannt sind, daſs die Verhinderung einer
                                    											ferneren Verbrennung wünschenswerth erscheint, ordnet S. Schuckert in Nürnberg an (* D. R. P. Nr.
                                       											16403 vom 17. December 1880).
                           5) In der besonders für Leuchtthürme bestimmten Lampe
                              									von Prof. G. Forbes wird nach dem Engineer, 1882 Bd. 54 S. 437 der Lichtbogen beständig
                              									an derselben Stelle erhalten, indem beide Kohlenträger zugleich durch zwei Getriebe,
                              									von denen das eine doppelt so groſsen Durchmesser hat als das andere, bewegt werden;
                              									die Getriebe sitzen auf der nämlichen Achse mit einem gröſseren Schneckenrade, in
                              									das eine Schraube auf der Achse eines Gramme'schen
                              									Ringes eingreift. Den Ring durchläuft ein kräftiger Zweig des der Lampe zugeführten
                              									Stromes vor dessen Eintritte in die Lampe. Von den Elektromagneten liegt der eine im
                              									Hauptstromkreise und dreht den Ring so, daſs die Kohlen sich von einander entfernen;
                              									der andere Elektromagnet mit Bewickelung aus dünnem Drahte liegt in einem
                              									Zweigstromkreise und wirkt auf Annäherung der Kohlen an einander. Wächst die
                              									Stromstärke, so nimmt der Widerstand des Bogens sofort ab und der Strom im
                              									Elektromagnete des Hauptstromes wird kräftiger und entfernt die Kohlen von einander.
                              									Die Beachtung dieser Widerstandsänderung des Bogens ist für Leuchtthurmlampen
                              									wichtig, damit das Zucken des Lichtes verhütet wird. Forbes hat durch Versuche mit einem Bogen von 4mm Länge bei Kohlen von 13mm Durchmesser gefunden, daſs bei Stromstärken von
                              									15 bis 30 Ampère der Widerstand R des Bogens mit der Stromstärke S mit
                              									hinreichender Genauigkeit angegeben wird nach der Formel: B
                                 										= 0,7 + 0,93 (30 – S) Ohm.
                           
                           6) L. Somzée in Brüssel (* D. R. P. Nr. 18030 vom 20.
                                 									Mai 1881) vereint das Licht glühender Körperchen und kleiner Lichtbögen und macht
                              									die Lichtstärke von den Stromschwankungen unabhängig, indem er um die Ausfluſsröhre
                              									des Strahles von metallisirten oder mit Metalltheilchen vermischten, fein
                              									zertheilten, schlecht leitenden Stoffen (wie Kohlenpulver o. dgl.) zwei Spiralen von
                              									verschiedenem Widerstände legt und so Dichte und Leitungsfähigkeit dieses Strahles
                              									in umgekehrtem Verhältnisse zur Stromstärkenänderung vergröſsert oder verkleinert.
                              									Die Lichtstärke jeder Lampe kann, unabhängig von anderen, durch mehr oder weniger
                              									starkes Verschlieſsen der Ausfluſsöffnung mittels eines vom Strome unabhängigen
                              									Ventiles oder Hahnes bewirkt werden.
                           7) Weil die für groſse Leuchtthurmlampen verwendeten Kohlenstäbe wegen ihrer ziemlich
                              									beträchtlichen Durchmesser sehr schwierig oder kaum ganz homogen herzustellen sind,
                              									so ersetzt nach dem Telegraphic Journal, 1882 Bd. 11 S.
                              									47 De Méritens diese starken Kohlenstäbe durch eine
                              									Anzahl schwächerer Stangen von demselben Materiale, jede von 3 bis 4mm Durchmesser, welche durch Kupferdrähte mit
                              									einander verbunden sind. Jede Stange ist mit einem galvanischen Kupferniederschlage
                              									überzogen und ebenso das ganze für eine Lampe bestimmte Bündel.
                           8) Mignon und Rouart in Paris (* D. R. P. Nr. 20511 vom
                                 									12. August 1881) stellen sogen. Dochtkohlen in einem
                              									Apparate her, mit Hilfe dessen sowohl der Kern, als auch die Hülle dieser Kohlen
                              									gleichzeitig aus einer Teigmasse gefertigt werden, um den Apparat als vollendete
                              									Dochtkohle zu verlassen. In den beiden Bohrungen einer Form arbeiten zwei Kolben,
                              									durch deren Vorschieben sowohl die Kernmasse, als auch die Umhüllungsmasse nach dem
                              									Mundstücke zu gepreſst werden, um daselbst vereinigt auszutreten.
                           9) In der Lampe der Gebrüder Naglo in Berlin (* D. R. P.
                                 									Nr. 17183 vom 27. März 1881) wird der durch sein Gewicht nach unten strebende obere
                              									Kohlenhalter durch eine excentrisch drehbar gelagerte Klaue abwechselnd freigegeben,
                              									festgehalten oder nach oben bewegt, je nachdem es die Lichtbogenbildung erfordert.
                              									Diese Klaue sitzt an einem Winkelhebel, welcher in dem einen horizontalen Schenkel
                              									eine Oeffnung zum Durchlassen des oberen Kohlenhalters hat, während der andere
                              									vertikale Schenkel mit einer Blattfeder versehen ist, welche der anziehenden Wirkung
                              									eines Elektromagnetes auf das Ende des horizontalen Hebelschenkels entgegenwirkt.
                              									Wird die Entfernung der beiden Kohlen zu groſs, so überwiegt die Kraft der
                              									Blattfeder die Anziehung des Elektromagnetes und drückt den horizontalen Schenkel
                              									des Winkelhebels nach unten, wodurch die excentrische Klaue auf einen Anschlag
                              									stöſst, sich nach oben dreht und den oberen Kohlenhalter frei durchgleiten läſst.
                              									Hat sich dieser der unteren Kohle genügend genähert, um die Stromstärke wachsen zu
                              									lassen, so zieht der Elektromagnet den horizontalen Hebelarm an und bewirkt so ein
                              									Festklemmen des oberen Kohlenhalters durch die excentrische Klaue. Nunmehr folgt der obere
                              									Kohlenhalter der aufwärts gehenden Bewegung des horizontalen Hebelarmes und der
                              									Lichtbogen wird so lange vergröſsert, bis die Kraft des Elektromagnetes der
                              									entgegenwirkenden Kraft der Blattfeder unterliegt und die excentrische Klaue, wieder
                              									auf ihren Anschlag stoſsend, den oberen Kohlenhalter freigibt. Letzterer ist an
                              									seinem oberen Ende mit einem Kolben versehen, welcher, in einem oben geschlossenen
                              									Rohre gleitend, als Luftdämpfer wirkt.
                           10) In einer neueren Lampe von H. Sedlaczek und F. Wikulill in Leoben (vgl. 1880 236 251. 1882 243 264. * D. R. P. Nr. 17370 vom
                              									12. April 1881, Zusatz zu Nr. 8580 vom 7. Juni 1879) sitzen die Kohlenhalter
                              									ebenfalls auf zwei Kolben, welche in zwei communicirenden, mit Flüssigkeit gefüllten
                              									Cylindern stehen; die Regulirung des Lichtbogens wird aber durch die von den
                              									Widerstandsänderungen im Lichtbogen und den dadurch bedingten Schwankungen im
                              									Arbeitsverbrauche der Dynamomaschine abhängigen Aenderungen der Geschwindigkeit des
                              									Motors bewirkt, mittels einer mit dem Centrifugalregulator der letzteren verbundenen
                              									Zugstange, die auf einen Kolben in einer Büchse im Verbindungskanale der beiden
                              									Cylinder wirkt und die Communication zwischen den letzteren so ändert, daſs sich die
                              									beiden Kolben mit den Kohlen heben oder senken.
                           11) Th. A. Connolly in Washington (* D. R. P. Nr. 17990
                                 									vom 23. August 1881) klemmt die obere und untere Kohle in eigenthümlicher Weise an
                              									den Ankern zweier Elektromagnete fest, durch deren Kerne die Kohlen hindurchgehen.
                              									Neben dem oberen Elektromagnete ist ein Winkelhebel angeordnet, dessen wagrechter
                              									Arm durch den Rahmen der Lampe einen kurzen Schluſs für den Strom herstellt, wenn
                              									etwa der Strom zwischen den Kohlen stiften unterbrochen wird und deshalb der obere
                              									Elektromagnet das Eisenstück am vertikalen Arme nicht mehr anzieht, dasselbe daher
                              									von der Abreiſsfeder abgerissen wird.
                           12) C. Zipernowsky in Buda-Pest (* D. R. P. Nr. 18439
                                 									vom 8. Juli 1881) beschafft Licht von verschiedener Stärke in derselben Lampe, indem
                              									er mittels eines an derselben angebrachten Umschalters nach Belieben einen oder
                              									mehrere von einer Elektricitätsquelle gelieferte und der Lampe zugeführte Ströme in
                              									der Lampe zur Wirkung kommen läſst. Dabei regulirt immer die nämliche Spule, deren
                              									Widerstand sich mit der Summe der zugeleiteten Ströme ändert.
                           13) L. E. Schwerd und L.
                                    										Scharnweber in Karlsruhe (* D. R. P. Nr. 20474 vom 16. Mai 1882, Zusatz zu
                                 									*Nr. 18149 vom 4. August 1881). Nach dem Hauptpatente trägt ein Eisenkern in einem
                              									Solenoide die untere Kohle; bei zu groſs werdendem Widerstände des Lichtbogens hebt
                              									ein über eine Rolle gehängtes Gewicht den Kern, bis ein Stift an ihm mittels Hebel
                              									Verbindung die Hemmung eines das Niedersinken des oberen Kohlenhalters regierenden
                              									Räderwerkes auslöst; nähern sich dann die Kohlen einander zu sehr, so zieht das Solenoid den Kern so
                              									weit nach unten, daſs ein zweiter Stift am Kerne mittels der Hebelverbindung die
                              									Hemmung wieder einrückt. Die Bewegung des unteren Kohlenhalters und der Hemmung wird
                              									durch Bremskolben in Flüssigkeitsgefäſsen gemildert. Um den durch Abbrand der
                              									unteren Kohle entstehenden Gewichtsverlust des unteren Kohlenhalters auszugleichen,
                              									ist neben der oberen Kohle ein Zinkstab angebracht, der nach und nach abschmilzt und
                              									in eine Schale am unteren Kohlenhalter tropft. – Die Regulirung des Lichtbogens kann
                              									anstatt durch ein Solenoid im Lampenstromkreise auch durch zwei Differentialspulen
                              									mit bekannter Schaltungsweise bewirkt werden.
                           Nach dem Zusatzpatente wird der gesammte regulirende Mechanismus oberhalb der beiden
                              									Kohlenstäbe angeordnet. Auſser den hierdurch bedingten Aenderungen namentlich der
                              									Hebelverbindung hat auch das Räderwerk eine Abänderung erfahren und ist u.a. mit
                              									einem Schwungrade versehen, das von der Hemmung bei seiner hin- und hergehenden
                              									Bewegung durch eine Feder mitgenommen wird und in Folge der ihm innewohnenden
                              									Trägheit hemmend wie die Unruhe einer Uhr wirkt.
                           14) In Lumley's Lampe wird nach dem Engineer, 1883 Bd. 55 * S. 319 die obere Kohle
                              									festgeklemmt oder losgelassen von einem Klemmringe, der auf einer Drehachse sitzt;
                              									an der einen Seite der Achse ist ein zweiarmiger Hebel befestigt, der an dem einen
                              									Ende einen, am anderen Ende zwei in ein bezieh. zwei Solenoide eintauchende
                              									Eisenkerne trägt; an der anderen Seite der Achse ist ein zweiter zweiarmiger Hebel
                              									befestigt, der an dem einen Ende einen in ein Flüssigkeitsgefäſs eintauchenden
                              									Kolben trägt, während an dem anderen Ende eine regulirbare Spannfeder angreift.
                           15) Gebrüder Siemens und Comp. in London (* D. R. P. Nr.
                                 									19509 vom 23. Juni 1881) bringen statt nur eines Paares beweglicher Kohlenpole zwei
                              									oder mehrere Paare derselben an, von denen die oberen Pole alle von ein und
                              									demselben Halter getragen und zur Regulirung des Lichtes zugleich auf- und abbewegt
                              									werden. Geht bei dieser Einrichtung zu Anfang der elektrische Strom, das elektrische
                              									Licht bildend durch ein Kohlenpaar A, so wird nach dem
                              									Abbrennen dieses Paares und dem darauf folgenden Niedersinken des Kohlenhalters ein
                              									anderes Kohlenpaar B in Berührung gebracht; es wird nun
                              									der Strom durch dieses Paar gehen und folglich beim Steigen des Halters das Licht
                              									von A nach B verpflanzt.
                              									Beim Abbrennen von B und wenn der betreffende Halter
                              									sinkt, werden wieder die Pole A zuerst in Berührung
                              									kommen und wird somit der Strom aufs Neue durch diese gehen, um beim Abbrennen
                              									wiederum nach B verpflanzt zu werden, und so fort unter
                              									stetiger Abwechselung, bis beide Paare ganz abgebrannt sind.
                           16) Th. A. Edison in Menlo-Park (* D. R. P. Nr. 17690
                                 									vom 9. Juli 1881) will den Lichtbogen fortwährend constant erhalten und einen gleichen Verbrauch
                              									beider Kohlen herbeiführen, indem er einen oder beide Kohlenstifte sich um ihre
                              									Vertikalachse drehen läſst, und zwar gibt er bei Drehung einer Kohle für diese 2000
                              									bis 3000 Umdrehungen in der Minute an, wohingegen bei einander entgegengesetzter
                              									Drehung beider Kohlen für jede die Hälfte der Umdrehungen genüge. Zur Drehung
                              									beispielsweise der oberen Kohle kann ein auf dem oberen Kohlenhalter anzubringender
                              									Elektromotor nach Pacinotti's oder anderer Construction
                              									verwendet werden, mit dessen umlaufendem Theile der die vorzuschiebende Kohle
                              									tragende Metallbolzen in geeigneter Weise durch Feder und Nuth o. dgl. verbunden
                              									werden muſs.
                           17) Bei der Lampe von E. BürginNach der Zeitschrift für angewandte
                                       												Elektricitätslehre, 1882 S. 617 wurde die erste Lampe im J. 1875
                                    											construirt und seitdem an derselben nichts geändert. Das deutsche
                                    											Reichspatent *Nr. 20047 schützt an der durch Nr. 17236 patentirten
                                    											Construction nur noch die Anwendung eines Hebels bei Lampen mit zwei Paar
                                    											Kohlen, welcher dadurch, daſs er an dem einen Kohlenhalter anliegt, den
                                    											anderen am Fortschreiten hindert, bis die Kohlen des ersten Paares zu kurz
                                    											geworden sind, und die Anordnung eines in Nebenschluſs geschalteten
                                    											Widerstandes, welcher sofort beim Erlöschen der Lampe selbstthätig
                                    											eingeschaltet wird, so daſs die übrigen in demselben Hauptstromkreise
                                    											befindlichen Lampen in ihrer Thätigkeit nicht gestört werden. in
                              									Basel (* D. R. P. Nr. 17236 vom 14. Juli 1881 und *Nr. 20047 vom 2. März 1882) ist
                              									der Regulirmechanismus in einem viereckigen Kasten eingeschlossen. An diesen Kasten
                              									schlieſst sich eine Kupferröhre F (Fig. 10
                              									Taf. 20) an zur Führung des oberen Kohlenhalters sowie zum Tragen der Laterne. Der
                              									obere Kohlenhalter ist isolirt und an der Schnur f
                              									aufgehängt; der untere ist an einem metallenen Stege befestigt. Die Enden der
                              									Bewickelung des mittels der Schrauben V horizontal
                              									verstellbaren Elektromagnetes NS sind an die isolirte
                              									Klemme e und an das Rohr F
                              									geführt. Der Anker i des Elektromagnetes NS bildet die vierte Seite eines Parallelogrammes; die
                              									dem Anker i gegenüber liegende Seite m ist fest; die Seiten k
                              									und l sind ein wenig gegen den Horizont geneigt, so
                              									daſs der Anker i bei einer groſsen Hebung den Polen
                              									sich nur wenig nähert. NS hat noch eine feinere
                              									Bewickelung, deren Enden an e und e1 geführt sind. Der
                              									Anker i ist der Länge nach durchbohrt, trägt oben eine
                              									Rolle b, in der Mitte aber auf einer Achse q ein Rad R und zwei
                              									Rollen x und a. Die den
                              									oberen Kohlenhalter tragende Schnur f geht durch den
                              									Anker i, über b und
                              									wickelt sich auf a auf; auf x wickelt sich eine zweite Schnur y mit einem
                              									Messingringe an ihrem Ende, mittels dessen man den oberen Kohlenhalter hinaufziehen
                              									kann. Ist NS stromlos, so liegt der Anker i unten und der Kohlenhalter sinkt vermöge seiner
                              									Schwere. Geht dann der Strom durch die Lampe, so wird der Anker i von NS gehoben, dadurch
                              									der Lichtbogen hergestellt und zugleich das Bremsrad R
                              									an die Bremsfeder W gelegt. Wächst nun der Widerstand
                              									des Bogens, so bewirkt die feine Nebenbewickelung von NS, daſs sich der Anker i senkt, R von W frei wird und der
                              									obere Kohlenhalter ein wenig herabsinkt. Magnet und Anker sind sehr kräftig; die Entfernung
                              									zwischen dem Anker und den Polen ändert sich nicht erheblich, selbst wenn der Anker
                              									auf seine volle Höhe gehoben wird. Die Wirkung zwischen beiden ähnelt also der
                              									Wirkung zwischen Solenoid und Kern. Fig. 11
                              									Taf. 20 zeigt die Form, in welcher sich die Lampe für Reflectorbeleuchtung eignet,
                              									unter Beigabe der bekannten Anordnung zur Erhaltung des Lichtes auf unveränderlicher
                              									Höhe.
                           18) Die Lampe von Prof. C. P. Jürgensen in Kopenhagen
                              									besitzt feststehenden Brennpunkt und zeichnet sich bei richtig eingestelltem
                              									Widerstände der 3 Solenoide durch ruhiges Licht aus. Die Kohlenhalter stehen nach
                              										Iron, 1882 Bd. 20 S. 351 und Zeitschrift für angewandte Elektricitätslehre, 1882 S.
                              									613 durch zwei mit Nuth versehene Scheiben auf gemeinschaftlicher Achse mit einander
                              									in Verbindung; hebt sich der eine Halter, so senkt sich der andere und der
                              									Lichtbogen bleibt stets an derselben Stelle, da die Radien der beiden Scheiben dem
                              									Kohlenverbrauche proportional sind. Nach unten zu verlängert sich jeder Halter K bez. K1 (Fig. 13
                              									Taf. 20) in einen weichen Eisenkern, der in ein Solenoid S bezieh. S1
                              									eintaucht. Ist die Lampe stromlos, so zieht eine Spiralfeder den Contacthebel a an die Schraube b; tritt
                              									der Strom ein und stehen die Kohlenspitzen noch zu weit aus einander, so geht der
                              									Strom von der positiven Klemme (+ p) über den isolirten
                              									Winkel o, über b und a, durch die isolirte Führung v, durch die äuſseren Windungen s des
                              									Solenoides S zur negativen Klemme (– p). Der obere Kohlenhalter wird hierbei von S nach unten gezogen, der untere dadurch gleichzeitig
                              									gehoben. Bildet sich demgemäſs der Lichtbogen, so geschieht dies zunächst nur durch
                              									einen Zweigstrom, welcher über o, m, K, K1 und S1 nach –p gelangt; der
                              									Elektromagnet m zieht daher seinen Anker a an und unterbricht den Stromweg von o nach s zwischen b und a. Von jetzt an geht
                              									der Hauptstrom durch den Lichtbogen und durch die Hauptspule S1, während die Nebenspule S nur von einem Zweigstrome durchflössen wird, welcher
                              									von +p durch die feinen Windungen s1 und darauf durch die
                              									dickeren äuſseren Windungen s von S zu –p geht. Die
                              									Anziehung der beiden Solenoide wirkt stets entgegengesetzt. Verstärkt sich der Strom
                              									in der Nebenspule, so nähern sich die beiden Kohlenhalter einander so lange, bis
                              									wieder das Gleichgewicht in der Anziehung der beiden Solenoide hergestellt ist.
                              									Verkleinert sich der Lichtbogen aus irgend einem Grunde, so erhält der Strom in der
                              									Hauptspule das Uebergewicht. Wird die Lampe zum Hängen eingerichtet, so stehen die
                              									beiden Kohlenhalter nach unten.
                           19) Die Mackenzie-Lampe gehört zu denen, bei welchen für
                              									einen Augenblick die Kohlen wieder zur Berührung gebracht werden, wenn der Bogen zu
                              									lang geworden ist. Der Elektromagnet läſst seinen Anker, welcher einen Arm eines
                              									Winkelhebels bildet, los und dann fällt die obere Kohle am anderen Hebelarm auf die
                              									untere Kohle, um sogleich bei plötzlich verringertem Widerstände wieder hochgehoben zu werden. Bei jedem
                              									Loslassen des Ankers (und gleichzeitigem Fallen der oberen Kohle) rückt ein von
                              									diesem Anker gesperrtes Rad um einen Zahn vor. Um dieses Zahnrad ist eine Kette
                              									gewickelt, die eine in einer Röhre befindliche Feder niederhält, welche letztere bei
                              									jeder Drehung die auf ihr ruhende untere Kohle ein wenig steigen läſst. Dadurch wird
                              									der Lichtbogen auf constanter Höhe erhalten und die richtige Bogenlänge also nur von
                              									Zeit zu Zeit, unter augenblicklicher Erlöschung des Lichtes, wieder hergestellt.
                              									Dieses kurz dauernde Auslöschen brauchte vielleicht kein ungewöhnliches starkes
                              									Flackern zu verursachen; dennoch dienten die im verflossenen Winter in der
                              									Ausstellung im Crystal Palace brennenden 3 Lampen
                              									keineswegs zur Empfehlung dieses Systemes.
                           20) Die ebenfalls in der Ausstellung im Crystal-Palace
                              									in 15 Exemplaren vorgeführte Lampe von J. Lea besitzt
                              									einen nicht besonders einfachen Regulirmechanismus, brennt aber sehr ruhig. Der von
                              									der oberen zur unteren Kohle gehende Strom durchläuft nach dem Engineer, 1883 Bd. 55 *S. 406 dann noch ein Solenoid
                              									aus dickem Drahte mit etwa 1/17 Ohm Widerstand; der Kern des letzteren wird nach
                              									unten gezogen, dreht dabei mittels eines Bremshebels eine Scheibe, hebt so die obere
                              									Kohle und erzeugt den Lichtbogen. Der Hebel wird von der Scheibe abgehoben, wenn der
                              									Kern weit genug herabgegangen ist, indem ein gebogener Arm gegen einen Stift stöſst.
                              									Ein zweites Solenoid hat 2 Abtheilungen aus dünnem Drahte mit je etwa 250 Ohm
                              									Widerstand; es liegt im Nebenschlüsse. Wird der Bogen zu lang, so wächst der Strom
                              									im zweiten Solenoide; dasselbe zieht seinen Kern nach unten und wirkt dabei mittels
                              									einer Klaue auf die Bremsscheibe, dreht dieselbe ein wenig und senkt die obere
                              									Kohle. Sollte diese Senkung zu groſs werden, so wird auch die zweite Drahtabtheilung
                              									noch eingeschaltet, damit zufolge der Verdoppelung des Widerstandes der Strom und
                              									seine Wirkung auf den Kern geschwächt werde.
                           21) In der von S. F. Walker und F. G. Olliver in Cardiff (Englisches Patent Nr. 4780 vom 7. Oktober 1882,
                              									vgl. Engineering, 1883 Bd. 35 *S. 543) angegebenen
                              									Lampe bewirken ein im Hauptstromkreise liegender Elektromagnet und ein in einem
                              									Nebenschlüsse liegender Elektromotor die Regulirung; der Anker des Elektromagnetes
                              									ist mit einem am anderen Ende durch eine Spiralfeder gestützten Hebel verbunden, der
                              									sich gegen eine vom Elektromotor aus in Umdrehung versetzte, mit einem Stifte
                              									versehene Scheibe legt und von dem Stifte nach unten gedrückt wird, so daſs eine
                              									Bremszwinge sich öffnen und die obere Elektrode nach unten gleiten lassen kann. Der
                              									nun durch den Elektromagnet gehende stärkere Strom veranlaſst die Ankeranziehung und
                              									dadurch die Schlieſsung der Zwinge; von der sich drehenden Scheibe aber wird der
                              									Hebel wiederholt nach unten gedrückt und so der Elektrode jedesmal eine ganz kleine
                              									Senkung gestattet.
                           
                           22) O. G. Pritchard in Penge, Surrey (Englisches Patent
                              									Nr. 4771 vom 7. Oktober 1882) regulirt in sehr rasch auf einander folgenden Momenten
                              									mittels eines in Nebenschluſs liegenden Elektromagnetes, dessen Anker den unteren
                              									Kohlenhalter trägt und bei seiner Anziehung den Stromweg durch den Elektromagnet
                              									selbst unterbricht. Die obere Kohle senkt sich stetig durch ihr eigenes Gewicht.
                           23) W. St. Parker in Little Falls, N.-Y.
                              									(Oesterreichisches Patent vom 17. Februar 1883) verwendet nicht die
                              									elektromagnetische Anziehung, sondern die Abstoſsung zur Regulirung des
                              									Kohlenbogens, um anfänglich eine kräftige und rasche Wirkung zu erzielen, die
                              									dadurch herbeigeführte Entfernung der Kohlen von einander, aber – da die Wirkung
                              									schnell schwächer wird – nicht so weit gehen zu lassen, daſs das Licht eine violette
                              									Färbung annimmt. Vgl. hierbei die Vorgänge in Fr.
                                 										Schmidt's Bogenlampe (vgl. 1882 246 * 322).
                           24) Eine neue Anordnung des die Kohlen bewegenden Mechanismus in der Weston-Lampe (vgl. 1882 246
                              									179) ist beschrieben im Engineering, 1882 Bd. 34 * S.
                              									572. Zwei stehende Solenoide, die in Verbindung mit dem inneren Kerne und mit
                              									demselben aus einem Stücke noch eine Eisenkappe auſsen um die Windungen besitzen,
                              									wirken mittels einer Hebelverbindung auf die Bremse eines Bremsrades, auf dessen
                              									Achse eine Rolle sitzt (oder ein Getriebe); an der über die Rolle gelegten Schnur
                              									(bezieh. einer Zahnstange) befindet sich die obere Kohle. Die Lampen besitzen einen
                              									selbstthätigen Ausschalter, welcher eine kurze Nebenschlieſsung herstellt, wenn die
                              									Lampen auſser Dienst sind bezieh. wenn der Bogen eine gefahrdrohende Länge erreicht,
                              									und der entweder elektromagnetisch wirkt oder mittels eines Schmelzstückes, welches
                              									oberhalb des Lichtbogens angebracht ist und zwar in solcher Entfernung, daſs es
                              									nicht schmelzen kann, so lange der Lichtbogen seine normale Länge hat.
                           Im Anschlüsse hieran sei ergänzend noch 4 Lampen gedacht, welche auch als Glühlampen in freier Luft bezeichnet werden können und
                              									der Lampe von Clerk und Bureau (vgl. 1882 243 428) bezieh. von Rapieff (vgl. 1879 231 186.
                              									1882 243 429) nahe stehen.
                           25) Solignac hat in seiner Lampe (vgl. 1882 246 180) nach Engineering,
                              									1882 Bd. 34 S. 571 zunächst vertikale Kohlen und bloſs einen Glasstab an der unteren
                              									Kohle angewendet, der sich gegen die feuerbeständige Hülle der viel dickeren und
                              									daher sehr langsam verbrennenden oberen Kohle stemmt. Später hat er auch diesen
                              									Glasstab weggelassen und läſst die obere, negative, dickere und in einer Bohrung
                              									eines feuerbeständigen Blockes untergebrachte und darin langsam niedergehende Kohle
                              									bei Beginn des Stromes durch ein Solenoid um ein mittels eines Anschlages
                              									regulirbares Stück von der dünneren unteren Kohle abheben, die durch ein über Rollen
                              									gehängtes Gegengewicht in ihrem kupfernen Rohre stetig emporgedrückt wird, aber nur mit
                              									der Spitze aus dem Nickelmundstücke herausragt. Der Block dient in dieser Lampe,
                              									abweichend von der Clerk und Bureau's, lediglich zur Abkühlung der oberen Kohle und vermittelt deren
                              									gleichmäſsiges Abbrennen.
                           26) Killingworth Hedges stellt die Kohlen in seiner
                              									Lampe nach Engineering, 1881 Bd. 32 S. 394 in ähnlicher
                              									Weise schräg gegen einander wie Rapieff. Ebenso:
                           27) F. Tommasi in Paris (* D. R. P. Nr. 12528 vom 30.
                                 									Oktober 1879), läſst sie jedoch zugleich an einem über ihnen befindlichen kleinen
                              									Kohlenblock anliegen, gegen den sie durch Quecksilberauftrieb angedrückt werden.
                           28) Auch E. Reynier hat seine Lampe (vgl. 1882 243 429) weiter ausgebildet und beschreibt in der Revue industrielle, 1882 S. 509 namentlich einige
                              									Formen, worin die Spitzen mehrerer gegen einander geneigter und sich gegen einen
                              									Block stemmender Kohlenstäbe glühen, bezieh. zwei Stäbe sich nahe an den Spitzen
                              									berühren und mit den Spitzen auf zwei den Strom zu und ab führenden Blöcken
                              									stehen.
                           
                              
                                 E–e.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
