| Titel: | Apparate zur Herstellung von Holzzellstoff u. dgl. | 
| Fundstelle: | Band 249, Jahrgang 1883, S. 302 | 
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                        Apparate zur Herstellung von Holzzellstoff u.
                           								dgl.
                        Patentklasse 55. Mit Abbildungen auf Tafel 20.
                        (Nachtrag zum Berichte S. 124 d. Bd.)
                        Apparate zur Herstellung von Holzzellstoff u. dgl.
                        
                     
                        
                           Statt des früher (1881 239 * 461) beschriebenen, zur
                                 										Herstellung von Holzzellstoff bezieh. Vorbereitung von Pflanzenfasern für
                              									die Papierfabrikation dienenden drehbaren Kochgefäſses
                              									verwendet M. Dresel in Dalbke bei Bielefeld (* D. R. P.
                                 									Zusatz Nr. 22319 vom 23. September 1882) auch feststehende, je nach Erforderniſs
                              									hohe und weite cylindrische Kochkessel A (Fig.
                                 										2 und 3 Taf. 20)
                              									mit seitlich angebrachtem Mannloche m. Mitten im
                              									unteren Boden befindet sich ein Stutzen s, welcher mit
                              									dem Heizapparate B sowie mit etwa weiter aufgestellten
                              									Kochkesseln verbunden ist. Der Heizapparat enthält eine Anzahl neben und über
                              									einander schräg liegender Röhren r, welche in enge
                              									Kammern e münden, so daſs die Flüssigkeit, womit der
                              									Kochkessel gefüllt wird, sämmtliche Röhren gleichzeitig füllt.
                           Die durch die groſse Heizfläche schnell zu erhitzende Flüssigkeit steigt aus dem
                              									Heizapparate gleichmäſsig in das oben in den Kocher mündende Rohr und kehrt, durch
                              									den Kocher flieſsend, in die untere Heizrohrkammer wieder zurück; es findet so ein
                              									selbstthätiger Kreislauf der Kochflüssigkeit statt und kann auf diese Weise der
                              									Inhalt des Kochapparates durch direktes Feuer erhitzt werden, ohne den Kocher selbst
                              									dem Feuer auszusetzen.
                           F. Baumann in Budapest (* D. R. P. Nr. 22177 vom 29.
                                 									Juli 1882) will bei seinem Kocher zur Herstellung von
                                 										Papierstoff zwischen dem oberen Cylinder A (Fig.
                                 										4 Taf. 20) und dem unteren halbkugelförmigen Behälter B einen Siebboden C
                              									anbringen, in dessen Mitte das durchlöcherte Rohr E mit
                              									abnehmbarem Trichter F und glockenartiger Kappe D steht. Um den drehbar gelagerten Kocher beim
                              									Entleeren umlegen zu können (vgl. Fig. 5),
                              									besteht der Feuerherd aus einem festen Theile P und
                              									einem ausziehbaren Theile Q. Die Feuergase treten vom
                              									Herd H aus durch die Heizröhren M des Kochers in den Sammelraum R und
                              									entweichen von da in den Schornstein.
                           Beim Gebrauche füllt man den Cylinder A mit Rohr oder
                              									Schilf, gibt für je 1k Rohr 12l Natronlauge von 4,5° B. und für je 1k Schilf 12l
                              									Kalilauge von 2,5° B. hinzu und befestigt den mit Sicherheitsventilen s versehenen Deckel G
                              									mittels Schrauben K. Nun wird gefeuert, bis bei
                              									Verarbeitung von Rohr 7 bis 8at, von Schilf 5 bis
                              										6at erreicht sind, welche 5 bis 7 Stunden
                              									erhalten werden. Das so behandelte Rohr oder Schilf wird sodann durch Wasser gut
                              									gereinigt und, um die in dem Zellengewebe der Pflanze noch zurückgebliebenen kleinen
                              									Mengen des kaustischen Alkalis zu entfernen, 5 bis 10 Minuten lang in ein sehr
                              									verdünntes Bad von Schwefelsäure gegeben. Diese so gereinigte Masse wird sodann
                              									mittels einer Chlorlösung vollkommen gebleicht und schlieſslich in reinem Wasser gut
                              									gewaschen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
