| Titel: | Filtrirapparat der Pulsometer Engineering Company in London. | 
| Autor: | S–n. | 
| Fundstelle: | Band 249, Jahrgang 1883, S. 370 | 
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                        Filtrirapparat der Pulsometer Engineering Company
                           								in London.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 25.
                        Neuhaus' Filtrirapparat.
                        
                     
                        
                           Dieser Filtrirapparat (* D. R. P. Kl. 85 Nr. 20312 vom 14. Mai 1882) soll sich vor
                              									anderen ähnlicher Einrichtung durch eine groſse Leistungs-und leichte
                              									Transportfähigkeit auszeichnen; erstere wird dadurch erreicht, daſs man zu jeder
                              									Zeit nach Abstellung einiger Hähne das Filtermaterial im Apparate selbst waschen
                              									kann, ohne dasselbe durch frisches Material ersetzen zu müssen.
                           Wie aus Fig. 10
                              									Taf. 25 zu entnehmen ist, besteht der Apparat aus einem runden guſseisernen Behälter
                              										A, in welchem ein Gitterkolben B ziemlich dicht gleitet. Derselbe wird aus radialen
                              									Rippen gebildet, welche in der Mitte mit der Kolbenstange C verbunden und auf ihrer oberen ebenen Fläche mit Drahtgaze überzogen
                              									sind. Der Deckel D des Behälters A besitzt auf der unteren Seite ebenfalls einen
                              									Drahtgazeboden E und ist auſserdem noch mit den
                              									Luftventilen F und dem Wasserableitungsrohre G versehen. Zwischen dem Kolben B und dem feinen Siebboden E befindet sich
                              									das Filtermaterial, bestehend aus Schwämmen oder einem anderen passenden, jedoch
                              									elastischen Filterkörper (vgl. 1878 228 * 421). Dieses
                              									Material wird durch Heben der Kolbenstange C und
                              									Einstellung derselben mittels der Stellschraube H
                              									zusammengepreſst und dadurch seine Durchlässigkeit in beliebiger Weise geregelt.
                           Die Filtration des Wassers findet nun in der Weise statt, daſs dasselbe dem Behälter
                              										A durch das Rohr J
                              									unter Druck zugeführt wird; dasselbe durchdringt dann das Filtermaterial und flieſst
                              									durch G ab. Läſst das Filter nicht mehr genügende
                              									Mengen Wasser durch, ist es also verstopft, so schlieſst man das Ventil J1, öffnet J2 und führt dem
                              									Behälter reines Waschwasser durch das Rohr G zu.
                              									Gleichzeitig löst man. die Schraube H und setzt den
                              									Kolben B mittels des Doppelhebels K in eine auf- und abgehende Bewegung. Dadurch wird das
                              									Filtermaterial abwechselnd zusammengedrückt bezieh. demselben eine Ausdehnung
                              									gestattet, was in Verbindung mit der Waschwasserzuleitung eine gründliche Reinigung
                              									des Filters zur Folge haben soll. Das unreine Waschwasser flieſst bei J2 ab. Nach erfolgter
                              									Reinigung, welche ungefähr 5 bis 10 Minuten in Anspruch nimmt und je nach
                              									Beschaffenheit des zu filtrirenden Wassers alle 24 Stunden stattfindet, werden die
                              									Schwämme mittels des Kolbens B wieder zusammengedrückt
                              									und kann nun die Filtration wieder beginnen. Die Deckel L verschlieſsen die Oeffnungen, durch welche das Filtermaterial bei Bedarf
                              									erneuert wird. Die Bewegung des Doppelhebels K kann
                              									entweder direkt von Hand, oder durch den in der Figur dargestellten Mechanismus,
                              									bestehend aus der Riemenscheibe M, dem
                              									Schneckenradgetriebe N, der Kurbel O und der Pleuelstange P,
                              									erfolgen.
                           In der Patentschrift sind noch verschiedene Abänderungen des Apparates besprochen,
                              									z.B. der Betrieb mehrerer Apparate mittels eines Dampf- oder Wassermotors und die
                              									Verlegung der Hebelwelle K in den Behälter A.
                           Der Apparat ist in der in Fig. 10
                              									dargestellten Zusammensetzung, jedoch ohne besonderen Antriebsmechanismus für den
                              									Kolben, in der Berliner Hygiene-Ausstellung in dem Pavillon der Deutsch-Englischen
                              									Pulsometer-Fabrik von M. Neuhaus in Berlin zu
                              									sehen.
                           
                              
                                 S–n.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
