| Titel: | Apparat zur Herstellung von klarem Bernsteinlack. | 
| Fundstelle: | Band 249, Jahrgang 1883, S. 373 | 
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                        Apparat zur Herstellung von klarem
                           								Bernsteinlack.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 25.
                        Borowsky's Apparat zur Herstellung von klarem
                           								Bernsteinlack.
                        
                     
                        
                           Nach B. Borowsky in Stargard, Pommern (* D. R. P. Kl. 22
                                 									Nr. 21909 vom 18. Juli 1882) gibt Bernstein einen viel besseren Lack als Copal und
                              									ist letzterer nur aus dem Grunde allgemein vorgezogen, weil Bernstein beim Schmelzen
                              									Kohlentheilchen ausscheidet und deshalb bis jetzt nicht klar erhalten werden konnte.
                              									Letzteres kann nun dadurch erreicht werden, daſs man den geschmolzenen Bernstein,
                              									nachdem er in der bisher üblichen Weise seinen Oelzusatz erhalten hat, stark mit
                              									Terpentinöl verdünnt, klärt und dann das Terpentinöl wieder abdestillirt.
                           Zu diesem Zwecke wird bei der in Fig. 8 und
                              										9 Taf. 25 dargestellten Anlage das Rohr d
                              									bis unter den Wrasenfang des Bernsteinschmelzofens oder auch bis in den
                              									Schmelzkessel geführt und während des Bernsteinschmelzens der Hahn b geschlossen, c geöffnet,
                              									die Mündung des Rohres a aber mit einem starken
                              									Luftsauger verbunden. Das sich bildende Bernsteinsalz setzt sich bereits im Rohre d ab, die Oeldämpfe verdichten sich in den mit
                              									Kühlwasser umgebenen Kästen D. Ist die Schmelzung
                              									beendigt, so verdünnt man den Bernstein mit Terpentinöl, bis er so dünnflüssig wie
                              									Wasser ist; bei roheren Lacksorten verwendet man auf 1 Th. geschmolzenen Bernstein
                              									30 Th. Terpentinöl, bei feineren Sorten 200 bis 300 Th. Die Lösung läſst man in
                              									beliebigen Gefäſsen 3 bis 4 Wochen lang stehen, bis sie vollkommen klar ist und
                              									bringt sie dann in den Destillirapparat A, zwischen
                              									dessen Doppelwandungen f von o bis z Dampf hindurchströmt. Das Dampf
                              									heizrohr i ist durch ein Seitenrohr k mit dem Dampfmantel oder der äuſseren Luft verbunden.
                              									Die mit Löchern und kleinen Röhren besetzten Teller g
                              									mit aufgehöhtem Rande sind zum Durchtritte der Luft mit Schlitzen q (vgl. Fig. 9)
                              									versehen, deren Ränder auch so hoch sind wie die an dem inneren und äuſseren
                              									Umfange. Die Röhrchen sind etwas kürzer als die Randhöhe, so daſs die Flüssigkeit
                              									nur durch die Röhrchen durchtritt. Die untersten Teller sind einfach gelocht und
                              									fehlen darin die Röhrchen.
                           Bei Beginn der Destillation wird Hahn c geschlossen und
                              										b geöffnet. Die Luft tritt bei h in den Apparat A ein,
                              									schwängert sich mit den Terpentindämpfen und führt dieselben mit sich fort durch
                              									Rohr l und Kühlschlange B
                              									nach dem Gefäſse C. Hier sammelt sich das in B wieder flüssig gewordene Terpentin und die reine Luft
                              									folgt dem Zuge des Injectors durch Rohr a. Die
                              									verdünnte und geklärte Bernsteinlösung wird oben durch Rohr m eingefüllt, welchem eine oder mehrere Biegungen zur Bildung von
                              									Flüssigkeitsverschlüssen gegeben werden können, damit hier der Eintritt der Luft
                              									abgesperrt ist. Durch die Röhren n wird die Flüssigkeit
                              									auf den obersten Teller vertheilt und träufelt von da langsam nach unten, an
                              									Consistenz immer mehr gewinnend, bis sie endlich unten bei h so dick wie Syrup ausläuft. (Vgl. Uebersicht 1880 236 * 394.)
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
