| Titel: | C. E. Ball's unipolare Dynamomaschine. | 
| Fundstelle: | Band 249, Jahrgang 1883, S. 452 | 
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                        C. E. Ball's unipolare
                           								Dynamomaschine.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 31.
                        C. E. Ball's unipolare Dynamomaschine.
                        
                     
                        
                           Eine Dynamomaschine, welche die eigenthümliche, von den sonst bekannten Maschinen
                              									abweichende Anordnung zeigt, daſs ihre Armaturen in dem Felde nur je eines einzigen
                              									Magnetpoles rotiren, wird von C. E. Ball in
                              									Philadelphia (* D. R. P. Kl. 21 Nr. 19855 vom 28. Januar 1882) gebaut. Wie aus Fig.
                                 										17 und 18 Taf. 31
                              									hervorgeht, besteht diese Maschine aus einem langen, rechteckigen Rahmen aus weichem
                              									Eisen, der so mit Draht bewickelt ist, daſs er die erregenden Magnete für zwei Pacinotti'sche Ringe P1, P2 bildet, deren Achsen in den Rahmenschenkeln T sowie in einem mitten auf der Grundplatte der
                              									Maschine stehenden Bocke O gelagert sind. Auf jeden
                              									Ring wirkt aber nur ein einziger schuhförmiger Magnetpol N bezieh. S, da ihm gegenüber eine neutrale
                              									Stelle U1, U2
                              									des magnetischen Feldes
                              									liegt. Die 6 Spulen machen also aus dem Rahmen zwei lange Elektromagnete mit zwei
                              									ungleichen Polen S und N,
                              									anstatt vier kurzer und entsprechend schwächerer mit 4 Polen, von denen je zwei auf
                              									einen Ring wirken. Der Stromlauf geht von G durch die
                              									Spulen A, E, D nach der unteren Bürste des
                              									Stromsammlers J2 des
                              									Ringes P2, von der
                              									oberen Bürste desselben über Q und V zur unteren Bürste des Stromsammlers J1 des Ringes P1 und von dessen
                              									oberer Bürste durch die Spulen C, B, F nach H; in G und H schlieſst sich der äuſsere Stromkreis an. Wird die
                              									Bewickelung so angeordnet, daſs zwei gleichnamige Pole entstehen, so müssen die
                              									beiden Ringe im gleichen Sinne rotiren und können dann auch auf eine
                              									gemeinschaftliche Achse aufgesteckt werden. Versuche, welche R. Sabine mit dieser Maschine angestellt hat, lassen dieselbe ebenso
                              									leistungsfähig erscheinen wie die Maschinen, auf welche während der Pariser
                              									Ausstellung 1881 die Messungen (vgl. 1883 248 205)
                              									erstreckt wurden.
                           Nach dem Engineer, 1883 Bd. 53 * S. 244 ist eine solche
                              									Maschine, welche jetzt in Kirby Street, Hatton Garden, in London aufgestellt ist, in
                              									New-York und London während des gröſsten Theiles der letzten 12 Monate in Betrieb
                              									gewesen, ohne daſs Ausbesserungen nöthig geworden wären. Dies verdankt sie ihrer
                              									einfachen Construction. Die Riemen sind sehr schmal (12 bis 19mm) und 6mm
                              									dick; die Riemenscheiben haben 200mm Durchmesser.
                              									Die Spannung eines jeden Riemens beträgt bei 1700 Umdrehungen in der Minute und
                              									einem Kraftverbrauche von 5e,76 nur 12k,1.
                           Eine neuere Maschine Ball's, welche in Engineering, 1883 Bd. 35 * S. 306 abgebildet ist, zeigt
                              									nur constructive Abweichungen. Bei ihr erstreckt sich die Bewickelung auch über die
                              									neutralen Stellen des Rahmens hinweg.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
