| Titel: | Ueber Neuerungen in der Giesserei. | 
| Fundstelle: | Band 250, Jahrgang 1883, S. 7 | 
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                        Ueber Neuerungen in der Gieſserei.
                        Patentklasse 31. Mit Abbildungen auf Tafel 2 ff.
                        Ueber Neuerungen in der Gieſserei.
                        
                     
                        
                           Die in letzter Zeit patentirten Neuerungen in der Gieſserei erstrecken sich, wie sich
                              									dies ja auch aus dem allgemeinen Streben der Technik, die Handarbeit durch die
                              									vollkommenere und billigere Maschinenarbeit zu ersetzen, leicht ergibt und wie dies
                              									ja auch schon früher (vgl. 1882 246 * 6 ff.)
                              									hervorgehoben worden ist, zum groſsen Theile auf Verbesserungen an Formmaschinen. Die
                              									Construction derselben beruht nun nicht auf theoretischen Betrachtungen, sondern
                              									lediglich auf Anforderungen der Praxis, weshalb sich bei den Verbesserungen auch nur
                              									in so weit ein einheitliches Gepräge zeigt, als auf die Hauptmomente, d. i. das
                              									Pressen, das Abstreichen, das Wenden und Abheben der Kästen, Rücksicht genommen
                              									wird. Im Uebrigen ist es jedem Constructeur freigestellt, nach mehr oder weniger
                              									gutem Wissen vor zu gehen, und daſs da sehr verschieden werthige Resultate zu Tage
                              									gefördert werden, ist leicht einzusehen, wenn man bedenkt, welcher Unterschied
                              									zwischen dem Fabrikbetrieb einer groſsen Gieſserei und einem Meister, dem ein
                              									kleiner Kupolofen genügt, besteht. Trotzdem sich die Erfindungen beider gar nicht
                              									mit einander messen lassen und ein Tauschgeschäft zwischen beiden Unsinn wäre – denn
                              									Eines schickt sich nicht für Alle –, so können die Erfindungen trotzdem für jeden
                              									Einzelnen Werth haben. Da es deshalb schwer hält, Vergleiche zwischen den einzelnen
                              									Maschinen zu ziehen, so sollen in Folgendem die einzelnen patentirten Maschinen für
                              									sich besprochen werden.
                           Die sehr umständlich eingerichtete, in Fig. 1 bis
                              										5 Taf. 2 dargestellte Formmaschine von P.
                                 										Gallas und H. Aufderheide in Kaiserslautern (*
                              									D. R. P. Nr. 19572 vom 28. November 1880) besteht aus folgenden Haupttheilen: dem
                              									Preſsapparate A, dem Wagen B zur Aufnahme der Modellplatte mit einer Vorrichtung zur Lockerung des
                              									Zusammenhanges zwischen der Modellplatte und dem gepreſsten Sande, der
                              									Kastenwendevorrichtung C mit dem Modellplattenlager Q, dem Preſsrahmen D mit
                              									der Abstreichvorrichtung q2, dem fahrbaren Preſsklotze E mit dem
                              									Sandkasten l für den Rauhsand und dem Sandkasten F für den Modellsand mit mechanischer Siebvorrichtung
                              									zum Aufsieben des Sandes auf die Modelle.
                           Das Pressen der Kästen geschieht mit Hilfe eines Zahnstangengetriebes, welches durch
                              									eigentümliche Radübersetzungen von der Kurbelwelle p1 aus in Thätigkeit gesetzt wird. Von letzterer geht
                              									eine Kette nach dem Rade m, auf dessen Welle die
                              									gezahnte Curvenscheibe a sitzt; diese greift in die
                              									Scheibe b, welche zusammen mit c auf der gleichen Welle a1 aufgekeilt ist; c
                              									steht nun weiter mit d in Eingriff und wird von dieser
                              									Scheibe d die Bewegung auf die Zahnstange e durch das Getriebe f
                              									übertragen. Da zur gleichmäſsigen Hebung des Tisches 2 Zahnstangen vorhanden, so
                              									sind die Räder X zur Uebertragung der Bewegung von f auf g vorgesehen. Durch
                              									diese Uebersetzung wird erreicht, daſs beim Pressen zuerst ein schnelles
                              									Emporsteigen des Preſstisches bei geringer Druckwirkung, nachher ein langsames Heben
                              									des Tisches bei groſsem Drucke bewirkt wird. Um Kästen verschiedener Höhe pressen zu
                              									können, kann die Curvenscheibe d auf der zugehörigen
                              									Welle h verstellt werden. Das Gewicht des Preſstisches
                              										v wird durch das an den Rollen z hängende Gewicht C2 ausgeglichen. Der Wagen besteht aus dem fahrbaren
                              									Untertheil B und dem beweglichen Tische B1, welcher auf zwei auf dem Wagengestelle
                              									befestigten Wagenfedern ruht und durch 4 Eckstifte vertikal geführt wird. Unter dem
                              									Tische B1 sind in der
                              									Mitte 2 Schrauben u angeordnet, welche durch ein
                              									Querhaupt u1 verbunden
                              									sind. Dicht über letzterem ist an einer Welle u2 ein Vieleck angebracht. Wird nun u2 durch eine
                              									aufgesteckte Kurbel gedreht, so findet eine geringe Auf- und Abbewegung der
                              									Tischplatte B1, so oft
                              									die Ecken des Vieleckes das Querhaupt berühren und wieder verlassen, statt. Es soll
                              									nun die Form durch die hierbei zwischen sie und das Modell tretende Luft etwas
                              									vergröſsert und die etwa losgerissenen Theilchen der Form wieder angedrückt werden,
                              									so daſs dieselbe später unverletzt von der Modellplatte herabgelassen werden
                              									kann.
                           Als ferneres Mittel, die Adhäsion zwischen Modell und Form aufzuheben, schlagen die
                              									Erfinder den elektrischen Strom in der Weise vor, daſs sie die Modellplatte isoliren
                              									und durch diese und die Form gleichnamige elektrische Ströme senden. Da diese sich
                              									abstoſsen, so soll hierdurch eine leichte Trennung der beiden Theile bewerkstelligt
                              									werden.
                           Der Wendeapparat, welcher mit dem Modellplattenlager Q
                              									in Verbindung steht, ist in 2 Wangenstücken C1 gelagert, welche an je 2 Säulen M auf und ab beweglich sind. Zwei Schrauben C3 für jede Wange,
                              									welche an den Preſsdeckelwiderlagern C4 ihre Führung haben, bilden die verstellbaren
                              									Ruhepunkte für den Wendeapparat in der Höhenlage. Der Apparat wird mittels des Rades
                              										i gewendet, welches in seinen zwei um 180° gegen
                              									einander verdrehten Lagen durch eine Klinke festgestellt wird. Da die Lage der
                              									Modellplatte zur Drehzapfenmitte in vertikaler Richtung je nach der Kastenhöhe
                              									verschieden sein muſs, so ist das Modellplattenlager Q
                              									und das Drehzapfenlager i1 durch die Stellschrauben i2 mit einander verbunden. Auf den Drehzapfen i3 sitzen auſserhalb
                              									der Lager i1 die
                              									verstellbaren Kettenrollen i4, welche in Ketten liegen, deren Enden über vier andere feste Rollen f1 gelegt und mit
                              									Gewichten f2 belastet
                              									sind; letztere gleichen das Gewicht des Wendeapparates und der Modellplatte aus.
                              									Neben der Gewichtsausgleichung hat die letztere Vorrichtung noch den Zweck, auch
                              									Kästen von gröſserer Höhe als der halben Hubhöhe des Preſstisches formen und pressen
                              									zu können. Man muſs in diesem Falle bei der Wendung des Apparates die Rollen i4 fest mit der Achse
                              										i3 verbinden.
                              									Dadurch steigen die Rollen bei der Drehung des Rades i
                              									an den Ketten nach der Seite, wohin gewendet wird, in die Höhe, bis das Rad i durch die erwähnte Klinke festgehalten wird. Der
                              									Apparat steht alsdann in wagerechter Stellung mit dem Kasten nach unten fest und
                              									kann daher nun bequem abgefangen werden.
                           Der Preſsrahmen D aus Flacheisen ist bei q mit einem Bügel D2 beweglich verbunden, der bei q1 drehbar an einem
                              									Quertheile befestigt ist, welches in Führungen des Tragstückes D3 gleitet. Am vorderen
                              									Ende besitzt der Bügel D2 das Abstreichmesser q2 zum Abstreichen des überschüssigen Sandes von dem
                              									gepreſsten Formkasten. Der in einem Guſseisenrahmen gefaſste Preſsklotz E hängt an Rollen l1, welche auf den zur Seite vorspringenden Schienen
                              										C4 laufen; letztere
                              									dienen als Widerlager für den Preſsklotz beim Pressen. Auf dem Preſsklotz ist ein
                              									Kasten l für den Rauhsand angebracht.
                           Der fest mit den Schienen C4 verbundene Kasten F für den Modellsand
                              									besitzt am Boden ein mittels der Kurbel o, der Hebel
                              										s und t und der
                              									Zugstangen p bewegliches Sieb, welches aus einer nach
                              									der in Fig. 4 veranschaulichten Gestalt ausgedrückten Platte besteht. Es soll
                              									diese Einrichtung sich besonders bei feuchtem Modellsande bewähren.
                           Das Formen eines halben Kastens mit dieser Formmaschine geschieht
                              									nun in folgender Weise: Zuerst wird die betreffende Kastenhälfte auf die
                              									Modellplatte n gestellt und durch die Riegelverschlüsse
                              										r darauf befestigt. Dann wird der Preſsrahmen D auf den Kasten gesetzt und durch die Siebvorrichtung
                              									so viel Modellsand auf die Modelle gesiebt, daſs diese ganz bedeckt sind. Nun wird
                              									aus dem Kasten l noch so viel Rauhsand mittels einer
                              									besonderen Kratze zugefüllt, daſs der Kasten und Preſsrahmen bis oben gleichmäſsig
                              									voll sind. Alsdann wird der Preſsklotz E über den
                              									Kasten gezogen. Nun wird mittels des Preſsapparates A
                              									durch einige Kurbelumdrehungen der Preistisch mit darüber befindlichem Wagen B, Wendevorrichtung C,
                              									Modellplatte und Kasten aufwärts gegen den Preſsklotz E
                              									getrieben und so die Pressung der Form bewirkt.
                           Ist dies geschehen, so wird das Ganze wieder so weit
                              									herabgelassen, daſs die Wendevorrichtung auf ihren Ruhepunkt kommt und der Wagen B frei wird. Dieser wird dann nach der Seite hin
                              									herausgefahren. Jetzt wird der Preſsklotz E wieder
                              									zurückgebracht, dann der Preſsrahmen D zurückgeschoben
                              									und gleichzeitig mit der damit verbundenen Abstreichvorrichtung q2 der noch über den
                              									Kasten vorstehende Sand ab- und gleichgestrichen. Nun wird an dem Wendeapparate mit
                              									einer Hand die Klinke gehoben, während die andere Hand an dem Handrade i die Vorrichtung um 180° herumdreht; es fällt dann die
                              									Klinke wieder ein und der Kasten hängt genau nach unten. Jetzt wird zum Abfangen des
                              									Kastens der Wagen B wieder untergefahren und dieser so
                              									weit gehoben, daſs der Kasten davon getragen wird.
                           Nun werden die Riegel r, welche den
                              									Kasten an die Modellplatten befestigen, zurückgezogen; dann wird durch die früher
                              									beschriebene Ablösevorrichtung bei anfangs langsamem Senken die Adhäsion zwischen
                              									Form und Modell aufgehoben und der Kasten so viel gesenkt, daſs derselbe ganz frei
                              									wird. Der Wagen wird nun mit dem fertigen Unterkarren ausgefahren und die
                              									Modellplatte wieder nach oben gewendet, worauf die Arbeit in der beschriebenen Weise
                              									fortgesetzt wird.
                           Der Oberkasten wird auf einer zweiten Maschine auf dieselbe Weise geformt; nur muſs
                              									bei diesem der Gieſstrichter noch mit eingeformt werden, so daſs immer zwei
                              									zusammengehörige Kasten zugleich fertig gestellt werden.
                           Diese beiden Kastenhälften werden nun auf einer Kastenrichtmaschine zusammengesetzt, die sich dadurch von bekannteren
                              									Einrichtungen unterscheidet, daſs sich die Löcher des Unterkastens um die dicken Führungsbolzen, die Stifte des
                              									Oberkastens dagegen in achsiale Ausbohrungen dieser
                              									Bolzen legen. Sodann werden durch die Oberkastenstifte Keile getrieben, was möglich
                              									ist, da die Führungsbolzen neben der achsialen Ausbohrung noch oben offene
                              									Längsschlitze besitzen. Für gröſsere Kästen schlagen die Erfinder die in Fig.
                                 										5 Taf. 2 dargestellten Befestigungsmittel vor, deren Einrichtung und
                              									Handhabung aus der Skizze genügend klar hervorgeht.
                           
                           Neben diesen Vorrichtungen wird in der PatentschriftIn der Patentschrift ist ausdrücklich erwähnt, daſs die Zeichnungen auch
                                    											anderen Erfindern geschützte Theile enthalten. noch eines
                              									Verfahrens zur Herstellung von Preſsklötzen aus Metall Erwähnung gethan, welches
                              									sich dadurch charakterisirt, daſs die Modellplatte durch Auflegen von Guttapercha
                              									oder sonst einer bildsamen Masse in verschiedenen Stärken erhöht und auf dieses
                              									Guttapercha Gyps gegossen wird. Dieser Gypsabguſs bildet dann die Form für den
                              									Preſsklotz.
                           Will man endlich die Auf- und Abbewegung des Preſstisches zum Verdichten von Luft
                              									benutzen, so braucht man nur den Tisch mit einem als Führung dienenden Plunger,
                              									welcher sich in einem Cylinder bewegt, zu versehen. Werden dann an letzterem Saug-
                              									und Druckventil angebracht, so kann die beim Heben und Senken des Tisches gepreſste
                              									Luft in Behältern gesammelt und zum Abblasen der Formen u.s.w. benutzt werden.
                           Die neue Formmaschine von J. G. Sebold und Fr. Neff in Karlsruhe (* D. R. P. Nr. 22766 vom 23.
                              									Februar 1882) besteht aus einem langen Bette, an dessen beiden Enden je eine
                              									Abhebevorrichtung und in dessen Mitte der Preſsapparat sich befindet. Alle drei
                              									Apparate sind durch Schienen verbunden, auf welchen ein Wagen läuft, um den zur
                              									Aufnahme der Modellplatte D (Fig. 11
                              									Taf. 2) dienenden Wenderahmen B zu tragen. Letzterer
                              									ist mittels seiner Zapfen z in dem Wagen A derart aufgehängt, daſs er sich in seinen Lagern
                              									heben und senken kann. Es sind deshalb letztere in den Lagerböcken verschiebbar
                              									angeordnet und können sie mittels der Schrauben a (Fig.
                                 										12) festgestellt werden. Um nun den Wenderahmen immer in horizontaler Lage
                              									zu erhalten, ruht derselbe in der Nähe seiner 4 Ecken auf den 4 Daumen c (Fig. 6).
                              									Diese Daumen sitzen zu je zwei auf den in ihren Lagern drehbaren Wellen d (Fig. 12),
                              									welche durch Kegelräder und die Zwischenwelle e drehbar
                              									mit einander verbunden sind, und werden durch den an der einen Welle d festsitzenden Hebel f
                              										(Fig. 8 und 12) in
                              									ihrer Lage unterhalb des Drehrahmens gehalten, dessen Lage seinerseits durch die
                              									Stellung der excentrischen Scheibe g bestimmt wird.
                           Soll der Wenderahmen gedreht werden, so müssen vorher die Daumen c unter demselben entfernt werden. Dies geschieht mit
                              									Hilfe der mit der excentrischen Scheibe fest verbundenen Kurbel h. Indem man diese eine ¾ Drehung nach abwärts machen
                              									läſst, folgt der Hebel f in Folge der auf die Daumen
                              									drückenden Last des Wenderahmens der sich drehenden Scheibe g und wird zuletzt von dieser durch den an derselben sitzenden, mit einem
                              									Zapfen versehenen Arm i mitgenommen und weiter gedreht,
                              									wodurch die Daumen dem Wenderahmen, welcher jetzt nur noch in seinen Lagern hängt,
                              									ganz aus dem Wege gebracht werden, so daſs seine freie Drehung gestattet ist. Nach
                              									erfolgter Drehung des
                              									Wenderahmens wird die Kurbel h in der Richtung des
                              									Pfeiles Fig. 8
                              									wieder zurückgedreht, wodurch alsdann die Hebel durch die excentrische Scheibe
                              									wieder gehoben und in ihre ursprüngliche Stellung zurückgedreht werden, was zur
                              									Folge hat, daſs sich auch die Daumen wieder vordrehen und nunmehr den Rahmen in
                              									seiner umgekehrten Stellung wagerecht halten. Die Stellung der Daumen zu den Wellen
                              										d kann durch die Schlitze k (Fig. 6) und
                              									Klemmschrauben l innerhalb gewisser Grenzen geregelt
                              									werden. Desgleichen können die Knaggen m des
                              									Wenderahmens, unter welche die Daumen fassen, durch Klemmschrauben verstellt
                              									werden.
                           Das Pressen des Sandes geschieht unter einem Preſsklotze, welcher mittels
                              									Zahnstangengetriebe und Rädervorgelege bewegt wird. Um Kästen verschiedener Höhe
                              									pressen zu können, ist der Querbalken, in welchem die Zahnstange mit dem Preſsklotze
                              									geführt ist, an den vertikalen Führungssäulen, an welchen er befestigt ist,
                              									verstellbar angeordnet. Es muſs in Folge dessen das ganze Rädervorgelege zur
                              									Bewegung der Zahnstange an dem Querbalken aufgehängt sein. Um beim Pressen gleicher
                              									Formkästen immer den gleichen Druck anzuwenden, steht mit der Zahnstange bezieh.
                              									einem der Vorgelegeräder ein Zeigerapparat bezieh. ein Zählapparat zur Controle der
                              									Zahl der Umdrehungen des betreffenden Rades in Verbindung.
                           Damit beim Pressen der auf den Wenderahmen ausgeübte Druck nicht von den oben
                              									erwähnten Daumen c aufgenommen wird, wodurch der
                              									Wenderahmen Schaden leiden würde, ist es nöthig, diese Daumen in der beschriebenen
                              									Weise vor dem Pressen unter dem Wenderahmen wegzudrehen, so daſs dieser alsdann mit
                              									seiner ganzen Fläche auf dem Preſstische aufliegt.
                           Um zu verhüten, daſs der Daumen vor dem Pressen weggezogen werde, ist an der Presse
                              									folgende Sicherheitsvorrichtung angebracht. An einer der Führungssäulen N ist ein Doppelhebel n
                              										(Fig. 9 und 10) drehbar
                              									angebracht. Der eine Arm dieses Hebels bildet eine schräge Fläche o, während der andere Arm durch ein Gelenk mit dem
                              									drehbaren Sperrhaken p verbunden ist; letzterer liegt
                              									einer an der Innenseite des Schwungrades R des
                              									Preſsvorgeleges angebrachten Verzahnung q gegenüber.
                              									Wenn nun der Wagen unter die Presse gefahren wird, so schiebt sich die Handhabe der
                              									Kurbel h der excentrischen Scheibe g auf die schräge Fläche o
                              									auf und drückt diese nieder, was zur Folge hat, daſs der Sperrhaken p sich in der Verzahnung q
                              									des Schwungrades R einlegt und dieses am Drehen
                              									verhindert. Der Arbeiter muſs alsdann, um das Schwungrad drehen und die Pressung
                              									ausüben zu können, die Handhabe der Kurbel h wegdrehen,
                              									wodurch die Daumen c unter dem Wenderahmen weggedreht
                              									werden und dieser sich auf den Preſstisch aufsetzt. Durch das Wegdrehen der Kurbel
                              									hat die Handhabe h die schräge Fläche o verlassen und der Haken p wird alsdann durch eine Feder r aus der
                              									Verzahnung ausgelöst.
                           
                           Nachdem der Wenderahmen sammt dem an ihm befestigten Formkasten gedreht ist, wird
                              									derselbe über die Abhebevorrichtung (Fig. 13)
                              									gefahren. Diese besteht aus dem Abhebetische u, welcher
                              									mit Hilfe der Spindel v, der Mutter v1, der Räder w, w1 und der
                              									Kurbelwelle x auf- und abbewegt werden kann. Der
                              									Abhebetisch steht jedoch nicht unmittelbar mit der Spindel v, welche an dem äuſseren feststehenden Führungsgestelle befestigt ist, in
                              									Verbindung, ruht vielmehr mit seinen an der Unterfläche angegossenen
                              									calottenförmigen Führungen z auf dem fest mit dem
                              									Führungskasten a1
                              									verbundenen Kugelabschnitte b auf, so daſs er sich in
                              									diesem nach Art eines Kugelgelenkes nach allen Richtungen hin drehen kann. Diese
                              									Anordnung ist getroffen, damit sich der Abhebetisch u
                              									beim Andrücken an den Formkasten an diesen vollständig anschlieſst und somit auch
                              									bei Formkästen mit nicht abgehobelten Kanten das genaue senkrechte Abheben des
                              									Formkastens sichert. Durch Anspannen des oberen Kugelabschnittes c1 wird der Tisch nach
                              									erfolgtem Anschmiegen an den Formkasten in seiner jeweiligen Lage festgeklemmt und
                              									der Formkasten alsdann von der Modellplatte abgehoben. Das Festklemmen des
                              									Kugelabschnittes c1
                              									erfolgt durch die mit diesem verbundene Spindel d1, um welche sich das Kegelrad l auf- und abdreht. Dieses wird durch eine schräge
                              									Welle, an deren Ende ein Kegelrad sitzt, in Umdrehung versetzt. Eine kleine Bewegung
                              									an der Kurbel genügt, um die Abhebeplatte u beweglich
                              									zu machen bezieh. festzuklemmen.
                           Um Formkästen von verschiedener Höhe abheben zu können, ohne mit der Platte u unnütze Bewegungen ab- und aufwärts ausführen zu
                              									müssen, sind an dem äuſseren feststehenden Kasten h1 links und rechts je eine geschlitzte Schiene i1 angebracht, die auf
                              									und ab verschoben und mittels der Handräder k1 in jeder beliebigen Stellung festgeklemmt werden
                              									können. Auf diese Schienen setzt sich die Platte b mit
                              									dem Kugelabschnitte auf, sobald sie dieselbe beim Niedergange erreicht hat.
                           Der Sandkasten, aus welchem die Formkästen mit Sand gefüllt werden, besitzt in
                              									Gelenken drehbar aufgehängte Seitenwände, so daſs dieselben der Breite der Kästen
                              									angepaſst und durch Flügelmuttern festgestellt werden können. Es erleichtert diese
                              									Einrichtung das Füllen der Kästen mit Sand.
                           
                              
                                 (Fortsetzung folgt.)
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
