| Titel: | Apparat zum Auffinden von schwachen Stellen in den Siederöhren. | 
| Fundstelle: | Band 250, Jahrgang 1883, S. 99 | 
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                        Apparat zum Auffinden von schwachen Stellen in
                           								den Siederöhren.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 8.
                        Stous-Sloot's Prüfung von Siederöhren.
                        
                     
                        
                           Bis vor ungefähr einem Jahre wurden in den Central-Werkstätten der Niederländischen
                              									Staatseisenbahnen die aus den Locomotiven genommenen Messingröhren von genügendem
                              									Gewichte ausschlieſslich mittels äuſserem und innerem Wasserdrucke erprobt; doch kam
                              									öfters der Fall vor, daſs trotzdem einige derselben sehr bald im Dienste
                              									zusammengedrückt wurden oder Risse bekamen und zwar an Stellen, die sich als stark
                              									abgenutzt erwiesen. Angestellte Druckversuche zeigten, daſs selbst sehr dünne Röhren
                              									nicht immer dauernde Formänderung bei höherem Drucke erhielten, und war damit das
                              									Ungenügende dieser Controle erwiesen. Wollte man nicht das einmal festgestellte
                              									zulässige Minimalgewicht der Längeneinheit ansehnlich erhöhen (jetzt ⅔ des
                              									Neugewichtes), so muſste eine bessere Methode zur Anzeigung der dünnen Stellen
                              									gefunden werden.
                           Der in Fig. 11 bis 13 Taf. 8
                              									nach dem Organ für die Fortschritte des
                                       												Eisenbahnwesens, 1883 S. 141 abgebildete Apparat
                              									wurde vom Ober-Maschineningenieur Stous-Sloot
                              									construirt und wird mit demselben in folgender Weise verfahren: Die zweifelhaften
                              									Röhren werden mittels einer Kettentrommel der ganzen Länge nach zwischen vier
                              									stählerne Rädchen hindurchgezogen. Von diesen Rädchen sind zwei mittels Hebel und
                              									angehängtem Gewichte direkt belastet, wie aus der Zeichnung ersichtlich. Nach
                              									einmaligem Durchgange wird das Rohr um 45° gedreht und dann in derselben Weise
                              									zurückgezogen.
                           Sind nun in dem Rohre so schwache Stellen vorhanden, daſs sie durch die Rollen
                              									eingedrückt werden, so wird dies der wachsende Widerstand an der Kurbel der
                              									Kettentrommel und das Niedergehen der Gewichte sofort anzeigen und lassen sich dann
                              									die eingedrückten Stellen leicht erkennen.
                           Für die bisher gebräuchlichen Messingröhren von 42 bis 55mm im Durchmesser hat sich eine Belastung der Hebel von 10k, also bei 10fachem Hebelverhältnisse ein Druck
                              									der Rädchen von 100k als genügend erwiesen, um zu
                              									dünne Stellen anzuzeigen. Auf diese Weise wurden bei Röhren von normaler Dicke
                              									schadhafte Stellen, z.B. von nur 1qc Oberfläche
                              									und 0mm,75 Wandstärke sogleich durch das Sinken
                              									der Gewichte und durch groſsen Drehungswiderstand an der Kettentrommel angezeigt.
                              									Auch bei zu weichem Materiale hat sich der Apparat als genau und zuverlässig
                              									erwiesen.
                           
                           Für Röhren von verschiedenen Durchmessern werden dickere oder dünnere Scheiben unter
                              									die Tragbügel der festen Rädchen gelegt, damit die Hebel bei eingestecktem Rohre
                              									sich stets in möglichst horizontaler Lage befinden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
