| Titel: | Neuerungen an Hähnen und Absperrventilen. | 
| Fundstelle: | Band 250, Jahrgang 1883, S. 102 | 
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                        Neuerungen an Hähnen und
                           								Absperrventilen.
                        Patentklasse 47. Mit Abbildungen auf Tafel 8.
                        Neuerungen an Hähnen und Absperrventilen.
                        
                     
                        
                           Absperrventile und Hähne mit cylindrischen Küken werden von der Société anonyme de produits chimiques (Etablissement
                                 										Malétra) in Paris (* D. R. P. Nr. 19372 vom 8. Februar 1882) in sehr
                              									verschiedenen Ausführungen angefertigt, von welchen in Fig. 18 bis
                              										20 Taf. 8 einige der einfachem abgebildet sind. Bei allen erfolgt die
                              									Dichtung des Kükens, indem dasselbe hohl und einseitig aufgeschnitten ist und so
                              									sich an die Innenwand trag des Gehäuses federnd anlegen kann.
                           Fig.
                                 										18 zeigt die Einrichtung eines einfachen Hahnes mit geradem Durchgange.
                              									Das unten geschlossene Hahngehäuse A nimmt das
                              									cylindrische Küken B aus Stahl auf, welches mit einem
                              									senkrechten Schlitze a vergehen ist und zwei
                              									entgegengesetzt gerichtete Oeffnungen b besitzt. An
                              									seinem oberen Ende ist das Küken B eingeschnitten, um
                              									den Eisen- oder Stahlsteg d aufzunehmen. Dieser wird
                              									von dem Kopfe C eines Schlüssels umfaſst, dessen Stange
                              									von dem Deckel D gehalten wird und auſserhalb desselben
                              									in ein Vierkant e ausläuft. Der Steg d kann auch durch einen Stern mit 3 oder 4 Flügeln
                              									ersetzt werden.
                           Befindet sich das Küken B in der aus der Figur 18
                              									ersichtlichen Stellung, so treffen die beiden Oeffnungen b auf die Rohrstutzen E; der Hahn ist offen.
                              									Um ihn zu schlieſsen, dreht man sein Küken derart, daſs der Spalt a dem Eintrittsrohre gegenüber steht und die unter
                              									Druck stehende Flüssigkeit in das Küken eintritt und es abdichtend gegen die
                              									Gehäusewandung preſst. Mit zunehmender Abnutzung des Kükens wird der Spalt a natürlich breiter werden, ohne daſs der Hahn
                              									unbrauchbar würde, so lange nur das Küken elastisch bleibt und beide Oeffnungen E noch verschlieſsen kann.
                           Erhält das Küken anstatt einer Drehung eine Verschiebung in seiner Achsenrichtung, so
                              									geht der Hahn in einen Absperrschieber über. In Fig. 19 ist
                              									ein Ring B, ähnlich dem Küken in der vorigen
                              									Construction, nur ohne die Oeffnungen b vorhanden,
                              									welcher durch die Schraube G in dem entsprechend
                              									verlängerten Hahngehäuse A auf- und abgeschoben werden
                              									kann, indem er durch die in entsprechenden Nuthen des Gehäuses geführten Ansätze m an einer Drehung verhindert wird. Der Spalt a dieses Ringschiebers liegt stets an der Seite der
                              									Eintrittsöffnung, so daſs die eintretende Flüssigkeit letzteren aus einander drängt
                              									und an die Wandung des Hahngehäuses preſst. Die Schraube G greift in die mit Muttergewinde versehenen Stege o ein, welche in entsprechende Aussparungen des Ringcylinders eingelegt
                              									sind. Eine Kopfschraube h preſst die Schraubenspindel
                              										G stets nach oben, so daſs ihr conischer Anlauf in
                              									einer entsprechenden Lagerstelle des Deckels anliegt. Dies würde in manchen Fällen
                              									als Dichtung genügen; anderenfalls ist bei dem vorliegenden Schieber noch eine
                              									Stopfbüchse vorgesehen.
                           
                           Bei der in Fig. 20
                              									dargestellten einfacheren Anordnung ist das Muttergewinde direkt in den centralen
                              									Kern des Ringschiebers B gelegt und die Stopfbüchse
                              									weggelassen.
                           Ebenso ist nach einem neueren Vorschlage (Zusatz * D. R. P. Nr. 22011 vom 6.
                              									September 1882) eine vereinfachte Hahnconstruction beschrieben, bei welcher Küken
                              									und Schlüssel ein Guſsstück bilden.
                           Ein anderer Hahn mit cylindrischem Küken ist von Rudolf
                                 										Jaeger in Dortmund (* D. R. P. Nr. 22670 vom 5. Oktober 1882) angegeben
                              									worden. Dieser zeigt eine der vorigen gerade entgegengesetzte Anordnung, indem, wie
                              									aus Fig. 21 Taf. 8 hervorgeht, hier das Küken massiv, dagegen das Hahngehäuse
                              									aufgeschnitten ist. Mittels einer Spannschraube S wird
                              									letzteres aus einander gezwängt und in diesem Zustande ausgebohrt. Nachdem das Küken
                              									dann eingeschliffen ist, wird die Schraube S gelockert,
                              									worauf das Hahngehäuse das Küken vollständig dicht umschlieſst.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
