| Titel: | Filteranlage von E. Cramer in Brieg. | 
| Fundstelle: | Band 250, Jahrgang 1883, S. 110 | 
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                        Filteranlage von E. Cramer in
                           								Brieg.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 10.
                        E. Cramer's Sandfilter.
                        
                     
                        
                           E. Cramer in Brieg (*D. R. P. Kl. 85 Nr. 23060 vom 30.
                              									November 1882) beabsichtigt durch seine Einrichtung die nutzbare Filteroberfläche
                              									von Sandfiltern zu vergröſsern, ohne daſs der vom Filter eingenommene Raum ein
                              									gröſserer zu werden braucht. Zu diesem Zwecke werden 3cm unter der Sandoberfläche des Filters Rohre von dreieckigem Querschnitte
                              									und mit durchbrochenen Wänden eingebettet, so daſs das zu filtrirende Wasser durch
                              									die frei liegenden, also nicht von Sand bedeckten Enden der Rohre eintreten und
                              									durch die Durchbrechungen in den Seitenwänden zu dem Filtersande gelangen kann.
                           Die in Fig. 12 bis 15 Taf. 10
                              									dargestellten Rohre sind aus Thon und werden in Längen von 60cm so neben einander gelegt, daſs sich die
                              									Verbindungsmuffen a berühren. Die Durchbrechungen in
                              									den Seitenwänden sind so gestaltet, daſs der Sand nicht in das Innere der Rohre
                              									eintreten kann. Die nach unten divergirenden Seitenwände zweier neben einander
                              									liegenden Rohre entsprechen der von oben nach unten zunehmenden Menge des in den
                              									Sand tretenden Wassers. Bei den in Fig. 12
                              									angegebenen Gröſsenverhältnissen soll diese Einrichtung eine annähernd 4fache
                              									Vergröſserung der ursprünglichen Filterfläche und eine in demselben Verhältnisse erhöhte
                              									Leistungsfähigkeit des Sandfilters zur Folge haben.
                           Man kann die Rohre natürlich auch aus Guſseisen herstellen und dann bis zu Längen von
                              										3m gehen. Bei Verwendung des Guſseisens kann
                              									man aber die Gestalt der Röhren ganz wesentlich ändern, um denselben Zweck,
                              									vielleicht noch vollkommener zu erreichen. Aus den Röhren entstehen dann vertikale
                              									Schienen, welche an den Seiten mit etwas schräg nach unten gerichteten Rippen
                              									versehen sind (vgl. Fig. 13).
                              									Diese Schienen werden nun in derselben Weise wie die Röhren eingebettet, d.h. sie
                              									werden, wenn das Filterbett eine bestimmte Höhe erreicht hat, in aufrechter Stellung
                              									auf jenes gesetzt und dann mit Ausnahme der Enden bis 3cm über den höchsten Punkt mit Sand überschüttet; letzterer läſst dabei
                              									entsprechend seinem Böschungswinkel unter den Rippen Kanäle frei, durch welche das
                              									zu filtrirende Wasser, an den Enden der Schienen einflieſsend, zu dem Sande gelangen
                              									kann. An den Stöſsen der Schienen überdecken sich die seitlichen Rippen und bilden
                              									so eine genügend sanddichte Verbindung der einzelnen Schienen. Für gröſsere
                              									Filteranlagen empfiehlt es sich, die einzelnen Filterschienen satzweise (vgl. Fig.
                                 										15) an je zwei senkrecht stehende ⊏-Eisen aufzuhängen und diese an den
                              									Enden durch den Filterschienen parallel liegende, aber höhere ⊏-Eisen zu
                              									unterstützen. Will man die Enden der Schienen nicht frei liegen lassen, so muſs man
                              									senkrechte Einlauföffnungen für das zu filtrirende Wasser in den Schienen
                              									anordnen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
