| Titel: | Stewart's Kapselgebläse. | 
| Fundstelle: | Band 250, Jahrgang 1883, S. 145 | 
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                        Stewart's Kapselgebläse.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 12.
                        Stewart's Kapselgebläse.
                        
                     
                        
                           In Fig.
                                 										9 und 10 Taf. 12
                              									ist nach Engineering, 1883 Bd. 36 S. 87 ein
                              									Kapselgebläse von Stewart abgebildet, dessen
                              									Bewegungsmechanismus aus einer doppelten rotirenden Kurbelschleife besteht. In dem
                              									cylindrischen Gehäuse befinden sich zwei Flügel E und
                              										E1, deren Naben, je
                              									halb so lang als die Flügel, die Welle nach Art eines Gelenkbandes umgeben. Die eine
                              									freitragende Hälfte jedes Flügels schleift dicht schlieſsend auf der Nabe des
                              									anderen Flügels. Die Nabe des Flügels E1 ist auf der Welle festgekeilt, welche auſserhalb
                              									des Gehäuses eine Kurbel L1 trägt, während die Nabe des Flügels E, frei
                              									drehbar auf der Welle, durch die Stopfbüchse hindurch verlängert und mit einer
                              									Kurbel L versehen ist. Die beiden Kurbelzapfen M, M1 tragen
                              									Gleitklötze, welche in einer Schleife geführt werden; letztere befindet sich am
                              									Stirnende einer excentrisch zum Gehäuse gelagerten Welle O und erhält
                              									mit dieser eine gleichförmige Drehung. Die Flügel bewegen sich hiernach bald
                              									langsam, bald schneller. In der gezeichneten Lage haben beide Flügel die geringste
                              									Entfernung von einander und gleiche Geschwindigkeit, da beide Kurbeln symmetrisch
                              									zur Ebene der Wellen stehen. Bei der Weiterdrehung im Sinne des Pfeiles nimmt die
                              									Geschwindigkeit von E zu bezieh. die von E1 ab, bis beide
                              									zugleich die vertikale Lage erreichen. Schleife und Kurbeln stehen dann horizontal,
                              										E hat seine gröſste, E1 seine kleinste Geschwindigkeit
                              									erreicht. Nach einer halben Umdrehung der Schleife ist E in die gezeichnete Lage von E1 und umgekehrt E1 in die Lage von E
                              									gelangt.
                           Wie aus Fig. 9 ersichtlich, werden die beiden Räume, in welche die Flügel das
                              									Gehäuse theilen, bei dieser Drehung abwechselnd vergröſsert und verkleinert, wodurch
                              									Luft o. dgl. auf der einen Seite (links) eingesaugt und auf der anderen Seite
                              									(rechts) ausgestoſsen wird. Beides findet aber nicht gleichmäſsig, sondern in
                              									Absätzen statt. Wo groſse Gleichförmigkeit im Saugen oder Blasen verlangt wird, sind
                              									deshalb zwei solcher Gebläse, deren Schleifen um 90° versetzt sind, mit einander zu
                              									verbinden. Die gezeichneten, durch Federn angedrückten Dichtungsschuhe A, A1 sollen nur für
                              									gröſsere Pressungen erforderlich sein; sonst aber soll ein gutes Einpassen der
                              									Flügel genügen.
                           Für groſse Geschwindigkeiten scheint das Gebläse nicht geeignet, da bei solchen der
                              									Druck auf die Kurbelzapfen, welcher zur Hervorbringung der abwechselnd positiven und
                              									negativen Beschleunigung der Flügel nöthig ist, zu bedeutend ausfallen würde. Die
                              									Patentlicenz haben in England 4 Fabriken erworben: Die York
                                 										Engineering Company in York, die Stanton Iron Works
                                 										Company in Nottingham, Mather und Platt in
                              									Salford und Ransomes und Rapier in Ipswich.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
