| Titel: | E. Beckmann's selbstthätig regulirbares Gasventil. | 
| Fundstelle: | Band 250, Jahrgang 1883, S. 212 | 
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                        E. Beckmann's selbstthätig regulirbares Gasventil.
                        Mit Abbildung.
                        E. Beckmann's selbstthätig regulirbares Gasventil.
                        
                     
                        
                           Für Gasflammen, welche man bei Tage mit sehr kleiner Flamme fortbrennen läſst, um ein
                              									besonderes Anzünden bei eintretender Dunkelheit zu umgehen, hat E. Beckmann in Hannover (* D. R. P. Kl. 47 Nr. 21760
                              									vom 30. August 1882) eine Vorrichtung angegeben, welche es erlaubt, alle damit
                              									versehenen Brenner durch einfache, kurz andauernde Erhöhung bezieh. Herabminderung
                              									des Druckes in der Leitung von einer Centralstelle, z.B. der Gasanstalt, aus zu
                              									reguliren.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 250, S. 212
                              
                           Der Apparat besteht, wie nebenstehende Skizze zeigt, in der Hauptsache in einem
                              									Klappenventile a, welches mit seinem Gehäuse b in die zu dem einzelnen Brenner führende Rohrleitung
                              									an passender Stelle eingeschaltet wird. Dieses kleine Ventilchen ist durch die
                              									Schraube c derart belastet, daſs der gewöhnlich in der
                              									Leitung herrschende Druck dasselbe nicht heben kann. Senkrecht über der Drehachse
                              									ist in einem besonderen Arme f der Ventilklappe ein
                              									zweites Gewichtchen e angebracht. Die zum Fortglimmen
                              									der Flamme während des Tages nöthige Gasmenge geht bei geschlossenem Ventile a durch den mittels der Schraube h nach Bedarf zu verengenden Kanal j. Bei eintretender Dunkelheit wird nun für einige
                              									Augenblicke der in der Leitung herrschende Druck so weit verstärkt, daſs die Ventile
                              									bei allen Brennern gehoben werden und die punktirte Lage einnehmen. In dieser
                              									Stellung ist aber die Belastung c durch das Gewichtchen
                              										e so weit ausgeglichen, daſs das wieder auf seine
                              									normale Spannung gebrachte Gas beim Durchströmen des Gehäuses im Stande ist, das
                              									Ventil in dieser Lage zu erhalten. Dies wird wesentlich befördert durch die
                              									Verbreiterung d des Ventiltellers. Sollen darauf die
                              									Flammen wieder verlöscht werden, so wird für kurze Zeit der Gasdruck unter seine
                              									normale Höhe herabgemindert. Der Gasstrom ist dann nicht mehr im Stande, die Klappen
                              										a geöffnet zu halten; dieselben schlieſsen sich und
                              									die jetzt nur auf den Zufluſs durch Kanal i angewiesene
                              									Flamme verkleinert sich zu einem sehr kleinen Glimmflämmchen. Nun kann der
                              									gewöhnliche Druck wieder hergestellt werden, ohne daſs das Ventil a gehoben wird. Mittels der Schraube g kann die bei geöffnetem Ventile durchströmende
                              									Gasmenge regulirt werden.