| Titel: | J. Kernaul's Eichhähne. | 
| Fundstelle: | Band 250, Jahrgang 1883, S. 249 | 
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                        J. Kernaul's Eichhähne.
                        Patentklasse 85. Mit Abbildungen auf Tafel 18.
                        J. Kernaul's Eichhähne.
                        
                     
                        
                           Unter Eichhähnen versteht man solche Hähne, welche innerhalb gewisser Zeiträume ganz
                              									bestimmte Wassermengen, unter welchem Drucke auch immer das Wasser dem Hahne
                              									zuflieſst, auslaufen lassen (vgl. Ganghofer 1882 246 * 493). Kürzlich wurden Joh.
                                 										Kernaul in München drei derartige Constructionen patentirt.
                           Bei der ersten Einrichtung (* D. R. P. Nr. 22980 vom 28. November 1882) ist der
                              									Auslaufkanal a (Fig. 16
                              									Taf. 18) des Hahnes durch eine conische Bohrung mit dem Druckwasserkanale b verbunden. In der Bohrung spielt ein conischer
                              									Ventilstift B, welcher auf einer elastischen
                              									Metallplatte D befestigt ist, deren untere Fläche durch
                              									den Kanal C ebenfalls mit dem Druckwasser in Verbindung
                              									steht. Es ist nun klar, daſs, wenn der Ventilstift auf eine bestimmte Wassermenge
                              									eingestellt ist, eine Vermehrung des Druckes in der Wasserleitung eine Hebung des
                              									Ventilstiftes B bezieh. eine Verengung der
                              									Durchlauföffnung, dagegen eine Verringerung des Druckes eine Senkung bezieh. eine
                              									Vergröſserung der Durchlauföffnung zur Folge hat, da sich die elastische
                              									Metallplatte dem Drucke entsprechend mehr oder weniger ausbaucht. Es bleibt demnach
                              									die Menge des durchflieſsenden Wassers stets gleich. Behufs Einstellung des
                              									Ventilstiftes sind die Verschraubungen E und F angebracht. – Statt des Stiftes B kann man auch einen Schieber zur Regelung der Weite
                              									der Durchgangsöffnung anwenden (vgl. * D. R. P. Nr. 22 981 vom 30. November
                              									1882).
                           Am einfachsten löst die Aufgabe die dritte Einrichtung (* D. R. P. Nr. 23396 vom 20.
                              									Januar 1883); hier ist nämlich die Durchgangsöffnung in die elastische Metallplatte
                              									selbst verlegt, so daſs nur ein Eintritts- und ein Austrittskanal für das Wasser
                              									angeordnet zu werden braucht. In diesem Falle steht der Ventilstift B (Fig. 15
                              									Taf. 18) fest und kann nur zur Regelung der Durchgangsöffnung der elastischen Platte
                              									in der Höhenrichtung verstellt werden. Der Theil dieser Platte, worin der
                              									Ventilstift spielt, ist mit einem Wulste versehen, um eine genauere Einstellung des
                              									Stiftes zu ermöglichen. Die Wirkung des Hahnes ist hiernach leicht ersichtlich.
                              									Statt des conischen Ventilstiftes B, der in einer
                              									Oeffnung der elastischen Platte spielt, kann man auch ein dachförmiges Ventil
                              									nehmen, welches sich auf den oberen äuſseren Rand des Wulstes der elastischen Platte
                              									legt.
                           Um eine Verstopfung der Durchgangsöffnung der elastischen Platte möglichst zu
                              									verhindern, ordnet Kernaul auf der Druckseite dieser
                              									Platte im Gehäuse eine
                              									schräge Rippe an, durch welche das Wasser verhindert wird, direkt auf die
                              									Durchgangsöffnung der Platte zu treffen, vielmehr Wirbel erzeugt, welche eine
                              									Ablagerung der Unreinigkeiten in der durch die Rippe gebildeten Ecke
                              									begünstigen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
