| Titel: | Siemens und Halske's elektrischer Arbeitsmesser. | 
| Fundstelle: | Band 250, Jahrgang 1883, S. 260 | 
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                        Siemens und Halske's elektrischer Arbeitsmesser.
                        Mit Abbildung auf Tafel 19.
                        Siemens und Halske's elektrischer Arbeitsmesser.
                        
                     
                        
                           Zur Messung der in einem bestimmten Theile einer elektrischen Leitung zu irgend
                              									welchen Zwecken in einer bestimmten Zeit verbrauchten elektrischen Energie haben Siemens und Halske in Berlin (* D. R. P. Kl. 21 Nr.
                              									23349 vom 17. September 1882) den in Fig. 12
                              									Taf. 19 abgebildeten Apparat construirt, welcher im Wesentlichen mit dem früher
                              									(vgl. 1883 249 * 475) beschriebenen Apparate von Uppenborn übereinstimmt.
                           Von einer durch ein Uhrwerk mit constanter Geschwindigkeit gedrehten Scheibe a wird ein darauf ruhendes Reibungsrädchen c je nach seiner Stellung langsamer oder schneller
                              									angetrieben. Die Welle desselben ist verschiebbar gekuppelt mit der Welle einer
                              									zweiten Scheibe b, von der die Bewegung in gleicher
                              									Weise auf ein verschiebbares Reibungsrädchen h und
                              									durch dieses auf ein Zählwerk m übertragen, wird. Die
                              									Stellung des Rädchens c wird bedingt durch die
                              									Stromstärke in dem zu untersuchenden Theile einer Kreisleitung, indem der mit ihm
                              									verbundene Eisenkern e je nach der Stromstärke mehr
                              									oder weniger in die Drahtrolle f hineingezogen wird,
                              									welche in die Leitung eingeschaltet ist. In gleicher Weise ist die Stellung des
                              									Rädchens h bestimmt durch die Stromstärke einer
                              									Nebenleitung, welche an die Enden des zu untersuchenden Leitungstheiles
                              									angeschlossen ist und in welche die Drahtrolle l
                              									eingeschaltet ist.
                           Die von Uppenborn vorgeschlagenen Elektromagnete mit
                              									excentrischen Ankern sind also hier durch Solenoide mit beweglichen Eisenkernen
                              									ersetzt.
                           
                           Die Drahtrolle f darf dem Strome nur möglichst geringen
                              									Widerstand bieten, während der Widerstand der Drahtrolle l möglichst groſs genommen werden soll, so daſs die Einschaltung eines
                              									besonderen Rheostaten in die Nebenleitung überflüssig wird. Die durch letztere
                              									strömende Elektricitätsmenge wird dann sehr gering sein; sie gibt aber ein Maſs für
                              									die Spannungs- oder Potentialdifferenz der beiden Punkte, in welchen die
                              									Nebenleitung an die Hauptleitung angeschlossen ist, da die Stromstärke, d. i. die in
                              									der Zeiteinheit durch einen Querschnitt der Leitung gehende Elektricitätsmenge, bei
                              									constantem Widerstände der Spannungsdifferenz direkt proportional ist. Die
                              									Drehungsgeschwindigkeit des Rädchens h zu einer
                              									bestimmten Zeit kann also als Maſs des Productes aus der Stromstärke und der
                              									Spannungsdifferenz, d.h. als Maſs der in der Zeiteinheit verbrauchten Energie
                              									angesehen werden und die durch das Zählwerk angegebene Umlaufzahl des Rädchens h für eine beliebige Zeitdauer gibt ein Maſs der Summe
                              									aller für die auf einander folgenden Zeiteinheiten so gebildeten Producte, also ein
                              									Maſs für die gesammte, während dieser Zeitdauer verbrauchte elektrische Energie. Der
                              									Anziehung des durch die Solenoide gehenden elektrischen Stromes wirken
                              									Schraubenfedern entgegen, welche beim Eindringen der Kerne in die Drahtrollen
                              									zusammengepreſst werden. Geht kein Strom durch die letzteren, sind also die Federn
                              									vollständig entlastet, so müssen die Reibungsrädchen c
                              									und h die Scheiben a und
                              										b gerade im Mittelpunkte berühren.
                           Zweckmäſsig dürfte eine Vorrichtung zum genauen Einstellen der Rädchen sein. Die
                              									stetige Berührung zwischen Scheiben und Rädchen wird durch kleine Blattfedern
                              									gesichert, – Der Apparat ist in Wien ausgestellt gewesen.
                           
                        
                     
                  
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