| Titel: | L. Katzenstein's metallische Dichtung für Stopfbüchsen. | 
| Fundstelle: | Band 250, Jahrgang 1883, S. 290 | 
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                        L. Katzenstein's metallische Dichtung für
                           								Stopfbüchsen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 20.
                        Katzenstein's metallische Dichtung für Stopfbüchsen.
                        
                     
                        
                           So vortheilhaft sich metallische Liderungen seit langer Zeit bei Kolben bewähren, so
                              									wenig ist es trotz vielfacher Versuche bis jetzt gelungen, eine befriedigende rein
                              									metallische Liderung für Stopfbüchsen zu finden, obgleich das Bedürfniſs danach bei
                              									Dampfmaschinen mit hoher Dampfspannung oft empfunden wird. Auch die nachstehend
                              									beschriebene von L. Katzenstein in New-York (* D. R. P.
                              									Kl. 47 Nr. 22685 vom 21. November 1882) angegebene sogen, metallische Dichtung kann
                              									nicht als eine erschöpfende Lösung dieser Aufgabe betrachtet werden, da auch bei ihr
                              									immer noch verbrennliche Stoffe, wie Hanf, Baumwolle u. dgl., oder zerreibliche
                              									Materialien, wie Steinflachs, benutzt werden, wenn auch nur im untergeordneten
                              									Maſse. Immerhin wird dieselbe aber in manchen Fällen recht gute Dienste leisten
                              									können.
                           Die in eine gewöhnliche Stopfbüchse (Fig. 19
                              									Taf. 20) eingelegten Dichtungsringe werden in der Weise hergestellt, daſs man aus
                              									Blech von Messing oder irgend einem anderen Metalle ein Rohr a, am besten von dreieckigem Querschnitte (vgl. Fig. 20),
                              									anfertigt und zwar doppelt gelegt, so daſs die inneren und äuſseren Ränder über
                              									einander greifen. Letzteres geschieht, damit sich der Querschnitt des Rohres
                              									ausdehnen oder zusammenziehen kann, je nach dem Drucke, welcher auf dasselbe wirkt.
                              									Das so hergestellte biegsame Rohr a wird mit Draht b oder Metallstreifen so umwunden, daſs die Windungen
                              									dicht neben einander liegen. Auf diese erste Lage kann eine zweite Wickelung kommen,
                              									welche sich auf die Fugen zwischen den Windungen der unteren Lage legt, und dann
                              									nach Belieben noch eine dritte Windung über die Fugen der zweiten Lage gegeben
                              									werden. Am besten nimmt man als Umhüllungsstoff weichen Draht. Jedes Rohrende hat
                              									Flanschen d, um die Umwickelung gegen Abgleiten zu
                              									schützen und die Drahtenden befestigen zu können.
                           Um das innere Rohr wird ein zweites breiteres Blech gebogen und zwar auf dieselbe
                              									Weise mit über einander greifenden Rändern. Man erhält so ein Rohr f, welches nun durch Umwickeln in dicht neben einander
                              									liegenden Windungen mit einer Hülle e von Steinflachs,
                              									Hanf, Baumwolle o. dgl. überzogen wird, um eine dichte Umhüllung e zu erhalten und um ein direktes Reiben der
                              									Kolbenstange auf dem Rohre f zu vermeiden. Die
                              									Windungen können auch bei dem äuſseren Rohre in mehrfachen Lagen über die ganze
                              									Länge desselben gewickelt werden.
                           Das auf diese Weise gebildete Rohr kann nun auf die entsprechenden Längen geschnitten
                              									und nach dem Durchmesser der Stopfbüchse, welche zu dichten ist, zu Ringen (vgl.
                              										Fig. 18) gebogen werden, wobei man die Enden jedes Ringes nahe zusammentreten läſst. Eine
                              									Anzahl solcher Ringe wird mit wechselnden Fugen in die Stopfbüchse eingelegt und
                              									mittels des Deckels mehr oder weniger stark zusammengepreſst. Hierbei verbreitern
                              									sich die Ringe und legen sich dicht an die Kolbenstange an.
                           
                        
                     
                  
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