| Titel: | P. Hänlein's Reactionspropeller. | 
| Fundstelle: | Band 250, Jahrgang 1883, S. 337 | 
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                        P. Hänlein's Reactionspropeller.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 23.
                        P. Hänlein's Reactionspropeller.
                        
                     
                        
                           Ein eigenthümlicher, aber wohl schwerlich brauchbarer Gedanke liegt der Construction
                              									von P. Hänlein in Frauenfeld, Schweiz (* D. R. P. Kl.
                              									65 Nr. 23144 vom 31. Oktober 1882) zu Grunde. Entgegengesetzt dem bisherigen
                              									Prinzipe, den Wasserstrahl von der Maschine kräftig gegen bezieh. in das Fahrwasser
                              									stoſsen zu lassen, wird hier Wasser in einem über der Wasserlinie befindlichen
                              									Behälter gepumpt, aus welchem dasselbe in breiten, flachen Strömen in das Fahrwasser
                              									unterhalb der Wasserlinie abgelassen wird.
                           Die hierzu erdachte Construction ist in Fig. 13
                              									Taf. 23 angedeutet. Die Kreiselpumpe a drückt Wasser
                              									durch verhältniſsmäſsig enge Röhren in den über der Wasserlinie befindlichen Behälter b. Von hier aus flieſst das Wasser durch Röhren C von sehr groſsem Querschnitte aus. Der allein zur
                              									Ausnutzung gelangende hydrostatische Druck würde also nur einer Wassersäule von der
                              									Höhe h entsprechen. Zur Erhöhung des Druckes sollen die
                              									Behälter b oben geschlossen werden, um so als
                              									Windkessel dienen zu können.
                           In erster Linie gedenkt der Erfinder diese Dampfer zum Treiben von Flöſsen zu
                              									verwenden. Falls dieselben, wie bisher meistens üblich, einfach mit dem Strome
                              									treiben, so verursacht das Steuern groſse Schwierigkeiten. Einem einfachen Steuer
                              									gehorcht das Floſs dann nicht, da dasselbe gegen das Wasser keine Eigenbewegung
                              									besitzt; es muſs vielmehr zu beiden Enden des Floſses eine gröſsere Anzahl Ruder
                              									vorhanden sein, zu deren Bedienung eine zahlreiche Mannschaft erforderlich ist. Um
                              									nun dem Floſse eine Eigenbewegung zu ertheilen, soll je ein solcher Dampfer starr
                              									mit dem Vorder- und Hinterende des Floſses verbunden werden, wie Fig. 12
                              									Taf. 23 es andeutet. Beiderseits der Dampfer werden sodann je zwei Ruder angebracht,
                              									welche nun als gewöhnliche Steuer dienen und den Lauf des Floſses reguliren können,
                              									ohne aus dem Wasser bewegt zu werden. Genügt diese Wirkung der Steuer nicht, so ist
                              									die Einrichtung getroffen, daſs die Dampfer das Treibwasser auch zu beiden Seiten
                              									ausstoſsen können, womit ein rasches Drehen des Floſses ermöglicht wird.
                           
                        
                     
                  
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