| Titel: | Heinr. Ehrhardt's Geschwindigkeitsmesser. | 
| Fundstelle: | Band 250, Jahrgang 1883, S. 347 | 
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                        Heinr. Ehrhardt's Geschwindigkeitsmesser.
                        Mit Abbildung auf Tafel 24.
                        H. Ehrhardt's Geschwindigkeitsmesser.
                        
                     
                        
                           Bei dem von Heinr. Ehrhardt in Düsseldorf (* D. R. P.
                              									Kl. 42 Nr. 22324 vom 10. Oktober 1882) construirten Geschwindigkeitsmesser für
                              									Eisenbahnzüge wird, wie bei den früher besprochenen Apparaten von Dr. Proell und Scharowsky
                              									(1880 238 353) bezieh. von Em.
                                 										Schneider (1882 245 * 19), das Prinzip des Stroudley'schen Geschwindigkeitsmessers (vgl. 1880 235 * 336) in Anwendung gebracht, indem die
                              									Geschwindigkeit einer rotirenden Welle durch die Höhe einer Flüssigkeitssäule
                              									gemessen wird, welche durch ein von der Welle aus bewegtes Schaufelrad
                              									emporgetrieben wird.
                           Bei der vorliegenden Ausführung ist dieses Flügelrad in dem Gehäuse A (Fig. 17
                              									Taf. 24) eingeschlossen und wird von einer Locomotiv- oder Wagenradachse aus in
                              									Umdrehung versetzt. Im höchsten Punkte des Gehäuses A
                              									mündet das Rohr F ein, welches bis zu einer für die
                              									Ablesung passend gelegenen Stelle des Führerstandes o. dgl. fortgeführt wird. Dieses
                              									Rohr F ist von dem weiteren Rohre G umgeben, welches durch die Kanäle K in der Nähe der Achse mit dem Inneren des Gehäuses
                              										A in Verbindung steht. Das obere Ende des Rohres
                              										F läuft in das Glasrohr E aus, während das Rohr G mit dem die
                              									Glasröhre concentrisch umgebenden ringförmigen Räume H
                              									in Verbindung gebracht ist.
                           Der ganze Apparat wird nun bis zur Höhe N mit Wasser o.
                              									dgl. gefüllt. Je nach der Geschwindigkeit des betreffenden Fahrzeuges, welcher
                              									natürlich die Umlaufszahl des Flügelrades proportional ist, wird dann der Druck am
                              									Umfange des Gefäſses A wachsen, in der Mitte abnehmen
                              									und daher die Flüssigkeitssäule in E steigen, in H sinken. Der Stand der Flüssigkeit wird also eine
                              									Function der Geschwindigkeit des Fahrzeuges sein und kann letztere unmittelbar auf
                              									einer auf dem die Glasröhre umgebenden Metallgehäuse M
                              									angebrachten Skala abgelesen werden. Die Eintheilung wird am besten empirisch
                              									erfolgen, indem man den Stand der Flüssigkeitssäule in E bei verschiedenen Umdrehungsgeschwindigkeiten des Flügelrades markirt,
                              									und die Verhältnisse des Apparates sind so zu wählen, daſs die Skala für die
                              									vorkommenden Geschwindigkeiten von 0 bis 75km in
                              									der Stunde eine Länge von ungefähr 350mm
                              									erhält.
                           Der obere lufterfüllte Raum von E sowohl, als auch von
                              										H, steht mit der Auſsenluft nur durch ganz feine
                              									Oeffnungen in Verbindung, wodurch ein störendes Schwanken der Wassersäulen wirksam
                              									verhindert wird. Da das Gefäſs H die Röhre E concentrisch umgibt, so hat eine Neigung des
                              									Fahrzeuges – auf schiefen Ebenen oder Curven – keinen Einfluſs auf den Stand der
                              									Wassersäule in dem Glasrohre E.
                           
                        
                     
                  
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