| Titel: | W. Schranz's Schlammsetzmaschine. | 
| Autor: | S–l. | 
| Fundstelle: | Band 250, Jahrgang 1883, S. 387 | 
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                        W. Schranz's Schlammsetzmaschine.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 27.
                        W. Schranz's Schlammsetzmaschine.
                        
                     
                        
                           Um das immerhin etwas langwierige und dabei unvermeidlich mit vielen Verlusten
                              									verknüpfte Verwaschen der Schlämme auf Herden zu vermeiden, hat W. Schranz in Laurenburg a. d. Lahn (* D. R. P. Kl. 1
                              									Nr. 22284 vom 14. Oktober 1882), dem wir bereits die sehr zufriedenstellend arbeitende
                              									Quetschwalzen-Mühle (vgl. 1880 238 * 388) verdanken, eine
                              									Schlammsetzmaschine hergestellt, die mit Sieben von 0mm,1 Maschenweite arbeiten soll und welche das Prinzip der Harzer
                              									Setzmaschine (das Setzen durch Graupen- bezieh. Sandbett) beibehält, jedoch von der
                              									Bewegung des Wassers durch einen Kolben absieht, vielmehr den Siebboden selbst in
                              									eine rasch vibrirende Bewegung versetzt.
                           Die Setzmaschine besteht aus einer Anzahl Setzsiebe (bei den in Laurenburg in Betrieb
                              									befindlichen Maschinen je 7), welche stufenweise unter einander liegen. Durch
                              									schmiedeiserne Längsrahmen c (Fig. 22 und
                              										23 Taf. 27) und guſseiserne Kästen d wird
                              									ein groſser Setzkasten gebildet, welcher durch elastische Dichtungen e mit den eisernen Wasserkästen verbunden ist und
                              									dadurch, daſs derselbe mit verstellbaren Bolzen i auf
                              									Stützen h ruht, von der Welle n aus in kurzen, rasch auf einander folgenden Stöſsen gehoben werden kann.
                              									Bringt man auf die einzelnen Siebe Sandbetten von entsprechendem Materiale und läſst
                              									jene bei genügend regulirtem Wasserstande unter Aufleitung der Trübe durch das
                              									Gerinne a arbeiten, so hat man den gewöhnlichen
                              									Setzprozeſs, bei welchem die specifisch schwereren, dem Sandbettmaterial
                              									entsprechenden Theile durch dieses und das Sieb hindurch gehen, um am Boden der
                              									betreffenden Kastenabtheilung durch das Rohr o
                              									ausgetragen zu werden, während durch Rohre q jede
                              									einzelne Abtheilung mit dem nöthigen hellen Wasser gespeist wird.
                           Nach den bezüglichen Angaben soll die Maschine, deren Kastenraum reichlich 2qm,5 Arbeitsfläche darbietet, in 10 Stunden
                              										4500k Rohstoff mit 65l Wasseraufgang in der Minute durchsetzen und
                              									dabei sehr reine Producte liefern – eine Angabe, welche nach Ansicht des Referenten
                              									wohl nicht zu bezweifeln ist. Immerhin wird es wünschenswerth erscheinen, daſs der
                              									Apparat auch anderwärts noch probirt wird, ganz besonders mit Rücksicht darauf, ob
                              									nicht das ununterbrochene Austragen der ausgesetzten Massen einige Störung im
                              									Setzprozesse herbeizuführen geeignet ist, welche allerdings bei der wenn auch noch
                              									so fein vertheilten, so doch immer sandig bleibenden Grauwacke, welche bei Holzappel
                              									auftritt, sich weniger bemerklich machen dürfte als beispielsweise bei Gneis, der
                              									sehr fein zertheilt eine mehr schleimige Trübe gibt. Möglicherweise könnte eine
                              									solche Störung dadurch theilweise ausgeglichen werden, daſs der Zutritt der hellen
                              									Wasser unter einem geringen Ueberdrucke erfolgte.
                           Die beschriebene Maschine wird von der Maschinenfabrik Böhmer
                                 										und Koester in Limburg ausgeführt.
                           
                              
                                 S–l.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
