| Titel: | E. May's elektrischer Apparat zum Anzeigen des Wasserstandes auf beliebige Entfernungen. | 
| Fundstelle: | Band 250, Jahrgang 1883, S. 438 | 
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                        E. May's elektrischer Apparat zum Anzeigen des
                           								Wasserstandes auf beliebige Entfernungen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 27.
                        F. May's elektrischer Wasserstandsapparat für
                           								Dampfkessel.
                        
                     
                        
                           Der in Fig. 16 bis 18 Taf. 27
                              									dargestellte Apparat von F. May in Halle a. Saale (* D.
                              									R. P. Kl. 13 Nr. 24220 vom 27. Februar 1883) soll ermöglichen, den Wasserstand eines
                              									Dampfkessels in beliebiger Entfernung von demselben (z.B. auf einem Bureau) auf
                              									einige Centimeter genau erkennen und so den Kesselwärter controliren zu können. Bei
                              									zu tiefem oder zu hohem Wasserstande soll der Apparat ferner an dem betreffenden
                              									Orte durch ein Alarmzeichen auf die Gefahr aufmerksam machen. Der Grundgedanke ist
                              									folgender: Durch einen Schwimmer wird ein kleiner Wagen beim Steigen und Fallen des
                              									Wasserstandes über einer Reihe Contactstifte hin- und herbewegt und dadurch jeweils
                              									in einem oder auch zugleich in zwei elektrischen Stromkreisen Schluſs herbeigeführt.
                              									An dem Beobachtungsorte sind in die Stromkreise eingeschaltete Galvanometer
                              									aufgestellt, aus deren Ausschlag man auf die Höhe des Wasserstandes schlieſsen
                              									kann.
                           Der Haupttheil des Apparates (Fig. 16 und
                              										17) wird, in einem Kasten eingeschlossen, im Dome des Kessels
                              									untergebracht (vgl. Fig. 18).
                              									In den beiden auf der Grundplatte a befestigten
                              									Ständern b ist eine Welle c mit dem Kettenrade d und dem Zahnrade e gelagert. Die über d
                              									gelegte Kette f trägt einerseits den Schwimmer,
                              									andererseits ein Gegengewicht. Wird nun die Welle c
                              									durch den Schwimmer in dem einen oder anderen Sinne gedreht, so wird mittels des in
                              									eine Zahnstange eingreifenden Rades e der Wagen k nach rechts oder links (vgl. Fig. 17)
                              									verschoben. Derselbe rollt mit den Rädchen l auf
                              									Schienen und trägt ein Zahnrad n, dessen Achse in
                              									vertikalen Schlitzen gehalten wird, so daſs demselben eine geringe Auf- und Abbewegung gestattet
                              									ist. Das Rad n greift in die festliegende Zahnstange
                              										p, welche an den Enden zugleich mit Anschlägen q zur Begrenzung der Wagenbewegung versehen ist. Zu
                              									beiden Seiten des Rades n sind je fünf durch
                              									Porzellanhülsen isolirte, mit flachen Köpfen versehene Contactstifte s angebracht und auf dieselben legen sich quer durch
                              									die Zähne von n gehende Stifte r. Je zwei zusammengehörige Stifte s sind
                              									unterhalb der Platte a durch eine Schiene u verbunden, an welcher die Klemmschraube für den
                              									Leitungsdraht angebracht ist. Die Drähte werden in einem Bleirohrkabel durch die
                              									Kesselwand und nach dem Galvanometerkasten am Beobachtungsorte geführt. Von hier
                              									geht dann eine Leitung zur Batterie und weiter zur Kessel wand, mit welcher der
                              									Apparat, speciell das Zahnrad n, in metallischer
                              									Verbindung steht.
                           Eine ganze Umdrehung des Kettenrades soll einer Aenderung im Wasserstande um 20cm entsprechen; der Weg des Wagens ist halb so
                              									groſs. Die Strecke zwischen zwei Stiftpaaren s
                              									entspricht also einem Höhenunterschiede von 5cm.
                              									Im Allgemeinen wird immer nur in einem Stromkreise
                              									Schluſs stattfinden. Nur beim Uebergange von einem Stiftpaare auf das folgende, wenn
                              									die Achse von n gerade in der Mitte zwischen zwei
                              									Stiftpaaren liegt, findet Sromschluſs in zwei Kreisen statt. Je nachdem also nun das
                              									eine oder das andere Galvanometer einen Ausschlag zeigt, muſs der Wasserstand diese
                              									oder jene zugehörige Höhe haben, welche über den Galvanometern direkt angegeben ist.
                              									Jedem der letzteren kommt hier nach Obigem ein Spielraum von 5cm zu. An Stelle der beiden äuſsersten
                              									Galvanometer sind Lärmapparate angebracht.
                           Die Brauchbarkeit solcher Vorrichtungen scheitert leider meistens an der
                              									Schwierigkeit, dieselben dauernd in gutem zuverlässigem Zustande zu erhalten. Eine
                              									Störung in den Leitungen würde allerdings leicht bemerkt werden; doch könnte z.B.
                              									die Kette irgendwo hängen bleiben, der Wagen sich festklemmen u.s.w. Die
                              									Beweglichkeit der im Dampfraume liegenden Theile muſs jedenfalls mit der Zeit
                              									beeinträchtigt werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
