| Titel: | W. H. A. Schmidt's Drehbank zum Vielkantdrehen. | 
| Fundstelle: | Band 250, Jahrgang 1883, S. 446 | 
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                        W. H. A. Schmidt's Drehbank zum
                           								Vielkantdrehen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 31.
                        W. Schmidt's Drehbank zum Vielkantdrehen.
                        
                     
                        
                           Um steigende, fallende und gerade Profile auf mehrkantigen Stäben erzeugen zu können,
                              									gibt W. H. A. Schmidt in Berlin (* D. R. P. Kl. 38 Nr.
                              									22155 vom 13. Oktober 1882) die in Fig. 7 bis
                              										10 Taf. 31 dargestellte Anordnung an.
                           Die Stäbe werden je nach der Steigung der herzustellenden Profile schräg zwischen
                              									zwei Planscheiben B und F
                              									eingespannt und dieselben immer nur auf geringe Länge in beständiger Folge bearbeit.
                              									Da nämlich die Werkstücke nicht parallel, sondern unter einem Winkel zur Drehachse
                              									eingespannt sind, so würden dieselben auch eine verwundene Form erhalten, wenn man
                              									sie ohne Unterbrechung in ihrer ganzen Länge bearbeiten wollte. Man dreht daher auch
                              									immer nur ein so kurzes Stück ab, daſs die Windschiefe des Profiles noch unmerklich
                              									ist, und dreht die Werkstücke alsdann entsprechend um ihre eigene Achse, wobei ein
                              										auf das Bett der
                              									Maschine aufgesetzter Anschlag als Lehre dient. Dieses Drehen erfolgt bei allen
                              									Stücken gleichzeitig, da die Klauen, welche dieselben halten, durch Zahnräder
                              									gekuppelt sind. Die Art der Bearbeitung der Stäbe unterscheidet sich auſserdem nicht
                              									von dem bei diesen Maschinen auch sonst angewendeten Verfahren (vgl. Weisse 1880 237 * 357. Bahn 1881 242 451. Wenzel bezieh. Hoff 1882
                              										245 * 56).
                           Die beiderseitige Einspannung der Stäbe in die Planscheiben B und F erfolgt mittels der in Fig.
                                 										9 und 10
                              									dargestellten Klauen n, welche durch ihre gelenkige
                              									Lagerung mittels der Kugeln m in den Kugelschalenlagern
                              										i beliebig verdrehbar sind. Die Kugelschale i ist mittels ihres mit Gewinde versehenen Zapfens g verschiebbar in der Hülse r derart, daſs durch die Muttern s ein
                              									Heraus- und Hereinziehen der Kugelschale i erfolgen
                              									kann. Auf diese Weise werden geringe Unterschiede in der Länge der Stäbe
                              									ausgeglichen. Unter Vermittelung des aufgekeilten Zahnrädchens v erhält dann die Büchse r
                              									und damit auch das Werkstück die oben erwähnte absatzweise Drehung entsprechend dem
                              									Vor. schreiten der Arbeit.
                           Damit aber die Vollkugel m bei dieser Drehung
                              									mitgenommen werde, ohne ihre Winkelbewegung einzubüſsen, ist in dieselbe eine Nuth
                              									eingefräst, in welche eine Schraube q eingreift. Diese
                              									kuppelt die Theile i und m
                              									in der gewünschten Weise. Um die gröſstmögliche Sicherheit gegen eine
                              									unbeabsichtigte Verdrehung der Räder w gegen einander
                              									während der Bearbeitung der Stäbe zu erhalten, ist um sämmtliche Räder v ein Bremsband geschlungen, welches an den
                              									Berührungsstellen mit diesen Rädern mit je einem Bremsklotze versehen ist.
                           Um die Schrägstellung der Stäbe zwischen den Planscheiben zu ermöglichen, müssen
                              									letztere sich gegen einander verdrehen lassen. Dies wird erreicht durch die mittels
                              									Schraubengewinde erfolgte Verbindung der Planscheiben mit ihren Wellen. Beide
                              									Scheiben B und F sitzen
                              									auf besonders gelagerten Wellen C und D (vgl. Fig. 8),
                              									welche durch eine aufgeschobene Röhre J mit einander
                              									verbunden sind. Die Verschiebung beider Planscheiben gegen einander ist einmal des
                              									Gewindes wegen zulässig, dann aber besonders wegen der Schlitze c in der hohlen Verbindungswelle J, in welchen sich die Wellen C und D mittels der Gleitstücke d führen und verschieben lassen. Für den Fall, als ein
                              									genügend langes Gewinde für eine der Scheiben auf der Welle vorgesehen würde, könnte
                              									diese auch voll durchgehen und die Zusammensetzung mittels der Hülse J fortfallen.
                           Zur gehörigen Unterstützung längerer Stäbe ist zwischen den Planscheiben eine
                              									Vorrichtung angebracht, welche den Stäben eine sichere elastische Auflage gibt;
                              									dieselbe besteht aus zwei Scheiben a, welche durch
                              									federnde Bügel o mit einander verbunden sind; am
                              									Umfange liegt ein Gummiring p. Die Veränderung des
                              									Durchmessers der Scheibe entsprechend der gröſseren oder geringeren Stärke bezieh.
                              									Schrägstellung der
                              									eingespannten Stäbe wird durch die Verstellung der Scheiben a auf der Welle J mittels der dargestellten
                              									Klinken b bewirkt. Die Elasticität der Bügel o hält die Klinken b in
                              									der Verzahnung der Welle J.
                           Es wird vom Erfinder hervorgehoben, daſs mittels dieser Drehbank jedes beliebige
                              									Material in der angedeuteten Weise bearbeitet werden kann.
                           
                        
                     
                  
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