| Titel: | Th. Nehlmeyer's Torfzerreiss- und Torffasernsortirmaschine. | 
| Autor: | R. | 
| Fundstelle: | Band 250, Jahrgang 1883, S. 451 | 
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                        Th. Nehlmeyer's Torfzerreiſs- und
                           								Torffasernsortirmaschine.
                        Mit Abbildung auf Tafel 30.
                        Th. Nehlmeyer's Torfzerreiſs- und
                           								Torffasernsortirmaschine.
                        
                     
                        
                           In neuerer Zeit hat der Torf als Streumaterial für
                                 										Viehställe und zur Desinfection (vgl. 1883 247
                              									226) eine groſse Bedeutung gewonnen. Es wird hierzu meist der lose, schwammige,
                              									wenig zersetzte Torf, wie er sich namentlich in den oberen Schichten der groſsen
                              									norddeutschen Torfmoore vorfindet, verwendet; die unteren Schichten der Torflager,
                              									der Stich- oder Specktorf, eignen sich ihres nur sehr geringen Aufsaugungsvermögens
                              									wegen nicht zu den genannten Zwecken. Als Streumaterial werden die längeren Fasern
                              									benutzt und die kurzen Fasern, der sog. Torfmull, zum Einstreuen in Closets und in
                              									Latrinen, wie auch als Blumenerde für Gärtnereien verwendet.
                           Die Trennung der Torfstreu von dem Torfmull ist der Zweck einer von Th. Nehhneyer in Hannover (* D. R. P. Kl. 55 Nr. 22905
                              									vom 31. Oktober 1882) construirten Maschine, welche in ihren Haupttheilen in Fig.
                                 										1 Taf. 30 dargestellt ist.
                           Die groſsen Torfstücke werden in den hölzernen Trichter T gebracht und fallen hier in drei aus beweglichen bezieh. feststehenden
                              									und beweglichen Doppelwänden hergestellte und mit Stahlstiften besetzte keil- oder
                              									trichterförmige Gefäſse A, wo sie, da sich die Wände
                              									mit den Stahlstiften entgegengesetzt zu einander hin- und herbewegen, zerrissen
                              									werden. Um die Trennung der Fasern vollständig zu bewirken sind die Stahlstifte an den
                              									enger werdenden Gefäſsstellen auch dichter gestellt. Das zerkleinerte Material fällt
                              									dann auf ein bewegtes, weitmaschiges, endloses Transportsieb S, welches, indem die angesetzten Nasen x
                              									über die festen Stücke y streichen, regelmäſsig
                              									erschüttert wird. Dadurch trennen sich die kürzeren Torffasern und fallen durch das
                              									Sieb S auf ein zweites engmaschiges, endloses, ebenso
                              									wie das vorhergehende bewegtes Sieb s, durch welches
                              									dann der klarste Torf, der Torfmull, fällt. Die Maschine liefert also 3 Producte:
                              									Von dem ersten Siebe S werden die längsten Fasern zur
                              									Seite abgeführt, welche die beste Sorte Torfstreu geben oder auch wie Stroh zu
                              									Verpackungszwecken (neuerdings sogar bei der Papierfabrikation) Verwendung finden;
                              									das unter und in diesem Siebe laufende zweite Sieb s
                              									führt die gewöhnliche Torfstreu seitlich ab und unter demselben sammelt sich der
                              									Torfmull. Die hin- und hergehende Bewegung der mit Stiften versehenen Gefäſswände
                              									erfolgt durch Excenter, deren Stangen G an den Zapfen
                              										o der je zwei benachbarte Wände verbindenden Träger
                              									angreifen. Diese Träger werden von den Rollen r
                              									gestützt und die Wände an den Rollen i seitlich
                              									geführt.
                           
                              
                                 R.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
