| Titel: | Zur Gehaltsbestimmung von käuflichem Jodkalium. | 
| Fundstelle: | Band 250, Jahrgang 1883, S. 469 | 
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                        Zur Gehaltsbestimmung von käuflichem
                           								Jodkalium.
                        W. Lenz, zur Gehaltsbestimmung von käuflichem
                           								Jodkalium.
                        
                     
                        
                           W. Lenz zeigt in der Zeitschrift
                                       										für analytische Chemie, 1883 S. 391 die Unbrauchbarkeit der Kaspar'schen Gehaltsbestimmung des Jodkaliums (vgl.
                              									1882 244 255), weil schon 0cc,1 der zum Titriren verwendeten Sublimatlösung 0,7 Proc. Jodkalium
                              									entspricht und die Resultate von der Temperatur der Reactionsflüssigkeit in hohem
                              									Grade abhängen.
                           Ph. Carles fand, daſs der Titer des Jodkaliums gegen
                              									Sublimatlösung mit der Verdünnung steigt, und schreibt dies einer Dissociation des
                              									Jodquecksilber-Jodkaliums durch Wasser zu und will dieselbe vermeiden, indem er zur
                              									Titrirung sowohl Jodkalium, wie Sublimat in 17procentigem Weingeist löst. Hierzu
                              									wurde einerseits reinstes käufliches Jodkalium bei 180° getrocknet und 20g desselben mit 17procentigem Weingeist zu 100cc, andererseits 27g,1 Quecksilberchlorid mit Weingeist derselben Stärke zu 1l gelöst. Arbeitet man mit geringen Mengen
                              									Quecksilber, etwa nur 2g,71 – wie Kaspar vorschreibt –, so erhält man bei Anwendung
                              									besten Sublimates eine schwach trübe Flüssigkeit. Alle Titrirungen sind so
                              									ausgeführt, daſs Sublimatlösung wie umgebende Luft 13 bis 14° zeigten, während die
                              									Reactionsflüssigkeit durch Abkühlen in Eis bezieh. durch Erwärmen, während der
                              									ganzen Zeit des Titrirens, besonders aber gegen die Endreaction auf der in der
                              									ersten Spalte nachstehender Tabelle angegebenen Temperatur erhalten wurde.
                           
                              
                                 
                                 5cc
                                    											Jodkaliumlösungerfordern
                                 5cc
                                    											Jodkaliumlösungmit
                                 5cc
                                    											Jodkaliumlösung mit
                                 
                              
                                 Temperatur derReactionsflüssigkeit
                                 unverdünnt
                                    											anQuecksilberchlorid-lösung
                                 was ent-sprechen würdeeinem
                                    											Gehaltedes Jodkaliumsan KJ von
                                 20cc 17proc.
                                    											Wein-geist verdünnt er-fordern
                                    											Quecksilber-chloridlösung
                                 was ent-sprechen würdeeinem
                                    											Gehaltedes Jodkaliumsan KJ von
                                 40cc 17proc.
                                    											Wein-geist verdünnt er-fordern
                                    											Quecksilber-chloridlösung
                                 was ent-sprechen würdeeinem
                                    											Gehaltedes Jodkaliumsan KJ von
                                 
                              
                                 
                                 cc
                                 Proc.
                                 cc
                                 Proc.
                                 cc
                                 Proc.
                                 
                              
                                   0°
                                 15,90
                                 105,62
                                 15,40
                                 102,30
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 10°
                                 16,20
                                 Diff. f. 1° = 0,2107,62
                                 15,75
                                 Diff. f. 1° = 0,23104,63
                                 15,80
                                 104,96Diff. f. 1° = 0,32
                                 
                              
                                 25°
                                 a) 17,00b) 17,00
                                 Diff. f. 1° = 0,35112,93
                                 16,40
                                 Diff. f. 1° = 0,29108,95
                                 a) 16,20b) 16,55
                                 im Mittel109,78
                                 
                              
                                 40°
                                 17,60
                                 Diff. f. 1° = 0,27116,92
                                 16,98
                                 Diff. f. 1° = 0,26112,80
                                 17,38
                                 Diff. f. 1° = 0,38115,46
                                 
                              
                                 60°
                                 18,55
                                 Diff. f. 1° = 0,32123,23
                                 18,70
                                 Diff. f. 1° = 0,57124,22
                                 18,50
                                 Diff. f. 1° = 0,37122,90
                                 
                              
                           
                           Die Tabelle zeigt, daſs die Titrirung doch mit der Verdünnung etwas wechselnde Zahlen
                              									gibt, vor allen Dingen aber, daſs die Temperatur auch hier einen geradezu
                              									mausgebenden Einfluſs auf das Erscheinen der Endreaction bezieh. das Resultat der
                              									Titrirung ausübt. Schon die Thatsache, daſs ein einziger Grad Temperaturdifferenz
                              									das zu erhaltende Resultat um 0,2 bis 0,57 Proc. beeinfluſst, macht die Methode
                              									unbrauchbar. Die Resultate fallen auſserdem sämmtlich zu hoch aus, was auch dadurch
                              									nicht erklärbar ist, daſs das Sublimat beim Auflösen 0g,18 seines Gewichtes Unlösliches zurücklieſs.