| Titel: | Rotirender Gasmotor von P. Suckow und Comp. in Breslau. | 
| Fundstelle: | Band 251, Jahrgang 1884, S. 6 | 
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                        Rotirender Gasmotor von P. Suckow und Comp. in Breslau.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 2.
                        Suckow's rotirender Gasmotor.
                        
                     
                        
                           Dieser Gasmotor (* D. R. P. Kl. 59 Nr. 23427 vom 30. November 1882) beruht auf einem
                              									bei rotirenden Motoren, Pumpen, Gebläsen u.s.w. schon vielfach angewendeten
                              									Constructionsprinzipe, besitzt jedoch einzelne gerade für Gasmotoren erdachte
                              									Einrichtungen, welche bemerkenswerth sind, wenn auch in der Patentschrift auf die
                              									Einführung und Entzündung des Gasgemisches keine Rücksicht genommen ist.
                           Innerhalb eines cylindrischen Gehäuses A (Fig.
                                 										1 und 2 Taf. 2)
                              									ist mittels der Wellenschenkel E eine Hohlwalze D mit einem Kolben C von
                              									genau derselben Länge wie das Gehäuse A gelagert. Um
                              									diese Walze an den Kopfflächen, mit welchen sie gegen die Gehäusedeckel schleift, zu
                              									dichten, zu schmieren und zu kühlen, ist auf den Kopfflächen ein System von Nuthen
                              										g und h eingedreht,
                              									welche durch die Oeffnungen l und m mit dem Inneren der Walze in Verbindung stehen. Den
                              									äuſsersten Nuthen gegenüber münden in die Gehäusedeckel die Rohre k und p. Leitet man nun
                              									durch k Druckwasser ein, so flieſst dieses, die Nuthen
                              										h, g durchlaufend, durch die Oeffnung l in das Walzeninnere, dichtet und schmiert die
                              									Kopfflächen, kühlt die ganze Walze und verläſst die Maschine durch die Oeffnung m, die gegenüber liegenden Nuthen und das Rohr p.
                           Auſserhalb des Gehäuses liegt der Drehzapfen der Schwinge F, deren Nase den Arbeitsraum der Maschine in zwei Theile scheidet. Mit
                              									Rücksicht hierauf muſs in dem Gehäusemantel ein Schlitz zum Durchtritte der Nase der
                              									Schwinge angeordnet sein. Um nun eine Dichtung der Flächen e, in welchen sich die Nase der Schwinge, Deckel und Gehäusemantel
                              									berühren, zu erzielen, ist folgende Einrichtung getroffen: Die Schwinge dreht sich
                              									um eine Hülse d, welche excentrisch auf einer Welle c befestigt ist. Die Aufwärtsbewegung der Schwinge wird
                              									durch die linke schräge
                              									Fläche des Kolbens C bewirkt, während das Andrücken der
                              									Nase auf den Walzenumfang, sobald der Kolben unter der Nase hindurchgegangen ist,
                              									durch eine auf dem Schwungrade der Maschine angebrachte federnde Curvennuth, in
                              									welche ein mit der Schwinge verbundenes Rädchen f
                              									reicht, erfolgt. Um nun aber keine allzu groſsen Reibungswiderstände bei der Hebung
                              									der Schwinge überwinden zu müssen, wird durch einen auf der Welle c befestigten, mit Laufrolle a versehenen und in eine zweite federnde Curvennuth an dem Schwungrade
                              									hineinreichenden Arm b das Excenter d etwas nach rechts gedreht, kurz bevor die Hebung der
                              									Schwinge stattfindet. Dadurch werden die Dichtungsflächen e von einander entfernt. Schleift die Nase der Schwinge wieder auf der
                              									Walze, so wird das Excenter durch die betreffende Curvennuth neuerdings
                              									zurückgedreht, so daſs die Flächen e wieder abgedichtet
                              									werden. Einzelheiten über die Einrichtung der federnden Curvennuthen gibt die
                              									Patentschrift nicht. Die Schiene r dient zur
                              									Hubbegrenzung für die Schwinge F.
                           Der Gang der Maschine ist hiernach folgender: Aus der skizzirten Kolbenstellung führt
                              									die lebendige Kraft des Schwungrades den Kolben C unter
                              									der Schwinge F durch. Ist dies geschehen, so saugt der
                              									Kolben durch das Ventil G eine gewisse Menge Gas an
                              									dieses wird dann durch eine geeignete Vorrichtung entzündet, worauf die Explosion
                              									den Kolben nach rechts unten herum wieder in die Lage H
                              									wirft, wonach sich dasselbe Spiel wiederholt. Die verbrauchten Gase werden durch die
                              									Oeffnung q ins Freie gedrückt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
