| Titel: | J. Weidtman's Vorrichtung zum Anlassen und Stillsetzen von Heissluftmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 251, Jahrgang 1884, S. 51 | 
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                        J. Weidtman's Vorrichtung zum Anlassen und Stillsetzen von
                           								Heiſsluftmaschinen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 6.
                        J. Weidtman's Heiſsluftmaschine.
                        
                     
                        
                           Um Heiſsluftmaschinen leicht und bequem in und auſser Betrieb zu setzen, ordnet J.
                                    											Weidtman in Dortmund (* D. R. P. Kl. 46 Nr. 23511 vom 13.
                                 										Mai 1882) die Hebelverbindung, welche die Bewegung auf den Verdränger überträgt, lösbar an,
                              									so daſs letzterer zur Ruhe gebracht und damit die Maschine angehalten werden
                              									kann.
                           In Fig.
                                 										7 Tafel 6 ist eine Heiſsluftmaschine mit vertikalem Verdränger und
                              									Arbeitscylinder dargestellt. Der Arbeitskolben m
                              									überträgt seine Bewegung mittels der Pleuelstange n
                              									direkt auf die Kurbel o der Schwungradwelle, von
                              									welcher aus eine Schubstange p den Doppelhebel r in Schwingungen versetzt. Dieser bethätigt
                              									seinerseits mittels der Schubstange s und des Armes t den Hebel u, an welchen
                              									der mittels eines Gegengewichtes q ausgeglichene
                              									Verdränger h angehängt ist. Dieser Verdränger h wird in dem ausgebohrten Futter e des Verdrängercylinders c, welches bis in die ringförmigen Räume zwischen den Wandungen des
                              									eingezogenen Heiztopfes f bezieh. des ganz ähnlich
                              									gestalteten Kühlers g hineinreicht, durch einen
                              									Liederungsring dicht geführt; die Luft wird also bei der Verschiebung des
                              									Verdrängers gezwungen, die Wandungen des Heiztopfes und Kühlers in sehr dünner
                              									Schicht zu bestreichen und ihren Weg aus dem warmen zum kalten Theile des
                              									Verdrängercylinders und umgekehrt durch den ringförmigen Zwischenraum zwischen dem
                              									Futter e und der Cylinderwand zu nehmen, welcher mit
                              									Regeneratorblechen ausgefüllt ist (vgl. Woodbury 1883
                              										249 * 7). Der Arbeitscylinder l steht durch einen Kanal k, in welchem eine
                              									Drosselklappe angeordnet ist, durch das Futter e
                              									hindurch mit dem Verdrängercylinder in Verbindung.
                           Um nun die erwähnte Auſsergangsetzung des Verdrängers leicht und bequem bewirken zu
                              									können, ist, wie aus Fig. 6 zu
                              									ersehen, die Schubstange p nicht fest an den Hebel r angeschlossen, vielmehr mittels eines offenen Auges
                              									einfach auf den am unteren Ende desselben befindlichen Zapfen aufgelegt und mittels
                              									der Zugstange x an dem Winkelhebel v aufgehängt. Durch Niederdrücken des letzteren läſst
                              									sich also die Schubstange von dem Zapfen des Hebels r
                              									abheben, wodurch die Bewegung des Verdrängers aufhört und die Maschine sehr rasch
                              									zur Ruhe kommt, zumal wenn gleichzeitig die im Kanäle k
                              									befindliche Drosselklappe geschlossen und mittels eines Fuſstrittes eine Bremse an
                              									den Schwungradkranz gepreſst wird. Zweckmäſsig wird es sein, wenn das Gegengewicht
                              										q schwer genug ist, um den Verdränger ganz herauf
                              									in den kältesten Theil des Cylinders zu ziehen. Die Maschine wird dann in einer
                              									Stellung zur Ruhe kommen, bei welcher der Arbeitskolben ganz oder nahezu
                              									ausgeschoben ist.
                           Soll die Maschine wieder in Gang gebracht werden, so steuert man den Verdränger
                              									mittels des Hebels r von Hand derart, daſs die Maschine
                              									anfangt, umzulaufen. Es braucht dann nur der Handhebel r aus seiner Sperrfalle, welche ihn während des Stillstandes der Maschine
                              									festhielt, gelöst und die Schubstange p herabgelassen
                              									zu werden, so daſs ihr Auge die Warze des Hebels r
                              									erfassen kann und die Steuerung wieder selbstthätig erfolgt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
