| Titel: | Sicherheitsvorrichtung für Platt's Selfactoren bezieh. gegen Herausfliegen der Webstuhlschützen. | 
| Fundstelle: | Band 251, Jahrgang 1884, S. 106 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Sicherheitsvorrichtung für Platt's Selfactoren bezieh. gegen
                           								Herausfliegen der Webstuhlschützen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 10.
                        Sicherung an Selfactoren bez. Webstühlen.
                        
                     
                        
                           Im Bulletin de Mulhouse, 1883 S. 119 ff. berichtet
                              									Ingenieur Wolffhügel über die vom 1. April 1881 bis 30. Mai 1882
                              									vorgekommenen Unfälle in den dem „Vereine zur Verhütung von
                                    											Unglücksfällen an Maschinen“ angehörenden Fabriken, wobei
                              									mehrere neuere Sicherheitsvorrichtungen beschrieben sind.
                           Zunächst sei nur erwähnt, daſs von den 36 zur Kenntniſs des Vereinsbeamten gelangten
                              									Unfällen nach Ansicht desselben 23 hätten vermieden werden können und zwar 17, wenn
                              									die vom Vereine herausgegebenen Vorschriften für die einzelnen Maschinen oder die
                              									Befehle der Vorgesetzten streng befolgt worden, 6 wenn Schutzvorrichtungen vorhanden
                              									gewesen wären. Diese Zahlen und die im Berichte enthaltenen, ins Einzelne gehenden
                              									Angaben über die Unfälle lehren immer wieder, daſs ein groſser Theil aller
                              									vorkommenden Unglücksfälle an Maschinen auf zuweilen recht grobe Sorglosigkeit der
                              									Arbeiter und Nichtbeachtung gegebener Weisungen zurückzuführen ist.
                           Von den neueren Schutzvorrichtungen sei der bereits in D. p.
                                 										J. 1881 240 * 362 besprochene Apparat
                              									hervorgehoben, welcher bei Platt'schen Selfactoren das
                              									Einrücken nur unter Beiziehung des Aufsteckers ermöglichen soll und sich als
                              									verbesserungsbedürftig erwiesen hat. Die Spinner können, wenn der Wagen innen steht,
                              									die Klinke C (Fig. 15
                              									und 16 Taf.
                              									10), welche die nach der Riemengabel führende Stange L
                              									bei ausgerückter Maschine sperrt, mit Hilfe eines langen Handbesens und Drahthakens
                              									ausheben und den Selfactor ohne Hilfe des Aufsteckers in Gang setzen. Um dies
                              									unmöglich zu machen, hat man die Klinke C in eine
                              									guſseiserne Büchse eingeschlossen.
                           Eine recht gute einfache Vorrichtung von Bruey in
                              									Ronchamp, um das Herausfliegen der Schützen bei
                              									Webstühlen zu verhindern (vgl. Heller 1873 208 * 321. Schönstedt 1879
                              										234 * 187), ist in Fig. 12 bis
                              										14 Taf. 10 dargestellt. Am Ladendeckel a
                              									sind zwei kleine Träger b verschraubt, welche der
                              									quadratischen Stange c zur Lagerung dienen. Links läuft
                              									die Stange c (vgl. Fig. 12) in
                              									eine vierseitige Pyramide, welche zu einer entsprechenden Versenkung im Träger b paſst, und einen cylindrischen Zapfen aus; rechts ist
                              									eine Feder d eingelegt und ein Stift e eingebohrt, welcher in den Schlitz f einspringt, sobald der Schutzdeckel die in Fig.
                                 										14 gezeichnete Stellung einnimmt. Die Drähte g bilden das Schutzgitter. Um zum Kamme zu gelangen, hat man nur nöthig,
                              									die Stange c etwas nach rechts zu drücken und das
                              									Gitter aufzuklappen. Letzteres stellt sich bei den ersten Schlägen des wieder in
                              									Gang gesetzten Stuhles von selbst ein.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
