| Titel: | Neuerungen in der Herstellung der Thon- und Kohlenziegel. | 
| Autor: | H. F. | 
| Fundstelle: | Band 251, Jahrgang 1884, S. 152 | 
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                        Neuerungen in der Herstellung der Thon- und
                           								Kohlenziegel.
                        Patentklasse 80. Mit Abbildung.
                        Neuerungen in der Herstellung der Thon- und
                           								Kohlenziegel.
                        
                     
                        
                           Schlämmtrommel von L.
                                 										Ramberg in Helsingborg. Das gebräuchliche Schlämmen von Thon, Kreide,
                              									Farben u. dgl. besteht bekanntlich im Aufrühren des Rohstoffes mit Wasser, Abführen
                              									der im wirbelnden Wasser schwebenden feinen Theile und Absetzenlassen in
                              									Schlämmgruben; zuweilen wird die aus der Schlämm- (richtiger Aufrühr-) Maschine
                              									abflieſsende Brühe durch Rinnen geleitet, in denen sich die gröberen der
                              									mitgerissenen Schlammtheile, bei entsprechend langsamer Bewegung der Brühe
                              									ablagern.
                           Bei diesem Verfahren bleiben die groben Beimischungen des bearbeiteten Rohstoffes in
                              									der Aufrührmaschine liegen und werden aus dieser von Zeit zu Zeit entfernt.
                           L. Ramberg will durch seine
                              									Aufrührmaschine (* D. R. P. Nr. 22021 vom 26. Juli 1882) ein stetiges Arbeiten
                              									ermöglichen. Zu dem Zwecke bringt derselbe den Rohstoff und das Wasser mittels eines
                              									Trichters in eine um seine wagrechte Achse drehbare Trommel, auf deren Innenflächen
                              									Blechstreifen befestigt sind, welche eine lange, schrauben- bezieh. schneckenförmige
                              									Rinne bilden, so daſs bei der Drehung der Trommel das Schlämmgut nebst dem Wasser
                              									allmählich von der Einwurfsstelle nach dem entgegengesetzten Ende der Trommel sich
                              									bewegt. In der Rinne befinden sich zahlreiche vorstehende Zapfen, gegen welche die
                              										geballten Massen
                              									stoſsen und hierdurch nach und nach zertrümmert werden, durch welche auch das Wasser
                              									lebhaft wirbelnde Bewegung erhält. Am Auswurſsende der Trommel befindet sich
                              									zunächst ein Sieb, durch welches die gewonnene Brühe abflieſst, während die groben
                              									Theile, Steine u. dgl. abgeworfen werden. Für leicht zerlegbare Rohstoffe dürfte
                              									dieses Verfahren einige Vorzüge vor dem bisher gebräuchlichen haben.
                           Julius
                                    											Lüdicke in Werder bei Potsdam (*
                              										D. R. P. Nr. 23214 vom 7. November 1882) hat
                              									beachtenswerthe Neuerungen an Walzenschlämmaschinen
                              									angegeben. Die betreffende Maschine, welcher die Aufgabe zufällt, den Thon so weit
                              									zu zerkleinern, daſs derselbe durch Wasser hinweggespült wird, ähnelt einem
                              									Kollergange. In der Mitte des mit hohem Bord versehenen Tellers dreht sich die
                              									senkrechte Welle, welche mittels Rahmen und liegender Achse in bekannter Weise die
                              									Rollen oder Walzen auf dem Teller herumkollert. Neu ist nur die Unterbringung dreier
                              									Walzen im Halbmesser des Tellers, so daſs das Gleiten der Walzen auf dem Teller
                              									möglichst gering ausfällt; ferner aber- und hierauf dürfte der gröſste Werth zu
                              									legen sein – die Construction der Walzen aus Winkeleisen. An je zwei mit Armkreuzen
                              									versehenen Winkeleisenringen sind parallel zur gemeinschaftlichen Achse zahlreiche
                              									Winkeleisenstäbe, welche der Länge der Walzen entsprechen, so eingenietet, daſs
                              									einer der Schenkel in den Umfang der Walze zu liegen kommt, während der andere
                              									Schenkel der Achse zugewendet ist. Kollert man eine solche Walze über den auf dem
                              									Teller lagernden Thon, so wird letzterer in gewöhnlicher Weise zerdrückt, tritt aber
                              									zum Theile durch die Spalten, welche zwischen je zwei Winkeleisen frei geblieben
                              									sind, ins Innere der Trommel, wird nebst dem gleichzeitig eintretenden Wasser von
                              									den als Schöpfbecher wirkenden Winkeleisen emporgehoben und erst aus gröſserer Höhe
                              									fallen gelassen, so daſs ein gründliches Durcheinanderwerfen des Thones und Wassers
                              									stattfindet. Die wagrechte Achse, um welche die Walzen sich drehen, ist
                              									selbstverständlich so eingerichtet, daſs die Walzen über die auf dem Teller liegen
                              									bleibenden Steine hinweg steigen können.
                           Ablösung feuchter gepreſster Thongegenstände von den
                                 										Formwänden. Weicherer Thon haftet an den Wänden der Form, so daſs man
                              									genöthigt ist, besondere Mittel anzuwenden, um die betreffenden gepreſsten
                              									Gegenstände ohne Beschädigung derselben von den Formwänden abzulösen. Hierzu dient
                              									zunächst das Bestreuen der Form wände mit Sand, was umständlich ist, die Abnutzung
                              									der Formen beschleunigt und die Oberfläche des geformten Stückes leicht rauh macht.
                              									Ein weiteres Mittel bietet das Trocknen des Thones, so daſs durch dessen Schwinden
                              									das Ablösen selbstständig erfolgt. Zu diesem Zwecke kommen folgende Verfahren zur
                              									Anwendung: Man macht die Form aus Gyps oder porösem Thon (vgl. 1881 240 79). Der trockene Gyps entzieht dem an ihm lagernden Thon einen
                              									Theil seiner Feuchtigkeit; letzterer schwindet in Folge dessen und läſst sich leicht
                              									abheben; oder man verwendet erwärmte Metallformen (vgl. 1881 240 * 13), wobei einerseits das Trocknen, andererseits aber auch der
                              									entweichende Wasserdampf ablösend wirkt. Beide Verfahren haben manche Mängel; die
                              									Formen aus Gyps und porösem Thon sind zerbrechlich und die Erwärmungsvorrichtungen
                              									der Metallformen kostspielig und schwierig in gutem Zustande zu erhalten. Deshalb
                              									findet man häufiger zur Erleichterung des Ablösens ein Oelen der Formen, welches
                              									Verfahren jedoch nicht billig ist.
                           C.
                                    											Schlickeysen in Berlin (D. R. P. Nr. 22651 vom 6. April
                                 										1882) macht einen neuen Vorschlag, welcher in manchen Fällen
                              									vortheilhafter angewendet werden dürfte als die vorhin angegebenen Mittel. Es sollen
                              									die Flächen der Form, von denen das Ablösen des gepreſsten Stückes nicht ohne
                              									Weiteres erfolgt, mit biegsamen Platten (Leinwand, Tuch, Leder, Gummi, Blech o.
                              									dgl.) belegt werden, welche beim Abheben der Formtheile von dem Thongegenstande oder
                              									umgekehrt des Thonstückes von der Form leicht abzurollen sind. Zu dem Ende sollen
                              									die biegsamen Platten mit einem ihrer Ränder an dem betreffenden Formtheile, z.B.
                              									dem Preſsboden oder Deckel, befestigt werden.
                           Für ebene Flächen wird dieses Verfahren ohne Schwierigkeit angewendet werden können;
                              									fraglich ist jedoch, ob irgendwie unebene Flächen, für welche man den Lappen oder
                              									die Platte mit entsprechendem Relief versehen muſs, dem Abrollen nicht zu groſse
                              									Schwierigkeiten entgegensetzen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 251, S. 154
                              
                           Eine neue Ziegelpresse mit drehbarem Formtisch ist von
                              										Heinrich R. Dickinson in Hamilton, III. Nordamerika (* D. R. P. Nr. 24349 vom 29.
                                 										September 1882) angegeben worden und beistehend im senkrechten Schnitte
                              									veranschaulicht. Der Formtisch A enthält 4 Doppelformen
                              									und dreht sich um die feste Spindel B, während er von
                              									dem Querstücke C getragen wird. Eine kreisförmige Nuth
                              									des letzteren nimmt die ebenso gestaltete Rippe des Tisches A auf. Die Formböden D sind unten ein wenig
                              									kürzer und schmäler als oben; die hierdurch entstehende ringsum laufende Leiste legt
                              									sich, wenn jede andere Unterstützung der Formböden fehlt, auf den vorstehenden unteren Rand
                              									der betreffenden Formöffnung des Tisches. Mit Hilfe eines an den Rand des
                              									Formtisches sich anschlieſsenden festen Tisches, dessen Rand mit E bezeichnet, ist es leicht, das angrenzende Formenpaar
                              									mit griesartigem Thon zu füllen. Man dreht alsdann den Tisch mittels Handkurbel so,
                              									daſs die gefüllten Formen genau unter den Stempel F zu
                              									stehen kommen, setzt die Welle H in Betrieb, deren
                              									Kurbel bisher im obersten todten Punkte sich befand, und veranlaſst hierdurch
                              									einerseits das Niedergehen des Stempels F, andererseits
                              									das Emporsteigen des Stempels G. Letzterer hebt die
                              									Formböden D, welche im Verein mit dem Stempel F die Pressung vollziehen. Nach Drehung des Tisches um
                              									weitere 180° sind die Formen über dem Stempel J
                              									angelangt; ihre Böden haben sich durch Ueberschieben ihrer T-förmigen Schlitze über
                              									die hervorragenden Leisten des Stempels J mit diesem
                              									gekuppelt. Durch entsprechendes Heben des Stempels werden nunmehr die gepreſsten
                              									Ziegel ausgestoſsen und beim Senken des Stempels J die
                              									Formböden niedergezogen, so daſs, nachdem durch Drehen des Tisches die Formböden von
                              									dem Stempel J abgestreift und die Formen an ihrem
                              									ursprünglichen Orte wieder angekommen sind, sie aufs Neue gefüllt werden können.
                           Der Hebel L, welcher mit Hilfe der Lenkstange K von der Kurbel der Welle H bewegt wird, schwingt um den festen Bolzen x und ist mit einem Gegengewichte U versehen;
                              									er wirkt mittels des Bolzens z einerseits auf den
                              									Kniehebel NO, behufs Verschiebung des Stempels
                              										F, andererseits unter Vermittelung der Stange M auf den Kniehebel RPQ, welcher sich auf den festen Bolzen g
                              									stützt, behufs Bewegung des Stempels G, endlich unter
                              									Vermittelung des Bolzens i, der Stange R, des Hebels S und der
                              									Stange T auf den Stempel J. Die Hülse W, welche den Angriffspunkt der
                              									Stange R trägt, ist auf S
                              									zu verstellen, um den Hub des Stempels J zu regeln.
                           Um den Tisch mit seinen Formen den Stempeln gegenüber in die genau richtige Lage zu
                              									bringen und darin festzuhalten, hat Dickinson eine
                              									Klinke v vorgesehen, welche sich in Einschnitte des
                              									unteren Randes des Tisches A legen läſst; diese Klinke
                              									ist durch einen an der Auſsenseite der Maschine befindlichen Handhebel zu bewegen.
                              									Der Antrieb der Welle H erfolgt durch Reibungsräder,
                              									welche einander genähert werden, sobald eine Pressung stattfinden soll. Der Hebel,
                              									welcher dieses Nähern bezieh. Anpressen der Reibungsräder vermittelt, ist nun so
                              									angeordnet, daſs er erst dann zur Wirkung gelangen kann, wenn durch Einlegen der
                              									Klinke v in den Tischrand der zugehörige Handhebel zur
                              									Seite geschoben ist. Hierdurch ist der Gefahr eines unzeitigen Inbetriebsetzens der
                              									Stempel wirksam vorgebeugt.
                           Abgesehen von den gewählten Einzelabmessungen ist der vorliegenden Pressenanordnung
                              									vorzuwerfen, daſs der Grad der Pressung von der Füllung der Formen abhängt,
                              									insbesondere die Maschine entzwei brechen muſs, sobald zufällig zu viel Thon in die Formen gebracht
                              									ist. Die Bewegungsübertragung vom Bolzen i auf den
                              									Hebel S mittels der Theile R und W ist auch nicht sehr gelungen.
                           Ziegelmaschine von E. Page und
                                 										Comp. in Bedford (Engineer, 1883 Bd. 56 * S.
                              									89). Die Maschine ruht auf zwei eisernen Wagen und kann mittels derselben in zwei
                              									Theilen fortbewegt werden. Auf dem einen Wagen befindet sich der liegende, mit zwei
                              									zu einander parallelen Thonschrauben versehene Thonschneider; die Schrauben drehen
                              									sich gegen einander. Der aus dem Boden des Thonschneiders hervorquellende Thonstrang
                              									gelangt auf dem zweiten Wagen über Rollen zu einem Paare über einander liegender
                              									Walzen, welche in bekannter Weise den Thon durch das Mundstück drücken. Man findet
                              									nichts Neues an der Maschine; die Verwendung eines Thonschraubenpaares und die
                              									gesammte Anordnung ist jedoch bemerkenswerth.
                           E. Picard's Presse für Voll- und
                                 										Hohlziegel Eine in vorliegender Form kaum brauchbare Presse für Voll- und
                              									Hohlsteine hat Emil Picard in Brüssel (* D. R. P. Nr.
                                 										22088 vom 6. Mai 1882) patentirt erhalten. Der Thon wird seitwärts in ein
                              									senkrechtes Hohlprisma gedrückt und mittels eines in diesem verschiebbaren
                              									Speisekolbens in ein liegendes Prisma geschoben, dessen Querschnitt demjenigen des
                              									zu formenden Steines entspricht und welches einerseits durch einen senkrechten
                              									Schieber, andererseits durch einen wagrecht verschiebbaren Kolben geschlossen ist.
                              									Letzterer Kolben preſst den Ziegel, wird dann entlastet, worauf der erwähnte
                              									Schieber nach oben steigt und durch eine weitere Vorwärtsbewegung des Preſskolbens
                              									der Ziegel ausgestoſsen wird.
                           Eine ähnliche, aber vollständigere Reihenfolge der einzelnen Arbeiten erzielt die
                              									Maschine der Gregg Brick Company in Philadelphia (vgl.
                              									1879 232 * 21) mit einfacheren Mitteln.
                           Foinant's Falzziegelpresse u.
                                 										dgl. zur Beseitigung des Grates gepreſster Waaren. Behufs Beseitigung des
                              									beim Pressen der Falzziegel entstehenden Grates verbindet J. B.
                                    										Foinant in Paris
                              									(* D. R. P. Nr. 22326 vom 13. Oktober 1882) mittels eines
                              									Seitenarmes ein rahmenartiges Messer mit dem oberen, auf und nieder gehenden
                              									Preſskopfe, dessen Gestalt genau der äuſseren Form des gepreſsten Ziegels
                              									entspricht. Nach vollzogener Pressung wird der Ziegel mit der unteren Formhälfte
                              									unter das Messer geschoben, welches beim Niedergange den Grat beseitigt und den Rand
                              									des Ziegels glättet. Beim Aufgange streift das Messer eine ringförmige feste Bürste,
                              									deren Borsten dochtartig ein Schmiermittel aufsaugen und dieses an das Messer
                              									übertragen. – Dieses umständliche Verfahren dürfte bei genauen Preſsformen und
                              									umsichtiger Arbeit entbehrlich sein.
                           Smith's Presse für Kohlenklein,
                                 										Holzspäne u. dgl. Die Smith Consolidation
                                 										Company in Chicago will nach dem Scientific
                                 										American Supplement, 1883 * S. 6283 nicht allein Kohlenklein, sondern auch
                              									Sägespäne, andere
                              									Holzspäne, Baumwollabfälle u. dgl. zu Ziegeln zusammenballen, um sie als Brennstoff
                              									verwerthen zu können. Die betreffende Maschine ist einem Dampfhammer mit zwei
                              									Stempeln ähnlich; unter den Stempeln dreht sich um eine senkrechte Achse ruckweise
                              									eine dreitheilige Form und zwar so, daſs wenn die eine Form unter dem Fülltrichter
                              									angekommen ist, die zweite unter dem zum Verdichten dienenden Stempel sich befindet,
                              									während die dritte Form mittels des anderen Stempels geleert wird. Die Maschine soll
                              									stündlich 1500k Sägespäne aus amerikanischem
                              									Weymouthskieferholze (White pine) in Blöcke umwandeln
                              									können.
                           Bemerkenswerth ist eine dem Aufsatze angehängte Tabelle, nach welcher 1l Kleie, Getreideschrot, Maismehl, Säge- wie
                              									andere Holzspäne, Baumwolle, Heu, Stroh u. dgl. im verdichteten Zustande 0,96 bis
                              										1k,12, Kohlenklein 1k,28 wiegt.
                           Die Gasgesellschaft zu Lyon verarbeitet ihr Kokesklein,
                              									auf ihrem Werke zu Perrache, zu Ziegeln, welche zum Heizen der Retortenöfen
                              									verwendet werden. Einem Berichte über das angewendete Verfahren und die entstehenden
                              									Kosten, welcher sich in der Revue industrielle, 1883 S.
                              									236 befindet, entnehmen wir folgende bemerkenswerthe Einzelheiten.
                           Man benutzt die Durand und Marais'sche, von Dupuis und Sohn in Paris
                              									ausgeführte Maschine (vgl. 1883 248 * 317). Das
                              									Kokesklein wird zunächst gewaschen und zwar mit einer gewöhnlichen
                              									Kohlenwaschmaschine, wobei etwa 20 Proc. Verlust entsteht; das Pech wird
                              									zerkleinert. Alsdann mischt man beide oberflächlich mittels einer Schaufel und
                              									erwärmt das Gemisch in der Schnecke, welche es dem Mischer zu überliefern hat, durch
                              									eingeführten Dampf. Der Theer wird in dem Mischer mittels eines Löffels hinzugefügt.
                              									Das Kokesklein verursacht auſserordentlich starke Abnutzungen; es schleift dem
                              									Schmirgel ähnlich. Man hat deshalb verschiedene Theile der Maschine, welche so
                              									construirt war, wie dies die Verarbeitung des Kohlenkleines verlangt, durch andere
                              									ersetzen müssen. So muſste die Preſsform und die Kopfplatte des Kolbens aus
                              									Hartguſs, das Gefäſs des Mischers aus Guſseisen gefertigt werden.
                           Zum Betriebe der Maschine, einschlieſslich der Pechmühle, sind 15 bis 20e erforderlich, auſserdem zum Erwärmen des
                              									Gemisches eine erhebliche Dampfmenge. Unter Benutzung eines vorhandenen Schuppens,
                              									der jedoch ausgebaut werden muſste, kostete die gesammte Anlage 36000 M.; sie nimmt
                              									mit allen Anhängseln rund 1100qm Grundfläche ein.
                              									Die mittlere Tagesleistung (10 Arbeitstunden) beträgt 6500 Ziegel zu 4k,3 Gewicht, also 27950k, deren Kosten sich folgen der maſsen
                              									berechnen:
                           
                           
                              
                                        Löhne:
                                 
                                 
                                 
                              
                                 1 Untermeister, welcher die Maschine führt
                                 4,00
                                 M.
                                 
                              
                                 1 Heizer
                                 3,60
                                 
                                 
                              
                                 1 Führer oder Vertheiler
                                 3,20
                                 
                                 
                              
                                 4 Arbeiter zum Mischen und Heranschaffen von
                                    											Rohstoffen
                                 11,20
                                 
                                 
                              
                                 4 Knaben zum Abnehmen und Verladen der Ziegel, sowie  
                                    											zum Mahlen des Peches
                                 6,40
                                 
                                 
                              
                                 
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Zusammen
                                 28,40
                                 M.
                                 
                              
                                        Für Unterhaltung des Betriebes:
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Schmiermittel, Packungen u. s. w
                                 4,40
                                 
                                 
                              
                                 Brennstoff: 900k die Tonne
                                    											zu 16 M
                                 14,40
                                 
                                 
                              
                                 –––––––––––
                                 
                              
                                 Zusammen
                                 18,80
                                 M.
                                 
                              
                                        Rohstoffe:
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Gewaschenes Kokesklein: 25295k, die Tonne zu 6,50 M.
                                 164,42
                                 M.
                                 
                              
                                     (Das rohe Kokesklein ist zu 4 M. berechnet;
                                    											hierzu    kommen 1,20 M. Arbeitslöhne, während man 800k ge-    waschenes Kokesklein
                                    											gewinnt.)
                                 
                                 
                                 
                              
                                 Pech: 1957k, die Tonne zu
                                    											60,60 M.
                                 118,59
                                 M.
                                 
                              
                                 Theer: 699k    „      „      „  48 M.
                                 33,55
                                 
                                 
                              
                                 –––––––––––
                                 
                              
                                 Zusammen
                                 316,56
                                 M.
                                 
                              
                           oder insgesammt 363,76 M., d. i. für jede Tonne fertige Ziegel
                              									= 13,01 M. Für Abschreibungen werden 60 Pf. (also 0,6 × 27,95 = 18,77 M. täglich)
                              									gerechnet. Die Selbstkosten belaufen sich sonach für 1t auf 13,61 M.
                           Man rechtfertigt diesen hohen Preis mit dem städtischen Zoll auf Pech und meint, die
                              									beschriebene Zugutmachung des Kokeskleines sei lohnend, wenn man die Ziegel entweder
                              									selbst verwenden könne, oder am Orte sich Dampfkesselbesitzer als Abnehmer
                              									fänden.
                           
                              
                                 H. F.