| Titel: | Elektrische Uhr von G. Herotizky in Hamburg. | 
| Fundstelle: | Band 251, Jahrgang 1884, S. 163 | 
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                        Elektrische Uhr von G. Herotizky in Hamburg.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 14.
                        Herotizky's elektrische Uhr.
                        
                     
                        
                           Die von Gust. Herotizky in Hamburg (* D. R. P. Kl. 83 Nr. 25123 vom 30.
                                 										Juni 1883) erfundene elektrische Uhr ist eine Pendeluhr, weiche die
                              									äuſsere Eigenthümlichkeit aufweist, daſs die Secundenzifferscheibe an dem Pendel
                              									sitzt und daher mit diesem hin- und herschwingt. Der Mechanismus zur Bewegung des
                              									Secundenzeigers befindet sich hinter diesem Zifferblatte und besteht zunächst aus
                              									einem an dem letzteren drehbar befestigten Winkelhebel ab (vgl. Fig. 5 und
                              										6 Taf. 14), dessen einer Hebelarm bei der Linksschwingung des Pendels an
                              									die aufgehängte Kugel c stöſst und durch deren
                              									Gewichtsdruck eine geringe Drehung des Winkelhebels veranlaſst wird, so daſs die am
                              									anderen Hebelarm b befindliche Sperrklinke f über die Zähne des durch die Falle d festgehaltenen Sperrrades e hinweg gleitet. Bei der Zurückschwingung des Pendels kehrt auch der
                              									Winkelhebel – unterstützt von dem Kugelgewichte – in die Anfangslage zurück und
                              									nimmt dabei mittels der erwähnten Sperrklinke f das
                              									Sperrrad e so weit mit, daſs der Zeiger g um eine Secundentheilung gedreht wird. Mit diesem
                              									Zeiger wird aber auch ein zweiter auf der gleichen Achse sitzender Zeiger h gedreht und hierbei bei jeder Umdrehung einmal gegen
                              									die Feder i gedrückt, welche dadurch einen elektrischen
                              									Contact mit der Feder k schlieſst. Der in Folge dessen
                              									durch die Spule des Elektromagnetes C gehende
                              									elektrische Strom bewirkt ein Heben des mit dem Anker l
                              									verbundenen Hebels m, welcher dann, sobald der
                              									Stromkreis wieder unterbrochen wird, auf den Arm n des
                              									Pendels niederfällt und hierdurch dem Pendel einen neuen Anstoſs ertheilt. Damit
                              									dieser Anstoſs zur Schwingung im richtigen Augenblicke, also bei der äuſsersten
                              									Linkslage des Pendels, erfolge, ist der Contactzeiger h
                              									ungefähr um 90° gegen den Zeiger g verstellt und zeigt
                              									bei der lothrechten Lage des Pendels horizontal nach rechts, um dann bei der
                              									ferneren Rechtsschwingung des Pendels den elektrischen Contact zu schlieſsen.
                              									Gleichzeitig gleitet die
                              									Bügelfalle o unter die Feder i (Fig. 7) und
                              									hält den Contact so lange geschlossen, bis das Pendel bei seinem neuerlichen
                              									Linksausschlage mit der Knagge p gegen das andere Ende
                              									der Bügelfalte stöſst.
                           Gleichzeitig mit dem Heben des Hebels m ist aber auch
                              									der mit demselben mittels Schnur q verbundene Hebel r – entsprechend der Wirkung des Gewichtes R – mit seiner Sperrklinke aus dem Minutensperrrade t ausgelöst worden; sobald aber der Anker des
                              									Elektromagnetes C wieder angezogen wird, erfolgt dann
                              									ein Niederziehen des Hebels r, bei welcher Bewegung das
                              									Sperrrad t von der Klinke u gedreht und somit auch der mit diesem Sperrrade auf der gleichen Achse
                              									sitzende Minutenzeiger um einen Theilstrich fortgerückt wird. Diese ruckweise
                              									Drehung des Minutenrades t überträgt sich dann in der
                              									bekannten Weise mittels Räderübersetzung auf den Stundenzeiger.
                           Das Schlagwerk wird ebenfalls wie das Gehwerk durch elektrische Kraft betrieben. Die
                              									hierzu nöthige Regulirung vermittelt ein dreiarmiger Hebel vv1
                              									v2, welcher mit seiner
                              									Nase i1 von einem am
                              									Minutenrade sitzenden Stifte o1 (1 Stift bei stündlichem, 2 Stifte bei stündlichem
                              									und Halb-Schlage, 4 Stifte bei ¼ stündlichem Schlage) in jeder Stunde ein Mal
                              									niedergedrückt wird. Hierdurch wird der zweite Hebelarm v1 mit seinem Sperrstifte c1 aus dem
                              									entsprechendem Einschnitte des Schlagrades e1 gehoben, während der dritte Hebelarm v dem doppelarmigen Hebel ss1 einen geringen Ausschlag gibt, so daſs
                              									der Arm s1 den
                              									Contactfedern w gestattet, sich gegen den Contactstift
                              										x zu legen und somit den elektrischen Strom durch
                              									die Spule E kreisen zu lassen. Der Elektromagnet zieht
                              									nun den Anker y mit dem Hammer an. Es erfolgt demnach,
                              									da der Contactstift x mit dem Pendel schwingt, bei
                              									jedem nach rechts gerichteten Pendelgange ein Glockenschlag und dies wiederholt sich
                              									so lange, bis der Sperrstift c1 über die der Stundenzahl entsprechend lange
                              									Erhöhung des Schlagrades hinweggeglitten und wieder in den nächsten Einschnitt
                              									eingefallen ist. Bei dem Schwingen des Ankerhebels y
                              									erfolgt gleichzeitig mittels Klinke z ein Fortschieben
                              									des Sperrrades z1 und
                              									somit des mit letzterem verbundenen Schlagrades.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
