| Titel: | Tripier's kugelförmiges Excenter. | 
| Fundstelle: | Band 251, Jahrgang 1884, S. 244 | 
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                        Tripier's kugelförmiges Excenter.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 18.
                        Tripier's kugelförmiges Excenter.
                        
                     
                        
                           Eine eigenartige Excenteranordnung von Tripier in
                              										Paris, welche an Stelle der
                              									gewöhnlichen Coulissensteuerungen sowohl zur Aenderung der Expansion, wie zur
                              									Umsteuerung verwendet werden kann, ist nach der Revue
                                 										industrielle, 1883 S. 435 bezieh. den Annales
                                 										industrielles, 1883 Bd. 2 S. 620 in Fig. 11 bis
                              										13 Taf. 18 abgebildet
                           Die Excenterscheibe bildet eine Kugelzone und ist um einen quer durch die Welle gehenden Bolzen
                              										c drehbar. Die Welle ist da, wo das Excenter
                              									aufgeschoben ist, von zwei Seiten abgeflacht und geht durch einen Schlitz der
                              									Scheibe, welcher die Drehung um c ermöglicht. Wie aus
                              										Fig. 12 ersichtlich, rückt bei dieser Drehung die Projection des
                              									Excentermittelpunktes auf eine zur Welle senkrechte Ebene auf einer geraden Linie
                              									fort, wobei Voreilwinkel und Hub wie bei den Coulissensteuerungen gleichzeitig
                              									geändert werden und das lineare Voreilen des Schiebers constant bleibt. Je nachdem
                              									der Mittelpunkt auf der einen oder der anderen Seite der Kurbelrichtung ok liegt, wird der Gang der Maschine in dem einen
                              									oder dem anderen Sinne stattfinden. Die Drehung der Excenterscheibe um den
                              									Querzapfen c wird durch Verschiebung eines bei b angreifenden Armes in der Längsrichtung der Welle mit
                              									Hilfe einer Schraube bewirkt.
                           Bei der Anordnung Fig. 13
                              									befindet sich der Arm a an einer auf der Welle
                              									verschiebbaren, aber mit ihr sich drehenden Hülse, welche in einer mit Handrad
                              									versehenen Hohlschraube ihr Lager findet. Das feste Gestell g, in welchem auch der Excenterbügel geführt wird, enthält das zu der
                              									Schraube gehörige Muttergewinde. Durch Drehen des Handrades kann folglich, auch
                              									während des Ganges der Maschine, eine Drehung der Excenterscheibe um c und dadurch eine Aenderung des Füllungsgrades bezieh.
                              									des Drehungssinnes der Kurbelwelle bewirkt werden.
                           Die Anordnung Fig. 11,
                              									welche man nach Reuleaux als Stellhemmung bezeichnen kann, ist für kleine Hilfsmaschinen bestimmt, mit
                              									denen irgend ein groſsen Widerstand bietender Maschinentheil, z.B. ein Steuerruder, bewegt werden soll. Der Arm a ist hier mit der Hohlschraube verbunden und das
                              									Handrad mit der Mutter, welche in dem Gestelle g
                              									drehbar, aber unverrückbar gelagert ist. Hält man das Handrad fest, so wird, in
                              									welcher Stellung sich zunächst die Excenterscheibe befinden mag, bei der Drehung der
                              									Welle die Schraube sofort nach rechts oder links sich verschrauben, bis das Excenter
                              									in die Mittellage und damit die Maschine zum Stillstande gekommen ist. Der
                              									gezeichneten Lage des Excenters muſs zu dem Zwecke, wenn man Rechtsgewinde an der
                              									Schraube voraussetzt, die durch den Pfeil angegebene Drehrichtung der Welle
                              									entsprechen, welche eine Verschraubung nach rechts zur Folge hat. Befände sich das
                              									Excenter in entgegengesetzter Lage, so würde die Welle sich auch entgegengesetzt
                              									drehen und eine Verschraubung nach links herbeiführen. Dreht man aber das Handrad in
                              									gleichem Sinne und mit gleicher Geschwindigkeit, wie die Welle sich dreht, so wird
                              									offenbar keine Verschraubung eintreten und das Excenter die Stellung, welche es
                              									gerade einnimmt, beibehalten. Dreht man das Rad langsamer, so wird sich die Stellung
                              									der Scheibe so lange ändern, bis die Maschine in Folge des verminderten
                              									Dampfzuflusses dieselbe Geschwindigkeit angenommen hat wie das Rad. Dreht man
                              									endlich das Rad entgegengesetzt zur Welle, so wird das Excenter sofort in die entgegengesetzte Lage
                              									gebracht und die Maschine zur Drehungsumkehrung gezwungen werden. Kurz es wird die
                              									Kurbelwelle der Maschine der Bewegung des Handrades stets folgen. Für derartige
                              									Zwecke scheint diese verhältniſsmäſsig einfache Einrichtung ganz geeignet zu
                              									sein.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
