| Titel: | J. I. Thornycroft's Wasserröhrenkessel. | 
| Fundstelle: | Band 251, Jahrgang 1884, S. 245 | 
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                        J. I. Thornycroft's Wasserröhrenkessel.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 18.
                        J. I. Thornycroft's Wasserröhrenkessel.
                        
                     
                        
                           Die Firma J. I. Thornycroft und Comp. in Chiswick hatte ein zum Befahren des Congo
                              									bestimmtes, kleines, stählernes Dampfboot von 21m,35 Länge, 3m,20 Breite und nur 0m,30 Tiefgang zu bauen.
                              									Den eigenartigen Verhältnissen Rechnung tragend, construirte sie für dasselbe den in
                              										Fig. 14 bis 20 Taf. 18
                              									nach Engineering, 1883 Bd. 35 S. 463 dargestellten
                              									Dampferzeuger. Derselbe besteht im Wesentlichen aus engen Stahlröhren von 25mm Durchmesser, welche, von einem in der Höhe des
                              									Rostes angebrachten Hohlringe a ausgehend und in Spiral
                              									Windungen aufsteigend, eine domartige Feuerbüchse und eine darüber liegende Kappe
                              									bilden, um dann vertikal aufzusteigen und in einen centralen cylindrischen
                              									Dampfabscheider b zu münden. Der Feuerraum ist, da nur
                              									Holzfeuerung benutzt werden soll, verhältniſsmäſsig weit und die Rostfläche groſs.
                              									Die Heizgase müssen den durch Pfeile angedeuteten Weg machen. Das aufsteigende
                              									Dampf- und Wassergemisch trifft bei seinem Eintritte in b gegen einen cylindrischen Schirm (vgl. Fig. 17 bis
                              										19), welcher an seiner Auſsenfläche mit schraubenförmigen Rippen besetzt
                              									ist, so daſs auch das Gemisch eine schraubenförmige Bewegung annimmt. In Folge
                              									derselben wird sich unter der Wirkung der Centrifugalkraft Wasser und Dampf trennen;
                              									das Wasser flieſst an der Innenwand von b abwärts,
                              									sammelt sich unten in b und kehrt durch das
                              									freiliegende Rohr c nach dem Ringe a zurück, um den Kreislauf, der mit bedeutender
                              									Geschwindigkeit vor sich gehen wird, von neuem zu beginnen. Der sich ausscheidende
                              									Dampf dagegen tritt in das Innere des Schirmes und gelangt durch die Löcher d in das Dampfrohr e. Das
                              									Speisewasser wird in den Ring a eingeführt. Der
                              									Cylinder b ist mit einem Wasserstandszeiger
                              									versehen.
                           Da im Vergleiche mit der groſsen Heizfläche der Wasserinhalt dieses Dampferzeugers
                              									äuſserst gering ist, so muſste Vorsorge getroffen werden, daſs, wenn z.B. bei
                              									lebhaftem Feuer die Maschine abgestellt wird, dem massenhaft entwickelten Dampfe ein
                              									genügender Abzug geschaffen wird. Zu diesem Zwecke ist der Deckel des Cylinders b nicht an demselben befestigt, sondern wird nur durch
                              									eine (nicht gezeichnete) kräftige Feder aufgepreſst, so daſs er ein groſses
                              									Sicherheitsventil bildet.
                           Der Hauptvorzug dieser Construction liegt wie bei den ähnlichen aus sehr engen Röhren
                              									gebildeten Dampferzeugern von du Temple (1882 
                              									246 * 397), von Lilienthal
                              									(1882 245 * 315) u.a. darin, daſs man wenige Minuten nach
                              									dem Anheizen schon Dampf hat.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
