| Titel: | G. Kirchhoff's Bremskuppelung für Drehbänke. | 
| Fundstelle: | Band 251, Jahrgang 1884, S. 349 | 
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                        G. Kirchhoff's Bremskuppelung für Drehbänke.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 25.
                        G. Kirchhoff's Bremskuppelung für Drehbänke.
                        
                     
                        
                           Von G.
                                    											Kirchhoff in Berlin (* D. R. P. Kl. 49 Nr. 24207 vom 6.
                                 										Februar 1883) werden Bremskuppelungen für das Decken- bezieh. für das
                              									Spindelstockvorgelege angegeben.
                           Die für das Deckenvorgelege bestimmte Kuppelung kennzeichnet sich als
                              									Reibungswendegetriebe mit offenem und gekreuztem Riemen. Dieselbe besteht aus zwei
                              									halbkreisförmigen, gelenkig mit einander verbundenen Bremsbacken b (Fig. 18 und
                              										19 Taf. 25), welche mittels auf der Vorgelegewelle verschiebbarer Keile
                              										k aus einander getrieben und gegen die innere
                              									Kegelfläche der Antriebsriemenscheiben s gepreſst
                              									werden. Die Keile k der beiden Scheiben sind durch den
                              									Muff m verbunden, an welchen die Umstellstange
                              									angreift.
                           Das Vorgelege für den Spindelstock soll die Bewegung vom Schnellen ins Langsame
                              									möglichst regelmäſsig bewirken. Dasselbe besteht aus dem auf der Drehbankspindel
                              									lose sitzenden Excenter E (Fig. 15 bis
                              										17 Taf. 25), welches das Zahnrad M trägt und
                              									durch seine Nabe mit der Riemenscheibe R fest verbunden
                              									ist. Das Zahnrad M besitzt mehrere seitliche
                              									Mitnehmrollen g, welche in der Excentricität
                              									entsprechende kreisförmige Vertiefungen g1 der auf der Excenternabe lose aufgeschobenen
                              									Mitnehmscheibe N hineinragen. Ist diese Scheibe N mit der Riemenscheibe gekuppelt, indem der in N eingelassene Schieber s
                              										(Fig. 17) durch die Feder i zwischen die
                              									Knaggen k der Riemenscheibe R vorgerückt bleibt, dann dreht sich mit R
                              									sowohl das Excenter E, als die Mitnehmscheibe N, welch letztere mit ihren kreisförmigen Einschnitten
                              										g1 gegen die
                              									Mitnehmrollen g an M sich
                              									fest anlehnt, so daſs also Mitnehmscheibe N und Zahnrad
                              										M gekuppelt erscheinen und das innen verzahnte Rad
                              										M1 auf der
                              									Spindelachse die schnelle Drehung der Riemenscheibe erhält.
                           Um langsamen Gang zu erzielen, bremst man durch Drehung der Achse b (Fig. 15)
                              									den Ring B, welcher lose auf der Mitnehmscheibe N sitzt und nun in seiner früheren Drehung gehindert
                              									wird; da sich die übrigen Theile weiterbewegen, so wird durch die Abschrägungen f des Ringes R der
                              									Schieber s entgegen der Feder i zurückgedrängt und die Verbindung zwischen N und der Riemenscheibe aufgehoben. Da der Bremsring R wegen des Anschlages der Nase a an der Mitnehmscheibe N gegen den
                              									Ausschnitt a1 (links
                              									oder rechts) nur wenig gegen N verdreht werden kann, so
                              									wird kurz nach Bremsung des Ringes R auch die
                              									Mitnehmscheibe N stehen bleiben, somit durch das weiter
                              									rotirende Excenter E und das lose aufsitzende Getriebe
                              										M das Zahnrad M1 im Verhältnisse der eingreifenden Zähnezahlen und
                              									dadurch die Drehbankspindel langsam gedreht.
                           Hört die Bremsung des Ringes R auf, so bewirkt die Feder
                              										r an der Mitnehmscheibe N eine
                              									Rückbewegung des Ringes R, so daſs der Schieber s wieder nach auſsen rücken und die Mitnehmscheibe N mit der Riemenscheibe R
                              									wie vorher kuppeln kann.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
