| Titel: | Kupolofen von Alex. Stewart in Bradford. | 
| Fundstelle: | Band 251, Jahrgang 1884, S. 411 | 
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                        Kupolofen von Alex. Stewart in Bradford.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 30.
                        Stewart's Kupolofen.
                        
                     
                        
                           Der in Fig. 1 bis 5 Taf. 30
                              									skizzirte Stewart'sche Kupolofen, welchem im Engineering, 1884 Bd. 37 * S. 56 bezieh. Iron, 1884 Bd. 23 * S. 156 nachgerühmt wird, daſs er
                              									mit einem sehr geringen Aufwände an Brennmaterial die Eiseneinsätze in kurzer Zeit
                              									niederschmelze, daſs seine Gichtgase nur nicht
                              									brennbare Kohlensäure, kein Kohlenoxyd enthalten, was auf eine vollkommene
                              									Verbrennung der Kokes schlieſsen läſst, daſs er im Uebrigen nicht theurer ist als
                              									andere Kupolöfen, besitzt einige Eigenthümlichkeiten, welche ihn einer Besprechung
                              									werth erscheinen lassen.
                           
                           Der untere Theil des Ofens ist von einem Windkasten umgeben, in welchem 3 Reihen
                              									Düsen AB, CD und EF über einander angeordnet sind. Während die einzelnen Düsen der beiden
                              									unteren Reihen keine besonderen Absperrvorrichtungen besitzen, sind die oberen 3
                              									Düsen auſserhalb des Ofenmantels mit einfachen Abschluſshähnen versehen, deren
                              									Kücken kleine Kettenräder tragen und durch eine Kette ohne Ende mit einander in
                              									Verbindung stehen, so daſs durch Drehung eines Kückens alle übrigen geschlossen oder
                              									geöffnet werden können. Die Menge des durch die unteren Düsenreihen geblasenen
                              									Windes kann nur durch Verstellen der Windleitungsklappen a geregelt werden. Dem Windkasten wird der Gebläsewind durch die Leitungen
                              										I zugeführt. An einer derselben schlieſst sich eine
                              									Leitung k an, welche zu dem Sammelbehälter S führt. Mittels einer eigenen Düse (Ejector valve) M kann nun die im Behälter S befindliche überschüssige Hitze abgesaugt und in den
                              									Windkasten geführt, oder Gebläsewind über oder unter das im Behälter S stehende Metallbad geblasen werden. Nähere Angaben
                              									über dieses eigenthümliche Ventil, welches nach der Figur 2 bei
                              										z stellbar zu sein scheint, sind in der Quelle
                              									nicht enthalten.
                           Die obere Oeffnung des Ofens ist durch ein Gewölbe G
                              									verschlossen; statt dessen ist eine seitliche Oeffnung H für die Gichtgase vorgesehen; dieselbe wird durch eine Klappe
                              									geschlossen, deren Gewicht, wie es scheint, während des Betriebes durch
                              									Gegengewichte theil weise ausgeglichen wird. Die Sohle des Ofens ist entweder fest
                              									oder zum Herunterklappen. Der Sammelbehälter S kann
                              									ebenfalls fest mit dem Ofen verbunden oder auswechselbar angeordnet sein. In
                              									letzterem Falle besteht der Behälter, wie aus Fig. 3 bis
                              										5 zu ersehen, aus einem eisernen Mantel mit feuerfester Ausmauerung und
                              									Gewölbedecke. Derselbe ruht auf einem Wagengestelle, welches mittels eines
                              									Schneckengetriebes von Form zu Form gefahren werden kann.
                           In Bezug auf die Gröſsenverhältnisse und das Fassungsvermögen des Ofens muſs auf Engineering verwiesen werden; die Fig. 1 und
                              										2 sind in angenähert 1/70 n. G. ausgeführt. Ob die genannten
                              									Eigenthümlichkeiten des Ofens als Verbesserungen anzusehen sind, erscheint mehr als
                              									zweifelhaft; sie sind sehr willkürlich und die Vortheile des Ofens wohl nur in der
                              									persönlichen Ansicht des Erfinders begründet. Uebrigens hat die bekannte
                              									Maschinenfabrik von Gebrüder Thwaites in Bradford
                              									dessen Bau und Vertrieb übernommen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
