| Titel: | G. de Laval's Turbine für Dampf, Wasser u. dgl. | 
| Fundstelle: | Band 251, Jahrgang 1884, S. 435 | 
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                        G. de Laval's Turbine für Dampf, Wasser u. dgl.
                        Mit Abbildungen auf Tafel 31.
                        G. de Laval's Turbine für Dampf, Wasser u. dgl.
                        
                     
                        
                           Die kleine, in Fig. 2 und
                              										3 Taf. 31 abgebildete Turbine von G. de Laval in
                              										Stockholm (* D. R. P. Kl. 14 Nr. 24346 vom 10. April 1883), welche mit Dampf oder mit
                              									Wasser betrieben werden soll, besteht aus zwei gebogenen, zwischen zwei Scheiben i eingeschlossenen Röhren a und b, in welche die treibende Flüssigkeit
                              									durch das centrale Rohr f eintritt. Die Achse dieser
                              									Turbine ist dünn und lang, in der Längsrichtung etwas verschiebbar und trägt ein
                              									kleines Kegelreibungsrad c, welches mit einem anderen, bedeutend
                              									gröſseren d in Eingriff steht. Von der Welle dieses
                              									gröſseren Reibungsrades wird dann die Bewegung beliebig abgeleitet. Der in der
                              									Richtung der Achse wirkende Druck der in die Turbine eintretenden Flüssigkeit drückt
                              									die beiden Räder c und d
                              									gegen einander. Die Welle von d kann mittels der
                              									Schraube e eingestellt werden. Turbine und
                              									Reibungsräder sind in einem gemeinschaftlichen Gehäuse eingeschlossen. Die ganze
                              									Anordnung erscheint namentlich bezüglich der Reibung und Abnutzung zweckmäſsig
                              									durchgeführt.
                           Die Wirkungsweise ist nicht eigentlich dieselbe wie beim Segner'schen Reactionsrade oder den schottischen Turbinen; sie wird
                              									vielmehr noch ungünstiger sein. Da nach der Zeichnung die Summe der Querschnitte von
                              										a und b bedeutend
                              									gröſser ist als die Mündung von f, so wird die Pressung
                              									in den Röhren a und b nur
                              									unwesentlich höher als der Druck im Gehäuse sein und die Ausfluſsgeschwindigkeit wie
                              									die Reactionswirkung werden entsprechend gering ausfallen. Namentlich bei der
                              									Verwendung von Dampf wird man daher nur einen sehr geringen Effekt erreichen
                              									können.
                           Die Turbine ist hauptsächlich zum Betriebe von Centrifugen und anderen schnell
                              									laufenden Arbeitsmaschinen bestimmt.
                           
                        
                     
                  
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