| Titel: | Ueber Neuerungen an Pumpen. | 
| Fundstelle: | Band 251, Jahrgang 1884, S. 473 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        Ueber Neuerungen an Pumpen.
                        Patentklasse 59. Mit Abbildungen im Texte und auf
                           									Tafel 34 und 37.
                        Ueber Neuerungen an Pumpen.
                        
                     
                        
                           In den letzten Jahren wird rastlos an der Verbesserung des Pulsometers gearbeitet, um
                              									denselben der einfachen direkt wirkenden Kolbendampfpumpe in Bezug auf
                              									Dampfverbrauch und Leistung ebenbürtig zu machen, dieselbe aber in Bezug auf
                              									Einfachheit der Einrichtung und Handhabung zu übertreffen. Die Verbesserungen fuſsen
                              									zum gröſsten Theile weniger auf allgemein anerkannte theoretische Grundsätze, als
                              									auf persönliche, durch praktische Erfahrung gestützte Ansichten. Es kann deshalb
                              									nicht Wunder nehmen, daſs von der einen Seite eine Verbesserung als sehr werthvoll
                              									bezeichnet wird, deren Wirkung von einem anderen Constructeur gerade
                              									entgegengearbeitet wird. Anzuerkennen ist aber, daſs durch dieses Streben nach
                              									Vervollkommnung des Pulsometers manche wirkliche Verbesserung erzielt worden
                              										ist.Versuchsergebnisse mit Pulsometer sind am Schlüsse dieses Berichtes
                                    											mitgetheilt. (Vgl. auch Bericht über Neuerungen an Pumpen 1883 249 * 427.)
                              								
                           Zum Beweise, wie sehr man bei diesem Streben nach Vervollkommnung des Pulsometers
                              									auch im Dunklen umhertappen kann, sei auf die in den Patenten * Nr. 20568 von Rich. Vogel in Bochum (vgl. 1883 248 * 4) und * Nr. 25188 vom 30. Mai 1883 (Inhaber R. Jacobi in Zeitz) beschriebenen Neuerungen hingewiesen. Nach dem einen
                              									Vorschlage soll gerade das vermieden werden, was der andere herbeizuführen sucht.
                              										R. Jacobi verwendet einfache Balancierventile B (Fig. 3 Taf.
                              									34), deren Sitze V eine glockenförmige Gestalt haben;
                              									in diesen gleitet, zwischen Vorsprüngen f geführt und
                              									durch Knaggen k gehalten, der sogen. Stoſsteller T, welcher oben einen vorstehenden Zapfen z besitzt. R. Jacobi nimmt
                              									nun an', daſs sich in der Saugperiode die Pulsometerkammern vollständig mit Wasser
                              									füllen und daſs lezteres beim Hochsteigen gegen den Teller T stöſst, so daſs diese sich heben und den ersten Anstoſs zur Umsteuerung
                              									der Dampfventile geben. – R. Vogel dagegen spitzt die
                              									Ventile nach unten zu, um den Wasserstoſs unschädlich zu machen.
                           Eine zweifellos werthvolle Verbesserung des Pulsometers erfand C. Eichler, in Firma C. Henry Hall in
                              										Wien (* D. R.
                                 										P. Nr. 24806 vom 4. März 1883). Eichler
                              									ordnet nämlich das bekannte Wackelventil (vgl. 1882 243 *
                              									278) nicht im labilen Gleichgewichte (wie es bisher geschah), sondern im stabilen an
                              									und erreicht es so, daſs ein Theil der zur Umsteuerung nothwendigen Arbeit vom
                              									Wackelventile selbst geleitet wird, indem es bestrebt ist, in seine vertikale
                              									Stellung zurückzuschwingen. Das Bestreben mm
                              									Zurückschwingen ist natürlich bei der Kleinheit des Ausschlagwinkels nur ein
                              									geringes; es kann aber dadurch vergröſsert werden, daſs man die Achse des
                              									Wackelventiles durch das Steuergehäuse hindurchführt und auſserhalb desselben mit
                              									einem physischen Pendel versieht. Eine derartige Einrichtung zeigen Fig. 1 und
                              										2 Taf. 34. Die Vortheile dieser Einrichtung können aber auch auf die
                              									labil unterstützten Wackelventile übertragen werden, wenn man an der Achse derselben
                              									auſserhalb des Ventilgehäuses oder innerhalb einer besonderen angegossenen
                              									Erweiterung (in der Dampfatmosphäre) ein entsprechend schwereres Pendel befestigt.
                              									Da die Bewegungszeiten eines Pendels von dem durchlaufenen Kreisbogen unabhängig,
                              									dagegen nur von der Pendellänge abhängig sind, so soll man durch diese Einrichtung
                              									jede beliebig groſse Dampfeinströmungsöffnung benutzen und durch Veränderung der
                              									Pendellänge jede erforderliche, vorher bestimmbare Anzahl Schwingungen (d.h.
                              									Füllungen) erzielen können.
                           Behufs Verkürzung der Saugperioden bezieh. schnellerer Füllung der Pulsometerkammern
                              									wendet M.
                                    											Neuhaus in Berlin (* D. R. P. Nr. 25158 vom 9. Februar
                                 										1883) Hubventilklappen als Saugventile an. Dieselben bestehen, wie in
                              										Fig. 4 Taf. 34 angedeutet ist, aus Gummiplatten, in denen parallel neben einander Stahlstäbe s eingeschoben sind. Der mittlere derselben ist länger
                              									als der Durchmesser der Platte, so daſs die Zapfen s1 in beliebig in der Pulsometerkammer angeordnete
                              									vertikale Führungen gelegt werden können und dem Ventile gestatten, in der
                              									Saugperiode nicht allein nach oben zu gehen, sondern sich auch nach einer Richtung
                              									hin nach oben durchzubiegen. Auf die Durchbiegung in einer Richtung legt Neuhaus ganz besonderes
                              									Gewicht, weil dabei das Material weniger verzerrt und daher dauerhafter wird.
                              									Auſserdem zwingen die Stahleinlagen die Klappe immer zum richtigen Schlüsse. Die
                              									Führungen für die Zapfen s1 können verschieden ausgeführt sein; die Fig. 5 und
                              										6 Taf. 34 zeigen Gabelführungen g, welche
                              									entweder in einem Querstege z (Fig. 5 links
                              									und Fig. 6), oder an den Seiten wänden der Kammern (Fig. 5
                              									rechte Hälfte) befestigt sind. Besser erscheint die in Fig. 7
                              									skizzirte Führung, nach welcher sich der centrale Zapfen f in einer im Querstege g einstellbaren Hülse
                              										h führt. Hierbei ist ein schiefes Anheben der
                              									Klappen, welches bei den Einrichtungen Fig. 5 und
                              										6 eintreten kann, unmöglich; es hebt sich die Ventilplatte beim Saugen
                              									zunächst senkrecht in die Höhe, kann aber nach diesem auf das passende Maſs zu
                              									beschränkenden Hube sich noch in der aus Fig. 5 und
                              										6 ersichtlichen Weise aufbiegen. Diese Aufbiegung tritt ein, wenn die mit
                              									Null anfangende Saugwirkung einen solchen Grad erreicht hat, daſs ein gröſserer
                              									Durchgang für das Wasser erforderlich ist; sie paſst sich in ihrem Maſse dem
                              									Arbeitsprozesse des Pulsometers an. Ohne eine, derartige Hebung und Durchbiegung hat
                              									der Rückgang des Ventiles von einem hohen Hube bis zum Wiederverschlusse des Sitzes
                              									zu viel todten Gang, da die Platte nur verhältniſsmäſsig langsam niederfällt. Ist
                              									dagegen ein Theil des Hubes dadurch ersetzt, daſs die Platte sich nach einem
                              									mäſsigen Hube durchbiegt, so wird der todte Gang möglichst vermindert; denn die
                              									Elasticität der Platte bewirkt ihre Geradstreckung in demselben Augenblicke, wo der
                              									Stillstand der zu fördernden Masse eintritt; man ist also nicht auf die anfänglich geringe
                              									Fallgeschwindigkeit des Ventiles allein angewiesen.
                           Wesentlich verschieden von den eigentlichen Pulsometern sind die Dampfwasserheber von Fritz Bode in
                              										Wien (* D. R.
                                 										P. Nr. 24507 vom 7. September 1882); dieselben stehen im Wasser, so daſs der Dampfdruck zur Hebung des
                              									Wassers benutzt und der Dampf nach dieser Wirkung aus dem Apparate in die freie Luft
                              									(oder einen Condensator) entlassen wird, während das Wasser vermöge des
                              									hydrostatischen Druckes in den Apparat eintritt.
                           Der in Fig. 8 Taf. 34 gezeichnete Apparat, welcher unten mit einem (nicht
                              									dargestellten) sich nach innen öffnenden Füllventile und einem Druckrohre mit
                              									Steigventil versehen ist, arbeitet folgendermaſsen: Der bei a1 eintretende Dampf drückt das in der
                              									Kammer K befindliche Wasser durch das Druckrohr fort,
                              									bis der mit dem Wasserspiegel sinkende Schwimmer S auf
                              									den Bund g der Stange t
                              									stöſst und hierdurch den bis dahin von dem Schwimmer x
                              									hoch gehaltenen Schieber b nach unten zieht. In Folge
                              									dessen tritt Dampf durch den Kanal c über den Kolben
                              										a und drückt diesen nach unten. Dadurch wird das
                              									Dampfzulaſsventil d geschlossen, dagegen das
                              									Auslaſsventil e geöffnet. Nun kann der Dampf aus K durch f entweichen,
                              									während gleichzeitig Wasser von unten in den Apparat eintritt. Damit hebt sich der
                              									Schwimmer S wieder und schiebt, gegen den Bund g1 der Stange t stoſsend, den Schieber b
                              									in die Höhe. Dadurch wird der Raum über dem Kolben a
                              									durch eine seitliche Bohrung des Schiebers b mit der
                              									Atmosphäre in Verbindung gesetzt, so daſs der Dampfdruck unter dem Kolben a das Uebergewicht gewinnt, das Dampfzulaſsventil d öffnet, e dagegen wieder
                              									schlieſst. Es wiederholt sich in Folge dessen das beschriebene Spiel. Will man zwei
                              									neben einander stehende Apparate in Wechselwirkung zu einander treten lassen, so hat
                              									man nur nöthig, die Räume über und unter den Kolben mit einander umgekehrt zu
                              									verbinden. Die Kraft, welche zur Bewegung des Schiebers b nothwendig ist, rechnet Fr. Bode (den
                              									Querschnitt der Leitung zu 0qc,02 und 5at Druck angenommen) zu 0k,02 aus. Ganz unabhängig hiervon ist die durch
                              									den Kolben a geleistete, die eigentliche Umsteuerung
                              									bewirkende Arbeit. Der in Fig. 8
                              									gezeichnete Apparat ist in der Patentschrift in verschiedenen Ausführungen
                              									dargestellt.
                           Bei der in Fig. 10
                              									gezeichneten Anordnung ist das Dampfauslaſsventil e
                              									nicht direkt mit dem Dampfeinlaſsventile d verbunden;
                              									auch findet die Umsteuerung in anderer Weise statt. Angenommen, d sei geschlossen, c
                              									geöffnet, so findet eine Füllung der Kammer R mit
                              									Wasser von unten statt, bis der Schwimmer S die Stange
                              										t hebt, damit den Kanal c im Kolben a mittels der Spitze b schlieſst und a hebt. Es
                              									muſs dabei bemerkt werden, daſs der Sitz von d nicht
                              									über die neben liegende Fläche vorspringt. Es strömt nun Dampf von a1 nach K, welcher e schlieſst und
                              									dann das Wasser durch das Steigrohr fortdrückt. Dabei bleibt der Kanal c durch die Spitze b (in
                              									Folge des einseitigen Dampfdruckes) geschlossen, trotzdem der Schwimmer S die Stange t nicht mehr
                              									unterstützt. Erst wenn S auf den Bund g stöſst, wird c geöffnet
                              									und dadurch d sofort geschlossen, dann e geöffnet, da Dampf in den oberen kastenförmigen Theil
                              									von t von oben eintritt und über a und durch die Leitung i
                              									über q gelangt. Es wiederholt sich nun das beschriebene
                              									Spiel. Eines besonderen Schwimmers zur Ausgleichung des Eigengewichtes soll die
                              									Stange t nicht bedürfen.
                           Noch umständlicher werden die Apparate, wenn der Dampf mit Expansion arbeiten soll.
                              									In diesem Falle sind neben den unabhängig von einander arbeitenden, die
                              									Dampfeinlaſs- und Auslaſsventile d und e (Fig. 9) in
                              									Bewegung setzenden Kolben a und q noch die Dampfleitungen c und p, das mit Gas gefüllte Kupfergefäſs S mit der Leitung t und
                              									der Membran h, welche den Schieber b bewegt, vorhanden. Angenommen, die Kammer K sei mit Wasser gefüllt, so ist das Dampfauslaſsventil
                              										e geschlossen und Dampf kann von p aus durch die Bohrung o
                              									des Kolbens q und den Kanal l der Steuergehäusewand unter den Kolben a
                              									bei o1 treten und hebt
                              									diesen. Es strömt nun Dampf durch a1 nach K und drückt die
                              									Flüssigkeit durch das Druckrohr fort. Ist nun die Oberfläche der Flüssigkeit in der
                              									Kammer so weit gesunken, daſs der Dampf mit dem Gefäſse S in Berührung kommt, so erhitzt sich dessen Inhalt und dehnt sich aus,
                              									wodurch ein Druck auf die Membran h ausgeübt, mithin
                              									der Schieber b nach links verschoben wird. Der nun über
                              									den Kolben a aus der Leitung e und von hier aus auch über q durch den
                              									Kanal i sich fortsetzende Druck bewirkt den sofortigen
                              									Abschluſs der Dampfeinströmungsöffnung d; er kann aber
                              									noch nicht das Ausblaseventil e öffnen, weil der
                              									Gegendruck des in der Kammer K eingeschlossenen Dampfes
                              									auf e gröſser ist. Der letztere wird daher noch so
                              									lange Flüssigkeit aus der Kammer verdrängen, bis sich durch seinen verminderten
                              									Druck das Ventil e öffnen kann. Die Neufüllung der
                              									Kammer beginnt nun, und sobald das in ihr aufsteigende Wasser das Gefäſs S erreicht, kühlt sich dessen Inhalt ab, wodurch der
                              									Druck auf die innere Seite der Membran h aufhört, so
                              									daſs nun der atmosphärische Druck auf ihre äuſsere Fläche im Stande ist, sie wieder
                              									in die Kapsel n hineinzudrücken und damit den Schieber
                              										b nach rechts zu ziehen. Obgleich nunmehr der Druck
                              									auf die Kolben a und q
                              									aufhört, kann sich das Ventil d doch erst dann wieder
                              									öffnen, wenn bei vollendeter Neufüllung das Ventil e
                              									durch das einströmende Wasser geschlossen wird und hierdurch der Dampf von p durch den Kanal o nach
                              										l und o1 gelangen kann.
                           Diese Beispiele geben ein Bild der ungefähren Zusammensetzung und Wirkung der in der
                              									Patentschrift beschriebenen zahlreichen Bode'schen
                              									Apparate, denen der Erfinder nachrühmt, daſs sie weniger Dampfverluste haben als der
                              									Pulsometer, da die Umsteuerung früher stattfindet als die Druckverminderung in der
                              									Kammer. Auſserdem bleibt in der Kammer immer ein und dieselbe Wassermenge zurück, so daſs
                              									niemals Dampf mit frischem kalten Wasser in Berührung treten kann; endlich soll die
                              									Expansion des Dampfes ausgenutzt werden.
                           All diesen Vortheilen steht eine umständliche Einrichtung gegenüber, welche diese
                              									Apparate wohl nie einer Dampfpumpe gegenüber aufkommen lassen werden. Dies vermag im
                              									günstigsten Falle, wie beim Pulsometer, nur einfache Einrichtung, wenig Verschleiſs
                              									und leichte Bedienung; diesen Anforderungen genügen aber die Apparate in keiner
                              									Weise.
                           Einen anderen ebenfalls wesentlich von den bekannten Apparaten ähnlicher Art
                              									abweichenden Dampfwasserheber von Oswald
                                    											Güldner in Nossen bei Dresden (*
                              										D. R. P. Nr. 25561 vom 10. Juli 1883) ist in Fig.
                                 										11 Taf. 34 dargestellt; derselbe besteht aus einem Saugrohre r mit Fuſsventil v und
                              									Einspritzrohr c, einer lose auf r stehenden Glocke a, welche sich in ihrem
                              									Scheitel auf einem festen Dampfrohre d verschieben kann
                              									und in tiefster Stellung auf einem ventilartigen Bunde des unten geschlossenen
                              									Rohres d aufsitzt und dabei auch die seitliche Oeffnung
                              										o desselben verschlieſst. Um den oberen Theil von
                              										r ist ein Behälter h
                              									angeordnet. Angenommen, letzterer und das Saugrohr r
                              									seien mit Wasser bis zur Linie e gefüllt und das Ventil
                              										v stehe im Wasser, so tritt, wenn die Glocke a einen Augenblick gehoben wird, durch die Oeffnung o Dampf in die Glocke a
                              									ein. Setzt man nun die Glocke wieder dampfdicht auf r
                              									auf, so condensirt sich der Dampf, besonders da durch Rohr c Einspritzwasser angesaugt wird. Die Glocke a füllt sich demgemäſs aus r mit Wasser,
                              									während Wasser durch das Fuſsventil v nachtritt. Das
                              									angesaugte Wasser stöſst nun bei seiner Aufwärtsbewegung gegen den oberen Theil der
                              									Glocke a und hebt diese in die Höhe. Dadurch ist dem in
                              										a befindlichen Wasser der Abfluſs nach k geschaffen, während gleichzeitig wieder Dampf durch
                              									die freigelegte Oeffnung o in die Glocke a eintritt. Nachdem sich a
                              									nun wieder auf r aufgesetzt hat, findet das
                              									beschriebene Spiel von Neuem statt. Soll der Apparat auch zum Fortdrücken des
                              									Wassers dienen, so muſs man an Stelle des Behälters k
                              									einen Windkessel treten lassen. – Ein bestimmtes Urtheil kann über diesen Apparat,
                              									bevor er nicht Proben seiner Thätigkeit geliefert hat, nicht gefällt werden.
                           Ein noch eigenthümlicherer Dampf Wasserfieber findet
                              									sich im Techniker, 1884 S. 18 beschrieben. Derselbe ist
                              									von C. L. Riker in Brooklyn erfunden und wird von Fr. Adde und Comp. in New-York hergestellt. Der Apparat
                              									besteht aus einer eigenartigen Verbindung eines explosionssicheren Dampferzeugers
                              									mit einem einkammerigen Dampfwasserheber, so daſs diese Art Pulsometer unabhängig
                              									von jeder Dampfkesselanlage arbeiten kann. Wie aus Fig. 18
                              									Taf. 34 ersichtlich, besitzt der Apparat in seinem Untersatze einen Dampferzeuger
                              										A, welcher aus zwei nicht ganz gleich groſsen
                              									kupfernen Halbkugelkalotten, die an ihren Rändern mit einander fest verbunden sind,
                              									besteht. In den durch beide Kalotten eingeschlossenen Raum b tritt durch das Rohr e das Speisewasser,
                              									dessen Zutritt durch die Schraube s geregelt werden
                              									kann. Nahe am oberen Rande geht vom Dampferzeuger A das
                              									Dampfrohr a aus, welches, um es gegen Abkühlung zu
                              									schützen, von einem weiteren Rohre umgeben, in die eigentliche Pumpkammer B des Apparates mündet. Die Heizung des Dampferzeugers
                              									geschieht durch einen Bunsenbrenner d, kann jedoch auch
                              									durch jede andere Feuerungsvorrichtung bewirkt werden. Dabei ziehen die Feuergase
                              									durch das Rohr g ab. Der eigentliche Wasserheber
                              									besteht aus einem U-förmigen Rohre, auf dessen rechten kürzeren Schenkel sich die
                              									kupferne Pumpkammer B aufsetzt. An das obere Ende des
                              									linken Schenkels von C setzt sich das Ventilgehäuse mit
                              									Saug- und Druckrohr an. Die Schenkel B und C sind abgesehen von ihrer unteren freien Verbindung
                              									noch durch das U-förmige Rohr h verbunden. Dasselbe
                              									setzt sich in C bis zum obersten Punkte fort und ist
                              									hier von einem groſsen Siebtrichter i umgeben; in B dagegen geht es nicht so hoch. In die untere Biegung
                              									von h mündet mittels einer Ejectordüse das Rohr e.
                           Die Wirkung dieses Apparates stellt sich Riker
                              									folgendermaſsen vor: Angenommen, C sei vollständig, B bis zum obersten Punkte von h und A nur theilweise mit Wasser gefüllt, so
                              									wird sich, wenn der Bunsenbrenner d angezündet wird, in
                              										A Dampf entwickeln. Dieser Dampf steigt durch a nach B und wird, wenn er
                              									die nöthige Spannung erreicht hat, das in B befindliche
                              									Wasser durch C in das Druckrohr drücken. Ist der
                              									Wasserspiegel in B bis zur Krümmung von h gesunken, so soll der Dampf durch h schneller entweichen und dadurch das noch in A befindliche Wasser durch e absaugen. (Der Siebtrichter i soll dabei
                              									eine plötzliche Condensation des aus h tretenden
                              									Dampfes verhindern.) Ist aber in A kein Wasser mehr
                              									vorhanden, so hört auch die Dampfentwickelung auf. Dafür tritt in B bald eine Condensation ein, welche das Wasser durch
                              									das Saugrohr und den Schenkel C nach B zieht. Ist in B dann das
                              									Wasser bis zur Mündung des Rohres h gestiegen, so
                              									flieſst durch h wieder Wasser nach A zurück. Dieses verdampft dann und erzeugt das gleiche
                              									Spiel von Neuem.
                           Ein derartiger Apparat Nr. 5 braucht für jeden Hub ½ bis ¾ Minuten und soll in der
                              									Stunde 900l Wasser über 15m hoch heben. Von diesem Apparate gilt dasselbe
                              									wie vom vorigen. Ueberdies entstehen bei genauerer Untersuchung noch mannigfache
                              									Zweifel über seine allgemeine Wirkung. Es ist z.B. nicht einzusehen, weshalb, wenn
                              									in B Condensation eintritt, nicht Wasser aus C durch h nach B gesaugt wird. Dann muſs sich der Dampferzeuger A wieder füllen und die Saugperiode wird abgekürzt. Bei
                              									der Annahme, der Behälter A sei durch das Rohr c vom überschüssigen Wasser befreit, müssen sich die
                              									Wandungen von A schnell hoch erhitzen, da die Feuerung
                              									während dieser Zeit nicht unterbrochen wird; das durch h in irgend einem Augenblicke nach A
                              									gelangende Wasser wird dann sofort verdampft, ohne aber vielleicht die nöthige Spannung zu besitzen,
                              									das Wasser aus B bis zur Condensationslinie, welche
                              									überhaupt nicht angegeben ist, zu drücken. Der Apparat ist in Deutschland unter Nr.
                              									2465 vom 31. Januar 1884 ab zur Patentirung angemeldet.
                           Das Patent von Schütz und Hertel in Würzen
                              									(* D. R. P. Nr. 25545 vom 22. April 1883) bezieht sich
                              									auf Apparate zum Heben von Wasser mittels Luftdruck und
                                 										Gefäſscolonnen, welche besonders bei der Wasserhaltung für Bergwerke angewendet werden sollen. In den Schacht
                              									werden in durch den zur Verfügung stehenden Luftdruck bestimmten Entfernungen
                              									Behälter M (Fig. 16
                              									Taf. 34) aufgestellt, durch welche hindurch das Wasser mittels Luftdruck bis zu Tage
                              									gehoben wird. Steht der unterste Behälter M über
                              									Wasser, so muſs in demselben abwechselnd eine
                              									Luftverdünnung und eine Luftverdichtung, in den oberen Behältern dagegen absatzweise nur eine Luftverdichtung erzeugt werden.
                              									Der selbstthätige Betrieb einer solchen Vorrichtung findet auf folgende Weise statt:
                              									Die Luftpumpe C saugt durch Rohr i Luft an und drückt dieselbe durch Rohr l in den Accumulator A. Je
                              									nach der Stellung des Hahnes n findet eine
                              									Luftverdünnung im untersten, oder eine Verdichtung der
                              									Luft in allen Behältern statt. Der erstere Fall ist in
                              									der Skizze dargestellt. Wie ersichtlich, steht i durch
                              									den Hahn n mit dem Rohre d
                              									in Verbindung, welches zum untersten Behälter M führt.
                              									In Folge dessen wird die Luft in letzterem verdünnt und Wasser durch das Saugrohr
                              										s angezogen. Unterdessen ist aus dem Behälter K durch den einstellbaren Hahn r so viel Wasser ausgeflossen, daſs das auf dem entgegengesetzten Arme des
                              									um v drehbaren Hebels m
                              									angeordnete Gewicht g den Hebel m zum Kippen bringt und K hebt. Dadurch
                              									werden die Hähne n und x,
                              									welche mit m durch die Hebel p,
                                 										e und die Zugstange z verbunden sind, um 90°
                              									gedreht, so daſs nun i mit der Atmosphäre bei a, d dagegen durch l1 mit dem Accumulator A
                              									in Verbindung tritt. Das in den untersten Behälter M
                              									angesaugte Wasser wird nun von der Druckluft durch sämmtliche Behälter hindurch und,
                              									da der Hahn x den Durchgang durch Rohr d1 freigibt, bis in das
                              									Gefäſs K getrieben. Dieses sinkt in Folge dessen und
                              									steuert die Hähne n und x
                              									wieder um, worauf sich dasselbe Spiel wiederholt. Es muſs noch erwähnt werden, daſs
                              									alle Behälter mit Ausnahme des untersten noch mit einem Luftventile versehen sind,
                              									welches eine Verdichtung der Luft der Behälter M beim
                              									Füllen aus dem nächst unteren Behälter verhindern soll.
                           Findet also eine Luftverdichtung im untersten Behälter M
                              									statt, so wird das Wasser in den nächst höheren Behälter M getrieben; dabei tritt die Luft aus letzterem durch das durch sein
                              									Eigengewicht offen gehaltene Ventil w (Fig. 17
                              									Taf. 34) so lange aus, bis der Schwimmer s vom
                              									steigenden Wasser gehoben wird, oder, wenn die verdichtete Luft eher aus dem unteren
                              									Behälter in den oberen einströmt, als das Wasser diese Höhe erreicht hat, bis die
                              									verdichtete Luft durch ihr heftiges Ausströmen aus dem Ventile w letzteres von selbst schlieſst.
                           
                           Bei stark wechselndem Wasserstande thut man gut, den untersten Behälter mittels eines
                              									Flaschenzuges in das Wasser zu hängen und die Rohre d und d1 mittels biegsamer Schläuche mit den festen
                              									entsprechenden Rohrenden des nächst höheren Behälters zu verbinden. In diesem Falle
                              									kann dann natürlich die Luftverdünnung fortfallen, da nur eine absatzweise Luft Verdichtung in den Behältern durch
                              									Verbindung des untersten Behälters mit dem Accumulator nothwendig wird. An den
                              									Apparaten selbst müssen dabei folgende Abänderungen getroffen werden: Der unterste
                              									Behälter muſs wie alle übrigen ein Luftventil (vgl. Fig. 17)
                              									erhalten, über welchem ein Rohr t befestigt wird, das
                              									bis über den höchsten Wasserspiegel reicht. Auſserdem fällt der Hahn x im Rohre d1 ganz fort, der Hahn n
                              									dagegen wird ein einfacher Zweiweghahn, welcher das Rohr d entweder mit dem Accumulator A in
                              									Verbindung setzt, oder s davon abschlieſst. Die
                              									Bewegung des Hahnes n erfolgt jedoch wie früher durch
                              									den Hebel m.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 251, S. 480
                              
                           Eine eigentümliche Handpumpe ohne Saugventile findet sich im Scientific American, 1883 Bd. 49 S. 354 beschrieben; sie ist von T. Calver in Portsmouth, Ohio, construirt und besteht,
                              									wie aus beistehender Figur zu ersehen ist, aus einem Gestelle mit 4 horizontalen
                              									Cylindern a, welche an den einander zugekehrten Enden
                              									geschlossen und hier mit Steigrohren s versehen sind,
                              									um in 4 Ventilkästen v mit Druckventilen zu münden. Auf
                              									diesen Kästen erhebt sich das Hauptsteigrohr g mit dem
                              									Ausgusse. Die äuſseren Enden der 4 Cylinder sind offen und in ihnen bewegen sich
                              									paarweise durch Kurbelschleifen miteinander verbundene Kolben, deren Kolbenstangen
                              									durch die inneren Cylinderdeckel hindurchgehen und durch eine centrale gekröpfte
                              									Welle ef und die Kegelräder b, c mit Kurbel hin- und hergeschoben werden. Da nun
                              									der Hub der Kolben groſser ist als die Länge der
                              									Cylinder und letztere unter Wasser liegen, so findet
                              									bei der Bewegung eines Kolbens nach auſsen eine Raumvergröſserung in dem Cylinder
                              									statt, bis der Kolben hinten aus dem Cylinder heraustritt. Es strömt dann sofort die
                              									Flüssigkeit in den Cylinder und wird beim demnächstigen Hube des Kolbens durch das
                              									Druckventil in das Steigrohr gedrückt. Es ist zu erwarten, daſs der Verschleiſs der
                              									Kolben durch das Ein- und Austreten in und aus dem Cylinder ein sehr groſser ist.
                              									Auſserdem stellt sich der Bewegung der Kolben nicht allein die Druckwassersäule,
                              									sondern auch die durch die Bewegung eines Kolbens nach auſsen erzeugte Luftleere
                              									entgegen.
                           Carl Ax in Burg bei Herborn
                              									(* D. R. P. Nr. 24526 vom 25. April 1883) lieſs sich eine Vorrichtung patentiren, um
                              									gleichzeitig das Saug- und Druckventil von Jauchepumpen
                              									heben und dadurch leicht und schnell das Steigrohr der Pumpe entleeren zu können. In
                              										Fig. 12 und 13 Taf. 34
                              									bedeutet a den Saugkasten, c den Ventilkasten und g das Steigrohr der in
                              									der Senkgrube stehenden Pumpe. Der Stiefel der letzteren setzt sich bei v an, während der in diesem befindliche Kolben von dem
                              									Hebel m bewegt wird, welcher bei w am Steigrohre seinen Drehpunkt hat. Die Ventile d und e haben eine
                              									halbkugelförmige Gestalt und sind unten mit Gewichten versehen, welche dieselben in
                              									senkrechter Stellung erhalten. Die Form der Ventile ist so gewählt, daſs das untere
                              									beim Anheben das obere Ventil senkrecht mit in die Höhe nimmt (vgl. Fig. 13).
                              									Zum Anheben der Ventile dient der bewegliche Saugkastenboden b, welcher mittels Zugstangen q mit dem auf
                              									dem Steigrohre g gleitenden Querhaupte o in passender Höhe verbunden ist. An diesem Querhaupte
                              									sind Lappen p befestigt, welche, wenn die Ventile
                              									gehoben werden sollen, bei x mit dem Pumpenhebel m verbunden werden. Man entkuppelt dabei Hebel m und Kolbenstange.
                           Chr.
                                    											Zimmermann in Winterhude bei Hamburg
                              									(* D. R. P. Nr. 25179 vom 19. Mai 1883) zeigt, wie man in
                              									einfacher Weise eine gewöhnliche saugende Hofpumpe auch
                              									für die Verwendung als Druckpumpe geeignet machen kann,
                              									was manchmal, z.B. wenn man bei Feuersgefahr Wasser mittels Schläuche nach höher
                              									gelegenen Orten pumpen will, sehr gelegen kommen kann. Die Saugpumpe bekannter
                              									Einrichtung besitzt oberhalb der Hubhöhe des bekannten Ventilkolbens b (Fig. 15
                              									Taf. 34) eine Abzweigung, welche zu einem Windkessel c
                              									mit Druckrohr e und Ablaſshahn i führt. Auſserdem ist über dem Ausgusse n
                              									ein massiver Kolben a angeordnet, welcher, wenn e geschlossen ist, also die Pumpe als gewöhnliche
                              									Saugpumpe arbeitet, ohne eine besondere Wirkung auszuüben, mit dem Kolben b auf- und abgeht. Schlieſst man dagegen den Auslaſs
                              										n und öffnet das Druckrohr e, so drückt der Kolben a beim Heruntergehen
                              									das durch den Ventilkolben b tretende Wasser in den
                              									Windkessel c und von hier durch e in den angekuppelten Schlauch. – Dieselbe Einrichtung läſst sich auch
                              									bei hölzernen Hofpumpen treffen. Nur ordnet man dabei an den Stellen, wo die Kolben
                              										a und b arbeiten,
                              									Metalleinsätze als Stiefel an. Im Uebrigen ist die Einrichtung die gleiche.
                           Für derartige Pumpen schlägt Chr. Zimmermann die in Fig.
                                 										14 Taf. 34 gezeichnete Kolbenconstruction vor. Der Druckkolben a und der Ventilkolben b
                              									sind durch die Kolbenstange s verbunden, während die Stange h zum Pumpenschwengel führt. Jeder dieser Pumpenkolben
                              									besteht aus dem Metallkörper v, der an jedem Ende mit
                              									Gewinde versehen ist, über welches je eine Mutter g
                              									geschraubt wird. An den Enden der Gewinde, nach der Kolbenmitte zu, erweitert sich
                              									der Kolbenkörper und trägt zwei nach einwärts gerichtete Lederkappen d, welche durch die zugehörigen Muttern g gehalten werden. Die beiden Kappen reichen ziemlich
                              									nahe an einander, sollen sich aber nicht berühren. Im Inneren der Kappen, rings um
                              									den mittleren Theil des Kolbenträgers v, sind eine oder
                              									mehrere flache Spannfedern c angeordnet; diese Federn
                              									pressen die Stulpen der Kappen nach auswärts dicht gegen den Stiefel an. Die
                              									gelenkige Verbindung der Stange s mit den beiden Kolben
                              									wird dadurch erzielt, daſs die seitlich vortretenden Zapfen der Stange s durch Bohrungen des zugehörigen Kolbenkörpers
                              									geschoben und dann durch Ueberschrauben der Mutter g
                              									seitlich gehalten werden.
                           
                              
                                 (Schluſs folgt.)
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               
