| Titel: | Ueber neuere Verfahren und Apparate zur Lichtmessung. | 
| Fundstelle: | Band 254, Jahrgang 1884, S. 122 | 
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                        Ueber neuere Verfahren und Apparate zur
                           								Lichtmessung.
                        Mit Abbildungen.
                        (Fortsetzung des Berichtes Bd. 252 S.
                           								461.)
                        Ueber neuere Verfahren und Apparate zur Lichtmessung.
                        
                     
                        
                           Ueber Lichteinheiten nach den Beschlüssen der Pariser
                              									Conferenz (vgl. 1884 252 529) berichtet Werner Siemens in der Elektrotechnischen Zeitschrift, 1884 S. 244.
                           Die Conferenz hat als Einheit des weiſsen Lichtes diejenige Lichtmenge angenommen,
                              									welche von 1qc geschmolzenem reinem Platin bei der
                              									Erstarrungstemperatur ausgestrahlt wird. Als Einheit farbigen Lichtes gilt die Menge
                              									gleichfarbigen Lichtes, welche in diesem weiſsen Lichte enthalten ist.
                           Diese Feststellung der Lichteinheit erregte im Schoſse der
                              									Conferenz selbst groſse Bedenken. Es wurde eingewendet, daſs das vom schmelzenden
                              									Platin ausgehende Licht dem Sonnen- und elektrischen Lichte gegenüber noch nicht
                              									weiſs zu nennen sei, daſs es bisher keine sichere Methode gäbe, die festgestellte
                              									Einheit des farbigen Lichtes aus der als Einheit angenommenen weiſsen Lichtmenge in
                              									zur Messung geeigneter Form wirklich zur Erscheinung zu bringen, daſs die Mittel zum
                              									Schmelzen des Platins, ohne es durch Kohle, Silicium oder andere Stoffe zu
                              									verunreinigen, noch sehr unvollkommen und schwer in Anwendung zu bringen wären und
                              									daſs es endlich schwer wäre, genaue Lichtmessungen mit einer geschmolzenen
                              									Platinmasse wirklich auszuführen. Siemens schlug aus
                              									diesen Gründen der Conferenz vor, einstweilen als praktisch brauchbare Lichteinheit
                              									die kleine Normallampe anzunehmen, welche F. v.
                                 										Hefner-Alteneck (vgl. 1884 252 * 474) construirt
                              									hat. Wenn diese Lampe auch ein ziemlich farbiges Licht besitzt und, wie alles
                              									Flammenlicht, Störungen ausgesetzt ist, so gibt sie doch im Vergleiche mit den
                              									bisher gebräuchlichen Lichtmaſsen sehr zuverlässige Zahlenwerthe, ist sehr bequem in
                              									der Anwendung und könnte daher in ähnlicher Weise wie die Quecksilbereinheit als
                              									Ausgangspunkt und als einstweiliges Maſs bis zur erfolgten Lösung der Aufgabe einer
                              									rationelleren Lichteinheit dienen. Von englischer Seite wurde dagegen die durch eine
                              									bestimmte elektrische Arbeitsgröſse in einem Kohlenfaden (Swan-Lampe) hervorgerufene
                              									Lichtmenge als Einheit vorgeschlagen. Keiner dieser Vorschläge fand aber den Beifall
                              									der Conferenz und zwar die v. Hefner'sche Lampe aus den
                              									schon angeführten Gründen und die elektrische Glühlampe nicht wegen der Abhängigkeit
                              									der bei gleicher Temperatur des Kohlenfadens von demselben ausgestrahlten Lichtmenge
                              									von der Molekularbeschaffenheit der Oberfläche des Kohlenfadens. Die Platineinheit
                              									wurde daher schlieſslich als verhältniſsmäſsig zuverlässigste von der Conferenz
                              									anerkannt und als gesetzliche Lichteinheit angenommen.
                           Um diese Einheit zur Erscheinung zu bringen, hat nun Siemens eine kleine Lampe construirt, welche zwar eigentlich nicht der von
                              									der Conferenz gegebenen Bestimmung entspricht, da das Licht bei derselben nicht von
                              									im Erstarren begriffenem geschmolzenem Platin, sondern von im Schmelzen begriffenem
                              									ausgeht. Ob beim reinen Platin eine in Betracht kommende Temperaturdifferenz zwischen dem
                              									Schmelz- und Erstarrungspunkte besteht, ist noch unbekannt. Sollte ein solcher
                              									Unterschied wirklich festgestellt werden, so müſsten die Angaben dieser Lampe durch
                              									einen zu ermittelnden Coëfficienten berichtigt werden, um die gesetzliche
                              									Lichteinheit zu geben.
                           
                              
                              Fig. 1., Bd. 254, S. 123
                              
                           
                              
                              Fig. 2., Bd. 254, S. 123
                              
                           Die Lampe beruht auf dem Schmelzen eines sehr dünnen, 5 bis 6mm breiten Platinbleches durch einen dasselbe
                              									durchlaufenden elektrischen Strom. Das Platinblech p
                              										(Fig. 1 und 2) ist
                              									in einen kleinen Metallkasten, welcher bei s auf dem
                              									bei c drehbaren Sockel befestigt ist, eingeschlossen,
                              									in dessen einer schmalen Wand sich eine nach innen kegelförmig verjüngte Oeffnung
                              									befindet, deren kleinster Querschnitt möglichst genau 0qc,1 Inhalt hat. Dicht hinter diesem Loche befindet sich das Platinblech,
                              									welches dessen Ränder nach allen Seiten überragt. Wird nun dieses Platinblech durch
                              									Verbindung einiger galvanischen Zellen mit den Klemmschrauben k1 und k2 zum Glühen gebracht,
                              									so ist die durch das Loch ausstrahlende Lichtmenge genau so groſs, als wenn der Sitz
                              									der Lichtausstrahlung sich in der Fläche der Oeffnung selbst befände. Wenn man nun
                              									die Batterie mit einer Einrichtung versehen hat, welche gestattet, die Stromstärke
                              									sehr langsam zu vergröſsern, so hat man Zeit, das Photometer fortwährend in der
                              									Gleichgewichtslage zu erhalten, bis das Platin schmilzt und plötzlich Dunkelheit
                              									eintritt. Das vom Loche kurz vor diesem Augenblicke ausgestrahlte Licht ist dann
                              									genau 0,1 der von der Conferenz angenommenen Einheit für weiſses Licht. Ein kleiner,
                              									im Gehäuse der Lampe angebrachter Zangenmechanismus h
                              									ermöglicht es, durch eine einfache Hin- und Zurückschiebung eines Griffes g ein neues Stück des auf eine Rolle r aufgewickelten und durch Glimmerscheibe w
                              									vom Kästchen isolirten Platinbleches anstatt des geschmolzenen einzuschalten, vor
                              									das Loch zu bringen und so den Versuch ohne Zeitverlust beliebig oft zu
                              									wiederholen.
                           Die von der Conferenz aufgestellte Lichteinheit wird daher durch diesen Apparat
                              									praktisch brauchbar und ist dann in der That das zuverlässigste und zweckmäſsigste
                              									Lichtmaſs, welches wir gegenwärtig aufstellen können. Wie weit man diesen Apparat zu
                              									Lichtmessungen mit Vortheil direkt verwenden kann, wird sich erst im praktischen
                              									Gebrauche herausstellen. Wahrscheinlich werden die Elektriker in der Regel
                              									vorziehen, Glühlampen zu ihren Messungen zu verwenden, welche von Zeit zu Zeit
                              									mittels des Platin-Lichtmessers zu vergleichen sind. In ähnlicher Weise werden die
                              									Gastechniker wohl in der Regel vorziehen., die v.
                                 										Hefner'sche Normallampe zu benutzen, welche für dieselben den Vorzug hat,
                              									daſs ihre Lichtfarbe der der Gasflammen nahe steht und daſs sie denselben
                              									lichtschwächenden Einflüssen unterworfen ist wie diese.
                           Die bis jetzt mit dieser Lampe ausgeführten vergleichenden Messungen, zu denen aber
                              									noch kein reines Platin verwendet werden konnte, ergaben für eine v. Hefner'sche Lampe 0,7 Normaleinheit und eine
                              									Normalkerze von 40mm Flammenhöhe. Es ist aber
                              									wahrscheinlich, daſs die Messungen etwas kleiner ausfallen werden, wenn chemisch
                              									reines Platin zur Verwendung kommt.
                           Nach L. Weber (a. a. O. 1884 *S. 166) soll bei Lichtmessungen ermittelt werden, entweder wieviel
                              									Normalkerzen an die Stelle der zu prüfenden Lichtquelle gesetzt werden müſsten, um
                              									eine beleuchtete Fläche in beiden Fällen gleich hell erscheinen zu lassen; es würde
                              									dies als die auf Flächenhelligkeit begründete
                              									Bestimmung zu bezeichnen sein. Oder es soll ermittelt werden, wieviel Normalkerzen
                              									an die Stelle der zu prüfenden Lichtquelle gesetzt werden müſsten, um irgend welche
                              									Objekte, wie Schriftzeichen, Liniensysteme u. dgl., in beiden Fällen gleich deutlich
                              									wahrnehmbar zu machen. Dies würde als die Bestimmung der Beleuchtungskraft oder als die auf Sehschärfe
                              									begründete Methode zu bezeichnen sein. Beide Wege schlieſsen also physiologische
                              									Umstände ein, welche ihrer Natur nach nicht ohne weiteres durch physikalische
                              									Messungen beseitigt werden können, und die auf beiden Wegen gewonnenen Ergebnisse
                              									sind abhängig von der normalen Beschaffenheit des beobachtenden Auges.
                           Bei einer vollständigen nach der ersten Methode durchgeführten
                              									Messung läſst es sich nicht umgehen, an irgend einer Stelle der Untersuchung dem
                              									Auge eine wirkliche Beurtheilung des Helligkeitsgrades zweier verschieden gefärbter
                              									Flächen zuzumuthen. Diese Schwierigkeit wird wesentlich vermehrt durch das bekannte
                              										Purkinjé'sche Phänomen, wonach jene Beurtheilung
                              									als eine Function der Intensität selbst auftritt. Eine rothe Fläche, welche bei
                              									einer gewissen schwachen Beleuchtung gleich hell mit einer grünen erscheint, wird es
                              									nicht mehr, wenn man beide Flächen in demselben Verhältnisse heller beleuchtet.
                              									Ferner hängt die Beurtheilung der Helligkeiten von der Gröſse der beobachteten
                              									Flächen ab. Hieraus geht schon unmittelbar hervor, daſs alle Untersuchungen, bei
                              									denen nicht die Gesammthelligkeit und Gröſse der beobachteten Photometerflächen
                              									angegeben ist, unvollständig sind. Lépinay und 
                              									Nicati haben bei ihrer Untersuchung des normalen
                              									Sonnenspectrums ein Schattenphotometer angewendet, welches einerseits von den
                              									verschiedenen Theilen des Spectrums, andererseits von dem durch absorbirende
                              									Flüssigkeiten erhaltenen grüngelben Licht einer Vergleichslampe beleuchtet wurde.
                              									Setzt man die Helligkeit einer bestimmten Farbe = 1, so lassen sich für die übrigen
                              									Farben Coëfficienten ermitteln, welche angeben, um wie viel die Intensität des
                              									ursprünglichen Sonnenlichtes vermehrt werden muſs, um die übrigen Farben von
                              									gleicher Helligkeit erscheinen zu lassen. Trägt man die reciproken Werthe dieser
                              									Coëfficienten als Ordinaten zu den als Abscissen genommenen zugehörigen Wellenlängen
                              									auf, so erhält man eine Helligkeitscurve für das untersuchte Spectrum und gültig für
                              									das Auge des betreffenden Beobachters. Um aus einer solchen einmal gewonnenen Curve
                              									die Helligkeiten anders gefärbter Lichtquellen zu bestimmen, ist es erforderlich,
                              									durch spectrophotometrische Untersuchungen, etwa mittels des Glan-Vogel'schen Apparates, die verhältniſsmäſsigen Helligkeiten der
                              									einzelnen Farben eines Normallichtes und der durch letzteres auszumessenden
                              									Lichtquelle in Bezug auf jenes Sonnenspectrum zu ermitteln und für irgend eine Farbe
                              									eine absolute Intensitätsvergleichung auszuführen. Die Verhältnisse der von den so
                              									gewonnenen Curven begrenzten Flächenstücke ergeben alsdann ein Maſs für die
                              									Helligkeit des untersuchten, vom Normallichte in der Farbe abweichenden Lichtes.
                              									Dieser Weg ist für die auch weiter unten angeführten Glühlampen von Otto Schumann eingeschlagen.
                           Für die von der Praxis verlangten Messungen würde es nun nicht
                              									wohl angängig sein, weder jene physiologisch beeinfluſsten
                              									Fundamentalvergleichungen, noch auch eine vollständige spectrophotometriche
                              									Untersuchung einer Lichtquelle zu unternehmen. Lépinay
                              									(vgl. Comptes rendus, 1883 Bd. 97 S. 1428) beschränkt
                              									daher neuerdings die Messung einer mit dem Normallichte verschiedenfarbigen
                              									Lichtquelle auf die Vergleichung zweier Farben und erledigt die physiologischen
                              									Coëfficienten durch entsprechende Voruntersuchungen. In der Formel J = kR bedeutet J die nach
                              									der Methode der Flächenhelligkeit zu verstehende Intensität einer Lichtquelle, R diejenige des rothen, durch Eisenchlorid
                              									hindurchgegangenen Lichtes und k einen physiologisch
                              									beeinfluſsten Faktor, welcher k = 1 : [1 + 0,208 (1 –
                              										V : R)] gesetzt werden kann, wenn V die Intensität des grünen, durch Nickelchlorür
                              									gegangenen Lichtes bedeutet. Dies ergibt für:
                           
                              
                                 V : R =
                                 0,8
                                 J : R = k =
                                 0,96
                                 
                              
                                 
                                 1,0
                                 
                                 1,00
                                 
                              
                                 
                                 1,2
                                 
                                 1,04
                                 
                              
                                 
                                 1,4
                                 
                                 1,09
                                 
                              
                                 
                                 1,6
                                 
                                 1,14
                                 
                              
                                 
                                 1,8
                                 
                                 1,20
                                 
                              
                                 
                                 2,0
                                 
                                 1,26.
                                 
                              
                           Schon Werner Siemens hat in den Annalen der Physik, 1877 Bd. 2 S. 547 hervorgehoben,
                              									daſs bei der Vergleichung namentlich verschiedenfarbiger Lichtquellen darauf
                              									Rücksicht zu nehmen sei, inwiefern dieselben geeignet seien, entfernte Gegenstände
                              									deutlich wahrnehmbar zu machen. Für künstliche Beleuchtung ist in der That diese
                              									Eigenschaft der Lichtquellen von gröſserem Interesse als jene andere, beleuchtete
                              									Flächen in gewisser Helligkeit erscheinen zu lassen. Seitdem ist von Crova und Lagarde im J.
                              									1881 eine Reihe von Messungen so ausgeführt worden, daſs in dem Spalte des
                              									Spectroskopes eine feine Schraffirung angebracht war, welche erst bei bestimmter
                              									Helligkeit erkennbar wurde. Setzt man alsdann wieder die Intensität einer Farbe = 1,
                              									so lassen sich ebenso wie bei den Macé de Lépinay'schen
                              									Untersuchungen Coëfficienten angeben, welche ausdrücken, um wieviel die Stärke des
                              									unzerlegten einfallenden Lichtes vergröſsert oder verkleinert werden muſs, um für
                              									andere Farben jenes feine Gitter ebenso deutlich wahrnehmbar zu machen. Durch die
                              									reciproken Werthe der Coëfficienten ergeben sich dann Curven, deren eingeschlossene
                              									Flächen das Verhältniſs der Lichtintensitäten, nach dieser Methode gemessen,
                              									darstellen. Die Ergebnisse sind wegen des auch bei diesem Verfahren nicht zu
                              									beseitigenden physiologischen Einflusses zunächst nur gültig für das bestimmte Auge
                              									der Beobachter.
                           
                           Nach R. Weber ist die
                              									Beleuchtungskraft B einer Lichtquelle B = kJr, wenn Jr die Intensität einer beliebigen, jedoch
                              									für das Auge einfarbig erscheinenden Farbenmischung und unter k ein physiologisch beeinfluſster Coëfficient
                              									verstanden ist, welcher physikalisch von der dem Jr entsprechenden Farbe, von der
                              									Gesammtfarbe des untersuchten Lichtes und der Helligkeit einer gewissen Fläche
                              									abhängig war, auf welcher, vom Normallichte beleuchtet, kleine Zeichnungen auf ihre
                              									Erkennbarkeit geprüft wurden. Obwohl der Coëfficient k
                              									theoretisch aus zwei Versuchen bestimmt werden kann, so sind doch wegen der mit
                              									solchen Messungen verbundenen groſsen Unsicherheiten, die schon bei einer nur wenig
                              									verminderten Sorgfalt der Beobachtungen 20 bis 50 Procent des Ergebnisses betragen
                              									können, eine gröſsere Anzahl wiederholter Beobachtungen nöthig. Es wurde daher durch
                              									mehrfache Versuche für die verschiedenen Zustände der Glühlampen der Faktor k bestimmt und seine Abhängigkeit von den Intensitäten
                              									zweier Farben, einer rothen und einer grünen, ermittelt, so also, daſs aus dem
                              									Verhältnisse der für Roth und Grün gefundenen Stärken die Zahl k tabellarisch aufgesucht werden kann.
                           Der zu den Messungen verwendete Apparat besteht im Wesentlichen aus einem festen,
                              									wagerechten Rohre A (Fig.
                                 										3), in welchem durch ein Hilfsnormallicht n
                              									die in meſsbarer Weise verschiebbare Milchglasplatte a
                              									beleuchtet wird. In dem um die Längsachse von A
                              									drehbaren Rohr B befindet sich ein Reflexionsprisma p, ferner eine oder mehrere Milchglasplatten bei b und ein Diaphragma d.
                              									Wird das Rohr B auf eine Lichtquelle gerichtet, so
                              									erblickt das bei o hineinsehende Auge ein durch die
                              									linke senkrechte Kante des Prismas in zwei gleich groſse und gleichgeformte Hälften
                              									getheiltes Gesichtsfeld, dessen linke Seite von dem durch b und dessen rechte Seite von dem durch a
                              									gegangenen Licht erleuchtet wird. Durch Verschiebung von a, erforderlichenfalls durch Vermehrung der Milchglasplatten bei b läſst sich in beiden Hälften des Gesichtsfeldes
                              									gleiche Helligkeit herstellen. Durch ein unmittelbar vor das Auge gehaltenes, durch
                              									Kupferoxydul roth gefärbtes, sogen. überfangenes Glas läſst sich auch für sehr stark
                              									von dem Hilfsnormallichte in Farbe abweichende Lichtquellen erzielen, daſs beide
                              									Hälften des Gesichtsfeldes vollkommen gleich gefärbt erscheinen und daher sehr
                              									scharf auf gleiche Helligkeit eingestellt werden können.
                           
                              
                              Fig. 3., Bd. 254, S. 126
                              
                           In Verbindung mit einer Anzahl von Vorversuchen, bei welchen das Rohr B auf eine Walrathkerze gerichtet wurde, lieſs sich
                              									durch eine einzige Einstellung die Helligkeit Jr des rothen Lichtes einer zu prüfenden
                              									Lichtquelle ermitteln. Die Flammenhöhe der als Hilfsnormallicht n benutzten kleinen Benzinkerze wurde mittels
                              									spiegelnder Skala bei s bis auf 0mm,1 abgelesen und möglichst zwischen den Grenzen
                              									19 und 21mm gehalten. (Vgl. Uebersicht 1884 252 * 461.)
                           
                           Werden Kerze und Skala in gleichen Abständen von 27cm von der Linse aufgestellt, so läſst sich das vollständige
                              									Zusammenfallen des Flammenbildes mit der Ebene der Theilung sehr scharf prüfen, wenn
                              									man das Auge in der Richtung der Flamme auf das wirkliche Bild richtet und beim
                              									Heben oder Senken des Kopfes keine Verschiebung des Flammendochtbildes gegen die
                              									Skala bemerkt. Gleichzeitig ist das Bild dann überaus scharf und man kann namentlich
                              									die untere bläuliche Grenze der Flamme, welche auf mattirtem Glase schwer zu
                              									erkennen ist, bis auf 0mm,1 genau ablesen. Die so
                              									ermittelten Werthe für Jr sind in folgender Tabelle 1 zusammengestellt:
                           Tabelle 1.
                           
                              
                                 Lampe
                                 AnzahlderBunsen
                                 Verhältn.\frac{\mbox{Grün}}{\mbox{Roth}}(Gläser)
                                 Verhältn.\frac{\mbox{Grün}}{\mbox{Roth}}(Glan)
                                 kbeob-achtet
                                 kberech-net
                                 Jrbeob-achtet
                                 B = kJr†
                                 JnachLépinay
                                 
                              
                                 Groſse Edison
                                 50525456606568707074
                                 0,950,811,091,061,141,201,241,301,151,28
                                 0,900,951,181,261,351,431,541,791,792,18
                                 –––0,961,151,121,001,291,251,21
                                 –––1,051,111,151,181,221,121,21
                                   4,89  7,22  8,8911,516,225,034,043,843,856,2
                                    –   –  
                                    											–12,0717,9828,7540,1253,4449,0668,00
                                   4,11  6,3110,2012,5820,6436,8049,7760,8760,87    –
                                 
                              
                                 
                                    Swan
                                    
                                 101520253033353840
                                 0,630,560,810,881,001,101,111,171,08
                                 –0,640,911,051,091,131,181,251,33
                                 0,590,681,091,161,101,101,201,141,10
                                 0,740,690,880,931,001,081,091,131,06
                                   0,006  0,170  1,14  2,72  4,86  8,24  8,4910,615,3
                                   0,004  0,117  1,10  2,53  4,86  8,90  9,7511,9816,22
                                     –    –  1,09  3,01  6,03  9,25  9,6312,7717,10
                                 
                              
                                 Greiner
                                    												undFriedrichs
                                   5  9  91214
                                 –0,960,981,251,68
                                 0,650,950,941,391,66
                                 0,831,011,061,171,19
                                 –0,980,991,181,45
                                   0,015  3,05  2,7413,723,7
                                     –  2,99  2,7116,1734,36
                                   0,011  3,12  3,2816,8439,31
                                 
                              
                           † Oder die Stärke der Lampe müſste auf den Bruchtheil 1 : B reducirt werden, um schwarze, auf einer weiſsen
                              									Fläche befindliche Zeichnungen aus einer Entfernung von 89cm ebenso deutlich wahrnehmbar zu machen, wie dies
                              									durch eine Walrathkerze in derselben Entfernung geschieht.
                           Zur Bestimmung des Coëfficienten h
                              									wurden bei a und b
                              									Milchglasplatten (vgl. Fig. 4) verwendet. Auf der
                              									Originalzeichnung betrug die Breite der Kreise der Reihenfolge der Zahlen nach 55,
                              									50, 45, 40, 35, 30, 25 und 20mm, so daſs in
                              									20facher Verkleinerung auf Milchglas photographirt die kleinsten Kreise im achten
                              									Felde der Platte 0mm,1 breit waren. In das
                              									Photometer gebracht, füllten die 1cm breiten und
                              										2cm langen Photogramme etwa den dritten Theil
                              									jeder Hälfte des Gesichtsfeldes aus, so daſs noch eine beträchtliche Fläche übrig
                              									blieb, welche zur Einstellung auf gleiche Flächenhelligkeit benutzt werden konnte. Es wurde nun die
                              									Platte a auf diejenige ein- für allemal ermittelte
                              									Stelle geschoben, in welcher die Zeichnung auf derselben genau unter dem gleichen
                              									Gesichtswinkel erschien wie die in b befindliche
                              									Zeichnung. Diese Stelle lag bei 24cm,5 der an der
                              									Auſsenseite von A angebrachten, von n an gezählten Skala. In dieser Stellung müssen alsdann
                              									beide Zeichnungen von gleicher Deutlichkeit sein, falls die Flächenhelligkeit in a und b die gleiche und
                              									von derselben Farbe ist. Wird dagegen das Rohr B auf
                              									eine anders gefärbte Lichtquelle gerichtet, also auch die Zeichnung bei b von diesem Lichte beschienen, so entspricht im
                              									Allgemeinen einer nach der Methode der Flächenhelligkeit etwa abgeschätzten, gleich
                              									hellen und nun ungleichfarbigen Beleuchtung nicht mehr gleiche Deutlichkeit der
                              									Zeichnungen. Es rührt dies davon her, daſs, wie Lépinay
                              									nachgewiesen, die brechbareren Strahlen vom Grün an nur geringen Beitrag zur Beleuchtungskraft, wohl aber einen noch merklichen zur
                              										Flächenhelligkeit liefern.
                           
                              
                              Fig. 4., Bd. 254, S. 128
                              
                           Bei der erwähnten Stellung der Platte a bei 24cm,5 wurde b von der zu untersuchenden Lichtquelle beleuchtet. Die
                              									Entfernung der letzteren wurde durch Abrücken des Photometers so lange geändert, bis
                              									die beiden in gleicher Gröſse neben einander liegenden Zeichnungen von gleicher
                              									Deutlichkeit erschienen. Betrachtet man wiederholt abwechselnd beide Zeichnungen und
                              									läſst dabei das Auge von den gröbsten Kreisen nach den feineren wandern, so trifft
                              									man auf ein Quadrat, in welchem die einzelnen Kreise nicht mehr von einander zu
                              									trennen sind. Dies liefert bei einer der Zeit nach möglichst gleich vertheilten
                              									Betrachtung beider Zeichnungen ein recht brauchbares Kennzeichen der gleichen
                              									Deutlichkeit, welches namentlich unabhängig vom Auge ist. Nach Herstellung gleicher
                              									Deutlichkeit wurde sodann, ohne in der Stellung der Lichtquellen etwas zu ändern,
                              									dieselbe rothe Glasplatte, welche zur Bestimmung von Jr verwendet war, vor das Auge gebracht und
                              									nun ohne weitere Beachtung der Zeichnungen eine Einstellung auf gleiche Helligkeit
                              									gemacht. Bei solchen Lichtquellen, welche verhältniſsmäſsig weniger rothes und mehr
                              									gelbes Licht enthielten als die Benzinkerze n, war zu
                              									dem Zwecke ein gröſserer Abstand der Platte α von der
                              									Kerze n erforderlich. Beträgt derselbe r Centimeter, so ist k =
                              										(r : 24,5)2. Bei
                              										2cm Flammenhöhe der Benzinkerze entspricht die
                              									Helligkeit des durchscheinenden Lichtes derjenigen, in welcher eine mit Barytweiſs
                              									gestrichene Fläche erscheint, wenn dieselbe von 1,26 Walrathkerzen in 1m Entfernung, oder von 1 Walrathkerze in 89cm Entfernung beleuchtet wird. Hierbei konnten die
                              									Kreise der ersten 4 Felder noch ganz deutlich, diejenigen im 5. Felde ziemlich gut
                              									und diejenigen im 6. Felde nicht mehr mit dem Auge auflösen. Die Werthe von k werden gleich 1, wenn die Farbe der untersuchten
                              									Lichtquelle derjenigen der Benzinkerze gleich wird. Dies kann direkt im Photometer
                              									an der gleichen Färbung der beiden Hälften des Gesichtsfeldes erkannt werden, wenn
                              									ohne vorgesetztes rothes Glas beobachtet wird. Bei geringerer Stromstärke in den
                              									Glühlampen wird die linke Seite gelbröthlich bis braunroth, bei stärkerem Strome
                              									scheinbar umgekehrt die rechte Seite.
                           Um die Abhängigkeit der Werthe k von
                              									dem jeweiligen Glühgrade zu ermitteln, wurde eine zweite Einstellung auf
                              									Flächenhelligkeit mit vorgehaltenem grünem Glase gemacht. Muſste hierbei die Platte
                              										a in den Abstand d
                              									gebracht werden, so war das Verhältniſs der Intensität des grünen Lichtes zu jener
                              									des rothen gegeben durch Grün : Roth = (24,5)2 :
                              										d2.
                           Durch spectroskopische Untersuchung wurde gefunden, daſs durch das
                              										rothe Glas nur
                              									Strahlen zwischen den Wellenlängen λ = 687 und 630
                              									hindurchgingen, deren gröſste Stärke mit der Fraunhofer'schen Linie C, λ = 656
                              									zusammenfiel; die grünen Strahlen lagen zwischen λ =
                              									577 und 516, namentlich bei 547. Gleichzeitig wurde von O.
                                 										Schumann mittels des Glan'schen
                              									Spectrophotometers das Intensitätsverhältniſs Grün :
                                 										Roth bestimmt, für ein Roth von λ = 676,2 und
                              									ein Grün von λ = 557,4. Auch hier waren beide
                              									Intensitäten relative, auf die entsprechenden Farben der Benzinkerze bezogene. Aus
                              									diesen Versuchen ergeben sich folgende Mittelwerthe:
                           
                              
                                 
                                    \frac{\mbox{Grün}}{\mbox{Roth}}
                                    
                                    
                                 
                                    
                                    k
                                    
                                 
                                    \frac{\mbox{Grün}}{\mbox{Roth}}
                                    
                                    
                                 
                                    
                                    k
                                    
                                 
                              
                                 0,3
                                 0,50
                                 1,3
                                 1,22
                                 
                              
                                 0,4
                                 0,56
                                 1,4
                                 1,28
                                 
                              
                                 0,5
                                 0,64
                                 1,5
                                 1,34
                                 
                              
                                 0,6
                                 0,72
                                 1,6
                                 1,40
                                 
                              
                                 0,7
                                 0,80
                                 1,7
                                 1,46
                                 
                              
                                 0,8
                                 0,87
                                 1,8
                                 1,51
                                 
                              
                                 0,9
                                 0,94
                                 1,9
                                 1,56
                                 
                              
                                 1,0
                                 1,00
                                 2,0
                                 1,61
                                 
                              
                                 1,1
                                 1,08
                                 2,1
                                 1,65
                                 
                              
                                 1,2
                                 1,15
                                 2,2
                                 1,69.
                                 
                              
                           Für praktische Messungen ist die Beleuchtungskraft einer Glühlampe nach der Formel
                              										B = kJr zu
                              									berechnen, wobei Jr
                              									unter Einschaltung eines rothen Glases gemessen und k
                              									aus Tabelle 2 entnommen wird, nachdem durch eine zweite Intensitätsmessung mit
                              									grünem Glase das Verhältniſs Grün : Roth bestimmt
                              									ist.
                           Aus den von O. Schumann (daselbst 1884 * S. 220)
                              									ausführlich mitgetheilten Versuchen ergibt sich zunächst die bemerkenswerthe
                              									Thatsache, daſs der Widerstand einer gut glühenden Lampe etwa halb so groſs ist als
                              									im kalten Zustande. Die sonstigen Endzahlen sind im Auszuge
                           Tabelle 2.
                           
                              
                                 AnzahlderBunsen
                                 Ampère
                                 Volt
                                 Ohm
                                 Beob.Intensitätλ = 656
                                 Relative Intensitäten.    Grün = 1.
                                 
                              
                                 Roth676
                                 Gelb615
                                 Blau487
                                 Indigo464
                                 Violett429
                                 
                              
                                 Swan'sche Glühlampe.
                                 
                              
                                   0
                                 –
                                 –
                                 65,4
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 15
                                 0,627
                                 23,79
                                 37,9
                                 0,17
                                 1,55
                                 1,31
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 20
                                 0,850
                                 30,48
                                 35,9
                                 1,14
                                 1,10
                                 1,06
                                 0,89
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 25
                                 1,028
                                 34,87
                                 33,9
                                 2,72
                                 0,95
                                 1,03
                                 1,06
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 30
                                 1,146
                                 39,13
                                 34,1
                                 4 ,86
                                 0,92
                                 1,02
                                 1,08
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 33
                                 1,251
                                 42,30
                                 33,8
                                 8,24
                                 0,87
                                 0,97
                                 1,14
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 33
                                 1,188
                                 40,43
                                 34,0
                                 –
                                 0,90
                                 1,02
                                 1,12
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 35
                                 1,244
                                 41,81
                                 33,6
                                 8,49
                                 0,85
                                 0,97
                                 1,14
                                 1,22
                                 –
                                 
                              
                                 38
                                 1,336
                                 43,88
                                 32,8
                                    10,6
                                 0,80
                                 0,94
                                 1,14
                                 1,22
                                 1,30
                                 
                              
                                 40
                                 1,398
                                 45,23
                                 32,3
                                    15,3
                                 0,75
                                 0,90
                                 1,15
                                 1,24
                                 1,34
                                 
                              
                                 Kleine Edison'sche Glühlampe.
                                 
                              
                                   0
                                 –
                                 –
                                 121,3
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 15
                                 0,3275
                                 28,25
                                 86,26
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 20
                                 0,4645
                                 34,38
                                 74,01
                                   0,098
                                 2,13
                                 1,36
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 25
                                 0,5988
                                 41,86
                                 69,74
                                   0,746
                                 1,27
                                 1,16
                                 0,82
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 30
                                 0,7499
                                 48,24
                                 64,33
                                 2,25
                                 0,92
                                 1,04
                                 1,25
                                 1,43
                                 –
                                 
                              
                                 35
                                 0,8784
                                 55,07
                                 62,55
                                 5,18
                                 0,78
                                 0,90
                                 1,23
                                 1,37
                                 1,42
                                 
                              
                                 40
                                 1,1031
                                 62,08
                                 60,17
                                 9,89
                                 0,77
                                 0,92
                                 1,29
                                 1,57
                                 1,78
                                 
                              
                                 45
                                 1,1187
                                 70,06
                                 59,05
                                    20,1
                                 0,75
                                 0,88
                                 1,44
                                 2,00
                                 2,25
                                 
                              
                           
                           in Tabelle 2 zusammengestellt. In derselben bedeuten die
                              									Zahlen unter „Relative Intensitäten“, wie viel mal mehr Lieht der
                              									betreffenden Farbe im elektrischen Lichte enthalten ist als in dem von der
                              									Benzinkerze ausgestrahlten Lichte, wenn jedesmal Grün (λ = 557) gleich hell gemacht wird, so daſs die Zahlen unter Roth Ausdrücke
                              									für die Farbenzusammensetzung der betreffenden Lichtquelle darstellen. Je kleiner
                              									diese Zahlen werden, um so bläulicher wird die Farbe des elektrischen Glühlichtes im
                              									Vergleiche mit der des Benzinlichtes.
                           Für Sonnenlicht würde dieses Verhältniſs 0,22 werden. Es erreicht also das
                              									elektrische Glühlicht niemals die Farbe des Sonnenlichtes. Dieselben erscheinen
                              									vielmehr sämmtlich roth gegen dasselbe. Zum Beweise, daſs diese Thatsache auch noch
                              									bestehen bleibt, wenn sich die Glühlampe in ihrer höchsten Glut befindet, d.h. in
                              									dem Zustande kurz vor dem Zerspringen des Fadens, führt Schumann noch folgende Zahlen für kleine Edison'sche Glühlampen an:
                           
                              
                                 Anzahl derBunsen
                                 ArbeitVolt-Ampère
                                 
                                    \frac{\mbox{Grün}}{\mbox{Roth}}
                                    
                                 
                                    \frac{\mbox{Grün}}{\mbox{Roth}}
                                    
                                 
                              
                                 41
                                 82
                                 0,73
                                 1,70
                                 
                              
                                 42
                                 86
                                 0,69
                                 1,78
                                 
                              
                                 43
                                 92
                                 0,66
                                 2,12
                                 
                              
                                 44
                                 94
                                 0,63
                                 2,43
                                 
                              
                                 45
                                 97
                                 0,62
                                 2,63
                                 
                              
                                 48
                                 111
                                 0,60
                                 2,91
                                 
                              
                                 50
                                 118
                                 0,59
                                 2,94
                                 
                              
                                 52
                                 120
                                 0,58
                                 3,38.
                                 
                              
                           Bei 54 Bunsen zerriſs der Kohlenfaden. Der kleinste Werth,
                              									welchen das Verhältniſs Roth : Grün annimmt, ist mithin immer noch das 2,5fache des Sonnenlichtes. Für
                              									eine hellbrennende Erdöllampe (Doppelflachbrenner) wird Roth : Grün gleich 0,76. Es würde also die
                              									Farbe des Glühlichtes, sobald es sich in einem solchen Zustande des Glühens
                              									befindet, daſs die Lampen voll ausgenutzt und doch nicht überanstrengt werden,
                              									gleich der einer gut brennenden Erdöllampe zu setzen sein. Dasselbe Ergebniſs findet
                              									man bei Betrachtung der Zahlen Indigo : Grün. Für die Sonne ist dieses Verhältniſs 4,35 und für
                              									Erdöl 1,24. Es nimmt also bei der elektrischen Lampe kurz vor dem Verbrennen
                              									derselben das Indigo und Violett bedeutend an Stärke zu, erreicht aber doch nicht
                              									das Sonnenlicht; dagegen überwiegt es den Gehalt des Indigo und Violett im
                              									Erdöllichte. Für praktisch angewendete Helligkeiten dagegen ist der Unterschied im
                              									Blau und Violett mit obiger Erdöllampe sehr klein, so daſs auch für diese Farben die
                              									sehr nahe Gleichheit der Farben beider Lichter angenommen werden darf. Gaslicht im
                              									gewöhnlichen Brenner würde dagegen erheblich röther erscheinen.