| Titel: | Apparate zum Trocknen von Braunkohlen. | 
| Fundstelle: | Band 254, Jahrgang 1884, S. 131 | 
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                        Apparate zum Trocknen von
                           								Braunkohlen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									10.
                        Apparate zum Trocknen von Braunkohlen.
                        
                     
                        
                           R.
                                    											Jacobi in Zeitz (* D. R. P. Kl. 82 Nr. 27546 vom 15. December 1883) will den
                              									inneren Raum der mit den Verbrennungsgasen direkt betriebenen Telleröfen zum Trocknen von Braunkohlen durch eine
                              									Zunge z (Fig. 10 bis 12 Taf. 10) in
                              									zwei Abtheilungen A und B
                              									zerlegen. Die in den Feuerungen f entwickelten
                              									Verbrennungsgase gelangen durch Kanäle s mit einer
                              									Temperatur von 1000° in den oberen Theil der oberen Zone A und treffen hier mit der nassen und kalten Kohle zusammen. Hierbei geben
                              									dieselben einen groſsen Theil ihrer Wärme schnell an die Kohle ab und bringen einen
                              									entsprechenden Theil des in den Kohlen enthaltenen Wassers zur Verdampfung. Der
                              									Dampf aus der Kohle mischt sich mit den Verbrennungsproducten und überhitzt sich,
                              									indem er ihnen weitere Wärme entzieht. Das aus Verbrennungsgasen und überhitztem
                              									Wasserdampfe bestehende Gemisch tritt nun durch die Oeffnungen d der Zunge z nach der
                              									zweiten Ofenzone über, in welche allmählich und ununterbrochen auch die Kohle
                              									gelangt, und gibt hier seine Wärme weiter ab, wobei sich der in A schnell begonnene Trockenprozeſs verlangsamt und so
                              									weit als nöthig fortsetzt. Der aus der Kohle ferner entweichende Wasserdampf mischt
                              									sich auch hier mit den Verbrennungsproducten und überhitzt sich dabei ebenfalls,
                              									wodurch die Temperatur der heizenden Gase weiter sinkt. Dieselben enthalten nun
                              									vorwaltend überhitzten Dampf und erreichen schlieſslich durch O den Schornstein mit einer durch Schieber oder
                              									Drosselklappen leicht zu regelnden Temperatur von 90 bis 100°. Durch diese groſse
                              									Menge von überhitztem Wasserdampf soll namentlich die Entzündung der Kohle erschwert
                              									werden.
                           Der sich an die trichterförmige Zunge anschlieſsende Teller n ist in der Mitte geschlossen, während die übrigen Teller ringförmig
                              									gestaltet und in der Nähe der Welle w durchbrochen
                              									sind. Der Weg, welchen die Gase nehmen, ist durch voll ausgezogene, der Weg der
                              									Kohlen durch punktirte Pfeile angedeutet. Die Einführung der nassen und die
                              									Abführung der trockenen Kohlen, der Antrieb der Welle w, die Construction der Schaufelarme u. dgl. weicht von bekannten
                              									Einrichtungen nicht ab; nur ist der oberhalb des mittleren Tellers n angebrachte Schaufelarm noch mit Gegenschaufeln i versehen, welche die nach dem mittleren Theil des
                              									Tellers etwa gelangenden Kohlen nach den Löchern o
                              									schieben, wohin auch die auf dem eigentlichen Teller liegenden Kohlen durch die
                              									Schaufeln des Rührarmes nach und nach befördert werden.
                           Der Dampftellerofen von R.
                                 										Jacobi und der Zeitzer Eisengieſserei in
                              										Zeitz (* D. R. P. Kl. 10 Nr. 28077
                                 										vom 19. Oktober 1883) besteht, wie in Fig. 8 und 9 Taf. 10 dargestellt ist,
                              									aus einer Anzahl doppelwandiger mit Rändern versehenen Teller n, welche von den hohlen Säulen s und S getragen werden. Die Welle w trägt Arme a, an welchen Schaufeln so
                              									befestigt sind, daſs dieselben die Braunkohlen abwechselnd nach auſsen und innen
                              									treiben. Der Dampf tritt bei g in die Säule s ein und durchströmt von hier die doppelwandigen
                              									Teller, um mit dem gebildeten Condensationswasser nach der Säule S und durch das Rohr b zum
                              									Austritte zu gelangen. Die oberen Wände der Teller geben die aufgenommene Wärme
                              									direkt an das auf denselben ruhende, durch die Arme und Schaufeln in steter Bewegung
                              									erhaltene Material ab; die unteren Wände übertragen die Wärme durch Strahlung theils
                              									an die eingeschlossene Luft, theils auf die oberen Schichten des Materials, wodurch
                              									das überschüssige Wasser zur Verdampfung gebracht wird.
                           Um eine Uebersättigung der Luft mit Wasserdampf und die daraus folgende Dunstbildung
                              									und Verschwendung an Wärme zu verhüten, sind unter der Decke des Füllbodens m und unter dem unteren Teller Dampfschlangen v angebracht, welche ebenfalls mit den beiden hohlen
                              									Säulen s und S verbunden
                              									sind. Der ganze Ofen ist mit einem beweglichen Mantel u
                              									umgeben, welcher unten einige Teller frei läſst.
                           Zur Regelung der Luftströmungen erhält der unterste Teller eine mittlere Aussparung,
                              									welche nur eben groſs genug ist, um die reibungslose Bewegung der stehenden Welle zu
                              									gestatten. Der nächst höhere Teller erhält eine Aussparung von solcher Gröſse, daſs
                              									deren freier Querschnitt genügt, die zwischen beiden Tellern eintretende heiſse
                              									Luft, sowie Wasserdampf und Staub in der Richtung des Pfeiles abzuführen u.s.f., bis
                              									schlieſslich der obere Teller die gröſste Oeffnung hat. Ferner sind die
                              									Umfassungsränder der mittleren Aussparung des oberen Tellers und der Füllöffnung
                              									nach unten hin bis dicht über die Arme a verbreitert,
                              									so daſs ringförmige Oeffnungen verbleiben, in welchen sich die Arme frei bewegen
                              									können. Zur Verkleinerung des Querschnittes dieser Oeffnungen dienen Ringe e, welche an den Armen befestigt sind und sich mit
                              									diesen drehen; sie lassen zwischen sich und den Rändern r oben und unten so viel Spielraum, wie nöthig, um auch hier Luft, Staub
                              									und Wasserdampf nach Bedarf abzuführen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
