| Titel: | Haubold's bez. Trink's Neuerung an Kalanderwalzen. | 
| Fundstelle: | Band 254, Jahrgang 1884, S. 148 | 
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                        Haubold's bez. Trink's Neuerung an Kalanderwalzen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									11.
                        Haubold's bez. Trink's Neuerung an Kalanderwalzen.
                        
                     
                        
                           Die Befestigung der Endflanschen der aus zusammengepreſstem Papier, Baumwolle u. dgl.
                              									hergestellten Kalanderwalzen (vgl. 1883 250 302. 1884 252 83) auf der eisernen Achse erfolgt meist in der
                              									Weise, daſs – wie aus Fig. 1 Taf. 11 zu
                              									entnehmen – hinter den Flanschen s in eine eingedrehte
                              									Spur getheilte und über der Achse vorstehende Ringe m,
                              									welche durch aufgezogene Ringe n zusammengehalten sind,
                              									eingelegt werden (vgl. Fig. 1 links), oder daſs
                              									die Flanschen s und die Achse kegelförmig aus- und
                              									abgedreht und in den Zwischenraum Keile k getrieben
                              									werden (vgl. Fig.
                                 										1 rechts). Der Druck der zusammengepreſsten Papierscheiben nach auſsen
                              									wird also das eine Mal von den Ringen m, das andere Mal
                              									von der Kegelfläche der Achse aufgenommen; bei beiden Befestigungsarten ist jedoch
                              									nichts angebracht, was ein Drehen der Flanschen s auf
                              									der Achse hindern könnte. Dagegen schützt nur der Umstand, daſs die Flanschen fest
                              									auf die Achse getrieben werden.
                           Zur Sicherung des Festsitzens der Flanschen will C. G. Haubold jr. in
                              										Chemnitz (* D. R. P. Kl. 47 Nr. 27470
                                 										vom 18. December 1883) sowohl in der gerade auf die Achse aufgepreſsten
                              									Flansche o (Fig. 2 Taf. 11) als auch
                              									in die Achse mehrere flache oder runde Nuthen, welche schräg verlaufen, einarbeiten
                              									und in dieselben Keile b eintreiben. Zur Sicherung
                              									gegen das Zurückgehen dieser Keile wird dann der Ring i
                              									auf die Achse aufgezogen.
                           Wenn Papierwalzen mit geheizten Walzen zusammen arbeiten, so erwärmt sich die
                              									Papierwalze und die noch zwischen dem Papiere befindliche Luft wird ausgedehnt und
                              									verdünnt Beim Wiedererkalten drückt dann die äuſsere Luft das Oel von den Lagern
                              									zwischen der Achse und Flansche in die Walze und diese wird an den Enden von. innen
                              									heraus vom Oele durchtränkt. Um diesem Uebelstande vorzubeugen, läſst Haubold in den Flanschen o
                              									(vgl. Fig. 2)
                              									innen eine Nuth c eindrehen, von welcher mehrere radial
                              									gebohrte Löcher nach auſsen gehen. Das auf der Achse bis in diese Nuth gesaugte Oel
                              									wird dann bei der Drehung der Walze durch die Löcher nach auſsen befördert, ohne an
                              									das Papier zu kommen. Die Luft wird aber dann vielmehr in diesen Löchern angesaugt
                              									werden, so daſs Oel in die Nuth überhaupt nicht so leicht gelangen kann. Bei einer
                              									anderen Ausführung werden zu demselben Zwecke an der Anlageseite der Flansche o mehrere radiale Nuthen p
                              									eingearbeitet und zwischen die Flansche und das Papier eine Scheibe k eingelegt. Auch wird die Achse von ihrem Ende aus angebohrt und läuft
                              									diese Bohrung in die radialen Löcher u aus, so daſs
                              									fortwährend ein Luftstrom von auſsen durch t und u in die Nuth c und von
                              									hier in den Nuthen p der Flanschen wieder nach auſsen
                              									zieht, welcher den sich erwärmenden Lagerzapfen kühlt und einem zu groſsen Erhitzen
                              									desselben vorbeugt. Dieses Mittel kann vortheilhaft auch bei Metallwalzen in
                              									Anwendung kommen.
                           Um der Gefahr des Verbrennens vorzubeugen, welcher mit geheizten Metallwalzen
                              									zusammen arbeitende Papierwalzen ausgesetzt sind, ist von Herbert J. Trink in Chicopee (Amerikanisches Patent Nr. 285476 nach der
                              										Papierzeitung, 1883 S. 1816) eine Einrichtung zum
                              									beständigen Kühlen der Walzen angegeben. Wie in Fig. 1 Taf. 11 skizzirt,
                              									sind die Papierscheibenringe f nicht unmittelbar auf
                              									der Achse zusammengepreſst, sondern auf einem Kupferrohre, das auf der Achse von den
                              									Ringen d getragen wird. Die Achse ist von beiden Enden
                              									angebohrt und dicht mit Rohren a und i verbunden; die Bohrungen laufen in den radialen
                              									Löchern v und w in dem
                              									Zwischenräume des Kupferrohres und der Achse aus. Auf der einen Seite wird nun in
                              									dem Rohre a beständig kaltes Wasser zugeleitet, welches
                              									durch Aussparungen in den Ringen d von einer Abtheilung
                              									zwischen denselben immer in die nächste Abtheilung gelangen kann und auf der anderen
                              									Seite in dem Rohre i wieder abgeführt wird.
                           
                        
                     
                  
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