| Titel: | O. Lorentz's doppelt wirkender Cylinderblasebalg. | 
| Fundstelle: | Band 254, Jahrgang 1884, S. 282 | 
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                        O. Lorentz's doppelt wirkender Cylinderblasebalg.
                        Mit Abbildung auf Tafel
                              									20.
                        O. Lorentz's doppelt wirkender Cylinderblasebalg.
                        
                     
                        
                           Eine Feldschmiede mit eigentümlicher doppelt wirkender Blasebalganordnung ist von O. Lorentz
                                    											jr. in Berlin (* D. R. P. Kl. 27 Nr. 25232 vom 16. Februar 1883) angegeben worden. In
                              									einem durch den Zwischenboden e (Fig. 17 Taf. 20) in zwei
                              									Räume getheilten Gehäuse befindet sich im oberen Theile der eigentliche Blasebalg
                              										B, ein cylindrischer gefalteter Sack, welcher an
                              									dem Gehäusedeckel befestigt ist und durch seinen schweren Guſseisenboden i aus einander gezogen wird. Der Raum B steht durch das sich nach innen öffnende Ventil b mit der Auſsenluft, andererseits durch das
                              									Auslaſsventil c und den Kanal h mit dem unteren Gehäuseraume in Verbindung. Wird nun durch Niederdrücken
                              									des Handhebels l mittels der an dem schweren Boden i des Blasebalges B
                              									angreifenden Stange k der letztere zusammengedrückt, so
                              									strömt die in demselben befindliche Luft durch c und
                              										h in den unteren Raum des Gehäuses. Gleichzeitig
                              									aber wird Auſsenluft durch das Ventil a in den oberen
                              									Gehäuseraum gesaugt, welche bei darauf erfolgendem durch das Gewicht des Bodens i bewirktem Niedergange des Balges B durch das Ventil d und
                              									Rohr h gleichfalls in den unteren Gehäuseraum gepreſst
                              									wird, aus welchem dann die Luft durch das Rohr m zu der
                              									Essenform u geleitet wird. Da sowohl beim Auf-, als
                              									beim Niedergange des Balges B Luft in den als
                              									Windkessel dienenden unteren Gehäuseraum geliefert wird, so kann der aus der Düse
                              									strömende Luftzug ein recht gleichmäſsiger sein. Ganz unverständlich erscheint aber
                              									die Anordnung des cylindrischen Balges C im unteren
                              									Räume des Gehäuses. Sofern das Innere dieses Balges frei mit der Auſsenluft in
                              									Verbindung stände und der Balg dann durch eine schwache Feder aufgebläht würde, so
                              									wäre eine gewisse Regelung des Luftdruckes denkbar. In der gezeichneten Ausführung
                              									ist aber ein Einlaſsventil in das Innere des Balges C
                              									vorhanden, welcher andererseits durch einen Kanal und das Rückschlagsventil f mit dem unteren Räume des Gehäuses in Verbindung
                              									steht. 
                              									Lorentz denkt sich nun, daſs die durch die Bewegung des
                              									Balges B in den unteren Gehäuseraum gepreſste Luft den
                              									Balg C zusammendrückt und so die in letzterem
                              									befindliche Luft durch das Ventil f gleichfalls in den
                              									unteren Gehäuseraum treten muſs. Selbstverständlich ist dies nicht der Fall, indem
                              									der Druck innerhalb des Balges C in Folge der Wirkung
                              									der Feder s immer kleiner sein wird als auſserhalb
                              									desselben, von einem Ueberströmen der Luft durch das Ventil f daher niemals die Rede sein kann. Die Wirkung des Balges C wird daher, wenn man von dem Einflüsse der Feder s und den passiven Widerständen absieht, dieselbe sein,
                              									als wenn derselbe gar nicht vorhanden wäre.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
