| Titel: | A. Hering's Wasserröhren-Flammrohrkessel. | 
| Fundstelle: | Band 254, Jahrgang 1884, S. 363 | 
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                        A. Hering's Wasserröhren-Flammrohrkessel.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									26.
                        A. Hering's Wasserröhren-Flammrohrkessel.
                        
                     
                        
                           Durch die in Fig.
                                 										1 bis 6 Taf. 26 dargestellte Kesselconstruction von A. Hering
                              									in München (* D. R. P. Kl. 13 Nr. 27582
                                 										vom 27. November 1883) soll das Prinzip der Innenfeuerung unter
                              									gleichzeitiger Anwendung eines Tenbrink'schen Rostes
                              									auf die Wasserröhrenkessel ausgedehnt werden. Zu diesem Zwecke wird aus dicht an
                              									einander gelegten Röhren, welche zwischen zwei ringförmigen Wasserkammern befestigt
                              									sind, ein beliebig weites Flammrohr gebildet, durch welches die Heizgase geführt
                              									werden. Die Hauptschwierigkeit liegt dabei in der Befestigung der Röhren. Dieselbe
                              									soll entweder wie in Figur 4 mittels in die Röhren eingeschraubter Flanschenstücke, oder wie
                              									in Figur 5
                              									mittels Hakenschrauben, welche in die kegelförmig verengten Röhrenenden eingehängt
                              									sind, bewirkt werden. Bei beiden Methoden bleiben in den Wänden der Wasserkammern
                              									zwischen den Rohrlöchern genügend breite Stege, um die Festigkeit derselben nicht zu
                              									beeinträchtigen. Die vordere Wasserkammer nimmt die cylindrische Feuerbüchse mit dem
                              									Tenbrink-Roste auf (vgl. Fig. 1) und ist deshalb
                              									verhältniſsmäſsig lang; die hintere kann beliebig flach sein.
                           Ein derartiger aus den beiden Endkammern und dem Röhrenkranze gebildeter Körper kann
                              									für sich als nicht eingemauerter Kessel benutzt werden, wie in Fig. 2 und 3 dargestellt ist. Die
                              									Kammern sind dann zu dem Röhrenkranze excentrisch anzuordnen und der höchste Punkt
                              									der hinteren Kammer ist zur Abführung des Dampfes durch ein Rohr mit der vorderen
                              									Kammer bezieh. mit einem auf derselben angebrachten Dampfdorne zu verbinden; an die
                              									Oeffnung der hinteren Kammer ist der Schornstein anzuschlieſsen. Selbstverständlich
                              									können die Wasserröhren beliebig nach vorn oder hinten geneigt sein. Der ganze
                              									Kessel kann durch eine von einem Blechmantel gehaltene Wärmeschutzmasse gegen
                              									Abkühlung geschützt werden. Man kann aber den Kessel auch einmauern und mit einem
                              									Oberkessel verbinden, wie in Fig. 6 gezeichnet ist. In
                              									diesem Falle werden die Röhren auch auſsen von den Heizgasen umspült.
                           Die Vorzüge dieser Construction gegenüber den gewöhnlichen Flammrohrkesseln liegen
                              									darin, daſs man das Flammrohr beliebig weit machen und daher auch Tenbrink- oder
                              									Treppenroste für die Feuerung benutzen kann, ferner darin, daſs die Heizfläche im
                              									Vergleiche mit einem glatten Flammrohre von gleichem Durchmesser wesentlich gröſser
                              									ist und daſs namentlich die Heizwände viel dünner ausfallen als bei glatten oder
                              									gewellten Flammrohren. Gegenüber den gewöhnlichen Wasserröhrenkesseln ist der
                              									Vortheil eines kräftigen Zuges auch bei niedrigen Schornsteinen hervorzuheben.
                              									Allerdings wird man mit der vorliegenden Construction nicht leicht so groſse Heizflächen, wie
                              									solche die in zahlreichen Reihen angeordneten Röhren der gebräuchlichen
                              									Wasserröhrenkessel bieten, erzielen können.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
