| Titel: | Ueber die Herstellung und Gewinnung von Schwefligsäure. | 
| Fundstelle: | Band 254, Jahrgang 1884, S. 383 | 
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                        Ueber die Herstellung und Gewinnung von
                           								Schwefligsäure.
                        Patentklasse 40. Mit Abbildungen auf Tafel 28.
                        Ueber die Herstellung und Gewinnung von Schwefligsäure.
                        
                     
                        
                           Th. Walker und J. F. Carter in
                              										Philadelphia (* D. R. P. Nr. 28308
                                 										vom 18. November 1883) wollen bei ihrem Erzröstofen das zu röstende oder zu chlorirende Erz durch Retorten führen,
                              									in denen es durch Rührwerke in beständiger Bewegung erhalten wird. Die dazu
                              									verwendeten Retorten B (Fig. 3 bis 5 Taf. 28) sind von dem
                              									Heizraume A umgeben, welcher mit Feuerung C und Rauchabzug Z
                              									versehen ist. Durch die Kopfwände der Retorten führt der Länge nach eine Hohlwelle
                              										a mit Rührarmen c,
                              									deren flache Zähne mit der Drehungsebene einen Winkel bilden. In die Hohlwelle wird
                              									von dem einen Ende her durch Rohr w Wasser eingeführt,
                              									welches am anderen Ende durch das Rohr x in die
                              									Hohlwelle der zweiten Retorte, aus dieser durch das Rohr y in die folgende u.s.f. bis zur letzten Retorte gelangt und von da durch
                              									das Rohrs abflieſst.
                           Durch die inneren Scheidewände K wird jede der Retorten
                              									der Länge nach zum Theile eingeschlossen und zugleich eine Oeffnung zwischen
                              									letzteren und der Ummauerung abwechselnd an gegenüber liegenden Ofenenden gelassen,
                              									so daſs die Feuergase vom Herde aus einen Zickzacklauf nach aufwärts, wie durch
                              									Pfeile angegeben, nehmen müssen, um oben durch das Abzugsrohr Z zu entweichen. Die Drehung der Rührer erfolgt mittels
                              									der Schneckengetriebe b. Durch die schrägen
                              									Seitenkanäle o sind die Retorten mit Kammern N verbunden, in denen sich etwa mitgerissener Ruſs u.
                              									dgl. ablagern soll. Die Klappen n dieser Kanäle können
                              									mittels Handhaben d eingestellt werden.
                           Da die Retorten durch ungleiche Erwärmung sich ausdehnen und zusammenziehen, so
                              									müssen die Rührer so eingerichtet sein, daſs dieselben unter keinen Umständen an die
                              									Wände derselben anschlagen können. Zu diesem Zwecke ist jede Kopfwand der Retorten
                              									mit einer Oeffnung von gröſserem Durchmesser versehen, als die Hohlwelle Durchmesser
                              										hat, und die Welle
                              									selbst wird von einer gröſseren Platte getragen, so daſs bei einer
                              									Seitenverschiebung stets die Oeffnung von der Platte geschlossen gehalten wird.
                           Das Erz wird durch den Trichter t in die obere Retorte
                              										B eingeführt- zugleich setzt man die Rührer in
                              									Umdrehung und läſst Kühlwasser durch die Röhren und die Hohlwellen durchflieſsen, um
                              									ein Verbiegen der Wellen in Folge der starken Erhitzung zu verhüten. Es wird nun
                              									ununterbrochen in beliebig regelbarer Menge Erz durch den Trichter t in die obere Retorte B
                              									eingeführt, durch die Drehung der Rührer wird dasselbe aufgerührt und kommt dann
                              									sowohl mit der heiſsen Luft im Inneren der Retorte, als auch mit deren Wandungen in
                              									allseitige Berührung. Durch die schräg gestellten Röhren wird das Erz ununterbrochen
                              									den Kanälen e zugeführt, um in die nächste Retorte zu
                              									fallen, bis es schlieſslich durch Kanal u den Apparat
                              									verläſst. Jede Retorte ist mit Luftöffnungen versehen. Um durch sämmtliche Retorten
                              									einen Luftzug zu erzeugen, ward der Luftkanal in der untersten Retorte B geöffnet und ebenso der von der obersten Retorte in
                              									die Ruſskammer N führende Rauchkanal o nahe an der Stelle der Einführung. Dadurch wird ein
                              									von genanntem Luftkanal herkommender Luftzug erzeugt, welcher die Retorten und das
                              									darin enthaltene Erz in einer Richtung durchstreicht, entgegengesetzt der
                              									Bewegungsrichtung des Erzes.
                           Nach einem Berichte von C. M. Cresson im Engineering and Mining Journal, 1884 Bd. 37 * S. 294
                              									bewährte sich dieser Apparat zum Rösten von Pyriten mit
                              									42,2 Proc. Schwefel.
                           Der Röstofen von J. Grillo in
                              										Neumühl-Hamborn (* D. R. P. Nr. 28458
                                 										vom 29. Januar 1884) besteht, wie Fig. 1 und 2 Taf. 28 zeigen, aus über
                              									einander liegenden Röstmuffeln A bis E und Feuerzügen a bis g. Das Erz wird bei o auf
                              									die obere Röstsohle A gebracht, von dieser durch
                              									Schlitze auf die nächste Sohle B, schlieſslich bis E, auf welcher Sohle das Erz todt geröstet wird. Die
                              									Feuerungsgase, welche einem Generator G oder einer
                              									direkten Feuerung entnommen werden, umspülen die Röstmuffeln auf drei Seiten und
                              									nehmen den entgegengesetzten Weg wie die Erze. Die sich bei der Röstung entwickelnde
                              									Schwefligsäure zieht durch die Schlitze v und die in
                              									den Seiten wänden eingemauerten Rohre zur Staubkammer R, aus welcher sie zur Schwefelsäurefabrik übergeführt wird. Soll ein schwer
                              									zu röstendes Erz auf der unteren Sohle mit direktem Feuer todt geröstet werden, so
                              									wird der Schieber w geschlossen, s und z werden geöffnet
                              									und die Feuergase dadurch gezwungen, anstatt unter der Röstsohle durch die
                              									Röstmuffel E zu ziehen, um so unmittelbar auf die Erze
                              									zu wirken. Durch die Schieberöffnung bei z treten die
                              									Feuergase in den Feuerzug b und nehmen von da ab den
                              									gewöhnlichen Weg wieder auf.
                           Hänisch und M. Schröder in
                              										Rosdzin, Schles. (* D. R. P. Nr.
                                 										26181 vom 18. Januar 1883 und Zusatz Nr. 27581 vom 23. November 1883)
                              									wollen die in den
                              									Röstgasen enthaltene Schwefligsäure durch Wasser absorbiren lassen, die erhaltene
                              									Lösung dann auf etwa 100° erwärmen, zerstäuben und durch einen Luftstrom die
                              									Schwefligsäure zur Schwefelsäuredarstellung fortführen. Da die so erhaltenen Gase
                              									etwa doppelt soviel Schwefligsäure enthalten als die Verbrennungsgase des Schwefels,
                              									so wird der Kammerraum nicht einmal halb so groſs zu sein brauchen als bei Schwefel
                              									und auch der Salpeter verbrauch wird sich erheblich beschränken lassen.
                           Die gekühlten Röstgase treten durch das Rohr a (Fig. 6 bis 9 Taf. 28),
                              									nachdem zuvor ihre Wärme im Apparate b nutzbar gemacht
                              									worden ist, unten in den Röstgas-Entsäuerungsthurm c
                              									ein und werden oben durch ein Rohr d mit Hilfe eines
                              									Gebläses abgesaugt. Der Thurm enthält zur guten Vertheilung des durch Rohr y von oben herabflieſsenden Wassers entweder
                              									Lattennetze, regelmäſsig geformte Steine, Kokes oder sonstiges hierzu brauchbares
                              									Material. Aus dem Thurme c gelangt das
                              									Absorptionswasser der Schwefligsäure durch Rohr e in
                              									den etwas tiefer gelegenen geschlossenen Sammelbehälter f und von hier durch das etwa 1m,5
                              									abfallende Rohr g in die unterste Schicht des
                              									Vorwärmapparates h. Derselbe ist aus einer gröſseren
                              									Anzahl 3mm dicker Bleiplatten zusammengesetzt, aus
                              									denen eine entsprechende Anzahl etwa 4cm hoher,
                              									über einander befindlicher Bleikammern gebildet ist. In die untere Schicht tritt das
                              									durch Rohr g zugeführte Wasser von links nach rechts
                              									ein und gelangt hierauf durch eine seitliche Verbindung i, welche die ganze Länge der Seitenkante einnimmt, in die dritte Schicht,
                              									geht hier von i nach h und
                              									sodann weiter in die 5., 7., 9.... Schicht. Die den geraden Zahlen entsprechenden
                              									Schichten dienen in gleicher Weise zum Herabflieſsen des bereits entsäuerten heiſsen
                              									Wassers, welches im weiteren Verlaufe des Verfahrens erhalten wird. Die
                              									Strömungsrichtungen des letzteren bei l eintretenden
                              									Wassers kreuzen sich rechtwinklig mit denen des aufsteigenden sauren Wassers, so
                              									daſs die Uebergangsstellen für das herabflieſsende entsäuerte Wasser an der vorderen
                              									und hinteren Seite des Apparates h liegen. Damit der
                              									Apparat durch den auf demselben ruhenden Druck nicht verbogen wird, befinden sich
                              									zwischen den einzelnen Platten Träger von Bleistreifen, welche in den verschiedenen
                              									Schichten immer in den Strömungsrichtungen des Wassers liegen. In Folge der leichten
                              									Uebertragung der Wärme durch die dünnen Bleiwände wird das aufsteigende kalte Wasser
                              									nach und nach erwärmt, während das in den dazwischen liegenden Schichten
                              									herabflieſsende entsäuerte heiſse Wasser in gleichem Maſse abgekühlt ward und
                              									schlieſslich durch das Rohr m abflieſst.
                           Das im Apparate h vorgewärmte saure Wasser tritt bei n aus und flieſst durch das Rohr o in den etwas tiefer gelegenen Apparat b, in welchem die aus den Freiberger Röstöfen mit den
                              									Gasen abgehende Wärmemenge zur weiteren Erhitzung des bereits vorgewärmten Wassers
                              										nutzbar gemacht
                              									werden soll, womit zugleich eine theilweise Kühlung der Röstgase verbunden ist.
                              									Dieser Apparat läſst sich mit Anpassung an die im einzelnen Falle vorliegenden
                              									Verhältnisse in der verschiedenartigsten Weise ausführen, da es hier nur auf eine
                              									möglichst groſse Heizfläche ankommt. Alle derartigen Einrichtungen werden stets auf
                              									ein System geschlossener Bleipfannen zurückzuführen sein, welche entweder
                              									vollständig im Röstgas-Abführungskanale liegen, oder nur die Decke desselben bilden
                              									und die einen Sammelraum für die sich etwa jetzt schon zum Theile entwickelnden Gase
                              									besitzen. Dieser Sammelraum steht zum Zwecke der stetigen Abführung der sich
                              									bildenden Gase mit dem Hauptgasrohre u durch das
                              									Leitungsrohr p in Verbindung. In der Zeichnung besteht
                              									der Apparat b aus fünf über einander angeordneten,
                              									seitlich verbundenen Bleipfannen, von welchen vier im und die oberste auf dem
                              									Röstgaskanale liegt. Wegen der Schwierigkeit, bei etwaigem Durchbrennen an den
                              									unteren Pfannen Ausbesserungen auszuführen, ist es vortheilhafter, nur obenauf
                              									liegende Pfannen anzuwenden, da der Röstgaskanal ohne Nachtheil entsprechend
                              									erweitert und verflacht werden kann.
                           Auſser dem mit bereits vorgewärmtem Wasser gespeisten Apparate b ist noch zur vollständigen Kühlung der Röstgase eine
                              									ähnliche, aber kleinere Anlage q erforderlich, welche
                              									durch das Rohr z von gewöhnlichem kalten Wasser
                              									durchflössen wird, das nach Aufnahme der letzten Wärme der Röstgase zum Abflüsse
                              									gelangt und immer wieder durch frisches Wasser ersetzt wird.
                           Das im Apparate b auf 97 bis 98° erhitzte Wasser flieſst
                              									jetzt ununterbrochen durch das Rohr r in den oberen
                              									Theil des in einem Schachte befindlichen Entsäuerungsthurmes s. Derselbe besteht aus einem 4 bis 5m
                              									hohen und 2m weiten runden Thurme, dessen unterer
                              									Theil zugleich als Behälter für das entsäuerte Wasser dient. In der Mitte des
                              									Thurmes steht eine mit Blei überzogene eiserne Welle, welche in Entfernungen von
                              										0m,25 wagerechte, aus verbleitem Eisenblech
                              									bestehende Scheiben von 1m,5 Durchmesser trägt.
                              									Zwischen diese einzelnen Scheiben greifen ebenso viel aus gleichem Materiale
                              									angefertigte Ringe, welche an den Innenwänden des Thurmes befestigt sind und in der
                              									Mitte einen Ausschnitt von 1m Durchmesser
                              									besitzen. In den unteren Theil des Thurmes mündet ein Rohr t ein, welches zur Einführung von Luft bestimmt ist. Das auf die obere
                              									Scheibe der in Umdrehung befindlichen Welle gelangende heiſse saure Wasser wird
                              									abgeschleudert, fällt auf den ersten Ring, von diesem auf die zweite Scheibe u.s.w.,
                              									bis es in den unten befindlichen Behälter gelangt. Durch Absaugen der Gase mit Hilfe
                              									eines im Gasrohre u befindlichen Körting'schen Gebläses tritt von unten Luft ein, welche
                              									dem vertheilten Wasser die Schwefligsäure entzieht und damit zu der Bleikammer
                              									geführt wird. Das unten im Thurme angelangte entsäuerte heiſse Wasser wird durch
                              									eine Pumpe in den Behälter r
                              									gehoben, von welchem es
                              									durch den Apparat h zurückflieſst und seine Wärme an
                              									das kalte saure Wasser wieder abgibt.
                           Selbst aus solchen Röstgasen, welche nur 0,8 bis 1 Proc. Schwefligsäure enthalten,
                              									soll man auf diese Weise in 1cbm Wasser 3k Schwefeldioxyd lösen und dabei eine völlige
                              									Entsäuerung der Röstgase erzielen können. Solche verdünnte Lösungen sollen aber noch
                              									eine nutzbringende Wiedergewinnung der Schwefligsäure gestatten.
                           Um nach diesem Verfahren allgemein aus an Schwefligsäure armen Oasen reichere Gase
                              									oder selbst völlig reine Schwefligsäure zu gewinnen, soll zur Zerlegung der heiſsen
                              									Schwefligsäurelösung statt Luft im Thurme s überhitzter
                              									Wasserdampf verwendet werden. Der aus Schwefligsäure und Wasserdampf bestehende
                              									Gasstrom gelangt nach dem Austritte aus dem Thurme in ein Kühlschlangensystem, in
                              									welchem der Dampf verdichtet wird, so daſs aus dem letzteren nur SO2 entweicht, welche erforderlichenfalls noch durch
                              									geeignete Substanzen getrocknet werden kann. Das im Kühlapparate sich verdichtende,
                              									Schwefligsäure haltige Wasser flieſst in den Entsäuerungsthurm zurück, um wieder
                              									seines Säuregehaltes beraubt zu werden. Die erhaltene reine Schwefligsäure gelangt
                              									nun zur weiteren technischen Verwendung.
                           Ueber das Verfahren von M. Freytag (1881 239 215), durch welches eine Abscheidung der in den
                              									Röstgasen enthaltenen weiſsen Dämpfe von Schwefelsäure erreicht werden soll, bemerkt
                              										J. Schröder in der Chemischen Industrie, 1884 S. 118, daſs die Schwefelsäure viel weniger
                              									schädlich auf die Pflanzen wirkt als die äquivalente Menge von Schwefligsäure; da
                              									ferner die Schwefelsäure nur in verhältniſsmäſsig sehr geringer Menge in den
                              									Röstgasen vorkommt, so kann dieses Verfahren nur unbedeutende Erfolge erzielen.
                              									Einige Analysen der Röstgase von Zinkblende in Freiberger Oefen ergaben folgende
                              									Mengen von Schwefel in 1cbm Gas:
                           
                              
                                 Schwefel
                                 als
                                 SO2
                                 14,20g
                                 21,22g
                                 8,90g
                                 
                              
                                 „
                                 „
                                 SO3
                                 0,65
                                 0,82
                                 1,24
                                 
                              
                           Es ist daher nicht ersichtlich, wie die Röstgase, selbst bei
                              									vollständiger Entfernung des den Pflanzen weniger gefährlichen
                              									Schwefelsäurehydrates, wesentlich an ihrer Schädlichkeit verlieren sollen (vgl. 1880
                              										238 337).
                           Bei der in Fig.
                                 										10 bis 14 Taf. 28 dargestellten Anlage der Bergwerksgesellschaft G. v. Giesche's
                                    											Erben in Rosdzin (* D. R. P. Nr. 27608 vom 24. Juni 1883) kommen die zur Gewinnung von Schwefligsäure bestimmten Röstgase durch
                              									den Kanal a, umspülen den eisernen, verbleiten
                              									Luftbehälter A und die geschlossenen Bleipfannen n im Zickzackwege und werden durch den eisernen
                              									Rohrstutzen D in den runden, auf einem gemauerten
                              									Sockel stehenden Bleithurm E mit Hilfe eines im
                              									Abzugsrohre F wirkenden Gebläses oder einer an F sich anschlieſsenden Esse gesaugt. Aus dem Behälter
                              										G flieſst Wasser durch den bleiernen
                              									Vertheilungsapparat w auf die aus Kokes u. dgl.
                              									bestehende Füllung in E,
                              									um so die in den
                              									Röstgasen enthaltene Schwefligsäure, Schwefelsäure und Vitriole zu lösen. Die Lösung
                              									flieſst durch ein Bleirohr c in die geschlossenen
                              									Bleipfannen n und wird hier durch die Wärme der
                              									Röstgase erhitzt. Die Verbindungsröhren e der
                              									Bleipfannen n befinden sich abwechselnd in den
                              									gegenüber stehenden Ecken und führen die Lösung aus der oberen Bleipfanne oben ab
                              									und in die darunter befindliche Pfanne unten ein. Aus der letzten Pfanne flieſst das
                              									saure Wasser durch natürlichen Druck mittels des Rohres x in den Thurm M oben ein. Die mit Scheiben
                              										z versehene Welle N
                              									wird durch Maschinenkraft in Drehung versetzt und dadurch mit Hilfe der Bleiteller
                              										v das oben einflieſsende erwärmte saure Wasser
                              									zerstäubt, während unten in den Thurm atmosphärische Luft einströmt, welche durch
                              									Rohr f dem Apparate R
                              										(Fig. 11)
                              									zugeführt wird, aus letzterem durch g in den
                              									Luftbehälter A tritt und durch Rohr h in den Thurm M
                              									streicht.
                           Der Apparat R besteht aus cylindrischen, durch Bleirohre
                              										q mit einander verbundenen Bleigefäſsen. Das aus
                              										M durch i abflieſsende
                              									heiſse Wasser umspült den Apparat R, flieſst durch das
                              									Rohr k in den Behälter u
                              									und wird durch eine Pumpe P wieder in den Behälter G auf den Thurm E gehoben
                              									und von Neuem zur Absorption der Schwefligsaure in E
                              									gebraucht. Im Apparate R gibt das Wasser seine Wärme an
                              									die Luft ab und kommt wieder kalt in den Behälter G.
                              									Die Länge des Apparates R ist so zu wählen, daſs die
                              									Wärme des aus dem Thurme M kommenden Wassers
                              									vollständig ausgenutzt wird. Die Luft kommt warm nach A
                              									und wird hier durch die Ofengase noch mehr erwärmt, so daſs sie vollständig heiſs in
                              									den Thurm M durch die Oeffnungen m eintritt. Das im Thurme M herabflieſsende zerstäubte Wasser gibt seine Schwefligsäure vollständig
                              									ab, welche mit der Luft durch ein Bleirohr W nach der
                              									Stelle abgeführt wird, wo dieselbe weiter verarbeitet werden soll.
                           Das Wasser wird sich nach und nach, da dasselbe fortwährend wieder gebraucht wird,
                              									mit Schwefelsäure, Eisen- und Zinkvitriol anreichern. Ist es daran so reich, daſs
                              									sich eine Gewinnung derselben durch Eindampfen lohnt, so wird ein Theil durch das
                              									Rohr r in die Bleipfannen O (Fig.
                                 										11 und 12) abgelassen und durch frisches Wasser ersetzt. Die in den Bleipfannen
                              										n sich entwickelnde Schwefligsäure wird durch das
                              									Bleirohr o (Fig. 10 und 11) gleich dem
                              									Thurme M zugeführt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
