| Titel: | Apparat zur Verkohlung von Knochen. | 
| Fundstelle: | Band 254, Jahrgang 1884, S. 435 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Apparat zur Verkohlung von Knochen.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									31.
                        Zwillinger's Verkohlung von Knochen.
                        
                     
                        
                           A.
                                    											Zwillinger in Wien (* D. R. P. Kl. 10 Nr. 28613 vom 11. Oktober 1883) will zum
                              									Verkohlen der Knochen mit überhitztem Wasserdampfe unter Gewinnung der Nebenproducte
                              									einen groſsen eisernen, mit Isolirmasse umgebenen Behälter A (Fig.
                                 										6 und 7 Taf. 31) mit den Knochen füllen, während durch Rohr b überhitzter Wasserdampf zugeführt wird. Die
                              									entwickelten Dämpfe entweichen durch die Kühlschlange D
                              									nach eisernen Waschgefäſsen E (von welchen in Fig. 7 nur ein
                              									Stück gezeichnet ist) zum Gasreiniger F.
                           Zur Wiederbelebung des Spodiums in den Zuckerfabriken
                              									läſst man Dampf von 2at aus einem Kessel in einen
                              									starken guſseisernen Ueberhitzer treten. Die dem direkten Feuer ausgesetzten
                              									Guſsröhren werden vor dem Durchbrennen dadurch geschützt, daſs man dieselben vor der
                              									Zusammenstellung des Apparates mehrere Male mit einer aus 2 Th. Lehm und 1 Th.
                              									Kieselguhr bestehenden Mischung, welche in sehr dünnem, wässerigem Syrupe
                              									aufgeschwemmt sind, bestreicht. Es entsteht hierdurch ein dünner Ueberzug, welcher
                              									sehr fest haftet und das Rohr von auſsen gegen die Flammen schützt. Die Innenseite
                              									des Rohrsystemes soll im Laufe der Zeit von einer sehr fest anliegenden Schicht von
                              									krystallisirtem Eisenoxyde überzogen werden, wodurch jede weitere Zerstörung des
                              									Eisens verhindert wird.
                           Sobald der Knochendämpfer oder Filter A mit Knochen oder
                              									gebrauchtem Spodium gefüllt und dampfdicht geschlossen sind, wird der untere oder
                              									obere Hahn e bezieh. h, je
                              									nachdem der Dampf von unten oder von oben eingeführt werden soll, und das
                              									Dampfventil des Kessels geöffnet; der Dampf strömt durch die dunkelroth glühenden
                              									Röhren, wird daselbst überhitzt und erlangt so die zum Verkohlen erforderliche Temperatur von 525 bis
                              									800°. Rohe Kohlen werden in etwa 5 Stunden verkohlt; das Beleben des gebrauchten
                              									Spodiums erfordert etwa 2,5 Stunden, wenn ein Kessel davon etwa 1t,5 enthält. Die entwickelten Gase entweichen
                              									durch die Rohrleitung m und t.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
