| Titel: | Ueber Neuerungen an dynamo- und magneto-elektrischen Maschinen. | 
| Fundstelle: | Band 254, Jahrgang 1884, S. 465 | 
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                        Ueber Neuerungen an dynamo- und
                           								magneto-elektrischen Maschinen.
                        (Patentklasse 21. Fortsetzung des Berichtes Bd.
                           								253 S. 481.)
                        Mit Abbildungen im Texte und auf Tafel 34.
                        Neuerungen an dynamo- und magneto-elektrischen
                           								Maschinen.
                        
                     
                        
                           13) B. Abdank-Abakanowicz und C.
                                 										Roosevelt in Paris bilden nach dem englischen Patente, 1883 Nr. 5594 (vgl.
                              										Engineering, 1882 Bd. 36 * S. 75) das magnetische
                              									Feld dadurch, daſs sie einen zu einem ovalen Ringe zusammen gebogenen Elektromagnet
                              									an einer Stelle unterbrechen, so daſs sich die Pole gegenüber stehen. Zwischen den
                              									etwas verbreiterten Polen zweier derartiger, einander mit diesen Polen gegenüber
                              									stehender Magnete kreist der Anker. Der Leiter desselben besteht aus auf einander
                              									gelegten, in geeigneter Weise gebogenen Kupferstreifen, welche unter sich durch
                              									geeignetes Material isolirt sind. Die Kupferstreifen sind geschlitzt und mit
                              									genügenden Luftöffnungen versehen, um einerseits die Bildung geschlossener Ströme,
                              									andererseits eine Erhitzung des Ankers zu verhüten. Der erzeugte Strom wird in zwei
                              									Leitungen von verschiedenem Widerstand abgeführt
                              									einer derselben, in einem Nebenschlüsse angebracht, ist constant; der andere,
                              									veränderliche, wird durch einen mikrophonischen Contact der Bürsten gebildet.
                           14) C. A. Mc Evoy und J.
                                 										Matthieson in London (Englisches Patent, 1883 Nr. 5631, vgl. Engineering, 1883 Bd. 36 * S. 76) geben ihrer
                              									Dynamomaschine die äuſsere Erscheinung der Schuckert'schen Flachringmaschine; die beiden senkrechten über einander
                              									liegenden erregenden Magnete bilden jeder mit seinem Polstücke einen U-förmigen,
                              									beinahe halbkreisförmigen Trog; beide Tröge kehren einander die Oeffnungen zu. Der
                              									in den Trögen kreisende Anker besteht aus einer Bronzenabe mit radialen, am äuſseren
                              									Ende gabelförmig gestalteten Speichen; zwischen diese Gabeln sind Streifen von
                              									weichem Bandeisen so gewunden, daſs sie einen ringförmigen Kern bilden, um welchen
                              									dann Drahtspulen neben einander gewickelt sind. Das innere Ende jeder derselben ist
                              									mit dem äuſseren der nächst folgenden verbunden und an diese Stelle schlieſst sich
                              									die Verbindung mit dem Commutator, welcher in gewöhnlicher Weise angeordnet ist.
                           15) Die Gleichstrommaschine von A. de Méritens besitzt 4
                              									permanente Magnete E (Fig. 2 Taf. 34), die mit
                              									ihren wechselnden Polen parallel zur Achse der Maschine liegen und Theile eines
                              									Cylinders bilden, in welchem der Anker kreist. Diese Magnete, die aus je 64 durch
                              									Bolzen verbundenen Stahlblättern von 1mm Stärke
                              									und etwa 685mm Länge gebildet sind, werden so in
                              									den Gestellwänden der Maschine befestigt, daſs sie an einer Seite über die
                              									betreffende Wand A (Fig. 1) vorstehen; in
                              									diesem hervorragenden Theile kreist der Anker, welcher ähnlich construirt ist wie
                              									der Anker der Wechselstrommaschine desselben Erfinders (vgl. 1882 245 * 287), jedoch 64 Spulen H auf einem 16theiligen Kerne G (Fig. 1 und 3) enthält,
                              									dessen einzelne Theile aus 80 Blättern von 1mm
                              									starkem Eisenblech zusammengesetzt sind. Die Verbindung der Spulen erfolgt ähnlich
                              									der Gramme'schen Maschine. Von der Verbindung zweier
                              									benachbarten Spulen ist der Anschluſs an den betreffenden Abschnitt des in
                              									gewöhnlicher Weise construirten Commutators J (Fig. 1)
                              									hergestellt. Da die Maschine zwei Paar inducirender Magnete, also auch zwei Paar
                              									magnetischer Felder besitzt, so sind 4 Bürsten vorhanden, von denen die diametral
                              									gegenüber stehenden zu einem Paare vereinigt sind. Jede Bürste befindet sich drehbar
                              									auf einem Bolzen; diese 4 Bolzen sitzen auf einem zur Achse der Maschine
                              									concentrischen, um dieselbe in einem bestimmten Winkel drehbaren Ringe, damit die
                              									Bürsten dem magnetischen Felde entsprechend eingestellt werden können. Diese
                              									Anordnung gestattet eine vollständige Umkehrung des Stromsammlers. Soll die Maschine
                              									als Elektromotor benutzt werden, so kann die Umdrehungsrichtung durch Veränderung
                              									der Stellung der Bürsten gegen das magnetische Feld bestimmt werden. (Nach Engineering, 1881 Bd. 32 * S. 380 und 392.)
                           Für kleinere Leistungen hat A. de Méritens nach
                              									derselben Quelle 1882 Bd. 34 * S. 597 in neuerer Zeit eine schwächere Maschine
                              									construirt, deren 4 Magnete auf ein besonders gestaltetes, cylinderförmiges
                              									Guſsstück so befestigt sind, daſs dieselben die Seiten eines Rechteckes bilden. Das
                              									Guſsstück ist im Inneren genau ausgebohrt, um den nach den oben beschriebenen
                              									Prinzipien construirten Anker mit möglichst wenig Spielraum aufzunehmen.
                           16) R. J.
                                    											Gülcher in Biala bei Bielitz (* D. R. P. Nr. 17602 vom 23. September 1880) erstrebt auſser
                              									den in D. p. J. 1882 245 283
                              									schon erwähnten
                              									Neuerungen eine bessere Kühlung des Ankerringes und der Elektromagnete; der Draht
                              									des Ringes wird deshalb nicht radial, sondern parallel gewickelt, ähnlich wie bei
                              										Pacinotti's Ring. Die so zwischen den einzelnen
                              									Spulen der Wickelung entstehenden radialen Zwischenräume werden durch Holzkeile
                              									ausgefüllt, die mittels Kupfernieten auf dem Eisenringe befestigt werden und in
                              									Gemeinschaft mit den zwischenliegenden Drahtwindungen eine gröſsere Anzahl von
                              									Kammern bilden, welche durch die Drehung des Ringes zwischen den denselben
                              									umschlieſsenden Polflächen ähnlich wie ein Flügelgebläse wirken.
                           17) In der einpoligen dynamo-elektrischen Maschine von
                              										A. Delafield in Noroton, Conn., sind nach dem Scientific American, 1883 Bd. 49 S. 102 die beiden
                              									Polenden der wagerecht gelagerten flachen Elektromagnete B,
                                 										B1 (Textfigur
                                 										1) cylindrisch gestaltet und so ausgebohrt, daſs im Inneren derselben je
                              									ein gleichfalls röhrenförmig gestalteter Anker C,
                              									welcher keine Drahtbewickelung besitzt, umlaufen kann, indem derselbe seine Lagerung
                              									in den Stirnenden der Theile B, B1 findet. Im Inneren dieses Hohlankers befindet sich
                              									wieder je ein cylindrisches Polstück D der flachen
                              									Hilfsmagnete E, E1. Da
                              									auf diese Weise der Anker auf allen Seiten von Magneten umgeben ist, wird ein sehr
                              									kräftiges magnetisches Feld erzielt. Der erzeugte elektrische Strom ist stets gleich
                              									gerichtet und wird ohne Vermittelung eines Commutators durch die Bürsten F, F1 abgeleitet. Der
                              									Strom besitzt geringe elektromotorische Kraft und ist für galvanoplastische Arbeiten oder Glühlichtbeleuchtung geeignet.
                           
                              
                              Fig. 1., Bd. 254, S. 467
                              
                           Bei dieser Maschine wird entweder der Strom des einen Ankers zur Erregung der Magnete
                              									benutzt, oder, wie in der Textfigur angedeutet, ein besonderer Erreger verwendet und
                              									in letzterem Falle der Strom beider Anker zur Arbeitsleistung benutzt.
                           18) S. Schuckert in Nürnberg, welcher dem Gramme'schen Ringe seiner Maschine einen rechteckigen
                              									Querschnitt gibt, den Kern aus einzelnen dünnen, neben einander liegenden, durch
                              									geeignete Isolirmaterialien getrennten Blechscheiben herstellt und diesen Ring
                              									zwischen den beinahe halbkreisförmig verlängerten, die Seitenflächen des Ringes
                              									überdeckenden Polstücken zweier Elektromagnete in Umdrehung versetzt, wendet für
                              									gewisse Zwecke zwei Ringe r und r1 neben einander auf derselben Achse an,
                              									welche dann in der in Fig. 4 Taf. 34
                              									dargestellten Art von den Polstücken der Elektromagnete M umfaſst werden. Diese Maschinen erhalten dann einen drehbaren
                              									Umschalter, um die Ströme beider Ringe entweder neben einander auf Strom menge, oder
                              									hinter einander auf Spannung schalten, oder auch jeden Strom für sich nutzbar machen
                              									zu können.
                           19) Die Anglo-American Brush Electric Light Company hat
                              									zum Betriebe ihrer Glühlampen (System Lane Fox) die Schlickert'sche Maschine abgeändert, indem sie den
                              									Durchmesser der Flachringe vergröſsert und die Zahl der Magnetpole auf 4 erhöht; die
                              									Anordnung ist in Fig. 5 und 6 Taf. 34 veranschaulicht.
                              									Gleichzeitig wurden die langen Spulen dünnen Drahtes durch solche von gröſserem
                              									Querschnitte ersetzt und, da das magnetische Feld 4 neutrale Punkte bietet, muſsten
                              									auch 4 Bürsten zur Ableitung des Stromes in Anwendung kommen, der dann entweder in
                              									zwei getrennten Stromkreisen, oder in einem einzigen Stromkreise zur Verwendung
                              									gelangen kann.
                           Um die Erzeugung des Stromes dem in den Lampen stattfindenden Verbrauche, d.h. der
                              									Zahl der brennenden Lampen anzupassen, construirte P.
                                 										Allen, Direktor der obigen Gesellschaft, einen nach Engineering, 1883 Bd. 35 S. 482 in Fig. 7 Taf. 34 schematisch
                              									dargestellten, selbstthätigen Regulator, welcher in der Art auf die Elektromagnete
                              									des Stromerzeugers wirkt, daſs die Potentialdifferenz an den Polklemmen constant
                              									erhalten wird, gleichviel ob der Strom stark oder schwach ist. Die Elektromagnete
                              									des Stromerzeugers G liegen im Nebenschlüsse zum
                              									Hauptstromkreise der Lampen und sind mit zwei aus einzelnen Kohlenplatten gebildeten
                              									Säulen K verbunden, welche sich in einem cylindrischen
                              									Gehäuse befinden und mittels einer Schraube mehr öder weniger stark zusammengedrückt
                              									werden können, so daſs ihr elektrischer Widerstand veränderlich ist. Um dies
                              									selbstthätig hervorzubringen, ist ein Solenoid d in
                              									einer Zweigleitung des Hauptstromkreises eingeschaltet. Der Kern dieses Solenoides
                              									wird durch eine Feder getragen und ist nebst dieser an den Gleichgewichtshebel c befestigt, dessen eines Ende zwischen zwei
                              									Contactspitzen a und b
                              									schwingt, die durch Leitungen mit den beiden Elektromagneten e und f verbunden sind. Bei normalem Strom
                              									verbrauche berührt der Hebel c keinen der beiden
                              									Contacte; nimmt aber die Potentialdifferenz zu, so wird der Kern nach abwärts
                              									gezogen, der Hebel c stellt den Contact mit b her, der Magnet f tritt
                              									in Thätigkeit, zieht seinen Anker g an und rückt
                              									dadurch die Kuppelung in das links liegende der beiden Kegelräder ein, deren Wellen
                              									durch Riemen u.s.w. von der Achse der Dynamomaschine beständig in Umdrehung versetzt
                              									werden. Dadurch wird vom Kegelrade o und einem
                              									Schneckengetriebe die Schraubenspindel s so gedreht,
                              									daſs die Scheibe, auf welcher die Kohlenplatten der Säulen ruhen, nach abwärts
                              									geht, in Folge dessen der Widerstand der letzteren erhöht, der durch die
                              									Elektromagnete der Maschine gehende Strom, also auch der gesammte erzeugte Strom
                              									vermindert wird. Im entgegengesetzten Falle kommt durch Contact bei a der Elektromagnet e zur
                              									Wirkung, durch Vermittelung des Rädergetriebes werden die Kohlenplatten stärker
                              									zusammengedrückt, bis endlich, wenn die volle Leistung der Maschine erreicht ist,
                              									die oberste Kohlenplatte mit einem festen Anschlage in Berührung kommt und die
                              									Kohlensäule kurz schlieſst.
                           20) Th. A.
                                    											Edison in Menlo-Park (* D. R. P. Nr. 18216 vom 2. August 1881) verwendet in seiner
                              									Dynamomaschine einen kreisenden Anker ohne Eisenkern- derselbe hat nach Fig. 10 Taf.
                              									34 die Gestalt einer Scheibe, welche in radiale Abschnitte getheilt ist und durch
                              									ihre flache Form die möglichste Annäherung der Pole der beiden Elektromagnete A und B (Fig. 11) gestattet,
                              									wodurch ein möglichst starkes magnetisches Feld erzielt werden soll. Diese
                              									Radialabschnitte bilden den Inductionstheil des Ankers und bestehen aus blanken
                              									Kupferstäben 1 bis 16,
                              									welche mit einander an den Kanten durch ein nichtleitendes Material verbunden sind,
                              									so daſs eine starre Scheibe gebildet wird, welche auf der Triebwelle C mittels einer isolirenden Nabe D fest aufsitzt. Diese radialen Stücke oder Stäbe sind
                              									an ihren inneren Enden umgebogen und dadurch oder mittels Stangen mit runden Platten
                              										E, welche die Triebwelle oder die Nabe des Ankers
                              									umgeben, verbunden und von einander isolirt. Jede solche Platte hat eine Zunge e, welche nach auſsen gedreht und in einer Vertiefung
                              									des isolirenden Commutatorcylinders F befestigt ist.
                              									Die radialen Stücke drehen sich zwischen den Polflächen zweier Elektromagnete A, B und auſserhalb der Polflächen ist die kreisende
                              									Scheibe von 8 concentrischen Kupferringen G umgeben.
                              									Die Radialstücke tragen an ihren äuſseren Enden Arme H,
                              									welche bis zu den entsprechenden Ringen reichen und von den anderen isolirt
                              									sind.
                           
                              
                              Fig. 2., Bd. 254, S. 469
                              
                           Diese Einrichtung scheint jedoch wenig Anwendung gefunden zu haben, da wenigstens die
                              									in Deutschland gebräuchlichen Maschinen die in Textfigur
                                 										2 skizzirte Gestalt besitzen. Hier bezeichnet A den kreisenden Anker, N und S die Polstücke der aufrecht stehenden Magnete M und M1 deren je nach der Ankerlänge zwei oder mehrere
                              									Paare vorhanden sind. Die Polstücke N und S sind durch eine Zinkzwischenlage Z von der Grundplatte G
                              									isolirt. Der Anker besteht bei den kleineren Maschinen aus einer groſsen Anzahl
                              									dünner, von einander isolirter Eisenscheiben, welche mit Hilfe zweier starker
                              									Endscheiben und drei oder mehr durchgehender Schraubenbolzen zusammengehalten
                              									bezieh. auf der Antriebswelle, von welcher dieselben durch ein Holzrohr isolirt sind,
                              									befestigt werden. Dieser Eisenkern ist mit isolirendem Papiere umzogen und auf
                              									dieses dann die nach dem Schema Textfigur 3
                              									ausgeführte Drahtwickelung gebracht. Da dieselbe stets eine Fig. 3. ungerade Zahl von
                              									Abtheilungen (hier 7) enthält, so werden die diametral gegenüber stehenden Bürsten
                              									nicht zu derselben Zeit von einer Abtheilung des Stromsammlers auf die andere
                              									übergehen, so daſs in Verbindung mit den sorgfältig construirten Bürsten fast keine
                              									Funkenbildung vorhanden ist. Die Bürsten bestehen aus abwechselnden Lagen von
                              									Kupferblech und Draht, sind am vorderen Ende abgeschrägt und liegen mit dieser
                              									Abschrägung am Stromsammler an.
                           
                              
                              Fig. 3., Bd. 254, S. 470
                              
                           Bei den gröſseren Maschinen werden Kupferstäbe an Stelle der Drahtbewickelung des
                              									Kernes angewendet, wie bereits in D. p. J. 1882 244 409 beschrieben ist.
                           
                              
                              Fig. 4., Bd. 254, S. 470
                              
                           Um die Funkenbildung an den Commutatoren groſser Maschinen möglichst zu vermindern,
                              									erweitert Edison (* D. R. P. Nr. 18128 vom 18. August
                              									1881), wie aus Textfigur 4 zu entnehmen, die
                              									Isolirung a,
                              									a1, a2..., verengert die
                              									leitenden Stege b, b1,
                              										b2... an dem einen
                              									Ende des Commutatorcylinders A und bringt an diesem
                              									Theile des Cylinders an jeder Seite desselben eine einfache Commutatorbürste e an, welche er „isolirte Bürste“ nennt und deren stützendes Ende merkbar hinter den
                              									Enden der Hauptbürsten d steht. Es ruht also das Ende
                              									dieser Bürste e auf dem Commutator an einer Stelle,
                              									welche an den Hauptbürsten d schon vorübergegangen ist.
                              									Die isolirte Bürste e wird nicht unmittelbar mit den
                              									Hauptbürsten d, wohl aber durch Bürsten h1 und h2 mit einer auf einem
                              									Unterbrechungscylinder B befindlichen Anzahl von
                              									Unterbrechungsstellen verbunden. Dieser Cylinder B hat
                              									leitende und isolirende Stege, die mit denen übereinstimmen, auf welchen die
                              									isolirte Bürste e ruht, und kann entweder getrennt am
                              									Ende der Maschinenwelle angebracht werden, oder eine Fortsetzung des
                              									Commutatorcylinders A bilden, in welchem Falle seine
                              									leitenden Stege c1
                              									c2... von den Stegen
                              										b, b1
                              									b2... isolirt werden
                              									müssen. Beim Betriebe der Maschine setzen sich der lokale und ein Theil des
                              									Hauptstromes durch jede isolirte Bürste nach ihrem Durchgange durch die Hauptbürsten
                              									über jeden Commutatorsteg fort, so daſs an den Enden der Hauptbürsten kein Funken
                              									entsteht. Wenn eine isolirte Bürste den Commutatorsteg verläſst, wird der durch denselben gehende
                              									Strom an mehreren Stellen auf dem Unterbrechungscylinder B unterbrochen, was gleichzeitig auf dem Commutatorcylinder A durch die isolirte Bürste e geschieht. Hierdurch wird der Funken mehrfach zerlegt und sehr
                              									vermindert.
                           Eine andere Verbesserung Edison s an seinen
                              									Dynamomaschinen (* D. R. P. Nr. 18669 vom 13. Oktober 1880) bezweckt, eine möglichst
                              									gleichmäſsige Abnutzung der Oberfläche des Commutatorcylinders d1 (Fig. 13 Taf. 34)
                              									herbeizuführen. Es sind deshalb einerseits die Commutatorbürsten d schräg (etwa unter 30°) gegen die Commutatorachse
                              									gestellt; andererseits gestattet die Welle eine geringe Hin- und Herbewegung in
                              									ihren Lagern. Hierfür ist in den Stromkreis eines kleinen Elektromagnetes m mit Polstücken p ein
                              									gewöhnlicher herumkreisender scheibenförmiger Contactunterbrecher eingeschaltet,
                              									durch dessen Wirkung der Elektromagnet m abwechselnd
                              									erregt und entmagnetisirt wird; in Folge dessen wird die auf der Commutatorachse e sitzende Weicheisenscheibe f abwechselnd von dem Elektromagnete m in der
                              									einen Richtung und, wenn dieser aufhört zu wirken, von einer Feder S in der anderen Richtung bewegt.
                           Eine weitere Neuerung (* D. R. P. Nr. 16670 vom 29. März 1881) betrifft die
                              									Commutatorbürsten, welche auszuwechseln und in ihrer Auflage auf dem Commutator
                              									dadurch regulirbar gemacht sind, daſs jede Bürste in dem vorderen Theile F des Halters E (Fig. 12 Taf.
                              									34) verschiebbar und jener selbst um einen Zapfen drehbar ist. Die Halter der
                              									Bürsten werden durch Stellschrauben d auf einer
                              									gemeinschaftlichen leitenden Stange D gehalten, an
                              									welcher dann die Zu- bezieh. Ableitung des Stromes erfolgt. Mit Hilfe des Sperrrades
                              										K und der federnden Klinke m kann die Bürste in jeder Neigung gegen den Umfang des Commutators
                              									eingestellt werden.
                           21) D. Alf.
                                    											Schuyler in New-York (* D. R. P. Nr. 21962 vom 12. Juli 1882) ordnet die Spulen des
                              									Ankers in Gruppen zu je 4 so an, daſs eine jede Spule unter einem Winkel von 90°
                              									gegen die beiden benachbarten Spulen derselben Gruppe angebracht ist, der vierten
                              									aber diametral gegenüber steht. Bei 8 Spulen z.B. (welche Zahl der Erfinder für die
                              									vortheilhafteste hält), sind zwei Gruppen vorhanden; die Spulen der einen stehen
                              									dann zwischen denen der anderen Gruppe. In Fig. 16 Taf. 34 sind A bis D die 4 Spulen der
                              									einen Gruppe, die mit den 4 Spulen E bis H der zweiten Gruppe zu dem vollständigen Anker Fig. 17 Taf.
                              									34 vereinigt sind, welcher auf der in den Lagern der Maschine drehbaren
                              									Betriebswelle befestigt ist. Dieser Anker dreht sich zwischen den gekrümmten
                              									Polstücken N und S der
                              									beiden Elektromagnete. Jede Spulengruppe hat ihren besonderen Commutatorring; ein
                              									Ende der Drahtwickelung jeder Spule steht mit einer besonderen Schiene, z.B. A bis D, bezieh. mit den
                              									Schienen a bis d des
                              									Commutators in
                           
                           
                              
                              Fig. 5., Bd. 254, S. 472
                              
                           
                              
                              Fig. 6., Bd. 254, S. 472
                              
                           
                              
                              Fig. 7., Bd. 254, S. 472
                              
                           
                              
                              Fig. 8., Bd. 254, S. 472
                              
                           
                           Verbindung und zwar werden die diametral gegenüber liegenden
                              									Spulen mit entsprechend gegenüber liegenden Commutatorschienen verbunden, während
                              									die anderen Drahtenden der Spulen einer Gruppe unter sich in elektrischem
                              									Zusammenhange stehen, wozu die beiden Metallringe T und
                              										W bestimmt sind.
                           Die Commutatorbürsten sind unter sich verbunden, wie Fig. 14 und 15 Taf. 34
                              									darstellen, und zwar ist die positive Bürste des einen Commutators mit der negativen
                              									des anderen verbunden- man erhält dann einen hoch gespannten Strom. Werden dagegen
                              									die beiden positiven und die beiden negativen Bürsten unter einander verbunden, so
                              									erhält man gröſsere Strommenge. Es können aber auch nur zwei Bürsten verwendet
                              									werden von solcher Breite, daſs sie beide Commutatorcylinder bedecken. Die beiden
                              									unteren Bürsten sind am einen Ende der Elektromagnetspulen verbunden, deren andere
                              									Enden an das eine Ende der Hauptleitung angeschlossen sind, während diese sich mit
                              									ihrem anderen Ende wieder mit den beiden oberen Bürsten vereinigt.
                           22) Die Dynamomaschine der Gesellschaft Solignac und
                                 										Comp. in Paris, welche nach Armengaud's Publication
                                 										industrielle, 1883 S. 302 in Textfig. 5 bis
                              										8 dargestellt ist, trägt auf ihrer Hauptwelle
                              									zwei getrennte Anker, die zwischen den Polen zweier Elektromagnete kreisen. Jeder
                              									Anker besteht aus zwei halbkreisförmigen, getrennten Ringen, deren Kerne aus je 80
                              										1mm starken Eisenblechscheiben A bestehen, welche in 20 durch Kupferscheiben
                              									getrennten Gruppen zu je 4 Scheiben (vgl. Textfig. 7)
                              									getheilt sind. Diese beiden Kernhälften werden durch die 2 Endscheiben a2 von Bronze und mit
                              									Hilfe der Bolzen a1
                              									zusammengehalten bezieh. auf der Welle befestigt; das Gewicht des Kernes beträgt
                              									etwa 8k. Wie aus Textfigur 5 ersichtlich, sind die einzelnen Scheiben am inneren und
                              									äuſseren Umfange ausgeschnitten, so daſs der Kern eine innere und äuſsere Nuth
                              									erhält, welche zur Aufnahme der Drahtwickelung dient- dieselbe besteht aus etwa
                              										300m Kupferdraht von 1mm,6 Dicke, welcher zwar fortlaufend aufgewickelt
                              									ist, aber 20 verschiedene Abtheilungen bildet von je 6 durch isolirende
                              									Papierscheiben a getrennte Spiralen. Das Drahtgewicht
                              									ist 5k,6. Das Schluſsstück jedes Drahtes der einen
                              									Spule ist mit dem Anfangsstücke des Drahtes der nächstfolgenden Spulen an einen der
                              									40 Bronzestreifen des Stromsammlers C angelöthet; diese
                              									verlängern sich in die von der Welle isolirten Kupferspitzen c, welche durch einen dreitheiligen Bronzering zusammengehalten werden.
                              									Die aus Kupferdraht bestehenden, mit Klemmschrauben für die Leitungen s1 versehenen Bürsten
                              										c1 sind an den
                              									isolirenden Holzblöcken c2 befestigt. Für jeden der beiden Anker ist ein aufrecht gestellter
                              									hufeisenförmiger Elektromagnet D mit der Bewickelung
                              										D1 aufgestellt, der
                              									am unteren Ende mit den Polstücken D2 versehen ist, zwischen denen der Anker kreist.
                              									Ueber diesen Polstücken befinden sich, auf Hülsen von Zink aufgewickelt, die
                              									Drahtspulen, die für jeden Magnet etwa 234m
                              									Kupferdraht von 2mm Durchmesser enthalten; das
                              									Gewicht eines Magnetes beträgt etwa 35k. Die
                              									beiden Magnete sind an ihrem höchsten Punkte durch eine Querschiene verbunden, auf
                              									welcher die isolirten Klemmschrauben s und e für die Ab- bezieh. Rückleitung angebracht sind. Der
                              									von den oberen Bürsten c1 aufgenommene Strom geht durch den isolirten Bolzen s2 und die Drähte s1 nach den
                              									Klemmschrauben s, von hier durch die Lampen, zurück
                              									nach den Klemmschrauben e, durch die Drähte e1 in die
                              									Inductionsrollen der Magnete und von den Enden derselben durch die punktirt
                              									gezeichneten Drähte O zurück zu den unteren
                              									Bürsten.
                           Die dargestellte Maschine liefert den Strom für eine Lampe, verbraucht 0e,75; ihre elektromotorische Kraft ist 35 Volt,
                              									die Stromstärke 10 Ampère.
                           23) G. L. Anders in London und J. B. Henck in Boston (Englisches Patent, 1883 Nr. 5961, vgl. Engineering, 1883 Bd. 36 * S. 141) lassen einen
                              									cylindrischen oder kugelförmigen, aus einer Schale oder einer Reihe von Streifen
                              									oder Stangen eines nichtmagnetischen Metalles, vorzugsweise aus Kupfer bestehenden
                              									Anker um die feste Achse eines permanenten oder Elektromagnetes kreisen. In Fig. 18 Taf.
                              									34 besteht der Magnet aus einer Hohlwelle a mit je
                              									einer Drahtspule b an den beiden Enden, welche von
                              									einer aus einzelnen Kupferstreifen gebildeten Schale c
                              									mit möglichst wenig Spielraum umgeben sind. Diese Streifen c sind an jedem Ende mit einem auf der festen Welle sich drehenden Ringe
                              										d verbunden; über diese sind die Ringe e geschoben, auf denen die Bürsten f aufruhen. Von denselben sind beispielsweise die
                              									beiden äuſseren die positiven, die inneren die negativen Endpunkte. Die treibende
                              									Riemenscheibe g sitzt fest auf den Flanschen d. Von dem einen Bürstenpaare geht ein Leitungsdraht
                              									durch die Metallröhre h nach den Spulen b und tritt dann am zweiten Ende der Welle a aus, um mit dem anderen Bürstenpaare verbunden zu
                              									werden.
                           Bei einer Abänderung dieser Construction wird die eiserne Hohlwelle durch eine
                              									eiserne Schale ersetzt, in deren Innerem Drahtspulen angebracht sind, während sie
                              									auſsen von einer zweiten Schale umgeben ist, welche auf ihrer äuſseren Oberfläche
                              									wieder mit Draht, bewickelt wird. Eine einfache Kupferschale kreist zwischen diesen
                              									beiden eisernen Schalen. Zwei solcher Maschinen lassen sich so vereinigen, daſs die
                              									offenen Enden der Schalen einander zugekehrt sind, worauf die Kupferschalen zu einer
                              									Trommel vereinigt werden. An Stelle der inneren Schalen und Spulen wollen die
                              									Erfinder auch einfache Scheiben setzen; die äuſsere Eisenschale steht dann den
                              									Kupferscheiben gegenüber, welche eine kurze Trommel bilden.
                           Um Wechselströme hervorzubringen, werden, wie Fig. 19 Taf. 34 zeigt,
                              									zwei concentrische, aus einer Reihe von Abtheilungen gebildete Eisenringe C und D angewendet, welche
                              									mit Drahtspulen bewickelt sind. Die Spulen der auf einander folgenden Abtheilungen der
                              									Ringe sind in entgegengesetzter Richtung gewickelt, so daſs die Abtheilungen
                              									abwechselnd Nord- und Südpole bilden. Der innere Ring wird von einer Metallnabe
                              									getragen, welche mit einer röhrenförmigen Verlängerung als Lager für die Welle f versehen ist. Diese Welle trägt eine Anzahl derart
                              									gebogener Kupferstreifen oder Stangen, daſs diese zwischen den Ringen C und D kreisen
                              									können.
                           24) W. S. Horry in London (Englisches Patent, 1883 Nr.
                              									6019, vgl. Engineering, 1883 Bd. 36 * S. 142) läſst
                              									birnförmig oder oval oder rechteckig gestaltete, auf einer Scheibe befestigte
                              									Drahtspulen zwischen zwei auf beiden Seiten der Scheibe vertheilten Reihen von
                              									Elektromagneten sich umdrehen, deren Kerne wie bei der Ferranti'schen Maschine (vgl. 1883 247 * 450)
                              									gleichzeitig die Gestell wände der Maschine bilden. Die Spulen sind so gewickelt,
                              									daſs dieselben abwechselnd Süd und Nord bilden. Der Anker D (Fig.
                                 										23 und 24 Taf. 34) besteht aus vollkommen isolirten Kupferdrähten oder Streifen;
                              									die getrennten Keilstücke sind durch Gelenke E
                              									verbunden und das Ganze mittels Bolzen auf den Platten H und durch diese auf der Welle befestigt. Die Bolzen dienen gleichzeitig
                              									mit den Gelenken E zur Herstellung einer leitenden
                              									Verbindung zwischen den einzelnen Keilstücken. Die Bürsten K sind isolirt am Gestelle befestigt.
                           Bei einer Abänderung des Ankers sind die Spulen in Abschnitten statt als
                              									fortlaufender Leiter angeordnet, welche durch das magnetische Feld zu verschiedenen
                              									Zeiten hindurchgehen. Die Maschine kann selbsterregend sein oder nicht.
                           Werden Wechselströme verlangt und ist die Aufstellung eines besonderen Erregers nicht
                              									wünschenswerth, so soll ein besonderer Anker angewendet werden, welcher auſserhalb,
                              									an einer Seite des Gestelles vor den durch dasselbe verlängerten Magnetkernen
                              									kreist.
                           25) R. H. Mather in Windsor, Conn. (Englisches Patent,
                              									1883 Nr. 5918, vgl. Engineering, 1883 Bd. 36 * S. 140)
                              									hat einen aus gegenseitig isolirten Platten zusammengesetzten scheibenförmigen Anker
                              									von rechteckigem Querschnitte. Wie aus Fig. 21 Taf. 34
                              									ersichtlich, liegen die Spulen in diametral gegenüber stehenden Nuthen der Scheibe
                              									und sind die Windungen diametral über die Endflächen geführt und dadurch erscheint
                              									der Anker von elliptischem Querschnitte (vgl. Fig. 22). Die Enden jeder
                              									Spule sind durch die Hohlwelle geführt und mit zwei diametral gegenüber stehenden
                              									Abtheilungen des Commutators verbunden, welche jede 120° des Umfanges desselben
                              									einnehmen. Diese 6 Platten werden durch eine an der Welle befestigte Scheibe
                              									gehalten und bilden zusammen einen durch 6 parallele Spirale Zwischenräume in 6
                              									Theile getheilten Hohlcylinder, wodurch die Luftkühlung erleichtert wird. Die Kerne
                              									der Magnete bestehen aus zwei Platten n von etwas
                              									gröſserer Breite als dem Durchmesser des Ankers und dicker als der Querschnitt des
                              										letzteren; dieselben
                              									sind über dem Anker angeordnet, durch die Schrauben p
                              									an den Querständern q und r sowie in den Ecken mit Hilfe der Schrauben s an den Metallplatten t befestigt. Auf den
                              									Seiten der Magnetplatten sind auſsen convex gestaltete Holzplatten u so aufgelegt, daſs ein Zwischenraum für den Umlauf
                              									der Luft verbleibt. Um diesen Kern sind alsdann die Drähte der Magnete gewickelt.
                              									Die Endstücke q und r sind
                              									durch eine metallische Hülse y verbunden.
                           In einer abgeänderten Form erhalten die aus Guſseisen hergestellten Magnetkerne
                              									längliche Durchbrechungen und Längsrippen auf der äuſseren Fläche.
                           
                              
                              Fig. 9., Bd. 254, S. 476
                              
                           26) Ferranti, Thomson und Ince in London haben an der Construction ihrer bereits besprochenen
                              									Maschine (vgl. 1883 247 * 450. 1884 251 334) bei der Erbauung einer für 5000 Lampen bestimmten Dynamomaschine
                              									im J. 1883 einige Verbesserungen vorgenommen. Die von derselben zu speisenden
                              									Glühlampen verlangen jede eine elektromotorische Kraft von 200 Volt und eine
                              									Stromstärke von 0,33 Ampère. Der Anker dieser im Engineering, 1883 Bd. 36 * S. 178 ausführlich dargestellten Maschine
                              									besteht aus zwei sowohl von einander, als auch von der Welle isolirten Naben, welche
                              									einen Metallring zwischen sich aufnehmen. Auf denselben sind dann die acht von
                              									einander isolirten 30mm breiten, 1mm,75 starken Kupferbänder in der bekannten Form
                              									so gewickelt, daſs jeder Streifen den ganzen Umfang zweimal durchläuft und daſs 8
                              									getrennte Stromkreise entstehen. Die inneren Enden der Bänder sind an dem
                              									Metallringe befestigt, die äuſseren aber durch einen Nietbolzen mit einer der beiden
                              									Naben in elektrische Verbindung gebracht. Zu jeder Seite des Ankers befindet sich
                              									ein den Strom sammelnder Ring; der eine derselben steht durch ein schweres kupfernes
                              									Verbindungsstück mit dem inneren Metallringe, der andere dagegen mit der
                              									entgegengesetzten äuſseren Scheibe in Verbindung, so daſs diese beiden Sammelringe
                              									die Enden des Ankerstromkreises bilden. Der Strom wird hier nicht durch Bürsten,
                              									sondern durch massive Reibklötze (vgl. Textfigur 9),
                              									welche durch Federn gegen die Sammelringe gedrückt werden, aufgenommen, geht dann
                              									durch dicke, an den Auſsenseiten des Gestelles angebrachte Kupferstangen nach zwei
                              									Klemmschrauben und von hier in die Hauptleitungen. Der Anker dieser Maschine hat
                              										914mm Durchmesser und macht etwas weniger als
                              									1000 Umdrehungen in der Minute, gibt dann etwa 2000 Ampère Stromstärke und 200 Volt
                              									elektromotorische Kraft.
                           Die Magnete der Maschine sind ähnlich wie bei der früheren Construction in zwei
                              									Gruppen zu je 16 vertheilt und zwar sind die Kerne derselben mit den beiden
                              									Seitenwänden der Maschine zusammengegossen; sie bilden auf jeder Seite abwechselnd
                              									Nord und Süd, wie auch jeder Nordpol der einen Seite einem Südpole der anderen und
                              									umgekehrt gegenüber steht. Diese Magnete werden durch einen Strom erregt, welcher in
                              									einem Systeme von Kupferstäben von 19mm × 22mm Querschnitt geht, die in ähnlicher Weise wie
                              									die Seiten des Ankers gebogen sind. Angenommen, die Kerne seien fortlaufend
                              									numerirt, so geht die erste dieser Stangen über 1, unter 2, über 3 u.s.w., die
                              									zweite Stange unter 1, über 2, unter 3 u.s.w., so daſs jeder Kern vollständig von
                              									dem Kupferleiter umgeben ist. Die einzelnen Theile desselben sind so verbunden, daſs
                              									der Strom immer die gleiche Richtung behält; der Strom geht in der äuſsersten Stange
                              									abwärts zwischen 1 und 2.; aufwärts zwischen 2 und 3, abwärts zwischen 3 und 4....
                              									und folgt in der nächsten derselben Richtung. Die einzelnen Kupferstäbe, deren 9
                              									vorhanden, sind unter sich isolirt. Der erregende Strom kommt von einem besonderen
                              									Generator.
                           27) R. Matthews zu Hyde in Cheshire (Englisches Patent,
                              									1883 Nr. 6146, vgl. Engeenering, 1883 Bd. 36 * S. 186)
                              									construirt einen scheibenförmigen Anker, bestehend aus zwei Reihen zickzackförmig
                              									gebogener Kupferstreifen BCB und B1
                              									C1
                              									B1 (Fig. 9 Taf. 34), welche in
                              									einer Ebene liegen, an den Kreuzungsstellen entweder über einander greifen, oder so
                              									verschwächt sind, daſs die Streifen in einer Ebene liegen. Diese Kerne, deren
                              									mehrere neben einander gebracht werden, sind dann mit Draht umwickelt, wie Fig. 8 zeigt;
                              									das Ganze kreist dann zwischen den Magnetpolen N und
                              										S.
                           28) L. Gerard und W. V.
                                 										Bomor in Brüssel (Englisches Patent, 1883 Nr. 6164, vgl. Engineering, 1883 Bd. 36 * S. 186) bilden den Ring des
                              									Ankers aus einer Anzahl keilförmig gestalteter guſseiserner Stücke a (Fig. 25 Taf. 34), deren
                              									mittlerer Theil ausgeschnitten ist, um auf dem bleibenden flachen Kerne die
                              									Drahtspulen aufzunehmen. Die Enden der Keilstücke sind so gestaltet, daſs radiale
                              									Schlitze zur Aufnahme von Platten eines nicht magnetischen Materials entstehen; die
                              									Keilstücke werden gegen die radialen Arme b einer auf
                              									die Antriebswelle befestigten bronzenen Nabe geschraubt. Die Elektromagnete sind,
                              									wie aus Fig.
                                 										26 Taf. 34 ersichtlich, zu beiden Seiten des Ankers so angeordnet, daſs
                              									sich gleichnamige Pole gegenüber liegen. Die Polstücke der Magnete bestehen aus
                              									mehreren Theilen, sind von halbkreisförmigem Querschnitte, so daſs dieselben den
                              									Ankerring möglichst eng anschlieſsend von allen Seiten umgeben und nur einen
                              									Zwischenraum für die radialen Arme b zwischen sich
                              									lassen. Die Bewickelung des Ankers kann zwei unabhängige Stromkreise bilden, deren
                              									einer zur Erregung der Magnete benutzt wird, während der andere zu dem äuſseren
                              									Stromkreise gehört; jeder derselben hat einen besonderen Commutator, nämlich eine
                              									flache Scheibe aus isolirendem Materiale, auf deren Fläche soviel nach der
                              									logarithmischen Spirale oder der Epicycloide gekrümmte Kupferstreifen angebracht
                              									sind, als der Ankerring Spulen besitzt; seine Krümmung ist so gewählt, daſs der
                              									durch die anliegenden Bürsten dargestellte Durchmesser die Streifen sämmtlicher im
                              									magnetischen Felde befindlichen Spulen schneidet. Die Maschine ist mit
                              									selbstthätigem Nebenschlüsse versehen, um einen der Anzahl der gelöschten Lampen
                              									entsprechenden Widerstand in den Stromkreis zu bringen oder umgekehrt. Zu diesem
                              									Zwecke sind zwei Klemmschrauben in Parallelschaltung mit denen der Lampe oder des
                              									Motors verbunden. An die eine Klemmschraube ist das eine Ende einer Rolle von
                              									starkem Drahte befestigt, deren anderes Ende mit einer Gabel verbunden wird, in
                              									welcher ein Ankerhebel gelagert ist. Dieser Hebel steht unter normalen Verhältnissen
                              									mit dem einen Ende einer Rolle von feinem Drahte in Verbindung, der in derselben
                              									Richtung gewickelt ist wie der dicke Draht und dessen anderes Ende zur zweiten
                              									Klemmschraube führt, welche ihrerseits durch den dem Widerstände der Lampe
                              									gleichenden Nebenschluſs mit einem Anschlage in Verbindung steht, mit dem der Hebel
                              									Contact macht, sobald derselbe angezogen wird. Wird der Lampenstromkreis
                              									unterbrochen, so geht der Strom zunächst von der ersten Klemmschraube durch die
                              									dicke Rolle der Ankerhebel und die feine Rolle zur zweiten Klemmschraube; der
                              									Ankerhebel wird daher jetzt angezogen, macht mit dem Anschlage Contact und schaltet
                              									den Widerstand an Stelle des feinen Drahtes in den Stromkreis ein. Die beiden
                              									Klemmschrauben können auch durch einen Handumschalter verbunden werden.
                           29) Siemens
                                 											und Halske in Berlin (* D. R. P. Nr. 19779 vom 2. Februar 1882) haben eine
                              									Dynamomaschine construirt, bei welcher dieselben Drahtspiralen, in denen der Strom
                              									inducirt wird, zugleich auch den wirksamen Magnetismus hervorrufen. Bei einer
                              									solchen Anordnung gehl weniger Energie durch Erhitzung keinen Strom oder keine Kraft
                              									erzeugender Drähte verloren als bei den bisherigen Dynamomaschinen oder Elektromotoren. In einem zu
                              									einem offenen Cylinder gebogenen Eisenbleche a (Textfigur 10 und 11)
                              									ist das fehlende Stück a1 durch Messing oder ein anderes nicht magnetisirbares Material
                              									ausgefüllt; an dem einen Ende des Cylinders ist ein Zahnrad c von gleicher Dicke wie die Cylinderwand befestigt, in welches drei
                              									Getriebe e eingreifen, während der Cylinder zwischen 3
                              									Paar Reibungsrollen d und d1 umlaufen kann, welche mit den Getrieben
                              										e und noch drei anderen Getrieben g auf gemeinschaftlichen Achsen f sitzen.
                           
                              
                              Fig. 10., Bd. 254, S. 479
                              
                           
                              
                              Fig. 11., Bd. 254, S. 479
                              
                           Von der Riemenscheibe aus setzt das mit dieser zugleich auf
                              									die Achse i aufgesteckte Zahnrad h die Getriebe g und e in Umdrehung und somit auch den Cylinder a a1; letzterer ist von
                              									zwei Messingblechcylindern k und k1 umgeben, welche nach
                              									Einführung des Cylinders nebst Zahnrad c in den
                              									ringförmigen Zwischenraum durch die aus isolirendem Materiale hergestellten Ringe
                              										l und l1 geschlossen werden. Der äuſsere Cylinder k besitzt an drei symmetrisch liegenden Stellen
                              									Einschnitte, durch welche die Reibungsrollen d, d1 und die Getriebe e
                              									bis zum Eisencylinder a, a1 hindurchgreifen; der Cylinder k ist an den
                              									Messingbolzen m befestigt und durch dieselben mit dem
                              									Gestelle n verbunden. Der um den Eisencylinder a a1 zwischen den
                              									Schienen m verbleibende Hohlraum ist in gewöhnlicher
                              									Weise mit isolirten Drahtwindungen ausgefüllt. Die Enden der 18 (auch mehr oder
                              									weniger) Abtheilungen des Drahtes sind zu den 36 Federn o,
                                 										o1 geführt, welche an dem Ringe p aus isolirender Masse so befestigt sind, daſs immer
                              									zwei sich gegenüber stehende Federn mit einander in Berührung stehen; der Anfang
                              									jeder Abtheilung ist mit einer Feder der einen Seite des Ringes, das zugehörige Ende
                              									mit der auf der anderen Seite des isolirenden Ringes sitzenden Feder des
                              									nächstfolgenden Federpaares verbunden, so daſs der ganze Umwindungsdraht durch die
                              									Berührungscontacte der 18 Federpaare in sich geschlossen wird. Die Federn werden so
                              									angebracht, daſs ihre sämmtlichen Berührungsstellen in einer auf der Hauptachse
                              									senkrecht stehenden Ebene liegen. Auf dieser Achse selbst sitzen zwei dünne
                              									messerartige Nasen r und r1 mit den zugehörigen Schleifringen s und s1; diese Trennungsmesser sind auf der einen
                              									Seitenfläche mit isolirender Masse (Elfenbein, Stein o. dgl.) bekleidet, oder können
                              									auch aus zwei gegen einander isolirten Metallblättern bestehen; dieselben werden mit
                              									ihren Schleifringen auf der Achse so eingestellt, daſs die Messer in der Ebene der
                              									Federcontacte stehen und bei der Drehung der Achse zwischen den Federn hindurchgehen
                              									und stets mindestens zwei Federpaare von einander trennen. Da die Messer r und r1 auf verschiedenen Seiten mit Elfenbein belegt
                              									sind, so wird der Stromkreis durch dieselben an zwei gegenüber liegenden Stellen
                              									unterbrochen; gleichzeitig wird die Strombahn für die eine Hälfte der Drahtspiralen
                              									durch die leitende Seite der Messer, die zugehörigen Schleifringe und die auf diesen
                              									ruhenden Contactfedern t und t1 wiederhergestellt, während die andere
                              									Hälfte stets unterbrochen bleibt. Das eine Messer wird auf der Achse nun so
                              									eingestellt, daſs es den Umwindungsdraht derjenigen Drahtabtheilung unterbricht
                              									bezieh. mit seiner Schleiffeder verbindet, welche gerade über dem Messingstück a1 des umlaufenden
                              									Cylinders a a1 steht,
                              									während das andere so eingestellt wird, daſs die Wirkung der Maschine am gröſsten
                              									ist.
                           Zur Verstärkung des magnetischen Feldes des cylinderförmig gebogenen Elektromagnetes
                              									werden über den Drahtspiralen einige Lagen Eisendraht gewunden. Durch Einschiebung
                              									eines Eisenrohres in den Raum innerhalb der Windungen läſst sich diese verstärkende
                              									Wirkung noch weiter vergröſsern.
                           Bei Drehung des Cylinders im richtigen Sinne veranlaſst dessen, remanenter
                              									Magnetismus unter dynamo-elektrischer Steigerung die Stromerzeugung. Gestattet die
                              									Stellung des Federringes eine umgekehrte Drehung, so wird die Maschine durch einen
                              									derselben zugeführten Strom in Drehung versetzt und arbeitet als elektrodynamischer
                              									Motor. Soll im letzteren Falle die Richtung der Drehung beliebig gewechselt werden
                              										können, so muſs die
                              									Federstellung die Drehung in jedem Sinne gestatten und jede der beiden gegen
                              									einander isolirten Seitenflächen der Messer muſs mit einem Schleifringe versehen
                              									sein; die Umkehr der Drehungsrichtung läſst sich dann durch den Wechsel der
                              									benutzten Schleifringpaare erzielen.
                           30) Zum Schlüsse sei noch der in Fig. 20 Taf. 34 im
                              									Querschnitte dargestellte kleine Elektromotor von Bürgin in Basel kurz besprochen. Dieser Motor enthält keine Eisenmassen,
                              									in denen zeitweilige Umkehrungen der magnetischen Polarität herbeigeführt werden
                              									müssen, so daſs derselbe keine magnetische Trägheit zu überwinden hat und sich mit
                              									groſser Geschwindigkeit drehen kann. Der Motor besteht nach L'Électricien, 1882 Bd. 2 * S. 305 aus einem um eine wagerechte Achse
                              									drehbaren weichen Eisenkerne B, welcher so mit Draht
                              										M bewickelt ist, daſs der Kern äuſserlich die Form
                              									einer Kugel annimmt: seine Drahtwindungen werden von einem beständigen Strome
                              									durchflössen, den eine galvanische Batterie oder eine dynamo-elektrische Maschine
                              									liefert. Der Kern mit seiner Bewickelung ist von einer Hohlkugel umgeben, die
                              									vollständig mit wagerechten Drahtwindungen bedeckt ist, welch letztere von demselben
                              									Strome durchflössen werden, der aber in diesen Drahtwindungen bei jeder halben
                              									Umdrehung seine Richtung ändert. Die gegenseitigen Einwirkungen des Stromes in den
                              									Windungen der äuſseren Hohlkugel und des durch den Strom der inneren Drahtwindungen
                              									magnetisch gewordenen Eisenkernes bewirken eine schnelle Drehung des letzteren. Es
                              									erfolgt somit bei diesem Motor die Umkehrung der Stromrichtung nur in dem festen und
                              									nicht in dem beweglichen Theile des Motors, und es sind die Bewegungen des Apparates
                              									die Folge einer Wechselwirkung zwischen einem Elektromagnete und einem Strome, nicht
                              									durch die gegenseitige Anziehung zweier Elektromagnete.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
