| Titel: | Neue Apparate zur Herstellung von Ammoniaksoda. | 
| Fundstelle: | Band 254, Jahrgang 1884, S. 488 | 
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                        Neue Apparate zur Herstellung von
                           								Ammoniaksoda.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									35.
                        Maguin's neue Apparate zur Herstellung von
                           								Ammoniaksoda.
                        
                     
                        
                           Die Société anonyme des produits chimiques de l'Est
                              									bezieh. D.
                                    											Maguin in Nancy (* D. R. P. Kl. 75 Nr. 28761 vom 11. December 1883) will
                              									dadurch eine vollständigere Einwirkung der Kohlensäure auf die ammoniakalischen
                              									Laugen erzielenezielen, daſs letztere aus einem Behälter R (Fig. 1 Taf. 35)
                              									durch ein Rohr t ununterbrochen zuflieſst und der Reihe
                              									nach allmählich die Behälter B, C... bis zu einer
                              									gewissen Höhe füllt, indem die Lauge durch die Ueberlaufrohre b, c, d... aus einem Behälter in den nächsten übertritt
                              									und schlieſslich aus dem letzten Behälter G durch
                              									Oeffnen des Hahnes h abgelassen wird. Gleichzeitig
                              									flieſst in den Behälter A aus dem Waschapparate to,
                              									welcher von S aus gespeist wird, eine Salzlösung, um
                              									den Gasen beim Austritte aus dem Apparate das noch mit sich führende Ammoniak zu
                              									entziehen. Diese Salzlauge vermischt sich in dem Behälter B mit der Ammoniaklauge und wird ihr Zufluſs derart geregelt, daſs sie
                              									stets einen geeigneten Procentsatz des im Gemische enthaltenen Ammoniaks bildet.
                           Die mit einer bestimmten Geschwindigkeit eingeführte Kohlensäure geht, der
                              									Ammoniaklauge entgegen, durch die Behälter, durchstreicht zuletzt den Waschapparat
                              										w und entweicht durch das Rohr n ins Freie. Dabei wird die reine Kohlensäure durch das
                              									Rohr k, die unreine dagegen durch das Rohr K zugeführt, so daſs letzteres sich erst mit dem reinen
                              									Gase vermischt, wenn dieses aus F in den nächsten
                              									Behälter E übertritt. Das Gas gelangt in jedem Behälter
                              									zunächst in einen umgekehrten, unten offenen Trichter s, dessen Bodenrand ringsum ausgezackt ist, durchstreicht die Flüssigkeit,
                              									schleudert dieselbe in den mit Gas erfüllten oberen Raum und tritt in den folgenden
                              									Behälter über.
                           Zur Wiedergewinnung des Ammoniaks nach Abscheidung des Natriumbicarbonates wird in
                              									den Gefäſsen A bis C (Fig. 2 Taf. 35)
                              									sämmtliches Ammoniak mit der Kohlensäure ausgetrieben und in den Behältern D und E die Zersetzung des
                              									Salmiaks mit Kalk bewirkt. Während des Betriebes flieſst die klare Lösung durch das
                              									Rohr t ununterbrochen in den Sammelbehälter M, dann durch Ueberlaufrohr a nach der Destillirblase A und ebenso durch
                              										b und c in die Blasen
                              										B und C. Die aus
                              									diesem letzteren Gefäſse C in die Blase D übertretende Flüssigkeit enthält keine an Ammoniak
                              									gebundene Kohlensäure mehr, sondern nur noch Salmiak. In dieses Gefäſs D wird daher durch eine Pumpe beständig Kalkmilch durch
                              									das Rohr s eingedrückt, welche auf die gleichzeitig
                              									ununterbrochen einströmende Lauge einwirkt und die Bildung von kaustischem Ammoniak veranlaſst.
                              									Sobald die Lauge in der Blase D eine bestimmte Höhe
                              									erreicht hat, läſst man durch Oeffnen des Hahnes h
                              									einen Theil derselben in die Blase E überflieſsen.
                              									Beide Gefäſse D und E sind
                              									mit am Rande gezackten umgekehrten Rinnen versehen, um die Ausscheidung des
                              									Ammoniaks zu begünstigen. Der durch das Rohr v am Boden
                              									von E eintretende Dampf treibt hier die letzten etwa in
                              									der Flüssigkeit noch vorhandenen Spuren von Ammoniak aus und dieses strömt, mit
                              									Wasserdampf vermischt, durch das Rohr e in die Blase
                              										D über, wo es beim Durchstreichen der Lauge sich
                              									erheblich mit Ammoniak anreichert und nun durch das Rohr f in den inneren Trichter x des Gefäſses C tritt, bis es schlieſslich nebst Ammoniak und
                              									Kohlensäure durch das Rohr z in das Sammelgefäſs M und weiter in die Röhren m gelangt, welche in einem Troge durch Wasser gekühlt werden. Der
                              									Wasserdampf verflüssigt sich hier gröſstentheils, flieſst in den etwas geneigten
                              									Röhren m in den Sammelkasten zurück, von wo es dann
                              									durch das Ueberlaufrohr a wieder in den Apparat
                              									gelangt. Das Gemisch von Ammoniak- und Kohlensäuregas strömt mit nur noch geringen
                              									Mengen von Wasserdampf durch das Rohr H in die Gefäſse
                              										O und P über, von
                              									deren Lauge es gelöst wird.
                           
                        
                     
                  
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