| Titel: | Apparat zur Erzeugung flüssiger Kohlensäure. | 
| Fundstelle: | Band 256, Jahrgang 1885, S. 36 | 
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                        Apparat zur Erzeugung flüssiger
                           								Kohlensäure.
                        Mit Abbildung auf Tafel
                              									3.
                        Beins' Erzeugung flüssiger Kohlensäure.
                        
                     
                        
                           H. und J. F. Beins in
                              										Groningen (* D. R. P. Kl. 12 Nr.
                                 										30192 vom 18. März 1884) wollen flüssige Kohlensäure durch Erhitzen von
                              									Natriumbicarbonat herstellen, so daſs sich die entwickelte Kohlensäure durch eigenen
                              									Druck verflüssigt. Die hierzu verwendete Retorte A
                              										(Fig. 8
                              									Taf. 3) besteht aus einem starkwandigen Cylinder, dessen oberer Abschluſs von einem
                              									kräftigen, den Abführungskanal für die Kohlensäure enthaltenden Deckel F und dessen unterer Abschluſs durch einen Boden
                              									gebildet wird, in welchen ein unten offenes, oben geschlossenes Rohr B eingefügt ist. Die auf dem Herde D entwickelte Flamme strömt, nachdem dieselbe im Rohre
                              										C aufgestiegen ist, in der Richtung der Pfeile
                              									zuerst zwischen den Wandungen von C und B nieder und steigt dann in dem Raume zwischen der
                              									Retorte und dem Mantel E des Ofens empor, um von hier
                              									aus nach der Esse abgeführt zu werden. Auf diese Weise ist die Füllung der Retorte
                              									der Einwirkung einer sehr bedeutenden feuerberührten Fläche ausgesetzt. Damit der
                              									Deckel F, insbesondere die Bleipackung desselben, nicht
                              									zu sehr unter der hohen Temperatur der Retorte leidet, ist oberhalb des Deckels ein
                              									mit dem Wasserzuführungsrohre a und dem
                              									Wasserabführungsrohre b versehenes Kühlgefäſs G angeordnet. Eine Anzahl Hähne h und Manometer m vervollständigen den
                              									Apparat.
                           Das in der Retorte entwickelte Kohlensäuregas wird mittels des Rohres H zunächst durch ein Kühlgefäſs J geleitet, unter dessen Einwirkung der dem Gase beigemengte Wasserdampf,
                              									welcher sich aus dem Krystallwasser der Retortenfüllung gebildet hat, zur
                              									Verflüssigung gebracht wird. Dann führt die Leitung H
                              									das Gemisch von Kohlensäuregas und Wasser in den Cylinder L, in welchem sich letzteres ansammelt und mittels des Hahnes l entfernt werden kann. Die auf diese Weise entwässerte
                              									Kohlensäure wird hierauf zur Ausscheidung der aus den organischen Beimengungen der
                              									Retortenfüllung herrührenden Gase in ein System von zwei oder mehreren Cylindern N geführt, welche bis fast zu ihrer ganzen Höhe mit
                              									geglühter Kohle angefüllt sind und in einem Gefäſse mit warmem Wasser stehen, damit
                              									sich nicht schon hier Kohlensäure verflüssigt. Dies geschieht erst in dem mit kaltem
                              									Wasser oder Eis umgebenen Cylinder S.
                           Um die gewonnene flüssige Kohlensäure unmittelbar zu wiegen, ist der
                              									Condensationscylinder S an den Arm eines Wagebalkens
                              										T gehängt, hängt, dessen anderer Arm die Wageschale V mit einem Gefäſse W
                              									trägt, welches der allmählichen Gewichtszunahme von S
                              									entsprechend mit Wasser oder körnigem Materiale bis zur Herstellung des
                              									Gleichgewichtes nachgefüllt wird. Damit die Beweglichkeit des Behälters S nicht zu sehr beeinträchtigt ist, kann der Anschluſs
                              									des Rohres O an denselben biegsam hergestellt werden.
                              									(Vgl. Uebersicht 1880 235 * 284.)
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
