| Titel: | Vorrichtung zum Verzinnen von Blech. | 
| Fundstelle: | Band 256, Jahrgang 1885, S. 59 | 
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                        Vorrichtung zum Verzinnen von Blech.
                        Mit Abbildung auf Tafel
                              									5.
                        Ecaille's Vorrichtung zum Verzinnen von Blech.
                        
                     
                        
                           Bei dem von E. Will Ecaille in London (* D. R. P. Kl. 7 Nr. 27180 vom 10. Oktober 1883) angegebenen
                              									Verzinnungsapparate sind die Kessel für das Zinn, die Beize und das Fett derart
                              									angeordnet, daſs Beize und Fett auf dem Zinne schwimmen, so daſs die Bleche aus der
                              									Beize unmittelbar in das Zinn und aus diesem sofort in das Fett gelangen können. In
                              										Fig. 6
                              									Taf. 5 bedeutet A den Zinnkessel, D den Beizetrichter und E
                              									das Fettgefäſs. A und E
                              									sind von Feuerzügen umgeben, so daſs ihr Inhalt auf jede Temperatur gebracht werden
                              									kann.
                           Der die Beize enthaltende Einführungstrichter D ist nur
                              									von geringer Tiefe; sein unterer Theil taucht in das geschmolzene Metall des Kessels
                              										A ein. Die Deckelstücke J des Trichters dienen den einzubringenden Blechen als Führung. Am besten
                              									sollen diese Deckelstücke aus Guſseisen hergestellt werden; denn hieran haftet das
                              									Zinn nicht gut an und deshalb verengt sich auch der Zwischenraum nicht so sehr wie
                              									bei schmiedeisernen Deckelplatten. Um das Durchstecken der Bleche durch den von den
                              									beiden Platten J gebildeten Schlitz zu erleichtern,
                              									sind Führungen J1
                              									angeordnet. Diese Deckelstücke verhindern nach Möglichkeit Wärmeverluste, das
                              									Eindringen von Staub und Schmutz in das Metallbad, sowie das Hineinfallen der zum
                              									Festhalten der in das Bad einzuführenden Bleche dienenden Werkzeuge; endlich
                              									schützen dieselben den Arbeiter gegen die strahlende Wärme sowie gegen
                              									Beschädigungen durch Aufspritzen des Bades beim Eintauchen der Bleche. Damit die in
                              									der Salzsäure abzubeizenden Bleche möglichst wenig mit den Führungen J1 in Berührung kommen,
                              									ist der untere Theil des Trichters D mit zwei oder
                              									mehreren abgerundeten Absätzen D1 versehen, mit welchen die Bleche nur an einem
                              									Punkte in Berührung kommen können.
                           Zum Eintauchen der abgebeizten Metallbleche in das Zinnbad dient folgende
                              									Vorrichtung: An einer in aus dem Kessel A
                              									herausziehbaren Lagern k drehbaren Achse sind 6 Stangen
                              										K und ein Handhebel befestigt, welch letzterer
                              									seitlich neben dem Trichter D aus dem Zinnbade vorsteht
                              									und mittels welchen man die Achse drehen kann. Die beiden mittleren Stangen K dienen der Zange SML
                              									bezieh. deren Halter N als Führung, so daſs N an diesen Stangen K
                              									entlang gehoben und gesenkt werden kann, wobei diese Theile in dem Metallbade einen
                              									starken Auftrieb erhalten. An die Stange L ist an ihrem
                              									unteren Ende der Haken
                              										M angelenkt, dessen eines Ende mit dem Rahmen N der Stange S durch einen
                              									Bolzen verbunden ist. Die oben an der Stange S
                              									angebrachte Handhabe H dient der Stange L als Führung. Wenn Bleche von gröſserer Länge verzinnt
                              									werden, so legt sich der Rahmen N der Zange auf Ansätze
                              										a am unteren Theile des Kessels A auf. Der in der Stange S
                              									sitzende Zapfen b wirkt als Anschlag, indem derselbe
                              									gegen den Halter B trifft, welcher an der oberen
                              									Flansche des Kessels A befestigt ist, und gibt zugleich
                              									den Stangen L und S
                              									Führung. Der Zapfen b kann nach Bedarf in verschiedene
                              									Löcher der Stange S eingesteckt werden.
                           Der untere Theil der Kopf- und Seitenwände des Fettkessels E ist eingezogen, damit die Unreinigkeiten nach der Oberfläche gelangen
                              									und abgeschöpft werden können. An diesem Fettkessel sitzt eine sich nach oben
                              									verengende Führung O, welche in das Metall des
                              									Verzinnungskessels A hineinragt. Die nach der
                              									Oberfläche steigenden Unreinigkeiten treten zum gröſsten Theile in den Trichter D über, aus welchem dieselben leicht zu entfernen
                              									sind.
                           In dem Fettkessel E sind in der gewöhnlichen Weise 3
                              									Paar Walzen angeordnet, deren Zahl für gewisse Legirungen indessen verringert werden
                              									kann.
                           Die Vorrichtung ist in folgender Weise zu handhaben: Der Arbeiter hebt die Zange SML an dem Griffe H so
                              									hoch, daſs der Haken M nicht über die Oberfläche des
                              									geschmolzenen Metalles hinaustritt. Alsdann läſst der Arbeiter das zu überziehende
                              									Blech durch die Beize zwischen den Führungen J1
                              									J, D1 hindurch und
                              									zwischen dem Haken M und der Stange S herunter; indem er nun die Handhabe F an den in der Hand gehaltenen Griff H drückt, wird die Platte in der Zange festgeklemmt.
                              									Der Arbeiter drückt dann die Zange SML nieder, bis die
                              									Oberkante des Bleches ganz unter der nach oben sich verengenden Führung O liegt, und läſst nun die Handhabe F los, wodurch das Blech von dem Haken M befreit wird. Alsdann wirft ein anderer Arbeiter
                              									mittels des über dem Metallbade an der Seite vorstehenden Handhebels die
                              									Führungsstangen K nach rechts herüber und befestigt sie
                              									in dieser Stellung. Hierauf hebt der erste Arbeiter mittels des Griffes 27 die Zange
                              									hoch und bringt dadurch das Blech in die Führung O; das
                              									verzinnte Blech gelangt nun durch das Fettbad hindurch zwischen das untere
                              									Walzenpaar P, welches das Blech dem nächst oberen
                              									Walzenpaare zuführt, von welchem es erfaſst und dann durch die oberen Walzen hinaus
                              									befördert wird.
                           
                        
                     
                  
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