| Titel: | A. Münch's Rufvorrichtung für Fernsprecher mit Hufeisenmagnet. | 
| Fundstelle: | Band 256, Jahrgang 1885, S. 67 | 
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                        A. Münch's Rufvorrichtung für Fernsprecher mit
                           								Hufeisenmagnet.
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									6.
                        A. Münch's Rufvorrichtung für Fernsprecher mit
                           								Hufeisenmagnet.
                        
                     
                        
                           A.
                                    											Münch in Berlin (* D. R. P. Kl. 21 Nr. 28930 vom 31. Januar 1884) hat einen
                              									als Rufvorrichtung für Fernsprecher mit Hufeisenmagnet, sowie als Signalvorrichtung
                              									für Haustelegraphen verwendbaren Magnet-Inductionsapparat hergestellt, bei welchem
                              									auf einander folgendes kurzes Schlieſsen und Oeffnen des Hufeisenmagnetes in den auf
                              									dessen Pole aufgesteckten Drahtrollen Inductionsströme erzeugt werden. Die ganze
                              									Vorrichtung läſst sich mit Ausnahme der Kurbel C (Fig. 10 Taf.
                              									6) in der Hülse R eines gewöhnlichen Fernsprechers
                              									unterbringen. Fig.
                                 										11 und 12 zeigen die Vorrichtung in zwei sich ergänzenden Ansichten, zum Theile
                              									als Schnitt.
                           
                           Unterhalb der beiden Polschuhe u1 und u2 (Fig. 11 und 12) des
                              									Hufeisenmagnetes H ist auf einer in zwei Platten M gelagerten Achse X ein
                              									Messingklotz D angebracht, mit zwei (oder mehr) an
                              									gegenüber liegenden Seiten von D angesetzten, auſsen
                              									cylindrischen Stücken E aus weichem Eisen; letztere
                              									füllen den zwischen den beiden Polschuhen u1 und u2 durch cylindrische Aushöhlung derselben
                              									beschafften freien Raum aus. D kann mittels der Kurbel
                              										C und der Räder Q, N,
                                 										U und O in Umdrehung versetzt werden.
                           Bei der in Fig.
                                 										11 gezeichneten und der nach einer Drehung von 180° auftretenden Stellung
                              									des Ankerkörpers wird der Hufeisenmagnet B über u1, E, u2 kurz geschlossen
                              									und somit der Magnetismus der von den beiden Drahtrollen s1 und s2 eingeschlossenen, auf u1 und u2 sitzenden Kerne geschwächt; ihren vollen
                              									Magnetismus erhalten u1
                              									und u2 später wieder,
                              									wenn in Folge einer Drehung des Ankerkörpers um 90° und um 270° die beiden
                              									Eisenstücke E parallel zu den Schenkeln von H stehen. Bei fortgesetzter Drehung entstehen daher in
                              									den Drahtrollen s1 und
                              										s2
                              									Inductionsströme, welche den Magnetismus der Kerne in den als Empfänger benutzten
                              									anderen Fernsprechern abwechselnd schwächen und verstärken, somit deren Platten P (Fig. 10) in kräftige
                              									Schwingungen versetzen und ein laut tönendes Geräusch entstehen lassen.
                           Die Achse X kann auch parallel statt senkrecht zu M gestellt werden, wobei die Eisenstücke E nach einer Cylinderfläche auszuhöhlen wären, deren
                              									Achse parallel zur Linie u1
                              									u2 in Fig. 11 liegt. Jedes der
                              									Eisenstücke E erreicht und verläſst dann beide
                              									Polschuhe u1 und u2 gleichzeitig und dies ändert das Gesetz, nach
                              									welchem die Inductionsströme an bezieh. abschwellen.
                           Zur Verstärkung des Rufes kann man in dem Mittelpunkte der Platte P einen kleinen Stift festnieten, welcher gegen den
                              									Rand einer in der Oeffnung o des
                              									Fernsprechermundstückes V federnd angebrachten Glocke
                              									schlägt und so die Schwingungen der Platte P
                              									unmittelbar auf die Glocke überträgt, oder auch einen lose auf P aufgesetzten Stift mit seinem kugelförmig verstärkten
                              									Ende gegen die entsprechend befestigte verstellbare Glocke schlagen lassen. Auf den
                              									Stift a ist noch ein Ring b aufgestiftet, welcher ein Herausfallen des Stiftes aus der Hülse m verhütet.
                           Bei Anwendung der Rufvorrichtung für Läutewerke bezieh. für Haustelegraphen wird der
                              									Hufeisenmagnet auf einer Holzplatte befestigt, die auf Polschuhe aufgesetzten Kerne
                              									in den Drahtrollen werden an ihren freien Enden durch ein Stück weiches Eisen mit
                              									einander verbunden und die Schlieſsung und Oeffnung des Hufeisenmagnetes wird wieder
                              									durch eine Ankervorrichtung bewirkt, welche von einer Zug- oder Druckstange aus
                              									durch einen Zahnkranzbogen und ein Getriebe in Umdrehung versetzt wird.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
